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Waffenarsenal gefunden: Fake News?


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SPIEGEL berichtete gestern: Riesiges Waffenarsenal

Spanische Polizei stellte 10.000 Sturmgewehre sicher

Die spanische Polizei hat einen Ring von Waffenschmugglern ausgehoben – und ein riesiges Waffenlager gefunden. Die Gewehre, Pistolen und Granaten waren unter anderem für Terroristen bestimmt.

Der spanischen Polizei und Europol ist ein Schlag gegen den internationalen Waffenhandel gelungen. Bei der “Operation Portu” sei bereits am 12. und 13. Januar ein Ring von Waffenschmugglern im Baskenland, Katalonien und Kantabrien ausgehoben worden, teilte die spanische Polizei mit.

Was stimmt und was nicht?

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Quelle EUROPOL

Im Januar wurden bis zu 12.000 Waffen und -teile in Spanien “gefunden” und beschlagnahmt. Der Mirror berichtete im Januar, dass mehr als 8000 Militärwaffen, darunter 29 Langwaffen, diverse Kurzwaffen und einige Flugabwehrraketen beschlagnahmt wurden.

Der Mirror gab weiter, was EUROPOL erzählt hatte: Das kriminelle Netzwerk hätte unbenutzte Militärwaffen aufgekauft als “angeblicher Waffenhändler” und dann hätten sie die Waffen reaktiviert und auf dem Schwarzmarkt verkauft. (????)

EUROPOL veröffentlichte im Januar den Fund und legte besonderen Wert auf 80.000 Euro Bargeld (sehr verdächtig).

Was machen die Zeitungen daraus?

10.000 Sturmgewehre gefunden: aus 29 Langwaffen werden also 10.000 Sturmgewehre?

Das Waffenlager wurde nicht “gefunden”, sondern war im Besitz eines Waffenhändlers, der auf “Military Surplus” spezialisiert war. Dieser hatte u.a. in den 90er Jahren Tausende von ASTRA, STAR und LLAMA Waffen von den Fabriken erstanden und wollte diese deaktivieren. (Deswegen die vielen Kurzwaffen).

Warum sollte man Militärwaffen reaktivieren? Diese sind bereits schussfertig.

Zwischenzeitlich wurde das spanische Gesetz drastisch verschärft,der Absatz der deaktivierten Waffen ging zurück und er hat nur noch diese deaktiviert, für die er Aufträge bekommen hatte. Die anderen blieben schussfertig im Arsenal.

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Das am 14.03.2017 von der spanischen Policia Nacional Interior verbreitete Foto zeigt ein riesiges Waffenlager. Der spanischen Polizei ist gemeinsam mit Europol ein Großschlag gegen den internationalen Waffenhandel gelungen. Im Rahmen der «Operation Portu» sei bereits im Januar ein Ring von Waffenschmugglern im Baskenland, Katalonien und Kantabrien ausgehoben worden, teilte die «Policía Nacional» am 13.03.2017 mit. (zu dpa “Riesiges Waffenarsenal in Spanien ausgehoben – 10 000 Sturmgewehre” vom 14.03.2017) – Quelle: SPIEGEL/dpa

Die zuständige Waffenbehörde (Guardia Civil) war nicht bei der Razzia involviert. EUROPOL war nicht “beteiligt”, sondern der Betreiber. Auch verlangte EUROPOL eine Nachrichtensperre, die just am Tag der Debatte (gestern) aufgelöst wurde, so dass Sir Julian King die Meldung als Kampf gegen den Schwarzmarkt twittern konnte.

Ob der Waffenhändler auch gesetzeswidrig deaktiviert hat, ist bisher nicht vor Gesetz bewiesen. Ob unzulässig deaktivierte Waffen für Terroristen und den Schwarzmarkt bestimmt waren, ist bisher nicht vor Gesetz bewiesen.

Der einzige Fakt, den wir kennen: der Waffenhändler Cantabrico Militaria hatte eine Lizenz und ist seit Jahrzehnten am Markt. Seit 2011 muss er – wie wir in Deutschland – jede von ihm deaktivierte Waffe zum Beschussamt zur Prüfung schicken, bevor er sie als deaktivierte Waffe verkaufen darf.

Doch Europol stellt das genau anders herum hin und behauptet, die hätten deaktivierte Waffen gekauft, um sie zu reaktivieren.

Wir sind gespannt, ob die an Terroristen gelangten Waffen vorab dem Beschussamt vorgelegt wurden oder nicht, ob diese gesetzeskonforme oder gesetzeswidrige Deko-Waffen erworben haben und danach illegal umgebauen ließen.

Die Nachrichten lassen dieses vermuten, da dort aktuell steht “hätten an Terroristen verkauft werden können” . Im Januar stand da noch “wurden an Terroristen verkauft“.

Die Frage bleibt auch, ob das SPIEGEL/dpa-Bild mit dem beschlagnahmten Arsenal übereinstimmt oder doch eher die Bilder vom Mirror. Dann wäre das SPIEGEL/dpa-Bild nur eines aller in Spanien beschlagnahmten Waffen, aber nicht von diesem speziellen Einsatz.

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