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corrado26

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Everything posted by corrado26

  1. ...im übrigen: Rätsel N°13 ist noch immer offen. Wie sieht's aus??? Gruß corrado26
  2. Tolle Ausarbeitung :!: Ich habe mich bei der Identifizierung an die Zeichnung gehalten und das ist keinesfalls die bayerische Dornbüchse, sondern der carabine à tige der Franzosen. Die bayerische Dornbüchs 1848 (siehe Bild) hat ein vorliegendes Perkussionsschloss, nicht ein rückliegendes, wie das französische Stück und ist auch sonst völlig anders gestaltet. Gruß corrado26
  3. Das obere Gewehr ist das französische Infanteriegewehr "Fusil de Tige 1848", also das "Dorngewehr M 1848" und das untere Stück ist die schleswig-holsteinische Dornbüchse M 1848. Beide Waffen besitzen in der Schwanzschraube einen in der Laufachse stehenden Dorn, der auf eine Erfindung des französischen Obersten der Artillerie THouvenin zurückging. Thouvenin führte in den Lauf ein unterkalibriges Spitzgeschoss ein und stauchte es auf dem Dorn der Schwanzschraube, wodurch das Geschoss im Durchmesser vergrößert wurde und dadurch Führung in den Zügen erhielt. Dieses System wurde in Frankreich 1848 beim Militär eingeführt, hatte aber einen entscheidenden Nachteil: Zum einen lagerte sich um den Dorn im Laufe der Zeit eine Menge Pulverschleim und unverbrannte Rückstände an, die dort nicht herauszubekommen waren, zum andern kam es sehr oft vor, daß die Dorne nach und nach krumm gestaucht wurden und dann ihre Funktion nicht mehr erfüllen konnten. Natürlich eignete sich dieses billig herzustellende System sehr gut zur Umrüstung bisher glatter Vorderlader, da man lediglich die Schwanzschraube ausbauen und den Dorn einpassen musste. Aber viele der glatten Flinten hatten zum Einschneiden der Züge einfach viel zu dünne Läufe, so daß man nur ausgesuchte Stücke umändern konnte. Die größere Präzision und Reichweite der schweren Spitzkugelgeschosse musste freilich mit einem erhöhten Rückstoß und verringerter Rasanz erkauft werden. Mit Rücksicht auf die stark gekrümmten Geschossflugbahnen wurden komplizierte, neue Visiere mit vielen Einstellmöglichkeiten erforderlich, deren richtige Handhabung nicht einfach war und eine besonders gründliche Ausbildung der Soldaten im Distanzschäzen erforderte. Und noch ein Problem tauchte unerwartet auf: Eine rätselhafte Seitenabweichung, genannt Derivation, aber darüber hatten wir ja bereits gesprochen.... Gruß corrado26
  4. Ich bleibe bei meiner obigen FeststellunG Es handelt sich um einen Perkussionshinterlader nach System Wilson II, in den USA entwickelt um 1840. Kennzeichen dieses Systems ist der Terry-Verschluss im Zusammenhang mit einem Unterhammer-Perkussionssystem. Die 900 Stück dürften aller Wahrscheinlichkeit nach in den USA verkauft worden sein. Hier in Deutschland wurde das System in mehrerern Staaten getestet, die Belegstücke sind noch vorhanden, aber nirgendwo eingeführt. Gruß corrado26
  5. Ich denke mal, daß es sich um ein Versuchsstück aus Frankreich handelt. Der Verschluss funktioniert nach dem System Terry mit Papierpatronen und Zündung von außen. Das Perkussionsschloss ist nach dem System Wilson II konstruiert. Solche Stücke hat auch Baden in den 1860er-Jahren probiert, aber ebenfalls nicht angenommen. Gruß corrado26
  6. Nun denn, meine eigene Sammlung ist eher klein, dafür aber fein und nicht alles, was ich hier als Bild einstelle, gehört mir. Ich habe aber sehr viele Bilder abgespeichert, und die gehören mir. Und wenn ich kein passendes Bild habe, dann schaue ich eben im Netz, da gibt es fast alles :mrgreen: Gruß corrado26
