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Schussverletzung an Oberschenkel in Kehl erlitten - Stark alkoholisierter Inhaber von Waffenbesitzkarte hatte mutmaßlich unbeabsichtigt Schuss auf sich selbst abgegeben


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Zitat

Ein Alkoholspiegel von mehr als zwei Promille dürfte am späten Sonntagabend zu einer unsachgemäßen und mutmaßlich unbeabsichtigten Schussabgabe aus einer Schusswaffe und in der Folge zu einer Verletzung eines Mannes geführt haben.

https://www.regiotrends.de/de/polizeiberichte/index.news.538798.schussverletzung-an-oberschenkel-in-kehl-erlitten---stark-alkoholisierter-inhaber-von-waffenbesitzkarte-hatte-mutmasslich-unbeabsichtigt-schuss-auf-sich-selbst-abgegeben-.html

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Wenigstens wurde die Arteria femoralis nicht getroffen. Sonst hätte er es höchstwahrscheinlich nicht überlebt. Noch ein bisschen Glück im Unglück gehabt. 

In der Stadt, wo ich wohne, hat die Polizei in Notwehr einen mit Messer bewaffneten Angreifer ins Bein geschossen. Der überlebte das nicht. Da wurde wohl diese große Arterie getroffen.

Am Rande: Ist bei einem Treffer der Arteria femoralis die Anwendung eines Tourniquets lebensrettend? Oder wie kann man da effektive erste Hilfe leisten?

Edited by mwe
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Am 21.1.2025 at 22:24 , TorstenM sagte:

Ein Junctional Tourniquet ist eine spezielle Form des Tourniquets

Dürften die Wenigsten im Verbandkasten haben und vermutlich auch nicht bei den Streifenwagen vorhanden sein.

Wenn du das denn erst irgendwo mal suchen und rauskramen mußt, dürfte die kritische Massen von 1/2 l Blut längst erreicht und vermutlich schon überschritten sein - je nachdem, wie die Arterie verletzt wurde - das ist schon ein recht großlumiges Gefäß

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Am 22.1.2025 at 10:22 , Der Reservist sagte:

Wenn du das denn erst irgendwo mal suchen und rauskramen mußt, dürfte die kritische Massen von 1/2 l Blut längst erreicht und vermutlich schon überschritten sein - je nachdem, wie die Arterie verletzt wurde - das ist schon ein recht großlumiges Gefäß

1/2 l Blutverlust ist für einen Erwachsenen normalerweise nicht tödlich. 2,5 bis 3 l Blutverlust sind tödlich.

de.wikipedia.org/wiki/Blutung#Tod_durch_Verbluten:

Zitat

Bei dem Volumen eines gesunden, erwachsenen Menschen von fünf bis sechs Litern Blut ist das Fehlen von bis zu 0,75 Litern Blut meist unkritisch. Eine Blutspende entspricht etwa 0,5 Litern. Der Verlust von 1,5 Litern führt zu Durst- und Schwächegefühl, die Atmung beschleunigt sich, der Betroffene verspürt Angst. Ab zwei Litern Blutverlust fühlt man sich verwirrt, schwindelig und verliert schließlich das Bewusstsein. Durch die massive Reduzierung des Herzzeitvolumens erfolgt der Zusammenbruch des Blutkreislaufs. Der tödliche Verlust wird für Erwachsene auf 2,5–3 Liter oder 1/13 des Körpergewichtes angegeben, was etwa der halben Gesamtblutmenge entspricht.

PS:

Das ist die von Wikipedia angegebene Quelle (medizinisches Fachbuch). Da steht die Information, kann man leicht verifizieren.

Edited by mwe
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Glaubt mir:

Selbst bei einer vergleichsweise harmlosen Venenverletzung, geht Einem etwas der Stift, wenn der erste Viertelliter raus ist, bis man die Wunde freigelegt hat.

Speziell wenn es das eigene Blut ist, was in die Gegend spritzt.

