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HECKLER & KOCH G36: Einstweilige Verfügung gegen SWR / Report Mainz


gbadmin

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Dermaßen eklatante Mängel sollen nicht bei der Abnahme ersichtlich gewesen sein ? Weder bei uns noch bei einem weiteren Dutzend internationaler Abnehmer ? Das ist wahrlich kaum zu glauben ...

In den Videos schiesst ein BW ler auf 700 Meter (aus der Hüfte) bei Nacht und hat noch eine gute Trefferrate. Und in den anderen Videos wird Dauerfeuer geballert was das Zeugs hält. Ganz so schlecht kann das Teil ja dann doch nicht sein. Wobei es praktisch keine Waffe gibt, über die nicht mal irgendwelche Problemberichte geschrieben werden.

Das XM8 (ein modifiziertes G36) hat in den US Tests die mit Abstand geringste Problemrate bei Ladehemmungen erzielt. Die besten Mitbewerber HK 416 und FN Scar lagen fast Faktor 2 höher.

http://de.wikipedia.org/wiki/HK_XM8

Ich sortiere wieder etwas:

Das hat dann die Wehrtechnische Dienststelle 91 übernommen und den Mangel eindeutig bestätigt: Auswertung NICHT Gefechtsverwendungsfähig!

Dazu gab es eine Materialuntersuchung durch das Wehrwissenschaftliches Institut für Werk- und Betriebsstoffe. Hier wurde der Werkstoff als Mangelhaft erkannt.

Was die Videos aussagen sollen, verstehe ich nicht.

Lies dir bitte in Ruhe das Protokoll durch. Da steht eigentlich alles drin. Bei Fragen versuche ich das gern praktischer zu erläutern. Aussagen über das Protokoll hinaus werde ich aber nicht tätigen.

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Harry, das ist das Thema verfehlt. Wenn im Lastenheft steht, ich suche ein Totschiessgerät was oft BummBumm macht und auf der anderen Seite fällt einer um, das Ganze bitte lang, mittel und kurz. Ausserdem solls schwarz sein wie bei den Amis und ein Durchguckgerät und ein Drüberschielgerät haben, dann kannst du auch nur das bei der Abnahme prüfen. Wenn dann noch im Lastenheft steht 1000 Schuss Schnellfeuer ohne Ladehemmung und das Totschiessgerät schafft das, ist das günstigste nach Kyberkaschi und wird im eigenen Land gefertigt, dann wird die Flitsche beschafft, weil sie das Lastenheft zu 100% erfüllt, billig ist und im Land gefertigt wird.

Wenn es ein Land schafft Hotchkiss Panzer zu kaufen oder Hispano Suiza, dann traue ich der Beschaffung auch zu, dass sie ne 9Para Pistole mit Aluchipselgriffstück kauft, was nach 130 Schuss P+ schlicht im Arsch ist.

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P.S. Wer sagt übrigens, dass es keiner gemerkt hat? Vielleicht hat man es ja NACH der Beschaffung gemerkt und sogar personelle Konsequenzen gezogen. Hatte aber den Vertrag zu den beschriebenen Bedingungen bereits unterschrieben und brauchte händeringend dringend ein .223er Gewehr, weil die Restnato das schon ein paar Jahrzente so vorschrieb.

Die Bundeswehr und Fehlbeschaffungen gehört mit Sicherheit nicht zu den dünnsten Büchern, so es denn mal geschrieben würde.

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Also nochmal Harry:

Es ist kein Bestandteil des Testverfahrens gewesen. Deshalb konnte es auch nicht festgestellt werden. Das steht aber auch ganz deutlich da. Ebenso nachzulesen ist, dass dieses bemängelte Testverfahren nun angepasst wird.

Wenn du etwas mit der Rüstungsbeschaffung im Bündnis vertraut wärest, würdest du wissen, dass Deutschland eines der umfangreichsten Testserien vor einer Einführung durchführt. Wie man sieht muss es trotzdem nicht gut sein. Kaum eine andere nation betreibt derart aufwendige und teure Testreihen. Daher warten viele die deutsche Abnahme ab und kaufen dann mehr oder weniger blind.

Hinzu kommt: In allen Bereichen in denen es um viel Geld geht, läuft nicht alles sauber ab. Das ist im In- und Ausland so.

Nebenbei fällt mir jetzt keine andere G36 führende Streitkraft ein, die damit in nennenswertem Umfang Gefechtserfahrung hat.

Das ist so, ob du es glauben magst oder nicht. Zweifelst du jetzt etwa auch die Aussagen von Bedienern und die Messergebnisse verschiedener Einrichtungen an? Der Mangel besteht tatsächlich-dokumentiert und nachprüfbar.

Die Videos haben zudem allesamt nichts mit der Thematik zu tun. Schießt der Laserschütze mit heissgeschosener Waffe?

Zeigen die im Dauerfeuer geschossenen Waffen Trefferbilder?

Auch das G36 zeigte kaum Ladehemmungen im US Test und weisst (wie ebenfalls nachzulesen ist) eine hohe Zuverlässigkeit auf. Das hat aber wiederum nichts mit dem Mangel zu tun. Es nutzt die zuverlässigste Waffe nicht, wenn sie nicht trifft.

