Mutter Posted June 10, 2014 at 04:15 PM Share Posted June 10, 2014 at 04:15 PM Eventuell ein eigener Thread? Der seit 2003 rückläufige Trend bei der Verwendung von Schusswaffen hat sich – nach gegenläufiger Entwicklung im Jahr 2009 – im Berichtsjahr weiter fortgesetzt. Während im Jahr 2012 in 5.696 Fällen mit einer Schusswaffe gedroht wurde, waren es im Jahr 2013 nur noch 4.940 Fälle. Dies entspricht einem Rückgang um 13,3 Prozent. In 5.153 Fällen wurde mit der Waffe geschossen (2012: 5.132 Fälle). Bei gefährlicher und schwerer Körperverletzung nahm die Zahl der Fälle, in denen geschossen wurde, gegenüber dem Vorjahr leicht um 0,4 Prozent auf 766 Fälle ab, bei Raubüberfällen war eine geringe Zunahme um 1,4 Prozent auf 146 Fälle zu verzeichnen. Die Zahl der Raubüberfälle, bei denen mit einer Schusswaffe gedroht wurde, nahm gegenüber dem Vorjahr deutlich um 22,0 Prozent auf 2.467 Fälle ab.6 6 Ursache für den Rückgang ist unter anderem, dass die Merkmale „mit Schusswaffe geschossen“ bzw. „Schusswaffe mitgeführt“ bei bestimmten Raubdelikten nicht mehr erfasst werden dürfen. Link to comment Share on other sites More sharing options...
Jägermeister Posted June 10, 2014 at 04:22 PM Share Posted June 10, 2014 at 04:22 PM Verstehe nicht ganz, was das mit Einbrüchen zu tun hat? Link to comment Share on other sites More sharing options...
Mutter Posted June 10, 2014 at 04:32 PM Author Share Posted June 10, 2014 at 04:32 PM Gar nichts. Der Zusammenhang besteht in der Polizeilichen Kriminalstatistik 2013, die jeweils die Grundlage ist. Die Einbrüche waren vorab Auszüge. Nun wurde der Rest veröffentlicht. Hier mal der Vergleich zu 2012. Der seit 2003 rückläufige Trend bei der Verwendung von Schusswaffen hat sich – nach gegenläufiger Entwicklung im Jahr 2009 – im Berichtsjahr weiter fortgesetzt. Während im Jahr 2011 in 6.113 Fällen mit einer Schusswaffe gedroht wurde, waren es im Jahr 2012 nur noch 5.696 Fälle. Dies entspricht einem Rückgang um 6,8 Prozent. In 5.132 Fällen wurde mit der Waffe geschossen (2011: 5.597 Fällen). Bei gefährlicher und schwerer Körperverletzung nahm die Zahl der Fälle, in denen geschossen wurde, gegenüber dem Vorjahr um 18,8 Prozent auf 769 Fälle ab, bei Raubüberfällen um 11,7 Prozent auf 144 Fälle. Die Zahl der Raubüberfälle, bei denen mit einer Schusswaffe gedroht wurde, nahm gegenüber dem Vorjahr um 9,3 Prozent auf 3.164 Fälle ab. Link to comment Share on other sites More sharing options...
Glockologe Posted June 10, 2014 at 05:10 PM Share Posted June 10, 2014 at 05:10 PM Kryptisch: Zitat: 6 Ursache für den Rückgang ist unter anderem, dass die Merkmale „mit Schusswaffe geschossen“ bzw. „Schusswaffe mitgeführt“ bei bestimmten Raubdelikten nicht mehr erfasst werden dürfen. Häää? Link to comment Share on other sites More sharing options...
