corrado26 Posted September 4, 2005 at 09:10 AM Share Posted September 4, 2005 at 09:10 AM Heute mal ein etwas älteres Stück. Vielleicht weiß ja jemand, zu welchem Kontingent und für welche Waffengattung diese Pistole gefertigt wurde, die immerhin den ganzen 7-jährigen Krieg mitgemacht haben dürfte. Gruß corrado26 Link to comment Share on other sites More sharing options...
Nasenbär Posted September 4, 2005 at 09:16 AM Share Posted September 4, 2005 at 09:16 AM Normalerweise denke ich immer, dass ich schon ein bisschen Ahnung von Waffen habe ... und wenn Corrado dann ein neues Rätsel stellt, weiss ich .... dass ich nichts weiss. Oh, Tropfen des Wissens, oh, Ozean der Unwissenheit .... Link to comment Share on other sites More sharing options...
Hoss Posted September 4, 2005 at 11:19 AM Share Posted September 4, 2005 at 11:19 AM Der siebenjährige Krieg, auch der wirklich "erst Weltkrieg" genannt, da war ja alles beteiligt was schon irgendwie Nationalcharakter hatte, und hier auch noch eine Nation bzw. Waffengattung, o wei... Link to comment Share on other sites More sharing options...
bopper Posted September 4, 2005 at 11:21 AM Share Posted September 4, 2005 at 11:21 AM Auf den ersten Blick hätte ich jetzt auf so eine Dekorationspistole aus Zinkdruckguss getippt, die es früher bei Quelle für nur DM 19,95 gab... Link to comment Share on other sites More sharing options...
Hollowpoint Posted September 4, 2005 at 11:32 AM Share Posted September 4, 2005 at 11:32 AM Hmmmhh...für eine preußische Waffe sieht die mir irgendwie zu luxuriös aus. Vielleicht gehörte sie einem k. u. k.-Soldaten?!? :? GRUß Link to comment Share on other sites More sharing options...
Hoss Posted September 5, 2005 at 10:42 AM Share Posted September 5, 2005 at 10:42 AM Nene, ist schon Preußen... Link to comment Share on other sites More sharing options...
PeterS Posted September 5, 2005 at 11:22 AM Share Posted September 5, 2005 at 11:22 AM Hm... Preußen 1742, gekürzt? verwendet bei???? keine Ahnung..... Grüße Peter Link to comment Share on other sites More sharing options...
Hoss Posted September 5, 2005 at 12:34 PM Share Posted September 5, 2005 at 12:34 PM 1742 ja, aber gekürzt , eher nicht ? Von der Länge her eher was für den Sattel. Link to comment Share on other sites More sharing options...
PeterS Posted September 5, 2005 at 12:47 PM Share Posted September 5, 2005 at 12:47 PM 1742 ja, aber gekürzt , eher nicht ? Von der Länge her eher was für den Sattel. ich habe die "langen" etwas länger in Erinnerung, daher auch das ? hinter gekürzt.... sowohl die "langen" als auch die "gekürtzten" waren m. W. für den Sattel... hoffe ich... Grüße Peter Link to comment Share on other sites More sharing options...
mühleberg Posted September 5, 2005 at 03:26 PM Share Posted September 5, 2005 at 03:26 PM Ich denke an Kavallerie vielleicht. Pistole für die berittenen Truppen? Link to comment Share on other sites More sharing options...
corrado26 Posted September 5, 2005 at 05:13 PM Author Share Posted September 5, 2005 at 05:13 PM Ihr werdet langsam wirklich besser. Es handelt sich tatsächlich um eine ungekürzte preußische Pistole 1742, welche in dieser Form bis 1789 in der Gewehrfabrik Potsdam für die preußischen Husaren-Regimenter gefertigt wurde. Die genaue Beschreibung ist folgendermaßen: Preußen: Husaren- Pistole M 1742, gefertigt in der Gewehrfabrik Potsdam-Spandau unter der Leitung von Splitgerber & Daum, entsprechende Signatur "POTZDAM MAGAZ SetD" auf dem Schlossblech außen, bzw. an dessen unterer Schrägkante. Nussbaum-Vollschaft mit ovalen Verschneidungen um Schwanzschraubenblatt, Schlange und Schloss. Messingbeschläge, diese bestehend aus halbem Mündungsband 30mm hinter der Mündung, zwei glatten, runden, an den Enden kanellierten Ladestockröhrchen, Abzugsbügel, Kolbenkappe mit langen, seitlichen Sporen, aber ohne Kolbenring und schlangenförmigem Schlossgegenblech für drei Schrauben, welches flach und bündig in den Schaft eingelegt ist. Messingdaumenblech 34x24mm auf dem Kolben mit Monogramm "FR" unter Krone. Abzugsblech und stark nach hinten eingerollter Abzug aus Eisen. Preußisches Steinschloss mit flachem, an den Kanten abgeschrägtem Schlossblech und ebensolchem