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Rätsel Nr. V-1 - ziemlich seltene Waffe


Völker

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Ich denke mal, daß es sich um ein Versuchsstück aus Frankreich handelt. Der Verschluss funktioniert nach dem System Terry mit Papierpatronen und Zündung von außen. Das Perkussionsschloss ist nach dem System Wilson II konstruiert. Solche Stücke hat auch Baden in den 1860er-Jahren probiert, aber ebenfalls nicht angenommen.

Gruß

corrado26

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Ich denke mal, daß es sich um ein Versuchsstück aus Frankreich handelt.

Angeblich nein.

Leider habe ich keine besseren Bilder gefunden.

Richtig ist, daß es sich um ein frühes Gewehr mit Kammerverschluß (bolt action) handelt.

Die abgebildete Waffe (bzw. dieses Modell) hat übrigens in einer regulären Armee Dienst getan.

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Mhm. Bin nicht sicher. Eher nicht. Oder doch? Keine Ahnung. :(

(Edit: Ja, definitiv Perkussion)

Eine Zündnadelbüchse schließe ich aus, aber Einheits-Patronen waren schon erfunden und wurden auch verwendet.

Zum fraglichen Zeitpunkt war das Dreyse-Zündnadelgewehr übrigens schon erfunden (und gebaut sowie bereits als "Leichte Infanteriegewehr M 1841" eingeführt worden), aber das Einführungsjahr der fraglichen Waffe liegt noch vor 1866.

Wollt ihr noch einen Hinweis? Z.B. aus welchem Land?

Es ist aus einem Land mit sehr erfinderischen Menschen.

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Königreich Württemberg?

Weit daneben.

Hilft es, wenn ich schreibe, daß nur ca. 900 dieser Gewehre an eine bestimmte Armee verkauft wurden, dann aber z.T. nicht zum Einsatz kamen, da die Herren Soldaten mit der modernen Technik nicht zurechtkamen?

Ein ladenneues, ungeschossenes Gewehr (!!!) dieser Art wird z.Zt. online angeboten (sh. Großaufnahmen hier). Kostet ca. 3530,- Euronen zzgl. Gebühren, Steuern etc...

(Im Vergleich zum Bajonettpreis - ein Schnäppchen!)

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Hier die Fragen, um dem Rätsel eine Struktur zu geben:

a) Was ist das für ein Gewehr? (Konstrukteur, Konstruktionsjahr)

B) Wie nennt man das verwendete Laufprofil?

c) Die Soldaten welcher Armee kamen mit dem Schießprügel nicht zurecht?

d) In welchem Krieg?

e) Warum ist dieses Gewehr ein Meilenstein in der Entwicklung der Waffentechnik?

f) Warum habe ich kein solches Teil im Schrank stehen? :oops:

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zu f) Entweder hast Du keine Kohlen dafür oder Du hattest die Kohlen, hast sie aber für was Anderes ausgegeben oder Du hattest die Kohlen, hast sie auch nicht ausgegeben und willst sie auch nicht ausgeben oder Du hattest die Kohlen, hast sie auch nicht ausgegeben und willst sie dafür ausgeben, traust Dich aber nicht, weil Deine Frau Dich sonst wieder verdrischt ..... oder etwas in der Art.

Zu den anderen Fragen kann ich nichts sagen, weil ich zu doof bin.

Mich fasziniert die Technik aber. Papierpatronenperkussionswaffen hätten für den moderen Schiesssportler viele nützliche Vorteile ....

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Ich bleibe bei meiner obigen FeststellunG

Es handelt sich um einen Perkussionshinterlader nach System Wilson II, in den USA entwickelt um 1840. Kennzeichen dieses Systems ist der Terry-Verschluss im Zusammenhang mit einem Unterhammer-Perkussionssystem. Die 900 Stück dürften aller Wahrscheinlichkeit nach in den USA verkauft worden sein. Hier in Deutschland wurde das System in mehrerern Staaten getestet, die Belegstücke sind noch vorhanden, aber nirgendwo eingeführt.

Gruß

corrado26

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Ja. Bitte!

:idea:

Greene-Rifle M 1857,

Unterhammer-Perkussionsgewehr mit Zylinderverschluß und Lancaster-Profil

verwendet im amerikanischen Bürgerkrieg von den Nordstaatlern – wenn auch nicht sehr erfolgreich.

Zum Civil War schreibe ich hier nichts weiter, da gibt es genügend Literatur und Weblinks dazu.

Viele Civil War Weapons kann man z.B. über: http://www.antiqueguns.com/carbid.htm identifizieren; beim Betrachten eben dieser Seite kam mir die Idee mit dem Greene. Eigentlich wollte ich das Starr Percussion Rifle vorstellen, was viel besser sein soll als das damals marktbeherrschende Sharps-System.

