Jump to content

Wer weiss mehr über das Ding


John Gun

Recommended Posts

Ich vermute das es ein Original ist, da ich die Kataloge der bekannten Waffenhäuser kenne. Und welcher normale Mensch opfert für sowas einen WBK-Eintrag.

Ich würde dafür sogar noch weit mehr als nur einen Eintrag in die WBK opfern :wink: . Das Ding kostet heute in gutem Zustand etwa 75.000.-€ und ist mit der erste halbwegs schussfähige Steinschlossrepetierer nach dem System, das Michele Lorenzoni aus Florenz, dort nachweisbar von 1684 bis 1737, entwickelt hat.

Dieses System war im übrigen das historische Vorbild für das leider in der Versenkung verschwundene G!! der Bundeswehr, welches von Heckler & Koch zum Verschiessen von hülsenloser Munition entwickelt, dann aber völlig serienreif aus unerfindlichen Gründen abgelehnt wurde. Als Anschauungsobjekte für die mit der G11-Entwicklung befassten Ingenieure hat die WTS/BWB damals sogar ein Paar solcher Pistolen angekauft. Zumindest dort hat es jemand gegeben, der die historische Perspektive nicht aus dem Auge gelassen hat :)

Gruß

corrado26

Link to comment
Share on other sites

  • 2 weeks later...

Ich hab bei meinem Perkussionsrevolver schon mal einen Doppler gehabt.

Unerfahrene Verkäufer hatten mir zu dünne Filze verkauft, ich unerfahren hatte etwas kleinere Kugeln genommen. Dann hatte ich noch einen Rat aus einem Buch befolgt Dort hiess es Fett haben nur Cowboy als Schutz gegen die Feuchtigkeit draufgemacht. Auf dem Schiesstand ist das eine Schweinerei.

Nach dem Bumm machte es nochmal Bumm und eine Kugel im am Lauf vorbei.

Deswegen meine Frage. Wie sicher waren solche Dinger.

Link to comment
Share on other sites

Also ich hätte bei solch Uralt-Exotenkonstruktionen ein gesundes Mißtrauen!

Für's Museum sind diese Waffen toll, aber schießen möchte ich sie nicht! Höchstens mit einem soliden Ganzkörperpanzer mit Kevlarhandschuhen! 8)

Der Laufstahl ist für heutige Verhältnisse sicher grauenhaft, die Fertigungstoleranzen erheblich und die Materialermüdung im Laufe der Zeit ist immer ein Faktor, den es zu bedenken gilt!

GRUß

Link to comment
Share on other sites

Meine Vermutung,

Der Lauf zeigt nach oben. Der Hebel wird soweit vorgedreht bis das kleine Sackloch vor den Kugeln liegt. Dann wird der Lauf nach unten gehalten. Kugel rollt ins kleine, Pulver rieselt ins grosse Sackloch. Jetzt wird der Hebel langsam weitergedreht. Kugel rollt ins "Patronenlager" und Pulver rieselt hinter her. Lauf ist wieder verschlossen.

So in etwa ich kann die andere Seite nicht sehen.

Link to comment
Share on other sites

Wenn ich so ein Ding konstruiert hätte, dann hätte das Loch für das Pulver eine Art Dorn, der die Kugel nicht reinläßt (*) und die Bohrung für die Kugel eine Feder, schwächer als die Magazinfeder. Das Pulver auch unter Federdruck. Dann könnte man bei geschickter anordnung der Sackbohrungen durch Hin-und-herbewegen die Kugel vom Magazin holen und in den Lauf drücken und ann die Kugelsackbohrung als Pulversack nehmen.

Gelöst wäre allerdings immer noch nicht die Sicherheit gegen Durchschlag einer Flamme vom Lauf ins Pulvermagazin.

--------------------------------------------------------------------------------

(*) Alternativ eine Anordnung der Löcher / Magazine, so daß die Kugel gar nicht in das Pulverloch und das Pulver nicht in das Kugelloch kommen kann.

Link to comment
Share on other sites

Ich zitiere mal aus "Thierbach, Die geschichtliche Entwicklung der Handfeuerwaffen":

Im Kolben befinden sich untereinander zwei Längsbohrungen, von denen die obere ungefähr 30 Kugeln, die untere die entsprechende Pulvermenge in losem Zustand aufnimmt. Beide sind von der Rückseite des Kolbens zu füllen. Die Bohrungen münden nach vorn in einen breiten und starken Ring aus, in welchem vorn der Lauf eingeschraubt ist. In diesem Ring lässt sich saugend eine quer zum Lauf eingeschobene Walze aus Messing mittels einer links angebrachten Kurbel drehen, wodurch Pulver und Blei in den rückwärts offenen Lauf transportiert werden.

An der rechten Seite der Walze befindet sich ein Zapfen, welcher im Boden der Pfanne des Steinschlosses mündet, unter welcher ein kleinerer Behälter für das Zündkraut liegt. Wird die Walze zum Laden des Laufs gedreht, so füllt sich der Pfannentrog im Zapfen aus diesem kleinen Behälter mit Zündpulver und führt es in die Pfanne. Zugleich wirkt ein Ansatz mit Ziehstange auf den Hahn und die Batterie des Schlosses, spannt den ersteren und schließt die letztere.

Die Walze enthält zwei übereinanderstehende Bohrungen, eine kurze, weitere für die Aufnahme der Kugel und eine längere, engere für die Pulverladung. Die Pulverbohrung steht durch einen seitlich gebohrten Zündkanal mit dem Pfannentrog im Zapfen der Walze in Verbindung. Zum Laden wird die links angebrachte Kurbelum ungefähr eine 3/4 Drehung nach vorn gedreht, wobei das Schloss gespannt, die Walze aber auch so gedreht wird, daß sich zuerst die Bohrung für die Kugel und dann diejenige für die Pulverladung aus den betreffenden Magazinen im Kolben füllt, wozu das Gewehr oder die Pistole mit der Mündung leicht gesenkt werden muss.

Beim Zurückdrehen der Walze wird zuerst die Kugel an den Lauf abgegeben, dessen hinteres Ende dafür ein entsprechendes Lager hat, worauf sich die die Pulverladung enthaltende Bohrung als Pulverkammer in die Verlängerung der Laufachse unmittelbar hinter die Kugel setzt. Der hinter der Bohrung befindliche Massivteil der Walze bildet dabei den Stoßboden. Zum Laden bedarf es daher nur eines Vor- und Zurückdrehens der Walze mit der Kurbel, um die Waffe schussbereit zu machen.

Es ist klar, daß bei diesem gekünstelten Mechanismus Ladehemmungen leicht auftraten und schwer zu erkennen und zu beseitigen waren. Auch birgt er die Gefahr der Selbstentzündung durch zerdrückte Pulverkörner beim Drehen der Walze in sich. Eine Dichtung zur Verkleinerung des Spielraumes des Verschlusses fehlte, was einem sicheren Umgang mit der Waffe nicht eben förderlich war."

Soweit Thierbach anno 1886.

Gruß

corrado26

Link to comment
Share on other sites

Create an account or sign in to comment

You need to be a member in order to leave a comment

Create an account

Sign up for a new account in our community. It's easy!

Register a new account

Sign in

Already have an account? Sign in here.

Sign In Now
×
×
  • Create New...

Important Information

Imprint and Terms of Use (in german)