megashooter Posted February 27, 2011 at 12:33 PM Share Posted February 27, 2011 at 12:33 PM (edited) Das Sportschießen hat insbesondere in Europa eine lange Tradition. Das korporierte Schützenwesen geht auf die Bürgerwehren der Städte zurück. In Deutschland und in den angrenzenden Nachbarländern gibt es z.B. bereits seit dem Mittelalter Schützengilden. Davon zeugt u.a. das berühmteste Bild des niederländischen Malers Rembrandt, Die Nachtwache von (1642), welches die Amsterdamer Bürgerwehr darstellt, eine Schützengilde. Der erste bezeugte Schützenwettbewerb wurde aber bereits 1442 in Zürich (Schweiz) abgehalten. Nach den Befreiungskriegen (1815) setzte ein Aufschwung im Vereinswesen ein, von dem auch der Schießsport profitierte. Nach dem verlorenen Zweiten Weltkrieg wurden alle Schützenvereine in Deutschland offiziell von den vier Siegermächten verboten und erst in den folgenden Jahren in der jungen Bundesrepublik wieder erlaubt. [TABLE]|Das gezeigte Bild zeigt 34 Personen – davon 18 Schützen und 16 Figuren, die durcheinanderlaufen. Im Vordergrund stehen der Hauptmann und sein Leutnant. Zwei hell erleuchtete Figuren in gelber Kleidung beherrschen den Bildaufbau: ein Mädchen im Mittelgrund und der Leutnant im Vordergrund. Das Gemälde ist sehr dunkel, manche Details im Hintergrund lassen sich kaum noch ausmachen. Die gängige Erklärung dafür ist, dass im Verlauf der Zeit die zahlreichen Firnis-Schichten natürlich nachgedunkelt sind. Der Titel Nachtwache wurde dem Gemälde jedenfalls erst Ende des 18. Jahrhunderts verliehen. Im Mittelpunkt des Bildes steht eine Bürgerwehr aus der Zeit des 17. Jahrhunderts. Es gab ihrer viele, denn die Niederlande rangen damals um ihre Loslösung von der Herrschaft der spanischen Krone. Der Hauptmann dieser Kompanie hieß Frans Banning Cocq, der neben ihm stehende Leutnant Willem van Ruytenburgh. Die dargestellten Büchsenschützen gehörten der Kloveniers-Gilde an. Etliche weitere Mitglieder der Gilde hat Rembrandt ebenfalls auf dem Gemälde verewigt. Die Namen von 18 Personen sind auf einer Tafel vermerkt, die im Hintergrund zu erkennen ist, aber erst später hinzugefügt wurde. Die restlichen Personen werden in der Fachliteratur als Allegorien gedeutet.[/TABLE] Auch Rembrandt selbst hat sich, wie auf vielen seiner Bilder, ganz im Hintergrund dargestellt. Viele Experten haben im Verlauf der Zeit immer wieder versucht, in Amsterdam die Stelle ausfindig zu machen, an der sich die Bürgerwehr versammelt hat, ohne Erfolg. Rembrandt scheint die Kulisse nach seinen Vorstellungen selbst zusammengestellt zu haben. Lediglich die Fahne – sie enthält Anteile des Wappens von Amsterdam – ist ein Hinweis auf die Örtlichkeit. Gut dokumentiert ist, dass die Gilde der Büchsenschützen in den dreißiger Jahren des 17. Jahrhunderts in der Amsterdamer Nieuwe Doelenstraat ein neues Schützenhaus errichten ließ, dessen Portal mit Wappen und Emblemen der Gilde und dessen Festsaal zwischen 1638 und 1645 mit zahlreichen Gruppenporträts ihrer Mitglieder ausgeschmückt wurde. Eines dieser Gruppenporträts ist Rembrandts berühmtes Gemälde. Es zeigt die Büchsenschützen nicht in der damals oft üblichen starren Porträt-Haltung, sondern in Aktion: Der Hauptmann erteilt seinem Leutnant den Marschbefehl. Jedoch ist die Marschordnung noch nicht vollständig hergestellt, was das relative Durcheinander innerhalb der Teilgruppen auf dem Bild erklärt. Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Die_Nachtwache Edited February 27, 2011 at 12:44 PM by megashooter Link to comment Share on other sites More sharing options...
Hollowpoint Posted February 27, 2011 at 01:12 PM Share Posted February 27, 2011 at 01:12 PM beginnend bei den Radschlosspuffern des 16. Jahrhunderts Die Luntenmusketen des 15.-17. Jahrhunderts gehören aber auch zu diesem Forum! Zumal es auch moderne Replika von Luntenschlosswaffen gibt! Ist mir nur gerade so aufgefallen. GRUß Link to comment Share on other sites More sharing options...
Nightingale Posted February 27, 2011 at 03:35 PM Share Posted February 27, 2011 at 03:35 PM Das Bild enthält sehr viele, teils heftige Anschuldigungen und Metaphern auf die dargestellte Gesellschaft, von Kidesmißbrauch über Prostitution bis Mord. Rembrandt hat danach auch nie wieder einen gut bezahlten Auftrag aus der Bürgerschaft erhalten und starb arm. Link to comment Share on other sites More sharing options...
Hollowpoint Posted February 27, 2011 at 05:38 PM Share Posted February 27, 2011 at 05:38 PM Wo werden in diesem Bild Kinder mißbraucht? :?: GRUß Link to comment Share on other sites More sharing options...
Nightingale Posted February 27, 2011 at 09:44 PM Share Posted February 27, 2011 at 09:44 PM Wo werden in diesem Bild Kinder mißbraucht? :?: GRUß Das Mädchen mit dem Huhn am Gürtel soll angeblich ein uneheliches Kind von Cocq sein, behauptet jedenfalls Rembrand, das weiße Huhn gilt als Metapher für Prostitution. Der Leutnant neben ihm, dessen Lanze wie ein eregierter Penis aussieht, soll sich Kinder aus dem Waisenhaus geholt haben. Link to comment Share on other sites More sharing options...
Hollowpoint Posted February 28, 2011 at 08:13 AM Share Posted February 28, 2011 at 08:13 AM Ja ja........die schlechte alte Zeit.......... Früher waren sie auch nicht besser als die heutigen Menschen. Es hat halt kaum jemand mitgekriegt, weil es noch keine BLÖD, kein RTL und kein Fernsehen und Internet gab. GRUß Link to comment Share on other sites More sharing options...
Nightingale Posted February 28, 2011 at 08:33 AM Share Posted February 28, 2011 at 08:33 AM Früher waren sie auch nicht besser als die heutigen Menschen. Es hat halt kaum jemand mitgekriegt, weil es noch keine BLÖD, kein RTL und kein Fernsehen und Internet gab. Dafür gab es Leute Rembrandt van Jijn. Cocq hält beispielweise einen Handschuh in seiner rechten Hand. Bei genauer Betrachtung fällt auf, dass es ein rechter Handschuh ist. Es ist also nicht der fehlende Handschuh seiner undedeckten linken Hand sondern der eines eines anderen, nämlich Rembrandts. Rembrandt hatte den Fehdehandschuh schon zuvor in das Portrait eines angesehen Bürgers "geworfen", den er mit versoffenen Augen vor der Tür eines stadtbekannten Bordells malte. Link to comment Share on other sites More sharing options...
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