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Am 5.8.2025 at 18:46 , horidoman sagte:

Habe nur eine Stelle aus dem 18. Jahrhundert gefunden.

Die Frage ist aber auch, ob man auf diese Entfernung noch trifft.

120 Schritt (ca.120 m), stehend freihändig mit solchen Prügeln ist schon sportlich - -  m. M. n.

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Wenn man ne heutige Musketenreplika mit gutem Stahl.und geraden Lauf fachgerecht lädt (nicht zu viel und nicht zu wenig Pulver, nicht zu schnelles Pulver, passgenaue Kombination von Kugel und, Schusspflaster, Filz zwischen Pulver und Kugel) kann man auf 80m schon noch ein Mannziel treffen.

Früher war das schwieriger.......

 

GRUSS

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Glaube, dass der Soldat mit seiner glatten Muskete damals nicht wirklich gerne extrem weit schoss. Dann war er nämlich wehrlos und der sichere Treffer vertan und die Kavallerie war schnell herangebraust, bevor er nachladen konnte.

Habs gerade nicht gefunden (es gibt da ein Gemälde), aber in der Schlacht von Aspern 1809 gab es einen grossen Angriff der französischen Kürassiere auf die österreichische Infanterie, welche Schulter an Schulter in mehreren Reihen in der Ebene stand. 

Die Österreicher schossen ihre Salve in die angallopierende Walze der Reiter angeblich erst auf ca 25 Schritte Entfernung. Ist natürlich reine Nervensache.

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Am 5.8.2025 at 22:30 , Hollowpoint sagte:

Wenn die Gaultruppe angehoppelt kam, Karree bilden und die Bajonette nach vorne. 

Die kamen nicht angehoppelt, gestreckter Gallop...:ph34r: Ich war mal bei Jena Auerstädt mit Y-Tours auf einer Geländebesprechung Napoleonische Schlachten. Da hat der OTL mal erklärt wie die angegriffen haben. Die Kanonen mit Kartäsch Mun geladen und bis zur letzen Sekunde gewartet, hattest Du die Bux voll und zu früh gefeuert wars das...:teufel88: Die sind komplett angeritten und dann in den gestreckten Galopp übergegangen, die ersten wurden zusammengeschossen und der Rest ist reingeritten , hat sich gesammelt und hat wieder angegriffen... Da hat der mike57 gefragt wie blöd man den sein kann? Mir wäre das nur 1 x passiert das erste & letztemal.:D Wie ich das den gemeint hätte? Ganz einfach, ich komm in Staffeln angeritten, die Zeit zum nachladen der Kanonen kann man ja abschätzen, ist die Salve verschossen, kommt meine zweite Welle....PDT_Armataz_02_41 Der OTL hat herzhaft gelacht, ne so haben die das nicht gemacht... imho hat Blücher irgendwo so 6 oder 7 Attacken durchgeführt..:ph34r:

p.s. wenn Du das mal im Original sprich das Gelände wo wer war, da das Wäldchen von wo aus angeriffen siehst denkste die waren nur bekloppt.. Die Linieninfanterie stand da und hat sich zusammenschießen lassen, Abends ist der traurige Rest dann abgezogen Unglaublich und am Ende zählen Sie die eroberten Fahnen....

  • Like 1
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Half a league, half a league,
Half a league onward,
All in the valley of Death
Rode the six hundred.
"Forward, the Light Brigade!
"Charge for the guns!" he said:
Into the valley of Death
Rode the six hundred.

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Hier ein Gefechtsbeispiel aus der Schlacht bei Saalfeld 1806. Angriff von Kavallerie gegen marschierende Infanterie. 

Das Transkript unten beschreibt die selbe Episode. Mit der Entfernungsangabe "50 Schritte".

 ANNO, Zeitung für die elegante Welt. Beilagen: Intelligenzblatt der Zeitung für die elegante Welt, 1807-10-29, Seite 4

image.png.aae0dc33b0a83ab043183e6ac96b5e10.png

 

Treffen von Saalfeld | Von Bastille bis Waterloo. Wiki | Fandom

Zitat

... Indem selbige auf mich los gingen, commandirte ich an mein Bataillon: Fertig! und in einer Entfernung von etwa funfzig Schritt, gaben wir eine solche Generalsalve, daß die, welche nicht stürzten, Umkehrt machten. ...

 

Edited by horidoman
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Aus der Zeit der Luntenschlossgewehre konnte ich bisher nichts finden. Muss noch an den Suchbegriffen arbeiten. Dafür hier eine Stelle aus "Der abenteuerliche Simplicissimus" mit der Duellszene (zwar nur ein Roman, dafür erschienen 1668). 

Simplicissimus hatte ein Luntenschlossgewehr und war zu Fuß, sein Gegner war zu Pferd und hatte eine Radschlosspistole.

The Project Gutenberg eBook of Der abenteuerliche Simplicissimus, by Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen.

