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Steyr-Mannlicher und das Gewaltmonopol – eine seltsame Geschichte


Jägermeister

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Wer mir persönlich schreiben möchte, ohne daß es publiziert wird: georg.zakrajsek@gmx.at.
Die Beiträge können kostenlos verbreitet werden, Quellenangabe ist erforderlich.

 

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Steyr-Mannlicher und das Gewaltmonopol – eine seltsame Geschichte

Steyr hat ein neues Sturmgewehr. Schon lange, wie ich weiß. Aber so richtig herausgetraut hat man sich bisher noch nicht, der Test in einer deutschen Waffenzeitschrift scheint nicht so wirklich beabsichtigt gewesen zu sein. Aber jetzt – ein weiterer M-16-Klon ist auf der Welt. Wird sicher gut, die Leute bei Steyr können das ja.
Zu dieser Novität hat man auch den Herrn Dr. Reichmayr, den Chef des Hauses befragt und der hat unter anderem folgendes von sich gegeben:

„Ich bin mir nicht sicher, ob ich in Amerika leben möchte. Der amerikanische Zugang behagt mir nicht sehr – das Recht auf Selbstverteidigung ist für mich zu viel. Ich akzeptiere, wenn jemand eine Sportwaffe hat. Wenn jemand eine Pistole haben will aufgrund eines gefährlichen Berufes, finde ich das auch akzeptabel. Dass jeder mit einer Pistole herumrennt, wäre mir nicht recht. Das Gewaltmonopol sollte beim Staat bleiben. Ich bin auch gegen den unbeschränkten Zugang zur Kurzwaffe. Das österreichische Gesetz ist gut. Wenn es Probleme gibt, dann mit illegalen Waffen. Daher bringt es auch nichts, Waffengesetze zu verschärfen. Besser wäre es, regelmäßig zu überprüfen.“
„Frage: Wäre Bedarf an mehr Kontrollen?“
„Ich bin seit 35 Jahren Jäger und wurde noch nie kontrolliert. Es ist nicht notwendig, alle zu kontrollieren. Aber man sollte es zumindest in Aussicht stellen und ab und zu tun.“


Wie schon im Titel gesagt: Seltsam, was da der Herr Dr. Reichmayr von sich gibt: 
Das Recht auf Selbstverteidigung ist ihm zuviel. Was ist aber dann in Österreich? Dieses Recht gibt es ja bei uns auch und es ist genau so scharf wie in den USA, zumindest in den meisten Staaten dort. Will er uns dieses Recht etwa streitig machen?
Und das Gewaltmonopol? Natürlich gibt es das. Aber nicht dort, wo es um mein Leben und meine Freiheit geht, um meine Gesundheit und mein Vermögen. Dort ist nämlich das Gewaltmonopol nicht anwesend, wenn mir oder meiner Familie was passiert. Schützen wird mich das Gewaltmonopol nämlich nicht, das ist höchstens dafür gut, um nachher das Blut aufzuwischen, den Tatbestand aufzunehmen und ein Protokoll zu verfassen. Das sollten Sie sich merken, mein lieber Herr Dr. Reichmayr und daran denken, bevor Sie so etwas von sich geben.
Es wäre ihm auch nicht recht, sagt er „daß jeder mit einer Pistole herumrennt“. Was aber, sehr geehrter Herr Direktor, was ist denn mit den Illegalen? Die rennen ja ständig mit einer Pistole und manchmal mit noch viel Ärgerem herum? Die kaufen das nicht bei der Firma Steyr und die suchen auch nicht um einen Waffenpaß an, damit sie damit herumrennen dürfen. Und diese Menschen sind ja auch dieselben, die in der Gegend herumschießen, andere umbringen und verletzen. Oder nicht, lieber Herr Direktor?
Und Kontrollen wollen Sie auch? Mehr Kontrollen oder was? Noch immer nicht genug kontrolliert? Sie sind noch nie kontrolliert worden? Auch gut! Aber warum fordern Sie das dann für Leute, die Ihre Produkte kaufen sollen und auch brav kaufen oder schon gekauft haben?
Also wie gesagt, ein seltsames Interview. Mir hat es gar nicht gefallen. Sie hätten vielleicht besser bei Ihren Produkten bleiben sollen.
Die sind nämlich recht gut. Ihre Ansichten, die wir hier hören konnten, aber weniger. Schade.




