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Rätsel N°7


corrado26

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Die nachfolgend abgebildete Steinschlosspistole ist nicht allzu selten, dennoch muss man lange suchen, um ein wirklich gut erhaltenes Exemplar zu finden. Mit ihrer charakteristischen Form repräsentiert sie einen Waffentyp der Zeit um 1800, welcher zur Ausrüstung einer Truppe gehörte, die damals in fast ganz Europa ziemlich gefürchtet war. Was ist das für ein Stück? In welchem Land wurde es produziert und welche Truppe führte diese Pistole, deren Gesamtlänge übrigens nur 250mm beträgt?

Gruß

corrado26

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Damals so um 1800 waren wohl hauptsächlich die Franzosen gefürchtet.

Die Türken waren schon auf dem absteigenden Ast, die Schweizer wurden 1799 auch vom kurzen Korsen fertiggemacht, die Engländer waren erst nach 1800 so richtig gefürchtet, die Schweden waren auch seit Mitte des 18. Jahrhunderts kein Machtfaktor mehr.

GRUß

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Ich hab schon mal versucht, was zu gucken, aber nichts gefunden.

Mich erinnert die Pistole auch an so ein französisches Kavalleriedings ....

Gendarmerie kann aber eigentlich nicht sein, denn es sei ja eine militärische Pistole, so hab ich Corrado verstanden ... ich erinnere mich auch, dass die Franzosen um diese Zeit wohl eine besonders gefürchtete Truppe hatten, ich dächte aber, dass war Infanterie. Und auf den Namen komm ich gerade auch nciht ....

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Gendarmerie kann aber eigentlich nicht sein, denn es sei ja eine militärische Pistole, so hab ich Corrado verstanden ...

Oh doch, Gendarmerie war schon eine militärische Truppe - sh. Wikipedia:

Unter Gendarmerie (von französisch gens d'armes – „Männer unter Waffen“) versteht man einen polizeiähnlichen Wachkörper zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Ruhe, Ordnung und Sicherheit. Ursprünglich waren solche Gliederungen in der Regel Teil der Armee und so unterstehen die Gendarmerien vieler Ländern noch heute dem Verteidigungsministerium.

Leg jetzt mal das von mir gepostete Bild der An IX auf das von corrado gepostete Foto, dann wirst du keine gravierenden Unterschiede feststellen. Auch die Länge ist gleich (244mm vs. 250mm) - sozusagen die Walther PP der napoleonischen Zeit :D

Es würde mich jetzt noch interessieren, ob diese Waffe aus St. Etienne oder aus Tulle kommt (übrigens wurden Waffen nach gleichem Muster auch in Essen gefertigt).

BTW: Das von mir gepostete Bild stammt von dort: http://www.napoleon-online.de/phpBB2/viewtopic.php?t=424 - hier findest du auch die Abb. von beiden einschlägig bekannten Kavalleriepistolen.

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... ich erinnere mich auch, dass die Franzosen um diese Zeit wohl eine besonders gefürchtete Truppe hatten, ich dächte aber, dass war Infanterie. Und auf den Namen komm ich gerade auch nciht ....

Du meinst sicher die "Alte Garde"

Dazu Wikipedia:

Gliederung, Stärke

Die Garde des Kaiserreichs umfaßte alle Waffengattungen der Zeit. Sie bestand aus schwerer Infanterie (Grenadiere), leichter Infanterie (Jäger, Voltigeurs, Tirailleure) schwerer Kavallerie (berittene Grenadiere, Lanciers und Dragoner), leichter Kavallerie (berittene Jäger), Fußartillerie, berittener Artillerie, Gendarmen, Marineinfanteristen und Pionieren. Aufgeteilt war die Kaiserliche Garde in die "Alte" und "Junge" Garde, die 3. und 4. Grenadiere sowie die 3. und 4. Jäger wurden als "Mittlere Garde" bezeichet.

Einsatz der Garde

Napoleon nutzte die Garde in seinen Schlachten häufig als letzte Reserve und setzte sie bevorzugt in schlachtentscheidenden Situationen ein. Insbesondere den Einsatz der Alten Garde zögerte er gerne so lange wie möglich heraus.

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Leg jetzt mal das von mir gepostete Bild der An IX auf das von corrado gepostete Foto, dann wirst du keine gravierenden Unterschiede feststellen. Auch die Länge ist gleich (244mm vs. 250mm) - sozusagen die Walther PP der napoleonischen Zeit

Die Jahreszahl auf Deiner zeichnung passt auch. Nach dem Revolutionskalender müsste das 9te Jahr nach der Revolution 1800 unserer Rechnung entsprechen.

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Ich muss sagen, Ihr werdet langsam aber sicher besser: Bei der fraglichen Pistole handelt es sich um die französische Gendarmeriepistole M an 9, wobei das "an 9 = an neuf" das Jahr 9 der Revolution, also das Jahr 1801/2 war. Die französische Gendarmerie war schon damals und ist heute noch ein eigenständiger Teil der französischen Armee mit außerordentlich weitgehenden Befugnissen. Sie ist nicht zu vergleichen mit der "Police", die im großen und ganzen nur für den Verkehr und was damit zusammenhängt, zuständig ist. Zur Durchsetzung der Aufträge führte die Gendarmerie generell einen Karabiner und zwei dieser kleinen Pistolen, welche im übrigen in Taschen in den Rockschößen des Uniformrocks getragen wurden, wenn der Gendarm zu Fuß war.

Dieses Modell an 9 der Gendarmerie wurde in Frankreich nur in der Manufaktur Maubeuge gefertigt, niemals in Tulle, Charleville oder St.Etienne!. Außerhalb Frankreichs gab es teils unterschiedliche Fertigungen in Turin, Brescia, Schmalkalden und wie richtigerweise bemerkt auch in Essen (siehe hierzu meinen Artikel beim Kuratorium unter http://www.waffensammler-kuratorium.de/Waffe des Monats.

Und so sieht das Teil von der Schlossseite aus:

Gruß

corrado26

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Außerhalb Frankreichs gab es teils unterschiedliche Fertigungen in Turin, Brescia, Schmalkalden und wie richtigerweise bemerkt auch in Essen (siehe hierzu meinen Artikel beim Kuratorium unter http://www.waffensammler-kuratorium.de/Waffe des Monats

:!: Genau daher hatte ich die Info mit der "à Eßen" hergestellten Großherzoglichen Waffe! :!:

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