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Rätsel V-11


Völker

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Hi all,

zuerst einmal muss ich gestehen, dass ich nicht wirklich weiß, was an der Pistole besonderes ist, ich kann also nur vermuten und kombinieren.

Für mich sieht die Pistole auch wie eine Raschlosspistole aus. Auffallend ist zunächst, dass der Hahn und die Schlagfeder fehlen. Stattdessen ist die Pfanne mit einer Klappe mit abgedeckt, was ebenfalls ungewöhnlich ist. Normalerweise hätte ich statt der Klappe einen Schiebemechanismus erwartet, der beim Auslösen automatisch zurückgezogen wird.

Es sieht also für mich so aus, als würde der Abzug lediglich das Rad auslösen welches dann das Pulver in der Pfanne zündet. Dabei wird dann wie gewohnt die Ladung im Lauf gezündet und warscheinlich springt der Deckel auf der Pfanne auf.

Der Vorteil einer solchen Konstruktion könnte sein, dass sich die Waffe durch das Fehlen des Hahns einfacher und sicherer in einem Holster tragen lässt.

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Hi,

also bei der zweiten Pistole fallen mir zwei wesentliche Unterschiede am Schloss auf. Zunächst einmal ist bei der zweiten das Rad nicht vom Schlossblech umgeben. Zum anderen ist die Klappe auf der Pfanne nicht vor, sondern hinter der Pfanne angelenkt, könnte also im Schuss gleichzeitig als Feuerschild dienen.

Den Herstellungszeitraum würde ich aufgrund der Schaftform und den Schlosskontouren auf 1600 bis 1620 eingrenzen.

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OK, dann will die Lösung bekanntgeben. Ihr hattet richtig beobachtet. Allerdings sind die Waffen ein wenig später hergestellt worden. Sagen meine Quellen.

Das erste Bild zeigt eine Radschloßpistole mit wasserdichtem Schloß. Hergestellt gegen 1650 in Suhl, Kal. 13mm.

Das gezeigte wasserdichte Radschloß ist eine französische Erfindung. Die Radachse ragt auf der rechten Seite heraus.

Die Pistole ist der Form und ornamentalen Verzierung nach wahrscheinlich eine Reiterpistole eines nicht unvermögenden Offiziers.

Aus etwa der gleichen Epoche stammt das Pistolenpaar. Ebenfalls wasserdichtes Radschloß, ca. 1660/1680. Der Herstellungsort ist unbekannt.

Die beiden Belegstücke zeigen, daß wasserdichte Radschlösser Mitte des 17. Jahrhunderts verbreitet waren, in St. Petersburg sind übrigens auch ähnliche Stücke in der Ermitage ausgestellt. Ist halt besser, wenn der Krieg nicht wegen schlechten Wetters ganz ausfallen muß.

Die Bilder entnahm ich dem "Illustrierten Lexikon der Handfeuerwaffen" von Vladimír Dolínek, Dörfler, 1998, S. 66 bzw. 88.

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