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Die FDP hatte nie eine Chance


Nightingale

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Für den Absturz der FDP ist nicht die Waffenlobby verantwortlich. Es gibt hier im Forum ganze 2 Leute, die abweichend ihre Zweitstimme der AfD gegeben haben und jedem, der deswegen die Sache hinschmeißen will möchte ich sagen: Du bist ein Idiot.

Dir FDP hatte nie eine Chance. Merkel verdankte ihre Wiederwahl 2009 dem herausragenden Abschneiden der FDP, denn für die CDU ging es damals stramm bergab. Gepaßt hat der CDU die Stärke der FDP zu keiner Zeit, schon im Wahlkampf 2009 führte die CSU ihren Kleinkrieg gegen Westerwelle und nach der Wahl wurde die FDP öffentlich gedroschen wie sonst keine andere Partei.

Westerwelle wurde in den Medien täglich als Versager vorgeführt, mit aufgerissenem Froschmaul und zwar so lange bis er als Parteivorsitzender weg war. Er blieb zwar Außenminister, aber man hörte danach kaum noch etwas von ihm, stattdessen wurde Rösler durch den Dreck gezogen und wird es bis heute. Mir tut es sehr leid um Rösler, ein politisches Talent wurde viel zu früh verbrannt.

Seit etwa einem halben Jahr war jedem politischen Beobachter klar, dass Merkel eine 2/3 Mehrheit sucht und die ist realistisch nur mit der SPD zu bekommen. Betrachtet man den Wahlkampf von heutigen Ergebnis aus rückwärts, dann offenbahren sich in allen Einzelheiten die Absetzbewegungen von Schwarz-Rot zu ihren offiziellen Koalitionspartnern, der plötzlich einsetzende Burgfrieden der französischen Sozialisten, die Steuerdiskussion zwischen SPD und Grünen, die Zweitstimmenkampagne gegen die FDP und vieles, vieles mehr.

Für das Waffenrecht ist dieses Ergebnis zunächst ohne Belang. Weder CDU noch SPD wollen das Waffenrecht verschärfen, die Grünen sind zwar noch nicht Matt aber schon mal Schach gestellt und die EU wird keine Verschärfung vornehmen, bevor nicht alle Waffen registriert sind. Einer der Gründe Gründe für den Absturz der FDP ist, dass sie in Merkels Regierung NULL ihrer Wahlversprechen durchsetzen konnten, das wird der SPD nicht anders ergehen.

Für die Demokratie ist das Wahlergebnis ein Desaster. Unter keinem Kanzler der Nachkriegszeit wurden Recht und Verfassung so ausgehöhlt wie unter Merkel. Sie kann jetzt mit absolutistischer Macht regieren, die parlamentarische Opposition besteht nur noch aus zwei kruden Linksparteien, die bürgerliche Opposition ist komplett draußen. Merkel wird in den nächsten 4 Jahren weitere Teile unserer Souveränität an Brüssel abgeben, darunter auch das uneingeschränkte Königsrecht der Parlamente, das Budgetrecht.

Merkeldämmerung: Merkel wird nie wieder so beliebt sein wie gestern Abend. Auch Ihre Zeit wird vorüber gehen und das kann schneller gehen als sie glaubt, nämlich, wenn das Volk für Energiewende, Eurorettung und Masseneinwanderung in die Sozialsysteme die Rechnung zahlen muss. Einige Beobachter glauben, dass sie sich zur Hälfte ihrer Amtszeit nach Brüssel absetzt. Fakt ist, Merkel hat in ihrer Partei keinen Nachfolger. Wenn sie geht, dann stürzte die CDU ab und unser Existenzkampf beginnt von vorn.

Es wird nie vorbei sein solange Herrschende nach Macht streben. Wir stehen aber derzeit nicht unter Druck, das ist gut. Erstmals seit Jahrzehnten haben wir sogar die Zustand, dass die öffentliche Meinung nicht mehr von den Grünen diktiert wird (Sir Hollow, von Dir bekomme ich noch ein Bier für das versprochene einstellige Ergebnis der Grünen). Wir müssen unsere Taktiken neu ausrichten und dazu müssen wir mit allen Kräften kooperieren, die sich für die Erhaltung der bürgerlichen Freiheiten einsetzen. Diese Kräfte sind FDP, der bürgerliche Flügel der CDU, AfD, Freiheit, Pro, PDV, sowie Teile der demokratischen Linken innerhalb von SPD und Piraten.

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Nachtigall, 100% Zustimmung.

