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Ursachen von Amokläufen: Machen Killerspiele Killer?


Jägermeister

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Erfurt, Emsdetten, Winnenden: Bei Amokläufen wird reflexhaft nach einer Ursache gesucht - bevorzugt in gewaltverherrlichenden Computerspielen. Aber das ist zu kurz gedacht. In der Computerspiel-Debatte wiederholen sich alte Ängste, die es schon beim Aufkommen von Kino und Fernsehen gab.

Es gibt den "Bericht der Gutenberg-Kommission zu den Vorgängen am Erfurter Gutenberg-Gymnasium am 26. April 2002". Es ist jenes Dokument, mit dem das thüringische Justizministerium nach Abschluss der zweieinhalbmonatigen Untersuchungen zum Amoklauf von Erfurt vor die Öffentlichkeit trat. Begangen wurde die Tat von dem der Schule verwiesenen 19-jährigen Robert Steinhäuser. Er hatte an diesem Vormittag im April 2002 17 Menschen das Leben genommen, auch sich selbst.

Quelle und mehr unter: http://www.sueddeutsche.de/panorama/ursachen-von-amoklaeufen-was-killer-und-killerspiele-wirklich-miteinander-zu-tun-haben-1.1438225

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Der wichtigste Absatz:

Die Deformationen, die Steinhäuser im wahren Leben erfahren hat, sind ursächlich. Das Spielen von Computerspielen ist dafür symptomatisch. Und eben nicht umgekehrt.

Genau das gleiche sagt Gary Kleck zum Waffenbesitz.

Der Besitz führt nicht zur Gewalt, aber Gewalttäter möchten Waffen besitzen.

D.h. die Symptome (Killerspiele spielen und Affinität zu Waffen) forden zum HINSCHAUEN und NACHFRAGEN auf, d.h. auch Kontaktaufnahme mit dem sozialen Umfeld.

Gefährlich wird es erst, wenn der Schüler unfähig ist, in der Familie oder Schule seine Probleme eigenverantwortlich zu lösen. Kommen dann noch medikamentöse Behandlung und aufwändige Medienberichte dazu, wirken diese wie Katalysatoren.

Memmingen ist hierbei ein gutes Beispiel dafür, dass der reine Waffenbesitz nicht zu einer Tat mit Opfern führt.

In Erfurt gab die Mutter zu, dass sich der Sohn ein halbes Jahr vor der Tat abgekapselt hatte. Er musste seine Empathiefähigkeit reduzieren, um die Tat auszuführen. Das ist ein langer Prozess, der nichts mit einer spontanen Idee zu tun hat. Hinschauen und Nachfragen hätte vielleicht geholfen - evtl. ein Anruf im Sekretariat oder bei einem "Schulfreund". Ich rede mit den Freunden meiner Kinder, die uns besuchen kommen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass einer meiner Söhne ein halbes Jahr "Nicht-zur-Schule-gehen" hätte vortäuschen können.

Und in Winnenden ist es bis heute nicht klar, ob die Psychologen und die Jugendarbeiterin die Eltern von der Todessehnsucht des Jungen berichtet haben. Dort haben die Eltern hingeschaut, sonst hätten sie nicht um psychatrische Hilfe gebeten. Doch was bei der "Hilfe" herauskam, war anscheindend sehr unprofessionell.

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Nur mal so, Frau kann Mann im Sinne des Gesetzes nicht vergewaltigen.

Ein Mann, einen Mann dagegen schon.

Klugscheiß an:

§177 StGB

(2) In besonders schweren Fällen ist die Strafe Freiheitsstrafe nicht unter zwei Jahren. Ein besonders schwerer Fall liegt in der Regel vor, wenn

1. der Täter mit dem Opfer den Beischlaf vollzieht oder ähnliche sexuelle Handlungen an dem Opfer vornimmt oder an sich von ihm vornehmen läßt, die dieses besonders erniedrigen, insbesondere, wenn sie mit einem Eindringen in den Körper verbunden sind (Vergewaltigung), oder

2. die Tat von mehreren gemeinschaftlich begangen wird.

Es steht nicht da, in welchen Körper eingedrungen wird, in den des Täters oder des Opfers.

Klugscheiß aus.

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Mach Killerspiele Killer?

Wenn ja, dann wäre jeder Fernsehzuschauer potentieller Amokläufer, bei Mord zu jeder Tages- und Nachtzeit, Mord zum Sonntag, hunderte Fensehtote die Woche ...

Gewalt hat eine Spirale, nicht jede Gewalttat ist gleich oben an der Spitze.

Heute kam diese Meldung eines Waffenskeptikers im PP-Forum an, der darüber diskutieren will:

Hier eine Untersuchung zu Gewalt bei Schulkindern. Vortrag von Manfred Spitzer in Schwäbisch Gmünd im Frühjahr 2003. Die Kernaussage:

"Der Zusammenhang zwischen Fernsehen und Gewalttätigkeit ist so eindeutig wie der Zusammenhang zwischen Rauchen und Lungenkrebs. "

http://www.youtube.com/watch?v=deLX8X67Zrw

Ab 1:17:20 : wird auf den Zusammenhang zwischen Gewalt im Fernsehen und Straffälligkeit hingewiesen.