Mutter Posted June 10, 2014 at 05:31 PM Author Share Posted June 10, 2014 at 05:31 PM Die Vorgaben der statistischen Erfassung haben sich geändert. Das kann an veränderter Relevanz liegen oder weil es bereits anderweitig erfasst wird. Im konkreten Fall verhält sich das wie folgt: 210010, 211110, 211210, 212010, 212110, 212210, 213110, 213210, 216010, 217010, 218010, 219010 Ausschluss der Erfassung der Merkmale „mit Schusswaffe geschossen“ bzw. „Schusswaffe mitgeführt“. Hinter den Zahlenkombinationen verbergen sich: 210010 Sonstiger Raub § 249 StGB 211110 Raub auf Geldinstitute (Banken/Sparkassen) § 249 StGB 211210 Raub auf Postfilialen und -agenturen § 249 StGB 212010 Raub auf sonstige Zahlstellen oder Geschäfte § 249 StGB 212110 Raub auf Spielhallen § 249 StGB usw. Nach diesem Muster lässt sich erkennen, dass der einfachen Raub nach §249 StGB aus der Statistik fliegt. Das hängt damit zusammen, dasss man sich automatisch im Bereich "schwerer Raub..." § 250 StGB (unter Mitführung einer Waffe) bewegt. Dies ist immer die nächst folgende Nummer in der Statistik. Es ist also eine rein statistische Bereinigung. Die Schlussfolgerung eines darauf beruhenden Rückgangs , kann ich daher nicht nachvollziehen. Es ist nur richtig eingeordnet worden. Eine Erfassung ergibt nur bei schwerem Raub Sinn und da nur die Unterscheidung geschossen. P.S: Hoffe der Statistikhorst ist in mir nicht durchgegangen und ich habs nachvollziehbar erklärt. Link to comment Share on other sites More sharing options...
Glockologe Posted June 10, 2014 at 05:49 PM Share Posted June 10, 2014 at 05:49 PM Nöö, haut schon hin. Mein Hirn greift im Zweifelsfall aufs Öst. StGB zurück. Da gibt es in diesem Punkt ein paar Unterschiede. Siehe Para 142 ff. Link to comment Share on other sites More sharing options...
Mutter Posted June 10, 2014 at 06:10 PM Author Share Posted June 10, 2014 at 06:10 PM Wer die genauen Delikte nachlesen will (mit Anteil Schusswaffen) schaut hier in die Grundtabelle: http://www.bka.de/DE/Publikationen/PolizeilicheKriminalstatistik/2013/2013Standardtabellen/pks2013StandardtabellenFaelleUebersicht.html Link to comment Share on other sites More sharing options...
Mutter Posted June 11, 2014 at 07:46 PM Author Share Posted June 11, 2014 at 07:46 PM Zur weiteren Vertiefung verlinke ich das aktuelle Bundeslagebild Waffenkriminalität 2013 http://www.bka.de/nn_241568/SharedDocs/Downloads/DE/Publikationen/JahresberichteUndLagebilder/Waffenkriminalitaet/waffenkriminalitaetBundeslagebild2013,templateId=raw,property=publicationFile.pdf/waffenkriminalitaetBundeslagebild2013.pdf Die Vergleichsstatistiken der Vorjahre gibts hier: http://www.bka.de/DE/ThemenABisZ/Deliktsbereiche/Waffen/Jahresberichte/waffenkriminalitaet__node.html?__nnn=true Insgesamt ist der langjährige Trend des Rückgangs der Delikte weiter zu beobachten. Raubüberfälle und Bedrohungen sind die Schwerpunkte. Körperverletzungsdelikte sind die drittgrößte Gruppe mit 261 Fällen. Verhältnisse Im Berichtsjahr 2013 wurden 412 Waffen an Tatorten i. Z. m. Straftaten nach dem StGB sichergestellt. In 69,6 % der Fälle handelte es sich um erlaubnisfreie Gas-/ Alarm- und Luftdruckwaffen. Der Anteil der erlaubnispflichtigen Schusswaffen betrug 30,4 %. Von den sichergestellten Waffen befanden sich 4,7 % in legalem Besitz. 3. GESAMTBEWERTUNG Die Anzahl der in Deutschland in der Polizeilichen Kriminalstatistik erfassten Straftaten gegen das Waffen- und das Kriegswaffenkontrollgesetz und der Straftaten unter Verwendung von Schusswaffen sind sowohl im Vergleich zum Vorjahr als auch in der Langzeitbetrachtung rückläufig. Straftaten, bei denen Schusswaffen verwendet wurden, machen lediglich rund 0,2 % der in der PKS erfassten Fälle aus. Das für die Bevölkerung aus der Waffenkriminalität resultierende Gefährdungspotenzial ist daher insgesamt als gering zu bewerten, wenngleich für einzelne Betroffene durch den illegalen Einsatz von Schusswaffen eine erhebliche Gefährdung Mir persönlich wichtiger Nachtrag : Im Berichtsjahr 2013 wurden 30.387 Tatverdächtige (- 4,6 %) festgestellt, darunter 6.292 nichtdeutsche Tatverdächtige (21 %). Zur persönlichen Bewertung: Das entspricht dem Bevölkerungsanteil. Link to comment Share on other sites More sharing options...