Mit freundlichen Grüßen
Dr. Georg Zakrajsek

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Tja.....wenn man brutalstmöglich auf seine Kunden scheißt, kann man anscheinend locker auf deren Umsatz verzichten.

Aber die liefern eh lieber HS-50 Büchsen an den Iran. Die zahlen wohl besser.

 

GRUß

Ich glaube, "DIE KUNDEN" haben die wenigsten Firmen noch im Blick, Entweder geht es denen rein um Absätze oder pc-Geschwurbel (was natürlich den Absatz an die Staatsmacht nicht unbedingt negativ beeinflußt). Machen wir uns nicht allzuviel vor; dere "Absatzmarkt Sportschütze" wird gern als kleine Zubrot für die betrieblichen Weihnachtsfeiern oder die Ausflüge des Managements mit dazu genommen, die wirkliche Kohle macht man mit Staatsaufträgen. Und da bläst man dann schon mal in das entsprechende Horn - egal, ob ein anderes Segment dies als "falsche Tonlage" ansieht.

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Ich glaube, "DIE KUNDEN" haben die wenigsten Firmen noch im Blick, Entweder geht es denen rein um Absätze oder pc-Geschwurbel (was natürlich den Absatz an die Staatsmacht nicht unbedingt negativ beeinflußt). Machen wir uns nicht allzuviel vor; dere "Absatzmarkt Sportschütze" wird gern als kleine Zubrot für die betrieblichen Weihnachtsfeiern oder die Ausflüge des Managements mit dazu genommen, die wirkliche Kohle macht man mit Staatsaufträgen. Und da bläst man dann schon mal in das entsprechende Horn - egal, ob ein anderes Segment dies als "falsche Tonlage" ansieht.

Das Zubrot könnte man aber als solches ändern, wenn man die Sportschützen anders behandeln und unterstützen würde.

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Die Schweiz hat die höchste Einbruchsrate Europas. In der Schweiz darf man weiterhin nicht führen und die Dienstgewehre müssen zerlegt aufbewahrt werden.

Ein Vergleich zw. Schweiz und Deutschland zeigt keine großen Vorteile bei Tötungsdelikten für die Schweiz. Den Vergleich zu den USA braucht man wohl nicht extra ziehen. Dort liegt man bekanntlich auf dem Niveau afrikanischer Staaten.

Bei uns ist es sehr sicher. Man darf nur nicht in die Medienspektakelfalle tappen.

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Völlig unbeschränkt ist der Erwerb nirgends. Überall gibt es Ausnahmen, wie Kriminelke oder Geisteskranke. Was diese nicht daran hindert an Waffen zu kommen. Und wenn es nur passiert, weil das FBI den Background Check vermasselt.

Direkte Vergleiche sind schwierig, wegen unterschiedlicher Gesetze (zB Morddefinition), Bevölkerungszusammensetzung und sozialem Gefüge. Ich würde es vorziehen in einem Umfeld zu leben (ispt in Arbeit), wo ich die kompletten Handlungsoptionen habe wenn wer aus einem silbernen Mercedescabrio auf mich schießt.

Das Interview bezog sich auf das österreichische Waffengesetz. Dort steht jedem der erhohten Gefahren ausgesetzt ist, denen am Besten mit Waffengewalt begegnet werden kann, ein Waffenpaß zu. Dieses Gesetz wird derzeit von oben gebrochen. Basta. Und wenn der Mann Gesetzesbrechern nach dem Mund redet, sollte man seiner Geldbörse einen Denkzettel verpassen.

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Da gibts aber einen Unterschied zwischen einem subjektivem Sicherheitsgefühl und einer objektiven Sicherheit ;)

Du möchtest das sehr seltene und sehr unwahrscheinliche Phänomen Mercedescabrio gegen eine umfassende tatsächliche Bedrohung eintauschen.