Zitat

 ... Hierauf warf ich ihm einen Handschuh zu. Wir zahleten den Wirt und der Reuter machte Karabiner und Pistolen, ich aber meine Muskete fertig, und da er mit seinen Kameraden vor uns an den bestimmten Ort ritt, sagte er zu Spring-ins-Feld, er solle mir allgemach das Grab bestellen. Ich lachte hingegen, weil ich mich vorlängst besonnen hatte, wie ich einem wohlmontierten Reuter begegnen müßte, wann ich einmal zu Fuß mit meiner Musketen allein im weiten Felde stünde. Da wir nun an den Ort kamen, wo der Betteltanz angehen sollte, hatte ich meine Musketen bereits mit zweien Kugeln geladen, frisch Zündkraut aufgerührt und den Deckel auf der Zündpfanne mit Unschlitt verschmiert, wie vorsichtige Musketierer zu tun pflegen, wann sie Zündloch und Pulver auf der Pfanne vor Regenwetter verwahren wollen. Eh wir nun aufeinander gingen, bedingten beiderseits die Kameraden, daß wir uns im freien Felde angreifen und zu solchem End der eine von Ost, der andre von West in ein umzäuntes Feld eintreten sollten, dann möge jeder sein Bestes gegen den andern tun. Keiner von den Parteien sollte sich unterstehen, seinem Kameraden zu helfen, noch dessen Tod oder Beschädigung zu rächen. So gaben ich und mein Gegner einander die Hände und verziehen je einer dem andern seinen Tod, unter welcher allerunsinnigsten Torheit, die je ein vernünftiger Mensch begehen kann, ein jeder hoffte seiner Gattung Soldaten das Prae zu erhalten, gleichsam als ob des einen oder andern Teil Ehre und Reputation an dem Ausgang unseres trefflichen Beginnens gelegen gewesen wäre. Ich trat mit doppelt brennender Lunte in angeregtes Feld, stellte mich, als ob ich das alte Zündkraut im Gang abschütte, ich täts aber nicht, sondern rührete nur Zündpulver auf den Deckel meiner Pfannen, bließ ab und paßte mit zween Fingern auf der Pfanne auf, wie bräuchlich ist. Eh ich noch meinem Gegenteil, der mich wohl im Gesicht hielt, das Weiße in Augen sehen konnte, schlug ich auf ihn an und brannte mein falsch Zündkraut auf dem Deckel vergeblich hinweg. Mein Gegner vermeinte, die Muskete hätte mir versagt, und das Zündloch wäre mir verstopft, sprengte dahero mit einer Pistole in der Hand gar zu gierig recte auf mich dar. Aber eh er sichs versah, hatte ich die Pfanne offen und wieder angeschlagen, hieß ihn auch dergestalt willkommen, daß Knall und Fall eins war. ...

 

 

Edited by horidoman
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Am 5.8.2025 at 22:30 , Hollowpoint sagte:

Wenn die Gaultruppe angehoppelt kam, Karree bilden und die Bajonette nach vorne.

Die Gäule waren nicht so blöd, in den Stahlstachelwald reinzugaloppieren.

Sowas funktionierte vermutlich nur, wenn die Fußlatscher weit genug auseinander standen. Das ist jedenfalls eines der Szenarien, zu denen ich mir am wenigsten etwas vorstellen kann, wie zu Kavallerie im allgemeinen.

Bei Königgrätz 1866 gab es Kavalleriegefechte, bei denen 10.000 Reiter beider Seiten auf engem Raum aufeinanderprallten. Oder vielleicht zutrabten? Oder sich nebeneinander in taktischen Menuetten auszumanövrieren versuchten? Keine Ahnung.

Edited by horidoman
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Zurück zum Ausgangsthema: Hier das Jahr 1800, aber die Bleirundkugel aus einen glatten Lauf ist im Prinzip dieselbe. Ein Zeitgenössischer medizinische Aufsatz über die Behandlung einer auf dem Schlachtfeld erhaltenen Schusswunde. Wer damals auch nur von einem schlappen Weitschuss getroffen wurde, war vermutlich so gut wie tot.

Der hier hatte Glück. Lesen trotzdem nur für feste Charaktere und starke Nerven empfohlen. Nicht nebenher irgendwas essen! :blink:

 

ANNO, Medizinisch chirurgische Zeitung, 1800-11-13, Seite 4

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Edited by horidoman
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"feste Charaktere und starke Nerven".......wieso?

 

Ein sehr interessanter medizinischer Bericht!

Lungentreffer wurden manchmal überlebt.

Bauchhöhlentreffer so gut wie nie.

Treffer in die Extremitäten......so lange der Knochen nicht zersplittert war, hatte man in der Regel versucht, die Wunde heilen zu lassen. Ansonsten blieb nur die Amputation. Patienten mit starkem Immunsystemen hatten da eine brauchbare Überlebenschance. Aber die Mehrzahl ging über die Wupper.

 

GRUẞ

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