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Editorial der aktuellen IWÖ-Nachrichten


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Das Jahr 2020 war für uns alle, nicht nur für die Besitzer von legalen Schußwaffen ein ganz besonderes Jahr. Haben wir am Beginn des Jahres 2020 noch positiv in die Zukunft geschaut, dann konnten wir uns nicht vorstellen, was alles auf uns zukommt. Die in Österreich garantierten Grund- und Freiheitsrechte wirkten wie in Stein gemeißelt. Jeder Rechtshistoriker weiß, daß diese Abwehrrechte gegen einen überbordenden Staat einerseits das Ergebnis der bürgerlichen Revolutionen von 1848 und dem drastischen Machtverlust des Kaiserhauses nach der Schlacht von Königgrätz und andererseits der schrecklichen Erfahrungen des zweiten Weltkrieges und des Holocausts sind. Die meisten der in Österreich auch heute gültigen Grund- und Freiheitsrechte wurden in diesen Zeiträumen (1867 und 1950) eingeführt. Seitdem wurde an den Grundund Freiheitsrechten nicht gerüttelt, vielmehr waren sie für uns das Zeichen der politischen Überlegenheit Westeuropas gegenüber den kommunistischen osteuropäischen Staaten, China und vielen weiteren Diktaturen. Wir haben uns nicht vorgestellt, daß mit wenigen Federstrichen eines österreichischen Ministers diese Grund- und Freiheitsrechte de facto völlig ausgehebelt werden können und praktisch nicht mehr gelten. Man braucht dazu natürlich die Massenmedien, die man aber mit Schlagzeilen, Presseförderung und Inseratenkampagnen relativ gut anfüttern kann. Diese berichten jeden Tag über Infizierte (nicht über Kranke wohlgemerkt!) und über Tote, wobei man natürlich hier verschweigt, ob es sich um Tote wegen Corona oder mit Corona handelt. Daneben wirft man Geld, das man nicht hat, unter die Menschen und in die Wirtschaft und erhält die Illusion, daß doch eh alles gut laufen würde. Jeden Tag kommen noch Berichte über die überlasteten Intensivstationen und über das Schreckgespenst der Triage dazu. Daß man die Intensivstationen jahrelang kaputt gespart und reduziert hat, daß man im Sommer 2020, wo jeder denkende Mensch eigentlich wissen mußte, daß die Infektionszahlen im Herbst und Winter wieder deutlich steigen werden, keine Maßnahmen im Bereich der technischen und personellen Ausstattung getroffen hat, das verschweigt man natürlich. Was hat das alles mit dem legalen Waffenbesitz zu tun? Viel. Einerseits konnten Sportschützen ihrem Sport 2020 nicht oder nur sehr eingeschränkt nachgehen, die Waffengeschäfte mußten geschlossen halten oder dürfen nur an bestimmte Personen verkaufen. Als gesetzestreue Legalwaffenbesitzer haben wir uns aber eingebildet, daß der private Schußwaffenbesitz für unbescholtene und verläßliche Menschen ein Grundrecht ist. Nun müssen wir aber erkennen, daß selbst die in der Verfassung geschriebenen Grundrechte mit ein paar Federstrichen Makulatur sind und wir können erahnen, wie schnell es gehen könnte, wenn eine Regierung den privaten Waffenbesitz abschaffen möchte. Wir alle sollten aus den Vorgängen lernen, und zwar sehr rasch lernen, daß man nicht stumm zusehen darf, wenn uns unsere Rechte genommen werden. Wir müssen bei allen erdenklichen Gelegenheiten unsere Stimme benutzen und den Mächtigen Grenzen aufzeigen. Grenzen, die sie sonst mehr und mehr überschreiten werden. Wir müssen den Mächtigen klar machen, was Demokratie bedeutet, nämlich, daß das Recht vom Volk ausgeht. Wir müssen den Mächtigen klar machen, daß wir es nicht einfach akzeptieren und hinnehmen, daß man uns unsere Grundund Freiheitsrechte und auch unser Recht auf einen privaten Schußwaffenbesitz nimmt. Ganz in das Jahr 2020 paßt auch