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Rechtschutzversichert, ausgekichert...


Anaconda.44

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Hi Leutz, folgende wahre Begebenheit:

Ich bin seit einiger Zeit über das FWR bei der Örag rechtschutzversichert. Da ich mit meiner Behörde immer noch im Clinch liege, diese etwas uneinsichtig ist und ich nicht gewillt bin mir deren und Kapriolen und Manipulationen des VG Düsseldorfs gefallen zu lassen, liege ich mittlerweile in der Zulassung zur Berufung vor dem OVG. Bisher sehr zufrieden mit der Örag und habe daher fleissig Mitglieder geworben, in meinem Umfeld so um die 15 Leute.

Wie gesagt, im Moment läuft der Antrag zur Zulassung zur Berufung vor dem OVG was natürlich nicht ganz billig ist, aber dafür ist man ja versichert. Dachte ich! Leider falsch gedacht, wie folgendes Schreiben mir drastisch klarmacht:

[attachment=2551]

Ist das normal? Ist eine Versicherung nur dazu da um Beiträge zu kassieren? :x

Ich könnte nur noch :puke:

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Der letzte Absatz in dem netten Briefchen dürfte aber alles entscheidend sein: "Alle noch nicht abgeschlossenen und während der Vertragsdauer noch eintretende Rechtsschutzfälle werden vollständig weiter bearbeitet."

Ist zwar nur ein schwacher Trost, aber immerhin ...

Wie Hunter schon schrieb, ist der Kunde nur gern gesehen, solange er brav zahlt und nix fordert. So ziemlich alle Streitfälle, die mächtig ins Geld gehen können, werden von Rechtsschutzversicherungen kategorisch abgelehnt; so z.B. Scheidungen und Erbstreitigkeiten. Warum wohl?!

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Ich werd denen heute mal folgendes Briefchen schreiben, mal sehen was die dazu sagen.

Sehr geehrter Herr...,

mit großer Verwunderung und Bedauern habe ich Ihr Kündigungsschreiben vom 10.08.2007 erhalten, jedoch möchte ich Ihre Kündigung nicht kommentarlos hinnehmen.

Ihr Unternehmen bietet die von mir abgeschlossene Rechtsschutzversicherung im Bereich Waffenrecht explizit an. Daher haben die in Ihrem Unternehmen zuständigen Fachleute mit Sicherheit recherchiert welche Kosten in einem Versicherungsfall auf Ihr Unternehmen zukommen. Sicherlich dürfte diesen Leuten bekannt sein, dass das Waffenrecht äußerst kompliziert und im Falle eines Rechtsstreites langwierig und damit kostenintensiv ist. Meistens wird von den Verwaltungsgerichten in erster Instanz im Sinne der Behörden entschieden und der Antragsteller / Bürger ist gezwungen in die zweite Instanz vor das OVG zu gehen. Dies ist allgemein bei den Waffenbesitzern bekannt und somit unterstelle ich, dass es auch den für die Kalkulation zuständigen Leuten in Ihrem Hause bekannt ist. Somit ist das Versicherungsrisiko also durchaus kalkuliert.

Umso befremdlicher finde ich daher die von Ihnen ausgesprochene Kündigung aufgrund der Kosten die Ihrem Unternehmen durch meinen Vertrag entstanden sind, noch dazu mit Hinweis auf den Versicherungsbeitrag, der ja von Ihren Spezialisten so kalkuliert wurde und auch im Laufe meiner Versicherungsdauer nach oben angepasst worden ist.

Seien Sie versichert, dass weder ich noch irgendein anderer legaler Waffenbesitzer aus Spass einen

Prozess gegen seine Behörde führt. Im Gegenteil, jeder (auch ich) ist froh wenn alles einigermaßen reibungslos mit der zuständigen Behörde läuft und steckt bei Kleinigkeiten eher zurück als es auf einen Rechtsstreit ankommen zu lassen, auch wenn man RS versichert ist. Leider lässt sich aber bei bestimmten Behörden der Rechtsweg nicht immer vermeiden, die Düsseldorfer Behörde gehört leider dazu und brilliert mit vielen nicht gesetzeskonformen Entscheidungen. Bezeichnend ist, dass mittlerweile der Bereichsleiter dort entfernt wurde.

