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Für alle, denen Rätselraten Spaß macht habe ich ein kleines feines Kunstwerk der militärischen Büchsenmacherkunst mitgebracht.

Was ist das für ein Ding - und was hat das mit Seefahrt zu tun?

Wie funktioniert das Teil?

Welche Firma gibt vor, sowas in der Richtung heute bauen zu wollen, wenn auch wesentlich moderner?

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Das ist ein extrem seltenes Exemplar einer "Espignole".

So eine Art frühe Meschinenpistole.

Das Ding hat sieben Ladungen im Lauf und wird mit einer Zündschnur gezündet, die durch die durchbohrten Kugeln hindurchbrennt.

Was das mit der Seefahrt z utun hat weiß ich auch nicht. Vielleicht eine Art spezialisierte Enterpistole?!? :?

Auf den Namen der modernen Version von dem Ding komme ich im Moment nicht (irgendwas mit Hellfire, Firestorm oder so...... :? ).

Jedenfalls soll dieses Konstrukt eine Million Schuß in der Minute abfeuern können.

GRUß

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ein kleines feines Kunstwerk der militärischen Büchsenmacherkunst

Korrigierend möchte ich feststellen, daß es sich nach meiner Kenntnis mit großer Wahrscheinlichkeit nicht um die Entwicklung eines militärischen Büchsenmachers für das Militär handelt, da dieses System für das damalige Militär absolut unbrauchbar war.

Vielleicht sollte man noch ein Wort zur Ladeweise dieses nicht ungefährlichen Schießapparts sagen:

Das Steinschloss sitzt deswegen so weit vorne Richtung Mündung, weil hinter ihm in Verlängerung des Laufs ein Kammersystem eingeschoben wird, welches aus sieben Kammern besteht, die einzeln geladen und dann zusammengeschraubt wurden. Zum Laden begann man mit der hintersten Kammer, füllte sie mit Pulver und legte eine durchbohrte Kugel ein, in deren Bohrung eine Lunte oder Zündschnur steckte. Danach schraubte man die nächste Kammer auf die geladene Kammer und sorgte als erstes dafür, daß die Zündschnur der geladenen Kammer in den Pulverraum der noch leeren Kammer reichte. Dann füllte man diese Kammer mit Pulver und durchbohrter, mit Lunte versorgter Kugel usw. Die 7. Kammer schließlich hatte eine Kugel ohne Bohrung und Zünschnur. Dann schob man das ganze Kammergestell von hinten in die Waffe und verriegelte sie mit dem auf dem Bild erkennbaren Hebel.

Beim Abfeuern wurde über das Steinschloss die erste Kammer mit der Vollkugel normal gezündet, die dann auch prompt den Lauf verließ. Das Feuer aber "fraß" sich nun unaufhaltsam nach hinten durch, wobei natürlich ein Geschoss nach dem andern seinen Weg Richtung Mündung suchte.

Man kann sich leicht vorstellen, was dem Schützen passierte, wenn sich die Ladungen nicht im Sinne des Erfinders, sondern sozusagen zu einer konzertierten Aktion zusammenfanden.

Gruß

corrado26

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Jungs - ihr seid einfach zu gut. :o

Espignole oder Espingole,

eine frühe Maschinenpistole mit Steinschloßzündung, hier mit 7 Schuß

Realstücke sind z.B. im militärhistorischen Museum Prag zu sehen; das Bild habe ich aus dem Lugs (Bild Nr. 617).

Der Lauf besitzt eine sechsteilige Einlage. Diese wird von rückwärts eingeschoben. Es werden mehrere Kugeln hintereinander in die Einlage geladen. Die Kugeln sind durchbohrt und haben einen eine Zündschunr eingefädelt. Zuerst wird der hintere Teil der Einlage mit Pulver und durchbohrter Kugel geladen. Der zweite Teil der Einlage angeschraubt, auch wieder mit Pulver und durchbohrter Kugel geladen – usw. usf. bis zur sechsten Kugel. Ist die gesamte Einlage fertig geladen und justiert, wird sie von hinten in den Lauf eingeführt. Man schließt die Pistole und sperrt sie mit einem starken Hebel. Dann wird die letzte, siebente Kugel (ohne Zündschnur) von vorn geladen.

Das Steinschloß sitzt sehr weit vorn, mit einem einfachen Hebelsystem mit dem Abzug verbunden und zündet die siebente (also zuletzt geladene) Ladung. Die anderen sechs Schuß fallen dann automatisch hintereinander in schneller Folge.

Unter der gleichen Bezeichnung sind übrigens auch Orgelgeschütze (ähnlich der „Katjuscha“) bekannt.

Nun zur Seefahrt: Im alten Frankreich verwendete man auf Kriegsschiffen Muskete bzw. Troblons, die Espignolen genannt wurden, und auch Kartätschgeschütze, die bis vorne zur Mündung wechselnd mit Pulver und Geschoß geladen wurden. Auch hier wurde von der vorhergehenden Ladung die dahinterliegende Ladung gezündet, so das sukzessive die Ladung sich auf den Gegner verteilte.

Die letzte mir bekannte Verwendung von Espignolen war in der dänischen Artillerie noch in den Kriegen 1848 bis 1850 und 1863-64 V, freilich ohne den erwarteten Erfolg. Das Unpraktische dieses Geschützes lag schon darin, daß es, wenn abgefeuert, nach Kopenhagen geschafft werden mußte, um dort im Laboratorium von neuem geladen zu werden.

Auch hat Hollow mit dem Desert Storm oder so ähnlich recht - das ist diese betrügerische australische Firma, die wir hier auch schon besprochen hatten - der Name ist mir ebenfalls entfallen. Werde alt. :(

Edit: Habe es: MetalStorm

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Heiliger Strohsack, das ist ja der Hammer. Ich hab ja schon viel gehört, aber das ist mir neu.

Es gab mal eine Entwicklung, da wurden die einzelnen Ladung nicht durch die hohlen Geschosse, sondern durch Elektrozünder im/am Lauf gezündet.

Aber das ist ja der Hammer ..... was war eigentlich, wenn man das Feuer einstellen wollte .... ???

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