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dynamite

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  1. 8. November 2006, Neue Zürcher Zeitung "«Der Täter griff zur Waffe» ist ein so geläufiger Satz, dass man seinen Inhalt geradezu gedankenlos schluckt. Der Kausalzusammenhang scheint selbstverständlich: Das Subjekt (der Täter) wirkt auf das Objekt (die Waffe) ein - und als Oberton schwingt mit, dass der Mensch Herr ist über seine technischen Erfindungen. Ende der 1960er Jahre wurde diese Sicht der Dinge allerdings durch ein bahnbrechendes Experiment in Frage gestellt. Die Psychologen Leonard Berkowitz und Anthony LePage von der University of Wisconsin konnten damals zeigen, dass das blosse Vorhandensein von Waffen in einem Raum die Bereitschaft von Probanden erhöhen kann, einer anderen Person als Vergeltung Elektroschocks zu verabreichen, während etwa Badmintonschläger keine derartige Wirkung zu entfalten vermögen. Noch einen Schuss Pfeffersauce? Der Befund der beiden Forscher wurde zunächst in Zweifel gezogen, konnte in den folgenden Jahrzehnten aber mehrfach bestätigt werden. Die Fachleute sind sich deshalb heute einig, dass Waffen - selbst in Form von Abbildungen - feindselige Gedanken und Handlungen hervorrufen können. Welche Mechanismen dieser «Nebenwirkung» von Waffen zugrunde liegen, ist aber noch weitgehend unerforscht. Eine kürzlich publizierte Studie, die unter der Leitung von Jennifer Klinesmith am Knox College in Galesburg (Illinois) durchgeführt wurde, hat nun zumindest einen Faktor identifiziert: Die Forscher konnten nachweisen, dass waffeninduzierte Aggressivität zum Teil auf eine Erhöhung des Testosteronspiegels zurückzuführen ist. ... Die Auswertung der Daten ergab ein eindeutiges Bild: Die Testosteronwerte der jungen Männer, die mit der Waffe hantiert hatten, waren im Vergleich zur Spielzeuggruppe deutlich stärker angestiegen; ausserdem hatten die Mitglieder der Pistolengruppe die «Drinks» für ihre Nachfolger deutlich schärfer gewürzt. Statistische Analysen zeigten überdies, dass die Erhöhung ihrer Testosteronwerte mit ihrer Würzwut korrelierte - je stärker der Hormonspiegel angestiegen war, desto aggressiver wurde gepfeffert -, und legten einen ursächlichen Zusammenhang zwischen beidem nahe. Diese Ergebnisse sind umso bemerkenswerter, als die Versuchspersonen sich nicht in einem feindlichen Umfeld bewegten - anders als in vielen Computerspielen ging es schliesslich nicht darum, die Pistole in einem virtuellen Konflikt mit anderen Menschen einzusetzen. Statusangst und Testosteron Zur Interpretation dieser Resultate ziehen die Wissenschafter die sogenannte Challenge-Hypothese heran, die der Zoologe John Wingfield von der University of Washington 1990 zusammen mit Kollegen aufgestellt hatte, um aggressives Verhalten bei Vögeln zu erklären, und die später auch auf den Menschen angewendet worden ist. Demnach steigt bei Vogelmännchen - und auch bei Männern - der Testosteronspiegel, wenn diese ihren sozialen Status bedroht sehen oder ein Wettkampf mit Geschlechtsgenossen bevorsteht; ein solcher Anstieg des Hormonpegels wiederum verstärkt kompetitive und damit auch aggressive Verhaltensweisen, die angesichts der Herausforderung nützlich sein könnten. Klinesmith und Mitarbeiter vermuten nun, dass Waffen auf Männer wie ein Signal für eine potenziell statusbedrohende Situation wirken - selbst in einem friedlichen Umfeld wie einem wissenschaftlichen Labor. Auch Frauen scheinen laut einigen Studien auf Bedrohungen ihres sozialen