Schwanenhalshahn. Batterie mit nach oben eingerolltem Fuß und oben gerade abgeschnittener Schlagfläche. Die Batteriefeder von der Schlossblechinnenseite her verschraubt. Runder, am Pulversack zweimal kanellierter Lauf mit in das Schwanzschraubenblatt eingefeilter Kimme und langem Messingkorn auf dem Lauf, 52mm hinter der Mündung. Der hölzerne Ladestock ist möglicherweise original. Gesamtlänge 555mm, Lauflänge 370mm, Schlosslänge 145mm, Kaliber des glatten Laufs 17,9mm. Bedingt durch das Anwachsen der Husarentruppe nach dem Regierungsantritt Friedrichs des Großen im Jahr 1740 und die damit verbundene Notwendigkeit, den neuen Regimentern entsprechende Waffen an die Hand zu geben, begann ab 1742 in der preußischen Gewehrfabrik die Fertigung einer speziellen Husarenpistole. Auf Grund eines Schreibens von Friedrich II. an die Gewehrfabrikanten Splittgerber & Daum vom 20. August 1742 wurde diesem Pistolenmodell M 1742 das Kaliber des Dragonergewehrs zugrunde gelegt, womit wohl, wenn auch nur in begrenztem Maße, eine gewisse Kalibervereinheitlichung innerhalb der Kavallerie erreicht worden ist. Bis zum nächsten Mal Gruß corrado26 Link to comment Share on other sites More sharing options...
mühleberg Posted September 5, 2005 at 05:15 PM Share Posted September 5, 2005 at 05:15 PM Und wieviel Wert hat denn dieses schöne Teil, sieht nämlich recht teuer aus. Ich denke ein paar Tausend Euro für ein Orginal dürften da schon fällig werden, oder sehe ich dies falsch? :? Link to comment Share on other sites More sharing options...
corrado26 Posted September 5, 2005 at 06:18 PM Author Share Posted September 5, 2005 at 06:18 PM Und wieviel Wert hat denn dieses schöne Teil, sieht nämlich recht teuer aus. Ich denke ein paar Tausend Euro für ein Orginal dürften da schon fällig werden, oder sehe ich dies falsch? :? Je nach Zustand liegt so ein Stück zwischen 2.000.- und 5.500.-€, originale Pistolen M 1742 sind heute recht selten und viele wegen des Alters im schlechten Zustand oder überrestauriert, was den Preis für untadelige Stücke gewaltig in die Höhe treiben kann. Gruß corrado26 Link to comment Share on other sites More sharing options...
hemo Posted September 5, 2005 at 07:59 PM Share Posted September 5, 2005 at 07:59 PM @Corrado26 Hut ab. Dachte schon, wir fallen einem Showstück Marke "Woolworth" zum Opfer. Gut gemacht. Aber wo ist das Korn, Kimme könnte verdeckt sein. Oder feuerten die Reitersleut vom Pferd aus Deutschüsse? Link to comment Share on other sites More sharing options...
Hollowpoint Posted September 5, 2005 at 09:26 PM Share Posted September 5, 2005 at 09:26 PM Mit Kimmen hatten's die alten Reitermänner nicht so. GRUß Link to comment Share on other sites More sharing options...
Hoss Posted September 5, 2005 at 10:07 PM Share Posted September 5, 2005 at 10:07 PM Schon eher mit 'nem Korn Hab mal ein wenig gesucht: Guckst Du Link to comment Share on other sites More sharing options...
corrado26 Posted September 6, 2005 at 07:01 AM Author Share Posted September 6, 2005 at 07:01 AM Kimme und Korn waren bei diesen Pistolen nur andeutungsweise vorhanden, da ein genaues Zielen zu Pferd erstens nicht möglich und auch nicht unbedingt erforderlich war. Die Kimme war im Schwanzschraubenblatt flach eingefeilt, das Langkorn aus Messing war auf den Lauf gelötet. Pistolen dieser Zeit wurden nicht oder so gut wie nicht als Waffen eingesetzt, sondern meist nur als Alarminstrument, um etwas in Brand zu schießen. Nur im äußersten Notfall dienten sie als Waffe zur Selbstverteidigung auf kürzeste Distanz - "wenn man bereits das Weiße im Auge des Gegners sehen konnte". Zeitgenossen gingen davon aus, "daß der Reiter besser daran täte, die Pistole dem Gegner an den Kopf zu werfen, die Chance, ihn zu treffen war ungleich höher". Aus dieser Äußerung kann man sehr gut herauslesen, welchen Stellenwert diese Utensilien damals hatten..... Gruß corrado26 Link to comment Share on other sites More sharing options...
mühleberg Posted September 6, 2005 at 11:47 AM Share Posted September 6, 2005 at 11:47 AM Schiessen nach Gefühl why not, mal was anderes. Link to comment Share on other sites More sharing options...
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