Da ich es für äußerst wichtig halte gerade im Bereich Waffenrecht versichert zu sein, habe ich es sehr begrüßt dass Ihr Unternehmen diese speziell auf das Waffenrecht zugeschnittene Versicherung angeboten hat und bei meinen Vereinsmitgliedern in drei Vereinen sowie im Internet in diversen Foren massiv Werbung für Ihr Unternehmen gemacht. So ist es z.B. in einem meiner Vereine mittlerweile Aufnahmekriterium dass die Kandidaten Mitglied im FWR und bei Ihrem Unternehmen versichert sind.

Diese Aktionen haben Ihrem Unternehmen mehrere Kunden verschafft.

Sie werden verstehen, dass ich unter diesen Umständen keine Werbung mehr für die ÖRAG machen kann und dass ich das FWR von Ihrer Kündigung in Kenntnis setzen werde. Sollten Sie auf dieser Kündigung bestehen, werde ich Ihre Entscheidung auch wertfrei in den diversen Internetfachforen für legale Waffenbesitzer publizieren, damit sich mehrere tausend andere Waffenbesitzer ein Bild vom Verhalten der ÖRAG gegenüber ihren Kunden machen können.

Ich hoffe, dass Sie ihre Entscheidung bezüglich der Kündigung meines Vertrages noch einmal überdenken, zumal ich bisher sehr zufrieden mit Ihrem Unternehmen war.

Mit freundlichen Grüßen

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Der Herr Dr. hat (ausnahmsweise mal) recht. Wenn du aber schon über 8000 Eus verpulvert hast, dann hast du die betreffenden Rechtsstreigkeiten verloren, denn sonst hätte ja die Gegenseite bezahlen müssen.

Daß die solche Hobbys nicht finanzieren, dürfte ja auch ein wenig verständlich sein.

hemo:smartass::smartass::smartass:

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Du solltest als RA wissen, das die Herren den Streitwert anhand der vorhandenen Waffen errechnen. Da sind dann bei ca. 30 LW und 10 KW schnell 8.000 € zusammen.

Und ja, ich habe in erster Instanz verloren. Und zwar weil das PP D´dorf dem VG nachweislich Akten vorenthalten hat. Und die Behörde zu verklagen ist nicht unbedingt mein Hobby, nur wenn es gar nicht anders geht.

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Prinz Eugen, der edle Ritter

(unbekannter zeitgenössischer Dichter)

Prinz Eugenius, der edle Ritter,

Wollt' dem Kaiser wied'rum kriegen

Stadt und Festung Belgarad.

|: Er ließ schlagen einen Brukken,

Daß man kunnt' hinüberrucken

Mit'r Armee wohl vor die Stadt. :|

2. Als der Brucken war geschlagen,

Daß man kunnt' mit Stuck und Wagen

Frei passiern den Donaufluß,

|: Bei Semlin schlug man das Lager,

Alle Türken zu verjagen,

Ihn'n zum Spott und zum Verdruß. :|

3. Am einundzwanzigsten August soeben

Kam ein Spion bei Sturm und Regen,

Schwur's dem Prinzen und zeigt's ihm an,

|: Daß die Türken futragieren,

So viel, als man kunnt' verspüren,

An die dreimalhunderttausend Mann. :|

4. Als Prinz Eugenius dies vernommen,

Ließ er gleich zusammenkommen

Sein' Gen'ral und Feldmarschall.

|: Er tät sie recht instruieren,

Wie man sollt' die Truppen führen

Und den Feind recht greifen an. :|

5. Bei der Parol' tät er befehlen,

Daß man sollt' die Zwölfe zählen,

Bei der Uhr um Mitternacht.