El Marinero Posted June 11, 2014 at 08:18 PM Share Posted June 11, 2014 at 08:18 PM Von den sichergestellten Waffen befanden sich 4,7 % in legalem Besitz. Macht sechs Stück. Link to comment Share on other sites More sharing options...
Medizinmann Posted June 11, 2014 at 08:25 PM Share Posted June 11, 2014 at 08:25 PM Bei allen Taten mit legalen Waffen 6 Stück.... eieiei Link to comment Share on other sites More sharing options...
Mutter Posted June 11, 2014 at 08:30 PM Author Share Posted June 11, 2014 at 08:30 PM Aber nur unter den am Tatort sichergestellten, nicht an der Gesamtsumme. Wir wissen ebenfalls nicht nicht wie die %uale Beteiligung an der Gesamtsumme der Straftaten aussieht. Es könnte mehr, weniger oder etwa die gleiche Verteilung sein. @Medizinmann Hoppla! Vorsicht Falle Link to comment Share on other sites More sharing options...
Medizinmann Posted June 11, 2014 at 08:43 PM Share Posted June 11, 2014 at 08:43 PM Du kannst ja davon ausgehen, dass legale Waffen etwas leichter sicherzustellen sind als illegale. Der wahre Anteil dürfte insgesamt also eher noch kleiner als 4,7% Prozent sein. Link to comment Share on other sites More sharing options...
Mutter Posted June 11, 2014 at 08:59 PM Author Share Posted June 11, 2014 at 08:59 PM Mit dieser Einschätzung kann man schnell sehr weit daneben liegen. Wir haben zunächst mit 412 Waffen eine sehr kleinen Ausschnitt an der Gesamtzahl. Zunächst müsste man schauen, wie die Deliktverteilung bei den Sicherstellungen aussah. Wäre diese gleichmäßig verteilt, könnte man eine Hochrechnung machen. Ich liefere mal ein Beispiel: Nehmen wir aber mal den Fall von Sachbeschädigungen nach Schussabgabe (1.643 Fällen (32 %). Die Aufklärungsquote ist relativ gering (ca. 25%) und die Sicherstellung an diesen Tatorten noch einmal geringer. Sehr wahrscheinlich sind die Sachbeschädigungen nach Schussabgaben auch mit bedeutend geringerer Beteiligung nicht erlaubnispflichtiger Schusswaffen ergangen. In der Folge verschiebt sich einiges wesentlich: Anteil erlaubnispflichtiger Waffen Anteil Sicherstellungen am Tatort Feststellung bei nicht aufgeklärten Fällen zu legal/illegal nicht machbar. Theoretisch könnten also alle unaufgeklärten Fälle mit legal bessesenen, erlaubnispflichtigen Schusswaffen begangen worden sein. Das wären mehr als Tausend legal besessene, erlaubnispflichtige Schusswaffen allein in diesem Segment. Link to comment Share on other sites More sharing options...
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