Lt. dieser o. a. Quelle sei das Greene das erste Bolt-Action Gewehr („Greene Rifle, though not a carbine, it was one of a few breech loading rifles used during the Civil War and the first Bolt Action Rifle ever.”) – das dürfte aber falsch sein. Denn das Greene Patent datiert auf den 17. Nov. 1857 (sh. Bild) – da gabs ja schon lange das Dreyse-Zündnadelgewehr M/41 und das hat doch auch einen Kammerverschluß.

Hier der Link zu einem Anbieter der Rifle:

http://www.19thcenturyweapons.com/post205/greenerifle.html

J. D. Greene's Underhammer Bolt Action Rifle.

.54, with Lancaster oval bore rifling. Rifle is in about new, unfired condition. 900 of these rifles were purchased by the Federal Government, but they proved far too complicated for troop use. Manufactured at the A. Waters armory in Millbury, Mass. Top of the line condition; not often seen on today's market. $4250

Das Greene Gewehr wurde von Waters Armory hergestellt, und ist anscheinend glattläufig – was aber nicht stimmt, denn es besitzt ein ovales Profil nach Lancaster Art.

J. D. Greene selbst diente als Colonel in der U. S. 7th Infantry von Juni '61 bis Sept. '63. Die hart kämpfende Einheit war bei vielen großen Schlachten des Bürgerkriegs dabei, incl. Gettysburg. Sept. '63 wurde Greene zum Field & Staff U. S. 6th Infantry versetzt und schlußendlich zum Brigadier General befördert.

Aus Wikipedia - http://en.wikipedia.org/wiki/Breech-loading

During the American Civil War many breech loaders would be fielded. The Greene Rifle was used a rotating bolt-action, and was fed from the breech.

Zum Lancaster-Gewehr http://www.mlwerke.de/me/me15/me15_275.htm

Friedich Engels „Gewehre und Gewehrschießen - Das Lancaster- und das Enfield-Gewehr“, 1861

Daß das Lancaster-Gewehr große Vorzüge haben muß, geht aus der Tatsache hervor, daß vor der Annahme des Enfield-Modells dem Lancaster-Gewehr, das damals mit ihm konkurrierte, von vier verschiedenen Komitees unabhängig voneinander der Vorzug gegeben wurde. Es wurde dem Oberbefehlshaber zur Billigung vorgelegt und von ihm zur endgültigen Entscheidung nach Hythe geschickt. Der erste Bericht der Offiziere der dortigen Infanterieschießschule war sehr günstig; der zweite Bericht entschied zugunsten des Enfield-Gewehrs. Als Grund für diese Entscheidung wurde damals angegeben, daß die Geschosse "streuten". Später sollen jedoch folgende Tatsachen durchgesickert sein: Die ersten 10.000 Geschosse der Pritchett-Munition, mit der die ersten Versuche durchgeführt wurden, hatten den richtigen Standarddurchmesser. Mit diesen Patronen wurde glänzend geschossen. Beim zweiten Experiment wurde nicht dieselbe Munition verwendet. Die erstere war 1853 hergestellt worden, letztere 1854; die experimentierenden Offiziere in Hythe hatten keine Ahnung von dem Unterschied der Munition, da sie nicht informiert worden waren, daß die 1854 hergestellten Geschosse einen um 0,007 Zoll geringeren Durchmesser hatten als die Munition von 1853.

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a) Was ist das für ein Gewehr? (Konstrukteur, Konstruktionsjahr)

J.D. Greene, Patent von 1857, hergestellt von Waters Armory

B) Wie nennt man das verwendete Laufprofil?

Lancaster

c) Die Soldaten welcher Armee kamen mit dem Schießprügel nicht zurecht?

US-army (Nordstaaten)

d) In welchem Krieg?

Amerikanischer Bürgerkrieg 1861 - 1865

e) Warum ist dieses Gewehr ein Meilenstein in der Entwicklung der Waffentechnik?

Verschlußsystem + Unterhammer

f) Warum habe ich kein solches Teil im Schrank stehen?

Wie ich_bins schon schrieb - keine Kohle dafür. Bin ja auch kein Sammler. :cry:

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Ich bleibe bei meiner obigen FeststellunG

Es handelt sich um einen Perkussionshinterlader nach System Wilson II, in den USA entwickelt um 1840. Kennzeichen dieses Systems ist der Terry-Verschluss im Zusammenhang mit einem Unterhammer-Perkussionssystem.

Also hat Freund Greene von Wilson / Terry gekupfert?

BTW: Das von dir gepostete Bild ist klasse, genau nach sowas wollte ich dich gerade fragen! Danke!!! Habe dein Posting anscheinend bis eben übersehen.

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