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Hate Crime auf dem Uni-Campus Heidelberg


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Am 24. Januar hat ein 18-jähriger Student auf dem Uni-Campus Heidelberg im Hörsaal vier Kommilitonen mit einer Schusswaffe verletzt, bevor er sich selber das Leben nahm. Eine Studentin erlag am Nachmittag ihren schweren Verletzungen.

Laut Pressekonferenz hatte er im Hörsaal drei Schüsse abgegeben, bevor er flüchtete. Man fand zwei Langwaffen (Repetierbüchse und Flinte) und 100 Schuss bei ihm. Laut Meldungen soll er seinem Vater per Whatsapp benachrichtigt haben, dass „Leute bestraft werden“ sollten und er eine Seebestattung möchte. Wie bei Beziehungstaten, Workplace Violence oder anderen Hassverbrechen (Hate Crimes) standen womöglich das Opfer bzw. die Opfergruppe vorher fest. Ansonsten hätte er im nächsten Hörsaal weiter gemacht.

Das Tatmittel

Das Tatmittel – hier die illegal aus dem Ausland beschaffte Flinte – scheint nicht ursächlich zu sein. Andere Hassverbrecher nutzen Autos, Schwerter, Äxte, selbst gebastelte Sprengstoffe, Säuren oder ähnliches. Die Polizei hat bereits verkündet, dass weder der Täter, noch sein Umkreis Zugang zu legalen Schusswaffen hatte. Nun wird eruiert, wie er an die Waffen kam. Angeblich soll es Kaufbelege geben, die zeigen, dass er sie sich erst vor Kurzem aus dem Ausland beschafft hatte. Seit Umsetzung der EU-Feuerwaffenrichtlinie von 2017 hätte er in keinem andern EU-Staat oder den ECHA Staaten (Schweiz, Liechtenstein, Norwegen und Island) diese Waffen legal kaufen können.

Das Motiv

Es wird gerade viel über das Motiv gerätselt, dabei ist jedem Motiv eines gemeinsam: Hass! Ob Hass auf einen Intimpartner (Beziehungstat), Hass auf Frauen (Femizid, INCEL), Hass auf Kommilitonen (Workingplace Violence) oder Hass aus religiösen oder politischen Gründen ist meines Erachtens nebensächlich. Mich persönlich interessiert, ob der Täter völlig allein (z.B. durch Schizophrenie und/oder Medikamente) oder durch Aufstachlung aus dem Umfeld (real oder virtuell) seinen Hass mehrte.

Die Prävention

Wir haben mittlerweile den legalen Zugang zu Schusswaffen EU-weit massiv beschränkt. Selbst Flinten und Repetierbüchse, die in vielen EU-Staaten ab 18 Jahre frei verkäuflich waren und nicht registriert wurden, benötigen jetzt eine Registrierung. Ausländische Kunden benötigen sogar Kauf- und Verkaufserlaubnisse beider Staaten.

Präventiv kann die Gesellschaft nur vorsorgen, in dem die Ursachen des Hasses ergründet und dafür Lösungen gefunden werden. Dazu gehören u.a. Aufforderungen und Anlaufstellen zum Leaking mit anschließender Hilfestellung für den mutmaßlichen Hater, V-Leute in Sozialen Netzen, die Hass fördern, einsetzen oder auch Begleitung beim Einsatz und Entzug von Medikamenten.

Wer jetzt fordert, die Waffengesetze müssten verschärft werden, übt billige Polemik. Vielleicht muss die Durchsetzung in dem betreffenden Ausland verbessert werden oder die Zusammenarbeit mit Nicht-EU-Staaten – je nachdem woher die Waffe stammt.

Das Tatmittel ist bei Hassverbrechen sekundär

Wer nicht an eine Schusswaffe kommt, nimmt Alternativen. Viel wichtiger ist es, den Hass zu verringern. Und das geht nicht mit Verboten und Spaltung oder Ausgrenzung.

Ich verstehe nicht, wo wir gesellschaftlich gelandet sind, dass es gerade so viel Hass und auch Hassverbrechen gibt. Ich durfte zu einer Zeit groß werden, wo solche Hate Crimes nicht an der normalen Zivilbevölkerung in der Öffentlichkeit begangen wurden, um in die Medien zu kommen. Es gab damals sicherlich mehr interpersonelle Gewalt im Privaten. Es gab damals spektakuläre Morde an Politikern und anderen VIPs (Rote Armee Fraktion, Bewegung 2. Juni). Aber wir, die wir einfach nur zur Schule und Uni gingen, waren nicht gefährdet, Opfer eines Hassverbrechens zu werden. Ich wünsche, dass diese Mal niemand Fotos und „Homestory“ des Täters verbreitet. Er sollte als Looser namenlos bleiben, damit sein größter Wunsch, berühmt zu werden, nicht in Erfüllung geht.

Mein Beileid den Hinterbliebenen, auch den Eltern des Täters, den Verletzten, den Studenten auf dem Campus, deren Angehörigen und auch unserer Gesellschaft.

 

Eure Katja Triebel

Der Beitrag Hate Crime auf dem Uni-Campus Heidelberg erschien zuerst auf German Rifle Association.

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