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corrado-Rätsel 07/2007


corrado26

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Das ist die franz. Ordonnanzpistole M 1763/66 2. Modell ...

Da bist Du leider völlig auf dem Holzweg. Ein Bild der von Dir angesprochenen Pistole belegt das klipp und klar. Beachte bitte die Schraubenköpfe des fraglichen Schlosses. So etwas hat es bei keinem Militär der Welt nochmals gegeben. Aber an welcher Waffe hat man die Schrauben so dekoriert?

Gruß

corrado26

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Hm, hat eine gewisse Ähnlichkeit mit der Kavalleriepistole Hessen - Darmstadt M 1814.

Da französische Handfeuerwaffen zwischen etwa 1750 und 1815 in Europa als tecchnisch führend galten, wurden sie zwangsläufig überall mehr oder weniger genau kopiert. Dazu kamen noch die Fertigungen in den unter Napoleon französisch besetzten Gebieten, die zwangsläufig den französischen Vorbildern zu entsprechen hatten. Damit ist klar, dass sehr sehr viele Pistolen jener Zeit mit den französischen Waffen sehr ähnliche Details aufweisen, so natürlich auch die Pistolen aus Hessen.

Dennoch handelt es sich beim Schloss der fraglichen Pistole um ein urfranzösisches Stück. Es gehört zur heute unter Sammlern wahrscheinlich am höchsten bezahlten Militärpistole überhaupt. Von ihr waren in Maubeuge insgesamt nur 747,5 Paare gefertigten worden.

Gruß

corrado26

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Aber nur wenn man zuviel Hessen Wein geschlürft hat :-)

@corrado:

hatte mich hier orientiert:

http://www.waffensammler-kuratorium.de/M1763-66/m176366ge.html

Und das nur an den Schraubenköpfen festzumachen ? Ist evtl. nur die Offz. oder die Musterausführung ... die Schloßplatte ist doch ident , oder ?

Ich gebe zu, verführerisch ist das schon, aber wenn Du beide Schlösser genau vergleichst, fällt Dir auf, dass das fragliche Schloss eine Messingpfanne, das im Link gezeigte Schloss aber eine Eisenpfanne hat. Darüber hinaus vergleiche doch mal die Abzugsbügel beider Pistolen. Die Unterschiede sind mehr als deutlich.

Im übrigen geht es hier NICHT um eine OFFIZIERWAFFE, sondern um struntznormales Mannschaftsmodell. Die Franzosen hatten halt Freude an solchen Luxusdingen. Zu den Preußen z.B. hätte eine solche Verschwendung überhaupt nicht gepasst. Die waren zu evangelisch/puritanisch dafür...... :mrgreen:

Die ganze Pistole sieht so aus wie auf dem Bild

Gruß

corrado26

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Es handelt sich bei der fraglichen Waffe um die französische Pistole der Garde-Du Corps und zwar um das erste Modell aus dem Jahr 1814.

Am 25. Mai 1814 hatte der aus dem Exil zurückgekehrte französische König Louis XVIII. die Errichtung von 6 Kompanien Garde Du Corps angeordnet. Die Monarchie musste nach außen wieder im erhabenen Glanz des Ancien Régime erstrahlen und alle Spuren des verhassten Kaiserreichs galt es zu verwischen.

Diese neue Haustruppe erhielt eine prächtige Uniform und eine mindestens genau so prächtige Waffenausstattung, zu der neben einem Säbel und einem Karabiner auch ein Paar Pistolen gehörte.

Entworfen und konstruktiv entwickelt wurden diese Pistolen von Pierre Bouny und Jean Nicolas Cazamajou, die beide ihre Ausbildung bei Nicolas Noel Boutet gemacht hatten und so dessen Stil auf die Pistolen übertrugen.

Sicherlich handelt es sich bei diesen Waffen, deren Form tatsächlich sehr an die von Boutet gefertigten Luxuswaffen erinnert, um höchst außergewöhnliche Militärrequisiten, die heute speziell bei französischen Sammlern sehr, sehr hoch im Kurs stehen.

Sehenswert ist die goldeingelegte Beschriftung des gebläuten Laufs und die Kolbenkappe mit den Bourbonenlilien.

Gruß

corrado26

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Ja, das ist auch ein Exemplar des 1. Modells von 1814. Allöerdings in einem sehr schlechten Zustand. Die dürfte so nur schwer abzusetzen sein:

Die Hardcore-Sammler haben das nötige Kleingeld für ein astreines Exemplar zu entsprechendem Preis. Und der Durchschnittssammler kann sich in der Regel auch die schlechten Stücke wegen des immer noch sehr hohen Preises in der Regel nicht leisten.

Dazu kommt, dass diese Waffen nicht nur für die Sammler interessant sind, die französische Ordonnanzpistolen sammeln, sondern sie werden von einem weit größeren Interessentenkreis deshalb besonders hoch geschätzt, weil diese Waffen den "BOUTET"-Touch haben und Waffen von Nicolas Noel Boutet, dem Directeur Artiste der Manufacture de Versailles sind in der Regel nicht unter 20-30.000.-€ zu bekommen. Es ist das Beste an Waffen, was in Frankreich jemals hergestellt wurde, ihr Nimbus ist absolut unschlagbar.

Gruß

corrado26

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Mit meinem MAS treffe ich besser, wetten?!? :wink::P

Da magst Du recht haben, nur: In hundert Jahren fragt nach deiner MAS wahrscheinlich kein Schwein mehr, weil das eben nur "Industriescheiss" ist :mrgreen: , die GdC-Pistole hingegen dürfte bis dahin ihren Preis aber mit Sicherheit vervierfacht haben, wenn's denn reicht!

Gruß

corrado26

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Dann wünsche ich Dir ein laaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaanges, gesundes Leben, damit Du noch in den Genuß dieser Wertsteigerung kommst! :mrgreen:

GRUß

Das ist nicht erforderlich. Ich sammle keine Franzosenpistolen und für das Geld, was die GdC-Pistolen kosten, hole ich mir lieber einen schönen deutschen Puffer aus Dresden. Da brauche ich keine 100 Jahre bis zur guten Rendite warten. Das geht beinahe schon in Jahresfrist.

Gruß

corrado26

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