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corrado-Rätsel 08/2007


corrado26

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Heute mal wieder eine Frage zu einer deutschen, glattläufigen Perkussions-Militärpistole. Sie hat eine federgestützte Pistonsicherung, ein recht massives Perkussionsschloss, welches nicht aptiert wurde und war Ordonnanzwaffe eines deutschen Kontingents.

Wo ist diese Pistole einzuordnen?

Wer hat sie gefertigt?

Gruß

corrado26

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Es handelt sich nicht rein zufällig um eine Kolbenpistole für Dragoner?

Nein, rein zufällig handelt es sich nicht um eine Kolbenpistole für Dragoner, oder siehst Du irgendwo einen Ansteckpunkt für einen Kolben? Ich nicht.

Baden fällt natürlich auch aus dem Raster, die badischen Pistolen M 1816/40UM, die dem fraglichen Stück zugegebenermaßen etwas ähneln, sind alle aptiert worden und hatten keine Pistonsicherung!

Gruß

corrado26

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... kniffeliges Teil...

zuerst dacht ich auch an Baden oder Hessen, aber dir Pistonsicherung und andere Details pasen halt nicht...

mal nach dem Ausschlussverfahren... Baden / Württemberg / Hessen / Preußen / Bayern / Sachsen (inkl Herzogtümer) und div kleine Früstentümer (Reuß, Mecklenburg Strelitz, etc) würd ich mal ausschließen, da hab ich nix passendes dazu gefunden...

Bleiben also noch Hansestäde, Oldenburg, Hannover, ....????

Ich bin mir sicher die eingenartig abgesetzte Schlossplatte schon mal gesehen zu haben, aber wo???

@ Corrado, bitte nicht zu schnell auflösen, will mich am Freitag in Stuttgart eh wieder mit neuer Literatur eindecken, evtl. ist da was dabei....

Grüße

Peter

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Na, vielleicht hilft das nachfolgende Foto etwas, das Dunkel zu lichten :mrgreen: .

Die Fertigungsnummer an dieser Stelle ist typisch und vor allem die Endkontrollmarke "ST" des zur betreffenden Gewehrfabrik abgestellten Abnahmeoffiziers sind an allen diesen Pistolen zu finden. Der "ST"-Stempel, diesesmal unter Krone, findet sich auch an der Laufoberseite!

Gruß

corrado26

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sodele, jetzt weis ich wo ich das Teil mal gesehen habe... ein Kollege hat einen Scheinenfund, neu geschäftet...

laut Ihm kommt die Waffe aus Kurhessen....

Literaturstellen die es belegen, habe ich aber noch nicht gefunden..

Grüße

Peter

Literatur zu dieser Pistole außer ihre Erwähnung in den einschlägigen Regimentsgeschichten gibt es meines Wissens nicht, da wirst Du also vergeblich suchen.

Es handelt sich um die kurhessische Husarenpistole M 1853, gefertigt bei Pistor in Schmalkalden. Sie war eingesetzt bei den beiden kurhessischen Husarenregimentern und wurde 1866 mit der Auflösung der hessischen Armee und deren Übergang in die preußischen Kontingente ersetzt durch die allseits bekannte preußische Pistole M 1850. Nach Einlagerung der ausgemusterten Pistolen in das preußische Depot in Minden wurden diese vermutlich 1861/62 in die USA verkauft, was erklären würde, warum viele davon heute von amerikanischen Sammlern und Händlern wieder auf den Markt gebracht werden.

Der Stempel "ST" steht für den Abnahmebeauftragten Büchsenmacher STOCKENIUS des 1. kurhessischen Husarenregiments, welcher zur Abnahme der neuen Waffen nach Schmalkalden entsandt worden war.

Gruß

corrado26

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Da hast Du natürlich recht. Das ist so, wie ich es geschrieben habe, totaler Blödsinn.