|: Da sollt' all's zu Pferd aufsitzen,

Mit dem Feinde zu scharmützen,

Was zum Streit nur hätte Kraft. :|

6. Alles saß auch gleich zu Pferde,

Jeder griff nach seinem Schwerte,

Ganz still rückt' man aus der Schanz'.

|:Die Musketier' wie auch die Reiter

Täten alle tapfer streiten:

's war fürwahr ein schöner Tanz! :|

7. Ihr Konstabler auf der Schanzen,

Spielet auf zu diesem Tanzen

Mit Kartaunen groß und klein;

|: Mit den großen, mit den kleinen

Auf die Türken auf die Heiden,

Daß sie laufen all' davon! :|

8. Prinz Eugenius auf der Rechten

Tät als wie ein Löwe fechten,

Als Gen'ral und Feldmarschall.

|: Prinz Ludewig ritt auf und nieder'.

Halt't euch brav, ihr deutschen Brüder,

Greift den Feind nur herzhaft an! :|

9. Prinz Ludewig, der mußt' aufgeben

Seinen Geist und junges Leben,

Ward getroffen von dem Blei.

|: Prinz Eugen war sehr betrübet,

Weil er ihn so sehr geliebet,

Ließ ihn bring'n nach Peterwardein. :|

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Und nach einer neuen RV suchen .... was nicht einfach werden wird ....

Das dürfte sogar ziemlich aussichtslos sein, da ja die Versicherungen in solchen Fällen alle zusammenhalten.

Und, @ Anaconda:

Ja, der Unternehmenszweck einer Versicherung ist (leider!!!) in erster Linie das Einnehmen von Beiträgen und nicht das Ausgeben von Geld - darum haben so ziemlich alle freiwilligen Versicherungen die Sonderkündigungsklausel bei Leistungserbringung mit drin.

Ein Versicherung ist also sozusagen ein Joker, den man setzen kann - aber dann ist er weg. Das Traurige daran ist, dass du ggf. den Fall in der höheren Instanz gewinnst, und die ÖRAG ihre vorgestreckte Prozesskohle wiederbekommt. Dein Vertrag aber trotzdem gekündigt ist und bleibt.

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Besser ist du beauftragst einen Versicherungsmakler dir eine geeignete Versicherung zu vermitteln. Der Vorteil: Die Makler haben ein Zusatzabkommen das die Versicherung verpflichtet erst den Makler in Kenntnis zu setzten wenn eine Kündigung vollzogen werden soll. DANN kann der Makler nämlich nach Rücksprache mit dir die Versicherungpolice vorher kündigen, was dir bei der Suche nach einer neuen Versicherunggesellschaft Vorteile bringt, denn bei Anmeldeformular kannst du dann ankreuzen das du und nicht die Gesellschaft die letzte Police gekündigt hat.

Jetzt wird jeder neuer Antrag von dir mit der alten Gesellschaft besprochen werden, warum dir gekündigt wurde, und nach aller Wahrscheinlichkeit wirst du einen Risikovermerk bekommen.

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Allianz. Aha.

Naja. Jeder wie er will ..... warum steigen die Allianz Aktien eigentlich seit Jahren so prima .... und was kosten deren Verkicherungen im Vergleich zu denen anderer Gesellschaften. Und wie werden die von unabhängigen Ratingagenturen bewertet.

Aber das sind alles nur Fragen von einer armen alten Ente, auf deren Geschnatter nie einer hören will ...

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Anaconda,

Dein Brief ist perfekt. In der Schweiz läuft die Konjunktur gut, wir haben Vollbeschäftigung und Leute mit Punch sind gesucht. Zudem haben wir "noch" ein einigermassen akzeptables Waffenrecht. Mach es wie die 15 000 Deutschen und Oesterreicher, welche in letzter Zeit in die Schweiz gezogen sind.

Gruss Hans

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