Es lohnt sich den ganzen Vortrag von Manfred Spitzer zu sehen.

Auch die anderen Videos / Vorträge von Manfred Spitzer sind hochkarätig.

Falls sich jemand den Beitrag reinzieht, wäre eine Zusammenfassung nett.

Falls jemand Material über Manfred Spitzer hat, wird das auch gern gesehen.

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Bist du dir da sicher?

Ich möchte nicht wissen, wie hoch die Dunkelziffer ist, weil "Mann" sich schämt zur Polizei zu gehen und zu sagen "man hat mich vergewaltigt".

Ich glaube, daß es häufiger passiert, als wir ahnen

Zunächst mal ist der Anteil von Frauengewalt gegen Männer gleich oder sogar höher als umgekehrt. (Verweis auf fachbezogene Literatur)

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Zum Thema Killerspiele:

Es gibt einen Link auf einen bericht, dass das US-Militär es vor kurzen aufgegeben hat, Soldaten mit speziell dafür entwickelten (Killer) spielen aufs (leichtere) Töten auszubilden - wegen erwiesener Nicht-Funktion dieses Ansatzes.

Ich gehe davon aus, dass die sich das nicht leichtgemacht haben - und wenn die das einstellen, bedeutet das was.

Falls der Link nicht mehr gefundet wird, kann ich in meinen gespeicherten Seiten Nachsehen.

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Hinweis, falls es einer nicht im Blick hat - aus dem deutschen Waffenjounal:

Studie: „Warum werden Menschen kriminell?”

In einem in der Fachzeitschrift MEDICAL TRIBUNE Nr. 45 (12. November 2010, „Kann man Schwerverbrecher mit Furcht-Training kurieren?“) veröffentlichten Beitrag hat Dr. med. Stefanie Kronenberger die Frage zu beantworten versucht „Warum werden Menschen kriminell?“

Sie listet dabei prädisponierende Faktoren auf wie:

1) Männliches Geschlecht

2) Keine Furchtkonditionierung

3) Keine Belohnung für Empathie

4) Belohnung für Aggression

5) Genetik und perinatale Hormone (niedriges Oxytocin, hohe Androgene)

6) Junge alleinstehende arme Mutter

7) Chaotische häusliche Umgebung

8) Missbrauch

9) Wenig Modelle für Selbst- und Emotionskontrolle

10) Geringe Intelligenz

11) Kein Schulerfolg

12) ADHS

13) Langeweile/Sensationssuche

14) Eintönige Umgebung

15) Exzessives Fernsehen

In ihrer Liste steht jedoch nichts vom Sportschießen oder vom legalen Waffenbesitz …

Offensichtlich gehören diese – im Gegensatz zur veröffentlichten beziehungsweise politisch korrekten Meinung – nicht zu den prädisponierenden Faktoren.

Zieht man zudem die „Dokumentation zur Untersuchung ‚Pädagogische Auswirkungen des Schießsports auf Kinder unter 12 Jahren’ (München 1996) zur Bewertung heran, so muss man konstatieren, dass eine schießsportliche Betätigung die Punkte 2, 4, 9, 11, 13, 14 und 15 sogar zu eliminieren imstande ist.

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Gewalt hat eine Spirale, nicht jede Gewalttat ist gleich oben an der Spitze.

Ich habe einen Teil des Interviews gesehen.

DAs Problem ist m. E. nicht ob oder ob nicht, sondern es liegt viel eher in der Ebene, daß ich für jede Meinung ein Forschungsergebnis finde und sich jeder das "Ergebnis" heraussucht, daß ihm paßt.

Jedes Ergebnis wird ein Stückchen Wahrheit enthalten und wenn dann mehrere Faktoren aufeinandertreffen, baut sich halt ein Potential auf, daß in einer Gewalttat enden kann.

Wir werden lernen müssen, auch mit Forschungsergebnissen umzugehen, die "beweisen", daß Killerspiele zumindest den Hang zur Gewalt positiv beeinflussen können. Wenn derartige Ergebnisse abgelehnt werden, weil man selbst gern spielt, bringt es nicht weiter.

Aus dem von mir gesehenen Teil habe ich den Eindruck mitgenommen, daß er sehr sachlich auf die verschiedensten Veränderungen in der Gesellschaft Bezug genommen und die möglichen Folgen geschildert hat.

Inwieweit seine verwendeten Forschungsergebnisse nun der Weisheit letzten Schluß bilden, kann ich nicht beurteilen. Eine etwas kritischere Sichtweise auf die Spiele scheint allerdings angebracht zu sein.

hier zu finden:

http://www.3sat.de/mediathek/?display=1&mode=play&obj=31991

Edited by Der Reservist
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ist es leider nicht. Ich war dabei ...

Das mag ja sein, aber man kann aus deiner Aussage "Die Polizei in Ingelheim hat eine Anzeige wegen Vergewaltigung gar nicht erst aufgenommen und das Opfer der Polizeistation verwiesen." keine Schuldzuweisung weder der einen, noch der anderen Seite konstruieren.

Da gehört doch wohl noch eine Menge mehr zu. Gerade beim Thema Sexualstraftaten ist jeder heutzutage sensibilisiert.

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