Seit 2009 gabs in den Massenmedien nur FDP-Bashing, gefühlt jede 2. Karrikatur im hiesigen Käseblatt ging zu Lasten der Liberalen, von den dümmlichen Pointen in den sog. "Satire"-Shows ganz zu Schweigen.

Jetzt haben wir den Salat und drei sozialdemokratische und eine kommunistische Partei im Parlament. Toll.

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Ich werfe in Richtung des TE noch nach, das in der SPD sehr deutlich nach Waffenverboten gerufen wird. Sowohl aus den Ländern, als auch aus dem Arbeitskreis Inneres der Bundespartei.

Es wird der angesprochene Linksschwenk kommen. Entweder durch Regierungsbeteiligung von SPD oder CDU, das ist eine Frage des Preises, oder gleich durch R2G. Hier gab es am Abend doch einige Tendenzen zu vernehmen.

Köpfe austauschen und Koalition platzen lassen. Dann ist der "Wandel" vollbracht.

Dem Wahlergebnis trauere ich nicht nach. Das Ergebnis habe ich aber bereits hier und WOanders dargestellt. Was man nicht glauben wollte, darf man nun efahren.

Das Waffenrecht ist bestimmt kein Punkt der ersten 100 Tage, aber das ist ja nun nur ein Teil von dem was mir wichtig ist.

Im Ergebnis sitzt eine linke Mehrheit im Bundestag.

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Moin, natürlich ist es ein Schock das die FDP raus ist. Aber jetzt die Flinte ins Korn schmeissen.....

Zukünftig wird eine Vertretung für die Belange der LWB umso wichtiger sein. Die fünf Bürger haben in den letzten Jahren wirklich viel auf die Beine gestellt. Lasst das jetzt nicht wegen interner Grabenkämpfe kaputt gehen.

So frustrierend das alles ist, lasst mal ein paar Tage ins Land ziehen.

Meiner Einschätzung nach haben wir bald eine Schwarz/ Rote Koalition. Ich denke die werden erstmal sehr stark mit sich selbst beschäftigt sein, bevor da überhaupt irgendjemand über Waffenverschärfungen nachdenkt.

Die CDU hat ja auch ein paar Jagdbegeisterte in ihrer Mitte.

Abwarten und Tee trinken und hören was jetzt unsere Altvorderen sagen.

Zusammenhalt ist alles, in diesem Sinne......

Waihei, DVC und gut Schuss,

Earl :drinks:

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Die sog. "LWB" sind nicht schuld am desaströsen Abschneiden der FDP, ohne uns paar Hanseln wäre es wahrscheinlich noch schlimmer gekommen.

Damit sollten wir uns aber auch eingestehen, dass es 2009 zur BTW und kürzlich in Niedersachsen auch nicht die Waffenbesitzer, sondern in erster Linie taktische CDU-Wähler waren, die für das gute FDP-Abschneiden verantwortlich zeichneten.

Machen wir uns nichts vor, die ganzen Onlineaktivitäten erreichen bestenfalls ein paar tausend Interessierte und damit mobilisieren wir keine Massen.

Im virtuellen Raum sind wir vielleicht eine Macht, aber im real life fehlt uns in der Fläche die Durchschlagskraft.

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Mir IST aber total depressiv.

Ja,

weil keiner im Moment weis, mit wem gibt es jetzt eine Koalition.

Schwarz / grün steht auch in der Presse, und dabei stellt sich, welche Eingeständnisse wird die CDU denen machen.

Tempo 30 in Ortschaften und Tempo 120 auf Autobahnen?

Oder doch der private Waffenbesitz?

Viele Fragen, aber keine Antworten, vor allem waren es 0,2% was der FDP gefehlt hatte.

Das kommen doch Fragen auf, hätten wir es doch noch drehen können?

Schließlich hat es in unserem Wahlkreis schon allein für die FDP mit 5,6% gereicht.