  7. Das Nachfolgemuster wurde vom gleichen Konstrukteur entwickelt und machte dann wirklich nachhaltigst Furore. Es besaß im übrigen am Verschlusskopf ebenfalls den am abgebildeten Muster sichtbaren Kautschuk-Ring. Gruß corrado26
  8. Ich halt' mich mal ganz vornehm zurück. Ist das ein Stück aus Deiner Sammlung? Gruß corrado26
  9. Kavallerie ist richtig, "ZD" ist nicht vorhanden, also nicht badisch!! Gruß corrado26
  10. Also wenn die Reihe hier nicht einschlafen soll, wäre ein bisschen mehr Beteiligung vielleicht ganz angesagt, warum muss immer nur ich der vortragende Künstler sein? Nun denn, die neue Frage mit Bild. Es handelt sich, wie unschwer zu erkennen, um eine ehemalige Steinschlosspistole aptoert auf Perkussion mit ansteckbarem Kolben und gezogenem Lauf. Ich möchte wissen, wo sie verwendet wurde, wer sie gefertigt und umgebaut hat und wann das etwa war. Gruß corrado26
  11. Ich zitiere mal aus "Thierbach, Die geschichtliche Entwicklung der Handfeuerwaffen": Im Kolben befinden sich untereinander zwei Längsbohrungen, von denen die obere ungefähr 30 Kugeln, die untere die entsprechende Pulvermenge in losem Zustand aufnimmt. Beide sind von der Rückseite des Kolbens zu füllen. Die Bohrungen münden nach vorn in einen breiten und starken Ring aus, in welchem vorn der Lauf eingeschraubt ist. In diesem Ring lässt sich saugend eine quer zum Lauf eingeschobene Walze aus Messing mittels einer links angebrachten Kurbel drehen, wodurch Pulver und Blei in den rückwärts offenen Lauf transportiert werden. An der rechten Seite der Walze befindet sich ein Zapfen, welcher im Boden der Pfanne des Steinschlosses mündet, unter welcher ein kleinerer Behälter für das Zündkraut liegt. Wird die Walze zum Laden des Laufs gedreht, so füllt sich der Pfannentrog im Zapfen aus diesem kleinen Behälter mit Zündpulver und führt es in die Pfanne. Zugleich wirkt ein Ansatz mit Ziehstange auf den Hahn und die Batterie des Schlosses, spannt den ersteren und schließt die letztere. Die Walze enthält zwei übereinanderstehende Bohrungen, eine kurze, weitere für die Aufnahme der Kugel und eine längere, engere für die Pulverladung. Die Pulverbohrung steht durch einen seitlich gebohrten Zündkanal mit dem Pfannentrog im Zapfen der Walze in Verbindung. Zum Laden wird die links angebrachte Kurbelum ungefähr eine 3/4 Drehung nach vorn gedreht, wobei das Schloss gespannt, die Walze aber auch so gedreht wird, daß sich zuerst die Bohrung für die Kugel und dann diejenige für die Pulverladung aus den betreffenden Magazinen im Kolben füllt, wozu das Gewehr oder die Pistole mit der Mündung leicht gesenkt werden muss. Beim Zurückdrehen der Walze wird zuerst die Kugel an den Lauf abgegeben, dessen hinteres Ende dafür ein entsprechendes Lager hat, worauf sich die die Pulverladung enthaltende Bohrung als Pulverkammer in die Verlängerung der Laufachse unmittelbar hinter die Kugel setzt. Der hinter der Bohrung befindliche Massivteil der Walze bildet dabei den Stoßboden. Zum Laden bedarf es daher nur eines Vor- und Zurückdrehens der Walze mit der Kurbel, um die Waffe schussbereit zu machen. Es ist klar, daß bei diesem gekünstelten Mechanismus Ladehemmungen leicht auftraten und schwer zu erkennen und zu beseitigen waren. Auch birgt er die Gefahr der Selbstentzündung durch zerdrückte Pulverkörner beim Drehen der Walze in sich. Eine Dichtung zur Verkleinerung des Spielraumes des Verschlusses fehlte, was einem sicheren Umgang mit der Waffe nicht eben förderlich war." Soweit Thierbach anno 1886. Gruß corrado26
  12. Dem ist nichts hinzuzufügen. Gruß corrado26
  13. Wie unschwer zu erkennen ist, habe ich unten ein Geschoss abgebildet. Ich möchte gerne wissen, um was für ein Geschoss es sich handelt, wie es funktioniert, wer sein Erfinder war und wann ungefähr es entwickelt wurde. Gruß corrado26