Status mit erhöhter Testosteronausschüttung und aggressiverem Verhalten zu reagieren; ob diese Reaktionskette bei ihnen wie bei Männern auch durch Waffen ausgelöst werden kann, ist allerdings noch nicht untersucht worden. Eine weitere wichtige ungeklärte Frage betrifft die Rolle der Erfahrung: Könnte ein kontrollierter Umgang mit Pistolen und Gewehren, wie ihn Sportschützen und Jäger pflegen, der aggressiven Aura von Waffen entgegenwirken? Eine im letzten Jahr publizierte Studie, die unter der Leitung von Bruce Bartholow von der University of North Carolina durchgeführt wurde, legt dies zumindest nahe.[2] In einem der von Bartholow und seinen Kollegen durchgeführten Versuche hatten die männlichen Probanden die Aufgabe, beim Erklingen eines Signaltons so schnell wie möglich einen Knopf zu drücken und dabei einem Gegenspieler zuvorzukommen, der angeblich in einem Nebenzimmer ebenfalls vor einem Knopf sitzend auf den Ton lauerte. Reagierte der Gegenspieler langsamer, so hatten die Teilnehmer die Möglichkeit, ihm über Kopfhörer jeweils ein unangenehmes «Strafgeräusch» zu verpassen, wobei sie Dauer und Lautstärke selber bestimmen konnten. In Wirklichkeit handelte es sich beim akustisch malträtierten Kontrahenten allerdings um einen Computer, der sich seinerseits mit zufällig variierenden «Strafgeräuschen» unangenehm bemerkbar machte. War nun während des Versuchs ein Jagdgewehr auf einem Computerbildschirm zu sehen, so dosierten die Jäger unter den Probanden die Geräusche deutlich zurückhaltender, als wenn ein Sturmgewehr gezeigt wurde; Nichtjäger dagegen reagierten auf beide Gewehrtypen mit einem ähnlichen Aggressionsniveau. Die Autoren schliessen daraus, dass die Wirkung von Waffen von der Bedeutung abhängt, welche ihnen die Menschen entsprechend ihren Erfahrungen beimessen. Jagdgewehre beispielsweise werden in Jägern eher Erinnerungen an Naturerlebnisse und kameradschaftliche Unternehmungen als an feindselige Auseinandersetzungen wachrufen. ... Ralph Erich Schmidt [1] Psychological Science 17, 568-571 (2006); [2] Journal of Experimental Social Psychology 41, 48-60 (2005)." Hier der ganze Bericht: http://www.nzz.ch/2006/11/08/ft/articleELI39.html Was schliessen wir darauf..? Kinder sollten den natürlichen Umgang mit Waffen von Kindesbeinen an lernen, und nicht erst über den TV!
  2. http://www.exlibris.ch/video.aspx?status=detail&p_id=98962451&t_na=dba
  3. Ich sah uns noch nie vorne liegen, z.Z. mit 48.7% hinten...
  4. Wow, spannend! - Haben wir den Umschwung Dir zu verdanken, D.H.? Dafür verdienst Du den Held der Arbeit Orden! Aber mindestens momentan ist die 50%-Grenze noch nicht oder nicht mehr erreicht, Pro-Waffen lediglich 49.2%...
  5. Heee, lasst mir 'mal Dirty Harry in Ruhe. Sah gerade gestern auf K1 zufällig in Teil 3 rein und konnte kaum noch stoppen. Ja, die guten alten 70er Jahre... well well, very fine! Die Synchronatoren - oder wie die heissen - hatten's aber nicht so ganz drauf: die schwafelten ständig von einem 375er Kaliber, das stärker als das 38er sei - vielleicht 375 H&H..?
  6. "Die Schweiz hat, verglichen mit anderen Ländern, ein liberales Waffengesetz. Linksparteien und Menschenrechts-Organisationen setzten sich für ein strengeres Gesetz ein." Kann mir 'mal jemand verraten, wieso sich Menschenrechts-Organisationen für ein strengeres Waffengesetz in der Schweiz einsetzen..? Solche Organisationen setzen sich doch für vom Staat Verfolgte ein - also müssten sie für ein liberaleres Recht des Bürgers sein. Oder bin ich da im falschen Film? :?