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Das Wahlergebnis ist eine Katastrophe für die Demokratie. Naja - auch wenn wahrscheinlich gleich ein Gewitter hier auf mich einblitzen wird, möchte ich hier mal einiges zu Bedenken geben: die FDP ist an ihrem desaströsem Abschneiden selbst Schuld. In einer Zeit in der die Einkommensschere immer weiter auseinander klafft und zumindest hier in den 5 neuen Bundesländern jeder 4. Job ein Niedriglohnjob ist, in der man sich einem Mindestlohn vehement verweigert, ob wohl selbst sich in der CDU eine Mehrheit hierfür abzeichnete, in der ein gutgelaunter Yuppie von Eigenverantwortung, Selbstvorsorge und einem schlanken Staat spricht während man beim Arzt und in den Krankenhäusern stundenlang wartet, der Personalabbau im öffentlichen Dienst die Gefährdungsgrenze für dessen Funktionsfähigkeit längst erreicht hat und einem immer größer werdenden Teil der Bevölkerung schlicht und einfach die Reserve fehlt um selbst vorsorgen zu können - nun, da braucht man sich nicht zu wundern wenn diese Partei als abgehoben und weltfremd wahrgenommen wird, als sich als Zünglein an der Waage profilierende kleine machtsüchtige Elite. Und der Demokratie ist es zu verdanken, wenn der mündige Bürger dieses Verhalten entsprechend honorieren kann.

Es liegt an der FDP selbst sich aus dieser Krise wieder herauszuhieven oder demnächst im letzten Balken unter "Andere" zu firmieren. Wie erwähnt bieten CDU, AfD, der bürgerl. Flügel der SPD durchaus Raum auch für unsere Interessen.

Gestern war Bundestagswahl, nicht Weltuntergang.
:up:

Gruß

DeSüWe

PS.: & nun, Feuer frei !

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Es liegt an der FDP selbst sich aus dieser Krise wieder herauszuhieven oder demnächst im letzten Balken unter "Andere" zu firmieren. Wie erwähnt bieten CDU, AfD, der bürgerl. Flügel der SPD durchaus Raum auch für unsere Interessen.

Gruß

DeSüWe

PS.: & nun, Feuer frei !

Sehe ich auch so.

Die Wahlempfehlung pro schwarz/gelb war nicht völlig verkehrt. Insgesamt 49,4% haben schwarz-gelb gewählt, aber nur 34,3% rot-grün. Dazu kommen noch 8,6% für die Linken und 4,7% für die AfD, mit denen keiner koalieren will/wollte.

Zählt man die AfD zum bürgerlichen Lager hinzu, haben über 54% bürgerlich gewählt, aber nur 43% links.

Vor zwei Jahren hat rot/grün noch haushoch in den Landtagen gewonnen. D.h. die großen UmFAIRteiler haben auch eingebüßt - trotz Opposition bzw. wegen ihrer Landespolitik in BaWü, SH und NdS.

Ich glaube diese Grafik hätte 2012 etwas röter ausgesehen:

tk_erststimmenmehrheit_99.png

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Das halte ich für ausgemachten Unsinn. Ein Vergleich zur Schweiz ist ebenfalls total daneben. Ein vollkommen anderes Land.

Genau.

Lehnen wir uns entspannt zurück.

Oder beschäftigen SOFORT mit der einzigen Chance, wie wir endlich ein paar Millionen Menschen erreichen können.

Ich habe von Dir jedenfalls bisher keinen anderen/besseren Ansatz gehört, den ich für Erfolg versprechend halte.

Selbst wenn die FDP auf 6 % gekommen wäre, bin ich mir nicht sicher, ob Merkel nicht trotzdem eine andere Koalition eingegangen wäre.

lg Rüdiger:-)

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Das halte ich für ausgemachten Unsinn. Ein Vergleich zur Schweiz ist ebenfalls total daneben. Ein vollkommen anderes Land.

Ja richtig,

und es kann eher sogar nach rot / rot /grün riechen:

http://www.spd.de/aktuelles/110206/20130923_pk_gabriel.html

Die Griechen freuen sich auch schon:

Die Griechen hoffen nach dem Wahlausgang inständig darauf, dass ein Koalitionspartner wie die SPD die Kanzlerin zu mehr Milde bewegen könnte. Im Internet kurisert dazu sogar eine eigene Version des „Vater Unser“.

http://www.focus.de/finanzen/news/staatsverschuldung/tid-33678/deutschland-hat-gewaehlt-griechenland-gruebelt-merkel-unser-in-germanien-griechen-beten-fuer-eine-mildere-kanzlerin_aid_1109248.html

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Selbst wenn die FDP auf 6 % gekommen wäre, bin ich mir nicht sicher, ob Merkel nicht trotzdem eine andere Koalition eingegangen wäre.

Etwas Besseres hätte Muddi doch kaum passieren können!

Die FDP war immer unbequem. Wenn sie der SPD ein paar Brocken (Mindestlohn 8,50 €, Spitzensteuersatz auf 47%) hinwirft, fressen die ihr aus der Hand. Vor allem, wenn dabei noch ein paar fette Ministerpöstchen rausspringen. Und mit dem BR hat sie's dann auch erheblich leichter.

