Agent Orange

[dynamite]

14. Mai 2003, 02:12, Neue Zürcher Zeitung

bt. Über dreissig Jahre nach dem Ende der amerikanischen Entlaubungsaktionen im Vietnamkrieg hat man noch immer kein vollständiges Bild über deren Folgen. Schon bald nach dem Kriegsende Mitte der siebziger Jahre klagten erste Veteranen über Krebs und Missbildungen von Neugeborenen, die auf den Einsatz von Agent Orange durch die amerikanischen und südvietnamesischen Truppen zurückgeführt wurden. Während Jahren war dieses von Soldaten und Beamten von Flugzeugen aus, aber auch mit Lastwagen, Booten und Handpumpen zur Entlaubung der den Vietcong schützenden Wälder und zur Vernichtung von dessen Ernte eingesetzt worden. Erstmals grünes Licht für den Einsatz hatte Ende 1961 Präsident Kennedy gegeben. Ihren Höhepunkt erreichten die Sprühflüge - 86 Prozent der Herbizide sollen von der Luft aus verteilt worden sein - 1967 bis 1969 mit um die 19 000 Litern jährlich. Zwar gab es bereits zuvor Hinweise aus Industrieunfällen, dass die Chemikalien gesundheitsschädigend sein könnten. Beendet wurden die Aktionen jedoch erst 1971, nachdem amerikanische Studien 1969 gezeigt hatten, dass Agent Orange bei Labortieren Föten schädigt.

http://www.nzz.ch/2003/05/14/ft/page-article8UMOT.html

[Glock17]

....Nach Angaben des Deutsche Ärzteblattes ist am 24. Januar in Washington ein medizinischer Forschungsbericht veröffentlicht worden, aus dem hervor geht, dass der Einsatz von Agent Orange bei Beteiligten eine Chronische Lymphatische Leukämie (CLL) verursachen kann. Der Forschungsbericht hat unmittelbare Auswirkungen auf den Umgang mit amerikanischen Vietnam-Veteranen. Das Umweltgift Agent Orange ist vor allem im Vietnam-Krieg von den USA massiv eingesetzt worden. Veteranen-Minister Anthony Principi kündigte nun an, allen betroffenen Vietnam-Veteranen, die an dieser Form von Blutkrebs erkrankt sind, zu entschädigen, ohne dass diese einen Nachweis erbringen müssen....

http://www.medicine-worldwide.de/meldungen/news_archive.html?id=660