Der eigenen Verteisigungsfähigkeit steht immer auch die gestiegene Angriffsfähigkeit anderr gegenüber.

Edited by Mutter
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Das war zum Nachweis gedacht, daß es immer und überall passieren kann.

 

Wie umfassend und tatsächlich wäre die Bedrohung? Ich habe mal einen Freund in San Antonio besucht. Nach meinen Beobachtungen, und ich kann Bewaffnete ganz gut ausmachen, trägt dort nur ein geringer Prozentsatz. Sicher nicht zweistellig. Bei uns wären es wahrscheinlich noch weniger.

Großteils waffenaffine Personen. Wie groß ist die Gefahr? Wie groß der Nutzen? In den diversen US Bundesstaaten, sank die Inzidenz von Mord, Raub und Vergewaltigung nach Einführung von CCW.

Wäre es sonst anders gewesen? Schwer zu sagen. Daruber, daß in Bevölkerungsstruktur, sozialen Errungenschaften, etc mit Deutschland vergleichbaren Ländern, bei liberaleren Waffengesetzen, keine negativen Resultate auftreten, brauchen wir wohl nicht zu reden.

In Osterreich haben knapp 80000 Bürger das Recht eine Waffe zu tragen. 24/7.

Mehrmals im Jahr leiden darunter Gesundheit oder Lebenserwartung von Verbrecher. So gut wie immer stelkt es sich als ein Dreier (ÖStGB), heraus. Im Grosen und Ganzen scheint der Umgang also korrekt und verantwortungsvoll zu sein. Ich glaube nicht, daß die Deutschen wesentlich blöder sind.

 

Realer Nutzen gegen abstrakte Gefahr.

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Der Nachweis ist äußerst unglücklich. Die Wahrscheinlichkeit ist nämlich nahe 0. Das jemand mit den Dachlatte kommt schon höher. Warum will man jetzt dem Typen statt ner Dachlatte ne Knarre in die Hand drücken?

In anderen Ländern sank die Gewalt übrigens nach Waffenverboten  ;)

Die US Zahlen sind leider außerhalb des Zusammenhangs erbracht. Die Gewaltzahlen in der westlichen Welt sind nämlich überall gesunken. Die Korrellation mit einzelnen Freigaben ist nicht auschlaggebend (aber gern mißbraucht).

Der häufigste Grund für die sinkende Gewalt in der westlichen Welt ist übrigens:....Achtung, Trommelwirbel.....Überraschung-die Überalterung der Gesellschaften.

 

Gewalttaten werden immer in der Gesellschaft vorhanden sein. Alles ist aber nunmal immer dual.

Die Gwalttaten aber durch Schusswaffen zu dramatischeren Folgen zu führen wäre irrational.

Edited by Mutter
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Also ich hätte da auf die Fortschritte in der Erstversorgung getippt. Der Typ mit der Dachlatte, wird weiter die Dachlatte nehmen. Wahrscheinlich hat der nämlich eine Vorgeschichte und kriegt daher kein waffenrechtliches Dokument. Und im Affekt wird er weiter zu Küchenmesser oder Dachlatte greifen, weil er nicht die Disziplin hat und den Aufwand treibt, der nötig ist um dauernd zu tragen.

 

Unsere Wohnung ist modern, 1a in Schuß. Wir haben in jedem Zimmer Rauchmelder. Feuerlöscher haben wir trotzdem.

 

Unsre Autos sind modern gut gewartet und haben eine hohe passive Sicherheit. Wir sind beide gute, geübte Fahrer. Aber wir haben beide ein ResQme Tool am Autoschlüssel hängen.

 

Das Restrisiko ist ein gemeines Biest.

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Das Zubrot könnte man aber als solches ändern, wenn man die Sportschützen anders behandeln und unterstützen würde.

DAs muß man wollen  - - und dürfen?

Als Staatslieferant wird vielleicht so manch eine Vereinbarung getroffen, die in keinem Vertragswerk steht.

Auch unsere deutschen Firmen halten sich ja in Bezug auf öffentliche Diskussion sehr stark zurück - verdienen mit den "Statsaufträgen" wohl auch genug

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