Der Super-GAU wäre für die CDU eine absolute Mehrheit mit 1-3 Stimmen gewesen. Dann hätte bei fast jeder Gesetzesvorlage um ihre Kanzlermehrheit bibbern müssen und die ganze Verantwortung für die Regierungsarbeit wäre an ihr und der Union kleben geblieben.

So kann sie nach vier Jahren sagen: ihr Genossen habt da aber auch kräftig mitgemischt.

Warum sollten sich SPD und SPD light nicht (wenigstens halbwegs) vertragen?!?

GRUß

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Meiner Einschätzung nach haben wir bald eine Schwarz/ Rote Koalition.

Wenn die Grünen den Rücktritt ihres jetzigen Vorstandes annimmt, könnte es auch zu Schwarz-Grün kommen - wie lange das auch hält

Die CDU hat ja auch ein paar Jagdbegeisterte in ihrer Mitte.

Die hat jede Partei in ihren reihen - hast du schon mal was davon gehört - Aktivitäten in der eigenen Partei? Ich nicht!

Zusammenhalt ist alles, in diesem Sinne......

Weise Worte gelassen ausgesprochen - - - nur - - - - - wo ist dieser Zusammenhalt?

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Für die CDU ist die ganze Angelegenheit äusserst gefährlich.

Sollte sie die Regierung bilden, muss sie sich nach links zu ihrem Partner bewegen. Im rechten Nacken steckt ihr aber die AfD. Dazwischen kann die CDU ganz schön aufgerieben werden.

Der Rutsch nach links, lässt konservative abwandern. Links könnte sich im "Kampf gegen Rechts" vereinen.

Ruckzuck hast du eine nur noch mittelschwere CDU und eine starke Linke. Lassen die dann noch eine Koalition platzen geht es schwarz ordentlich an den Kragen. Weder der gegenpol FDP ist noch als Stabilitätsanker da, noch kann dort konservatives Wanderpersonal aufgefangen werden.

Im Bundestag sieht es demnächst sogar nach 2/3 Mehrheit für Rot/Grün aus.

Hoch brisant die ganze Sache.

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So kann sie nach vier Jahren sagen: ihr Genossen habt da aber auch kräftig mitgemischt.

Warum sollten sich SPD und SPD light nicht (wenigstens halbwegs) vertragen?!?

Merkels Problem ist tatsächlich ihre Stärke. Derzeit reißt sich niemand darum, mit ihr zu koalieren, der Begriff "Gottesanbeterin" ist im Umlauf. Merkel hat ihren Koalitionspartner buchstäblich verrecken lassen und der im sterben liegenden FDP noch die letzten Zweitstimmen ausgesaugt, das sitzt tief. SPD und Grüne denken derzeit sogar laut darüber nach, der CDU eine Tolerierung an zu bieten, Merkel wird der SPD dieses politische Risiko ordentlich versüßen müssen.

Über 4 Jahre kann eine große Koalition unmöglich gehen, denn am Ende wäre die SPD politisch tot. Die Genossen juckt es natürlich gewaltig, sich mit der linken Mehrheit im BT zum Kanzler wählen zu lassen, aber das ist so kurz nach der Wahl nicht drin. Realistisch sind etwa 2 Jahre, das kommt darauf an, wann Merkel Schwäche zeigt.

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Diese Wahl verbietet jede Einzelbetrachtung.

Sie hat ein politisches Erdbeben ausgelöst, deren Wellen nur noch nicht bis an die Oberfläche gekommen sind. Es werden sich Veränderungen ergeben, die alle Parteien betreffen werden - es wird ein Kampf um die Mitte und um den "Platz der FDP" geben; und wenn man dazu tonnenweise Kreide fressen oder alte Prinzipien über Bord werfen muß.

Ich sehe auch für uns eine große Chance, nämlich die Chance, mit allen Parteien ins Gespräch zu kommen; diese Wahl hat viele Pragmatiker nach oben gespült oder wird sie noch nach oben spülen. Den Schuß werden viele - nicht alle - an der Basis gehört haben.

Jetzt aufzuhören, wäre aus meiner Sicht falsch. Wir sollten jetzt sehr genau beobachten, was sich in den nächsten Tagen und Wochen tut. Wäre schön, wenn wir jetzt "trojanische Pferde" in den Parteien hätten.

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