Für mich steht aber fest, dass viele dieser Pistolen in den USA aufgetaucht sind, also müssen sie zu irgendeiner Zeit mal dorthin gekommen sein. Vielleicht hat man sie aber auch erst am Ende des WK II als "Beutegut" über den Teich gebracht, wer weiß das schon. Vieles aus deutschen Museen und Sammlungen ist in amerikanischen Seesäcken per Dampfer in die Neue Welt und die Enkel der Konfiszierer von damals bringen die Dinge heute meist für viel Geld wieder unter die Leute.

Gruß

corrado26

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  • 2 weeks later...

Hi Gents,

:?

wie die Dinger in die USA gekommen sind lässt sich recht einfach erklären.

Zu Beginn des Bürgerkrieges brauchte der Süden erst mal Waffen da er fast nix selber herstellen konnte. Aso kaufte man im alten Europa alles auf was zu finden war. Die Union kannte das Problem des Südens und kaufte natürlich ebenfalls alles auf was der europäische Markt hergab. Nur um sicherzustellen das der Süden so wenig wie möglich Nachschub an Waffen bekommt.

:!:

Die europäischen Staaten verdienten sich zu der Zeit dumm und dämlich an dem Streit der Amis.

Die Länder Deutschlands zum Beispiel konnte deshalb sehr schnell das Zündnadelgewehr einführen weil die Amis sozusagen die Umrüstung finanzierten.

Die Belgier wurden sogar ihre alten Kal. 75 Steinschlossgewehre, aus Napoleons Zeiten, an den Süden los.

Auch die Franzosen wurden ihren gesammten Schrott an Steinschossgewehren, teilweise bereits auf Perkussion aptiert an den Süden los.

Dafür wurden teilweise Baumwollernten bis auf 20 Jahre im Vorraus verpfändet.

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Hi Gents,

:?

wie die Dinger in die USA gekommen sind lässt sich recht einfach erklären.

Zu Beginn des Bürgerkrieges brauchte der Süden erst mal Waffen da er fast nix selber herstellen konnte. Aso kaufte man im alten Europa alles auf was zu finden war. Die Union kannte das Problem des Südens und kaufte natürlich ebenfalls alles auf was der europäische Markt hergab. Nur um sicherzustellen das der Süden so wenig wie möglich Nachschub an Waffen bekommt.

:!:

Die europäischen Staaten verdienten sich zu der Zeit dumm und dämlich an dem Streit der Amis.

Die Länder Deutschlands zum Beispiel konnte deshalb sehr schnell das Zündnadelgewehr einführen weil die Amis sozusagen die Umrüstung finanzierten.

Die Belgier wurden sogar ihre alten Kal. 75 Steinschlossgewehre, aus Napoleons Zeiten, an den Süden los.

Auch die Franzosen wurden ihren gesammten Schrott an Steinschossgewehren, teilweise bereits auf Perkussion aptiert an den Süden los.

Dafür wurden teilweise Baumwollernten bis auf 20 Jahre im Vorraus verpfändet.

Jein...

Wenn die Teile erst beim Übergang der Kurhesischen Armee in die preußische Armee frei wurden (was ab 1866 der Fall war), dann war zu dem Zeitpunkt der amerikanische Bürgerkrieg schon aus. Und ich denke nicht, dass 1866 oder später, noch sehr große Waffenankäufe seitens der USA stattfanden?

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Jein...

Wenn die Teile erst beim Übergang der Kurhesischen Armee in die preußische Armee frei wurden (was ab 1866 der Fall war), dann war zu dem Zeitpunkt der amerikanische Bürgerkrieg schon aus. Und ich denke nicht, dass 1866 oder später, noch sehr große Waffenankäufe seitens der USA stattfanden?

Ebenfalls jein,

Mein Kommentar beschränkte sich auch nicht nur auf dieses Modell sondern war allgemein.

Bedenke, wenn man nur genug bezahlt ist so manches Möglich.

Leider kann wegen der rießen Waffenflut nicht mehr genau festgestellt werde was da alles verscherbelt wurde. Möglich wäre aber das auch dieses Modell bereits im US-CW vertreten war.

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