das neue Schußwaffenkennzeichnungsgesetz, welches National- und Bundesrat soeben beschlossen haben. Über die Hintertüre werden Waffensammlungen von historischen Waffen drastisch entwertet, Originalwaffen, Einzelstücke, Sonderanfertigungen, Prototypen aus der Zeit vor dem ersten Weltkrieg werden mit modernen Lasergravuren verschandelt. Warum dies? Die offizielle Begründung ist – nein, hier einmal nicht das Virus, sondern die Sicherheit. In einer Anfragebeantwortung des Bundesministeriums für Inneres, wie viele Straftaten mit Schußwaffen älter als 1900 in den Jahren 2018 und 2019 verübt wurden, wurde lediglich lapidar mitgeteilt, daß entsprechende Statistiken nicht geführt werden. Dies gilt natürlich auch für Waffen beispielsweise vor den beiden Weltkriegen. Wir wissen also (offiziell) nicht, ob diese Sammlerwaffen überhaupt kriminalpolitisch 4 irgendeine Bedeutung haben. Aus Gründen der Sicherheit verschandeln, entwerten und vernichten wir diese Waffen aber dennoch. Politik anno 2020. Ein Glanzlicht der Arbeit des Innenministeriums waren natürlich die Vorkommnisse um den Terroranschlag in der Wiener Innenstadt im Herbst. Die slowakischen Behörden verständigen die österreichischen, daß ein verurteilter Terrorist versucht in der Slowakei illegal Munition für ein Kalaschnikow-Sturmgewehr zu kaufen. Was ist die Reaktion unserer Verfassungsschützer? Fragen Sie mich nicht, de facto gibt es nämlich keine Reaktion und der Islamist kann sein Morden ungehindert beginnen. Aber dafür geht unsere Polizei – wie unser Innenminister immer wieder in den endlosen Pressekonferenzen betont – hart gegen Maskensünder vor und sollen die Polizeibefugnisse erweitert werden und es der Polizei auch ermöglichen, Arbeitsstätten, öffentliche Verkehrsmittel und bestimmte Orte ohne Zustimmung zu betreten, um für die hygienische Ordnung zu sorgen. Die IWÖ-Nachrichten beschäftigen sich natürlich auch mit etwas anderem und Erfreulichem: Einem 18-jährigen Schüler ist es mit Unterstützung der IWÖ gelungen eine Waffenbesitzkarte für den Besitz von großen Magazinen zu erhalten. Die Bezirkshauptmannschaft wollte nämlich den Altbesitz nicht nur konfiszieren, sondern sogar ein Strafverfahren gegen den 18-Jährigen einleiten, der in seiner Ehrlichkeit den Besitz der Magazine gemeldet hat. Der waffenhistorische Teil beschäftigt sich dieses Mal einerseits mit der automatischen Repetierpistole System Mannlicher Modell 1905, andererseits mit einer STEYR Kipplauf-Pistole 1909 aus dem Pivatbesitz eines österreichischen Marineoffiziers. Auch wenn wir uns bald solche Waffen nicht mehr ungekennzeichnet kaufen werden können, so ist es doch schön, wenn man sie sich zumindest noch einmal ansehen kann. Ich hoffe Ihnen gefällt auch die neue Webpage der IWÖ. Es ist nicht nur das Design zeitgemäß und anspruchsvoll, auch der Inhalt wurde überarbeitet. Online können Sie sich sowohl bei der IWÖ, als auch für unseren Newsletter anmelden. Wie immer darf ich mich an dieser Stelle für Ihre Treue zur IWÖ bedanken. Nur gemeinsam ist es uns möglich für den legalen Waffenbesitz einzustehen. Meine Weihnachtswünsche fallen heuer anders aus als in allen Jahren zuvor. Weihnachten wird ruhig sein, das ist vielleicht auch der Sinn von Weihnachten. Diese Ruhe, diese zwanghafte Ruhe wird es aber auch in den Ferien und zu Neujahr geben. Nutzen Sie diese Zwangsstille einmal darüber nachzudenken, ob wir wirklich bedingungslos alles hinnehmen sollten oder ob wir nicht unsere demokratischen Rechte in Anspruch nehmen sollen und die Stimme erheben sollen. Ihr DI Mag. Andreas Rippel Präsident der IWÖ

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