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Möllemann springt in den Tod


J.D.Harris

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....da hat sich der mann in eine ausweglose situation manövriert.

hab ihn zwar immer für einen idioten gehalten, sowas ist aber trotzdem traurig.

vielleicht war es ein unfall, vielleicht aber wollte er seinen selbstmord nur als unfall darstellen.

wir können ja mal BILD-schlagzeilen voraussagen:

Freitag:

Möllemann TOT - war es Selbstmord?

Samstag:

Möllemann - war es MORD?

BamS:

Trauer um Möllemann

Montag:

Dieter Bohlen wird Vater

...

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Ich kann das überhaupt nicht nachvollziehen (...sooo schlimm waren seine Aussreisser nun auch wieder nicht und für seine dubiosen Finanzgebaren drohte ihm im schlimmsten Fall gerade mal ne satte Geldstrafe sowie die politische Bedeutungslosigkeit), das alles kann man aber irgendwie hinter sich lassen, ohne so einen Schritt zu tun.

Aber dieser "Abgang" passt zum Stil Möllemanns: Immer irgendwie übers Ziel hinaus...

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(...sooo schlimm waren seine Aussreisser nun auch wieder nicht und für seine dubiosen Finanzgebaren drohte ihm im schlimmsten Fall gerade mal ne satte Geldstrafe sowie die politische Bedeutungslosigkeit),

Uuups, nee. Für 1,5 Mio hinterzogene Steuern droht Knast, wenn's einwandfrei nachweisbar ist - also nicht so wie bei Bobbele, wo man sich lange hätte streiten können.

Aber Konto in Luxemburg? Ohoooh....

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Naja, "Möllemann im Knast"... kann man sich kaum vorstellen. Jemand mit solchen Kontakten - und M ist ja auch nicht unbedingt dumm gewesen - der findet immer einen Ausweg, dem zu entgehen. Ich schätze mal, Bewährung wäre durchaus drin und selbst wenn er in den Knast gegangen wäre: Was für ein Knast denn und für wie lange? (1 Jahr mit 20 Std Freigang am Tag usw...). Das alles wäre durchaus durchzustehen gewesen.

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Sein Untergang hat begonnen, als er sich mit Friedmann angelegt hat.

Sein Untergang hat begonnen, als er Wirtschaftsminister unter Kohl war und auf offiziellem Briefpapier des Wirtschaftsministeriums Empfehlungsbriefe für irgendeinen entfernten Schwippschwager verfasst hat, der einen Einkaufswagen-Pfandmarkenhalter erfunden hatte.

Von da an ging's bergab.

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Man soll ja bekanntlich über die Toten nichts Schlechtes sagen, hier fällt mir aber nicht viel Gutes ein.

Ach ja, doch: Dieser Abgang war wirklich spektakulär, mutig und hatte Stil.

Immerhin fällt man aus 4000 Meter Höhe einige Zeit und kann dementsprechend noch einiges überlegen.

So mutig und stilvoll finde ich es nicht, eine Frau und drei Kinder auf solche Weise zu hinterlassen...

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So mutig und stilvoll finde ich es nicht, eine Frau und drei Kinder auf solche Weise zu hinterlassen...

Nun, die dürften ja wohlversorgt sein, wenn sie die Kohle aus Luxemburg vom Konto abheben.

Aber war da nicht mal was vor geraumer Zeit als in seinem Club an den Fallschirmen rumgefummelt wurde und eine Kameradin in den Tod sprang. Sinnigerweise mit dem Fallschirm welcher eigentlich Möllemanns war?

Radio Eriwan antwortet: Im Prinzip ja. Allerdings war's nicht Möllemanns Schirm, sondern es wurde anfangs nur spekuliert, daß der Täter vielleicht Möllemann um die Ecke bringen wollte und die Schirme verwechselt hat.

Schließlich hat sich herausgestellt, daß es ein Clubkamerad der Springerin war, der aus verschmähter Liebe handelte.

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Der Möllemann mag ja gewesen sein wie er will, aber wenn ich mir jetzt die Lobhudelleien im Fernsehen anschaue, wird mir echt übel. Erst hauen sie alle auf ihn ein, weil er Sachen sagt, die nüchtern betrachtet relativ nah an der Wahrheit sind, aber aus Gründen der Staatsraison nicht explizit ausgesprochen werden dürfen (soviel zum Recht auf freie Meinungsäußerung) und nun tun alle furchtbar betrübt und loben seine Verdienste.

Ich finde so ein Verhalten schäbig! Nicht, dass wir uns hier falsch verstehen, ich bin weder ein Möllemann - Fan noch ein Feind des Staates Israel, aber ein Anhänger eines "Fairen Verfahrens".

Wenn ich Euch jetzt noch verrate, dass wir (trotz leerer Kassen) in gewisse Länder immer noch "Renten" an Personen zahlen, die 120 Jahre alt sein müssten, trifft mich bestimmt der Bannstrahl dieses Forums. Keine Bange, ich stehe mit beiden Beinen fest auf den Grundfesten des Grundgesetzes.

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