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Rätsel No.5


corrado26

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Ihr werdet langsam wirklich besser. Es handelt sich tatsächlich um eine ungekürzte preußische Pistole 1742, welche in dieser Form bis 1789 in der Gewehrfabrik Potsdam für die preußischen Husaren-Regimenter gefertigt wurde. Die genaue Beschreibung ist folgendermaßen:

Preußen:

Husaren- Pistole M 1742, gefertigt in der Gewehrfabrik Potsdam-Spandau unter der Leitung von Splitgerber & Daum, entsprechende Signatur "POTZDAM MAGAZ SetD" auf dem Schlossblech außen, bzw. an dessen unterer Schrägkante. Nussbaum-Vollschaft mit ovalen Verschneidungen um Schwanzschraubenblatt, Schlange und Schloss. Messingbeschläge, diese bestehend aus halbem Mündungsband 30mm hinter der Mündung, zwei glatten, runden, an den Enden kanellierten Ladestockröhrchen, Abzugsbügel, Kolbenkappe mit langen, seitlichen Sporen, aber ohne Kolbenring und schlangenförmigem Schlossgegenblech für drei Schrauben, welches flach und bündig in den Schaft eingelegt ist. Messingdaumenblech 34x24mm auf dem Kolben mit Monogramm "FR" unter Krone. Abzugsblech und stark nach hinten eingerollter Abzug aus Eisen. Preußisches Steinschloss mit flachem, an den Kanten abgeschrägtem Schlossblech und ebensolchem Schwanenhalshahn. Batterie mit nach oben eingerolltem Fuß und oben gerade abgeschnittener Schlagfläche. Die Batteriefeder von der Schlossblechinnenseite her verschraubt. Runder, am Pulversack zweimal kanellierter Lauf mit in das Schwanzschraubenblatt eingefeilter Kimme und langem Messingkorn auf dem Lauf, 52mm hinter der Mündung. Der hölzerne Ladestock ist möglicherweise original.

Gesamtlänge 555mm, Lauflänge 370mm, Schlosslänge 145mm, Kaliber des glatten Laufs 17,9mm.

Bedingt durch das Anwachsen der Husarentruppe nach dem Regierungsantritt Friedrichs des Großen im Jahr 1740 und die damit verbundene Notwendigkeit, den neuen Regimentern entsprechende Waffen an die Hand zu geben, begann ab 1742 in der preußischen Gewehrfabrik die Fertigung einer speziellen Husarenpistole. Auf Grund eines Schreibens von Friedrich II. an die Gewehrfabrikanten Splittgerber & Daum vom 20. August 1742 wurde diesem Pistolenmodell M 1742 das Kaliber des Dragonergewehrs zugrunde gelegt, womit wohl, wenn auch nur in begrenztem Maße, eine gewisse Kalibervereinheitlichung innerhalb der Kavallerie erreicht worden ist.

Bis zum nächsten Mal

Gruß

corrado26

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Und wieviel Wert hat denn dieses schöne Teil, sieht nämlich recht teuer aus. Ich denke ein paar Tausend Euro für ein Orginal dürften da schon fällig werden, oder sehe ich dies falsch? :?

Je nach Zustand liegt so ein Stück zwischen 2.000.- und 5.500.-€, originale Pistolen M 1742 sind heute recht selten und viele wegen des Alters im schlechten Zustand oder überrestauriert, was den Preis für untadelige Stücke gewaltig in die Höhe treiben kann.

Gruß

corrado26

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Kimme und Korn waren bei diesen Pistolen nur andeutungsweise vorhanden, da ein genaues Zielen zu Pferd erstens nicht möglich und auch nicht unbedingt erforderlich war. Die Kimme war im Schwanzschraubenblatt flach eingefeilt, das Langkorn aus Messing war auf den Lauf gelötet.

Pistolen dieser Zeit wurden nicht oder so gut wie nicht als Waffen eingesetzt, sondern meist nur als Alarminstrument, um etwas in Brand zu schießen. Nur im äußersten Notfall dienten sie als Waffe zur Selbstverteidigung auf kürzeste Distanz - "wenn man bereits das Weiße im Auge des Gegners sehen konnte". Zeitgenossen gingen davon aus, "daß der Reiter besser daran täte, die Pistole dem Gegner an den Kopf zu werfen, die Chance, ihn zu treffen war ungleich höher". Aus dieser Äußerung kann man sehr gut herauslesen, welchen Stellenwert diese Utensilien damals hatten.....

Gruß

corrado26

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