  7. Ich glaube, dieses Board wird langsam aber sicher von den Eidgenossen unterwandert... Deutsche, seht euch vor!! :eatme: Gruss aus dem Süden, Aufklärer dynamite, vom Staat ausgebildet an Stgw, Pistole, MP, schwerem und überschwerem MG, Repetierflinte und HG - und jetzt im Visier der Annabelle-Weltverbesserer-Fraktion
  8. Von was haben denn Pazifisten eine Ahnung?
  9. Zur Zeit in der Schweiz auch aktuell: http://www.weltwoche.ch/artikel/?AssetID=14705&CategoryID=82
  10. Mir wurde mein vollautomatisches Stgw im Militär in einer feierlichen Zeremonie mit den Worten: "Ihre persönliche Waffe!" übergeben. Und so werde ich das auch handhaben. 8)
  11. Momentan liegen wir vorne, sehr schön! 8) Nur die USA haben so viele Selbstmorde mit Schusswaffen. Grund sei die leichte Verfügbarkeit der Waffen. Sollen Militärwaffen weiterhin zuhause aufbewahrt werden? Ja 55 % Nein 45 % http://www.20min.ch/news/schweiz/story/13820346
  12. Tja, das ist einer der Ur-Kantone der Schweiz; bestehend schon seit hunderten von Jahren und (noch) nicht von gutmenschlichen kommunistischen Ideologien verdorben! :!: "Zusammen mit dem Halbkanton Nidwalden bildet Obwalden den Urkanton Unterwalden. Unterwalden gehörte zusammen mit Schwyz und Uri zu den drei Waldstätten, die im Jahre 1291 den Ewigen Bund schlossen und damit den Grundstein für die heutige Schweiz legten. Obwalden war bis zur Ankunft der Alemannen um das Jahr 700 von Kelten und Römern besiedelt. Vom Landfriedensbündnis 1291 bis etwa 1330 regelte es wichtige Angelegenheiten zusammen mit Nidwalden auf gemeinsamen Landsgemeinden, war aber politisch eigenständig. Im 14. Jahrhundert begründete Obwalden eine eigene Landesherrschaft. Auf der Suche nach Absatzmärkten für Vieh und Käse beteiligte es sich 1403 an der "ennetbirgischen Politik" Uris und half an der Eroberung der Leventina mit. Hundert Jahre später wurde der Solddienst für fremde Kriegsherren wirtschaftlich bedeutend. Die wohlhabenden ehemaligen Söldner bestimmten als Inhaber der höheren Ämter für Jahrhunderte die Landespolitik." http://de.wikipedia.org/wiki/Kanton_Obwalden
  13. PS: 20min ist meines Wissen die grösste Zeitung der Schweiz, deshalb dürfte die Umfrage eine gewisse Relevanz haben
  14. Hier der link, Umfrage mittlere Spalte: http://www.20min.ch/news/schweiz/story/13820346 Danke!
  15. Wow, interessant. Vielen Dank für die Infos.
  16. Das höre ich jetzt auch zum ersten Mal... und überhaupt! Und morgen bist Du Kernphysiker, oder was? Ein Geowissenschafter wäre mir auch lieber...
  17. Um zum Ursprung dieses Topics zurückzukommen: würde mich freuen, ein paar User zu treffen am Barbaraschiessen; auch Deutsche! Werde an jenem Tag gehen, wenn Mitr dort ist.
  18. Ich tippe auch auf 9x19 mm SM SWISS P SeCa (Security Cartdridge / Safe Environment, Controlled Action) http://www.swissmun.ch/e/security/index.htm
  19. @ bopper Verstösst denn Tränengas (CS) nicht auch gegen die Haager Verträge? Schliesslich ist das gesundheitsgefährdende Chemie, und eingesetzt gegen ausländische Staatsangehörige... - oder verschiessen die bei euch Pfefferschoten?
  20. Bei uns in der Schweiz erschrecken die Ausländer/Touristen auch oft, wenn sie 16jährige mit dem Stgw auf dem Rücken durchs Dorf radeln sehen... Aber wenn man sich das gewohnt ist, ist's ja nichts Spezielles.