Wenn man da nicht das Hirn eingeschaltet läßt, kann das schon ins Blöde übergehen. Notfalls, um Scott zu zitieren: "Put A Thumb In It." Wissen um improvisierte Druckverbände (Been There, Done That), ebenso improvisierte Chest Seals, etc ist hilfreich. Zwar habe ich gewohnheitsmäßig am Pistolenrucksack und der Gewehrtasche je ein IFAK mit Tourniquet, Uriel und Chest Seal, aber was, wenn das nicht zur Hand ist?

Nerven behalten und wenn man einige Szenarien vorher durchgedacht hat, gibt es immer noch eine Chance auch aus einer tiefen Rue de la Gaque (wie der Wiener sagt) wieder rauszukommen.

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Normales Tourniqet, high and tight. High: so hoch wie möglich an der Leiste ansetzen. Und mit tight meine ich: zudrehen bis die Blutung gestoppt ist.

Dieses Vorgehen rettet im Moment sehr vielen Soldaten das Leben, allerdings: je länger es dauert bis der Notarzt da ist, desto grösser ist die Chance dass das Bein ab muss. Ist halt, aus meiner Sicht, immer noch besser als verbluten. Und mit einer spritzenden arteriellen Verletzung geht das relativ fix.

Ich kann jedem Schützen, Jäger usw nur dringend empfehlen einen TCCC Kurs mitzumachen und IMMER ein zertifiziertes Tourniquet plus eine Israeli Bandage ZUGRIFFSBEREIT zu haben.

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Der Stand der Technik ändert sich auch da immer wieder.

Einige Zeit waren zB Koagulationspulver der allerletzte halberstickte Schrei, bis man durch ein paar Todesfälle draufkam, daß es da heftige allergische Reaktionen geben kann.

Jetzt gibt es dafür Verbandsmaterial mit Koagulationsunterstützung.

Tourniquets und ihre Sinnhaftigkeit hat man auch erst wieder im Irakkrieg entdeckt.

Wichtig ist immer die Rettungskette, ihre rechtzeitige Auslösung und entsprechende Information, aber ohne kompetente Erste Hilfe wird es eng.

Ich habe in einer R.-P. Kleinstadt über 20min auf den Krankenwagen gewartet, nachdem ich mit meinem Druckverband fertig war.

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Am 21.1.2025 at 14:30 , mwe sagte:

Wenigstens wurde die Arteria femoralis nicht getroffen. Sonst hätte er es höchstwahrscheinlich nicht überlebt. Noch ein bisschen Glück im Unglück gehabt. 

In der Stadt, wo ich wohne, hat die Polizei in Notwehr einen mit Messer bewaffneten Angreifer ins Bein geschossen. Der überlebte das nicht. Da wurde wohl diese große Arterie getroffen.

Am Rande: Ist bei einem Treffer der Arteria femoralis die Anwendung eines Tourniquets lebensrettend? Oder wie kann man da effektive erste Hilfe leisten?

Du kannst es versuchen. Die Zeit laeuft trotzdem so schnell wie das Blut. Mein Sohn hat mir gesagt, dass Schuesse ins Bein generell lebensgefaehrlich sind. Sein kleiner Bruder hatte vier Jahre Pre-Med studiert und wurde dann Polizist, hat dort Speziallehrgaenge zur Erstversorgung von Schussverletzungen gemacht und hat immer ein paar Tourniquets in seinem recht grossen First Aid kit und dazu die blutstillenden Puelverchen.

 

IMG-3502.jpg

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Das mit dem "High and Tight" wurde mir bei der letzten Schulung vor ein paar Monaten erklärt solle man nicht mehr machen:icon_confused:, eher 2-3 cm über der Wunde, damit man in schlechtesten Fall (also bis auf Patient tot) so viel wie möglich vom Bein oder Arm retten kann und nur so wenig wie möglich amputieren muss. Ausserdem hat man dann noch die Möglichkeit ein 2. Tourniquet höher anzusetzen falls es Probleme mit dem 1. gibt.

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Ist bei der Beinarterie nicht auch das Problem, dass die sich, bei vollständiger Durchtrennung, Richtung Bauch zurückzieht und dann weder abzuklemmen noch zu flicken ist. Also man sie erst wieder rausangeln müsste.

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