Gestatte mir die Frage: Worauf möchtest du eigentlich hinaus?

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P.S. Wer sagt übrigens, dass es keiner gemerkt hat? Vielleicht hat man es ja NACH der Beschaffung gemerkt und sogar personelle Konsequenzen gezogen. Hatte aber den Vertrag zu den beschriebenen Bedingungen bereits unterschrieben und brauchte händeringend dringend ein .223er Gewehr, weil die Restnato das schon ein paar Jahrzente so vorschrieb.

Die Bundeswehr und Fehlbeschaffungen gehört mit Sicherheit nicht zu den dünnsten Büchern, so es denn mal geschrieben würde.

Leider war das nicht der Fall. Die Mängel sind in der Truppe recht lange bekannt. Erst wurde es totgeschwiegen, dann war die Fehlerquelle in Berichten nicht deutlich auszumachen, dann wurde es auf mangelnde Fähigkeiten geschoben, dann auf falsche Anwendung.

Irgendwann hatte man aber massive Gefechsterfahrung und daran kam man nicht mehr vorbei. Die entsprechenden Mängel wurden auch von Kommandeuren im Einsatzland angesprochen. Auch die Veränderung der Schießaausbildung hat dazu beigetragen. Damit kam man erst in die entsprechenden Belastungen, um den Mangel zu erkennen.

Früher haben wir viel hin und hergewundert an einem Schießtag: Hat sich das Visier wieder verstellt (Madenschraube), kann der Typ nicht schießen, etc. Wenn das Teil wieder abgekühlt war traf es und wenn es wieder warm wurde, gingen die Dinger sonstwo hin. Die Ablage war nicht reproduzierbar.

Aber wenn du nur 100m Schulschießen mit 10 Patronen machst und jeder seine eigene Waffe nimmt, stellst du gar nichts fest. Nimmst du nur 5 Waffen mit in die Stellung und die gesamte Kompanie schießt geschlossen mit diesen, bist du am verzweifeln gewesen.

Ich bin dem Phänomen dann irgendwann mal nachgegangen: Es gibt ja tatsächlich auch bei der Bw Leute die sich richtig gut auskennen. Dazu ist mir auch der ein oder andere renommierte Sachverständige und Autor bekannt. Aus diesem Austausch konnte ich dann einen einfachen Beweis für die eigenen Ungläubigen liefern:

Morgens: Anschießen der Waffen auf 100m, Überprüfen Haltepunkt, Foto

Dann ein Übungsprogramm durchschießen

Anschließend Überprüfung Haltepunkt auf 100m, Blick aufs Foto von vorher

Hoppala: Streukreise riesig aufgegangen und Haltepunkt komplett woanders

Menschlicher Fehler ist auszuschließen, da die Waffe ja komplett eingespannt (Anschießtisch) ist.

Große Augen. Hätten wir das noch einmal wiederholt, wären wir wieder auf einen anderen Haltepunkt gekommen.

Ansonsten neigt das Gerät heissgeschossen auch dazu ne Patrone ohne Schlagbolzeneinfluss zu zünden.

HK hat bislang keine einstweiligen Verfügungen gegen die aktuellen Berichterstattungen (welche sich auf die Protokolle stützen) erwirkt, oder?

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Dermaßen eklatante Mängel sollen nicht bei der Abnahme ersichtlich gewesen sein ? Weder bei uns noch bei einem weiteren Dutzend internationaler Abnehmer ? Das ist wahrlich kaum zu glauben ...

http://de.wikipedia.org/wiki/HK_XM8

Harry, auch wenn Du es nicht glauben magst, ich muss Mutter in allen Punkten völlig Recht geben. Ich habe zwar in meiner 27 jährigen Dienstzeit bei der Bw das G 36 erst zum Schluss bei der Vorbereitung für den Auslandseinsatz kennen gelernt, ich hatte als STAN Waffe immer P7 und MP, aber Trefferverschiebungen hat es bereits damals gegeben, wurden aber meist mit Bedienungsfehler, Zielfehler, usw. "erklärt".

Was an der Sache allerdings besonders ärgerlich ist, war der Umstand, dass die Beschaffungsverträge bereits geschlossen worden sein sollen, bevor der eigentliche Truppenversuch bzw. die zuständige militärische Beschaffungsstelle im BMVg entsprechende Versuche abgeschlossen haben soll. Es wurde offensichtlich die Erprobung und Beschaffung ausschließlich durch das BWB bis zur Vertragsreife durchgeführt.

Die eigentliche Untersuchung in der KTS Hammelburg ergab allerdings im Versuch schon früh Zweifel was die Trefferzuverlässigkeit im Laufe des Feuergefechts anbelangte. Aber wie so oft, es wollte keiner hören, zudem waren die Beschaffungsverträge bereits unterzeichnet.