  21. Sehr schön! Bekam langsam Entzugserscheinungen...
  22. Ob das mit der Mun soviel Sinn macht, bezweifle ich. Da würde ich mich noch nicht zu früh freuen; bisher haben die sog. "Experten" ja noch nicht allzu grosse Glanzleistungen vollbracht, wenn sie sich an waffentechnischen Definitionen versuchten..! Den Schiessstandzwang habe ich auch seit Beginn bemängelt, aber da diese Bestimmung von keiner Seele zur Kenntnis genommen wird und die Schiessverbände sowieso dafür sind, gibt's da wohl nicht allzu viel Aufhebens. Dabei sind neu sogar starke Luftgewehre vom WG erfasst, und wieso soll ich keine 4mm mehr in meinem eigenen Keller schiessen dürfen..? Seit wann greift einem der Staat in der Schweiz dermassen in die Privatsphäre..? Hier wären sicher noch ein paar Leserbriefe hilfreich. Wann das WG im Parlament behandelt wird, weiss ich nicht. Von ProTell hörte ich bis anhin nichts; hoffe einfach, dass sie nicht ganz blind sind und ihren Einfluss auf gewisse Politiker noch ausüben, bevor es zu spät ist. Und ja, Du hast recht: die Schengen-Änderungen sind beschlossene Sache, der Bundesrat bestimmt das Inkrafttreten; und die Revision muss noch durchs Parlament, ein Referendum dagegen wird es wohl kaum geben. Und wenn sie's wie geplant durchziehen können, tritt das ganze Patchwork auf Anfang 2007 in Kraft. Für mich jedenfalls ein Grund, dieses Jahr noch ein bisschen zuzulangen; ich möchte meine Eisen als freier Schweizer mit freiem Recht auf Bewaffnung erwerben; nachher gilt ja dann der Erwerb als Ausnahme vom grundsätzlichen Verbot, Waffen zu bekommen; vgl. Vereinspflicht, etc. Das gibt mir echt zu denken... der Staat selbst bildete mich an StGW, MP, MG, Pistole, Pumpgun und HG aus - und jetzt soll ich nicht einmal mehr das Recht haben, ohne besondere Ausnahmegründe eine Waffe zu erwerben... PS: die Botschaft zum Schengen-Dossier (336 S.) ist übrigens hier zu finden, auf den link klicken und "Botschaft" + "Schengen" eingeben: http://www.fedpol.ch/d/suchen/index.htm
  23. Habe die Botschaft jetzt "gesichtet" (gab richtig Arbeit). Bezüglich SD bin ich jedoch immer noch nicht schlauer geworden was die Besitzregelung und die Registrierung betrifft - mir kommt es so vor, als sei dies letztlich sowohl beim Schengen-Dossier als auch im Revisionsentwurf vergessen gegangen (falls es doch irgendwo geregelt ist, klärt mich auf). Offenbar gilt dann für neue SD wie für alle Waffenteile eine Kennzeichnungspflicht, d.h. es wird eine Nummerierung geben und der Hersteller wird ersichtlich sein müssen. Vergessen oder noch nicht geregelt ist sodann Einiges und man wird wohl auf die Verordnung dazu warten müssen. Generell ist mir aber unwohl, dass man so vieles an den Bundesrat delegiert und er dann darüber Verordnungen trifft. Was ich auch nicht wusste, ist die Neuregelung bei der Munition: da will man die verbotene dadurch definieren, wie viel Energie sie in einem Körper abgibt. Weiss der Kuckuck, wie sie auf diese Idee gekommen sind. Wieso nicht einfach Zerlegungs- und Explosivgeschosse verbieten, so wie früher..? Was ist mit einer 50 BMG, die flott durchschlägt und praktisch keine Energie verliert; ist sie weniger gefährlich als eine Hohlspitz, die im Körper stecken bleibt..? Gespannt bin ich auf die Messerverordnung; im jetzigen Entwurf ist nur von "automatisch" öffnenden Messern die Rede, aber ob die einhändig zu öffnenden ohne "Automatik" dann wieder getragen werden dürfen, wage ich jetzt einmal zu bezweifeln. Militärwaffen werden neu bei der Abgabe auch registriert. Was mir nicht klar ist, was bei sich schon im Besitz befindlichen Waffen verlangt wird: muss man die auch angeben, wenn man sie nicht direkt vom Militär bekam sondern nur indirekt von demjenigen, der sie von der Armee hat? Hat mir jemand den link zur Schengen-Botschaft..?
  24. Den Besitz meine ich, der ist (noch) nicht verboten. Und was im ersten Waffengesetz-Entwurf stand, wisst ihr ja: ein Besitzverbot! Deshalb behagt mir die Registrierung nicht wirklich. Denn wenn es nur eine Einziehung auf Zeit ist, habe ich Mühe damit...
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