Auch wenn ich mit der Übernahme zum Beamten aus dem Dienstverhältnis eines Berufssoldaten entlassen wurde und mich das eigentlich nicht mehr interessieren müsste, muss ich anmerken, dass die Verbindungen nach wie vor Gut sind und vieles was Mutter hier schreibt von entsprechender Stelle belegt wird. Aber wie so oft - es ist eine Frage des Lastenheftes und des daraus resultierenden Pflichtenheftes. Wenn dort soche Bedingungen nicht in dieser Deutlichkeit formuliert wurden, dann werden diese eben auch nicht in dieser Deutlichkeit geprüft.

Ich will gar nicht soweit gehen und behaupten, dass dies Absicht war, oder, oder... Aber der Schwerpunkt, welcher zu dieser Beschaffung führte, war ein anderer, Kombatibilität der Handwaffen in der NATO, Kampfwertsteigerung des Infanteristen durch mehr Munition in der Grundausstattung, Waffengewicht, usw, usw. Wie so oft wurde durch das BWB entschieden was der Soldat braucht und nicht durch die "Truppe".

Man kann das ganze nicht mit dem Sportschießen vergleichen. Ich habe persönlich auch ein HK SL8 und bin damit sehr zufrieden, ich muss damitaber auch keinenFeuerkampf führen, sondern 30 Schuss Präzision, mit weicher selbstgeladener Munition, schießen. Einzelfeuer wohlgemerkt.:lach:

Gruß

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Das sagt der SWR dazu:

Die im REPORT MAINZ-Beitrag thematisierte Kritik am Sturmgewehr G36 von Heckler & Koch ist nicht von einstweiliger Verfügung betroffen

REPORT MAINZ hat in der Sendung vom 17.09.2013 in dem Beitrag "Der Minister und das Gewehr" über das G36 von Heckler & Koch und die uns bekannt gewordene Kritik an der Tauglichkeit der Waffe als Standard-Sturmgewehr der Bundeswehr berichtet. In diesem Zusammenhang haben wir interne Unterlagen der Bundeswehr, die auf Probleme beim Einsatz der Waffe hinweisen, einem Waffensachverständigen vorgelegt. Zu diesen Unterlagen nimmt der Sachverständige Stellung. Der Sachverständige wurde zwar im Bild mit einem anderen Gewehr gezeigt, seine Aussagen bezogen sich jedoch alle auf das G36. Weder das im Bild gezeigte Gewehr, noch dessen Eigenschaften waren Gegenstand des Beitrags.

In dem Beitrag werden ferner die Stellungnahme sowohl des Bundesamts für die Ausrüstung der Bundeswehr, als auch von Heckler & Koch zur Kritik an dem Gewehr G36 wiedergegeben.

Die vom Landgericht Düsseldorf erlassene einstweilige Verfügung untersagt im Wesentlichen, den Eindruck zu erwecken, der Waffensachverständige habe in den gezeigten Filmaufnahmen mit einem G36 geschossen. Diese einstweilige Verfügung stellt keine endgültige Regelung dar und der SWR überprüft derzeit, ob er gegen die einstweilige Verfügung vorgehen wird. Der eigentliche Gegenstand des Beitrags, die Berichterstattung über die bekannt gewordene Kritik an der Tauglichkeit des G36 als Standard-Sturmgewehr, ist von der einstweiligen Verfügung nicht betroffen. Daher steht der Beitrag jetzt leicht überarbeitet bereits wieder online.

Anne Brandt, LL.M.

Justitiariat / SWR

Heckler und Koch ist dann also nicht gegen die faktisch vorhandene Kritik am G36 erfolgreich vorgegangen, sondern hat lediglich das SL8 aus dem Beitrag entfernen lassen. Das stand aber sowieso nicht im Zusammenhang mit den Aussagen

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Unter den Kommentaren des A4S Beitrages finden sich Beiträge aus der Redaktion mit dem Beitrag, der um die Passagen die Einstweilige Verfügung betreffend geändert wurde. Die Aussage bleibt damit aufrecht erhalten. Sie ist ja auch amtlich belegt. ;)

Fritz Frey

http://swrmediathek.de/player....

Gruß aus der Report-Redaktion:

So sieht der Beitrag nach! Berücksichtigung der EV aus. Hat sich etwas an der Grundaussage geändert?

Fritz Frey

Fritz Frey

http://swrmediathek.de/player....

Machen sich doch einfach selbst ein Bild davon, wie unser Beitrag nach Berücksichtigung der EV aussieht. Hat diese die Report-Recherche in Frage gestellt?

Sich darauf zu verlassen, von all4shooters objektiv informiert zu werden, das reicht leider nicht aus.

Gruß aus der Report-Redaktion

Fritz Frey (Moderator von Report Mainz)

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  • 6 months later...

Das Thema ist mal wieder aufgeploppt. Report Mainz berichtet über Kritik des Bundesrechnungshofs. Die unternommenen Tests zeigen weiter die Mängel auf und der Verteidigungsausschuss fühlt sich "veräppelt"

http://www.swr.de/landesschau-aktuell/bw/oberndorf-schwerer-mangel-am-g36-gewehr/-/id=1622/did=13435090/nid=1622/1ltmhpv/index.html

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