  14. ....oder ein sogenannter "monkey-tail" oder Affenschwanz ruß corrado26
  15. Das gebe ich gerne zu, man kann schließlich nicht auf allen Hochzeiten tanzen. Gruß corrado26
  16. Ja, ganz genau, denk' mal an das Chassepot-Gewehr Kaliber 11mm, als die Deutschen und viele andere noch mit Zündnadelkalibern 15,43mm oder sogar noch mit 13,9mm-Vorderladern schossen. Oder das Lebel 1886 im Kaliber 8mm. Was denkst Du, warum die Deutschen das besch.... Gewehr 88 einführten, das doch nur eine miese Konstruktion ohne Zukunft war? Die Franzosen waren immer einen Tick voraus. Auch der Berthier-Kürassierkarabiner M 1890 im Kaliber 8mm hatte in Deutschland kein gleichwertiges Pendant, als er eingeführt wurde. Erst 1898 kam dann der Karabiner 98a. Oder was hältst Du vom französischen MAT-Halbautomaten 1917 oder der "Chauchat", eine Waffe, die bequem von einem Mann bedient werden konnte, während die deutschen MGs selbst für zwei Mann fast zu schwer waren. Gruß corrado26
  17. Nun ja, technisch gesehen, war's nicht so toll, diese Konstruktion, aber die Franzosen haben immer zu allen Zeiten sehr viel Wert auf gutes Design gelegt und eben nicht alles für Jahrhunderte, sondern eben zum vorübergehenden Verbrauch produziert. Man darf nicht vergessen, daß französische Waffen weit in den Ersten Weltkrieg hinein Vorbild gebend waren und Generationen anderer Waffen stilistisch beeinflusst und zu Napoleons Zeit ganz Europa beherrscht haben. Nicht umsonst hatte die französische Armee zwischen 1733 und 1870 die schönste und vor allem vielfältigste Handfeuer- und Blankwaffenausstattung aller Zeiten und viele dieser Waffen wurden in anderen Ländern, auch im Deutschen Reich gnadenlos kopiert. Auch bei der Artillerie waren die Franzosen absolut führend, dieser Vorsprung schmolz erst während des Ersten Weltkriegs. Gruß corrado26
  18. Zurück von der Autorentagung des DWJ stelle ich fest, daß diese Frage wohl doch ein bisschen zu schwer war. Macht nichts. Das nächste Mal gibt es wieder etwas Leichteres. Ich hatte ganz oben festgestellt: "Die Bilder zeigen ganz typische Merkmale, die in dieser Art nur bei Radschlosspistolen eines ganz bestimmten Landes vorkamen". Nun, dieses Merkmale ist das an der linken Schaftseite gegenüber dem Schloss vorhandene Gegenlager, in dessen Mitte man den Stummel der Radachse sehen kann. Die Radachse war also zum einen am Schlossblech selbst, aber auch in diesem Widerlager verankert. Dies ist das untrügliche Merkmal für Radschlosspistolen aus Frankreich! Bei deutschen Radschlössern war die Radachse zum einen ebenfalls im Schlossblech gelagert, dann aber auch in einem innen im Schlossblech verschraubten Widerlager, welches glerichzeitig die Aufgabe hatte, im Falle eines Federbruchs die unter ungeheuer starker Spannung nach unten schlagende Feder abzufangen, um so eine Schaftsprengung durch die Feder zu verhindern. Dies bedingte aber auch eine Befestigung der Feder direkt am Schlossblech innen, weswegen deutsche Radschösser relativ grpß sind im Vergleich zu einem französischen Schloss. Diese Sicherheit vor Zerstörung durch eine nach unten schalende Feder gibt es bei französischen Radschlossern nicht, weswegen die Anzahl der heute noch unzerstört vorhandenen französischen Radschlosspistolen weit kleiner ist, als die noch vorhandenen deutschen Radschlosswaffen. Auch ist die Schlagfeder auch nicht am Schlossblech innen fixiert, sondern im Schaft/Kolben. Dies ermöglicht es, das Schloss deutlich zierlicher und eleganter zu bauen. Das angehängte Bild verdeutlicht dies. Gruß corrado26 Gruß
  19. Das Holz ist exotisch und von daher war es wegen des langen und gefahrvollen Transportweges zum Zeitpunkt der Entstehung der Pistole, gerade mal 100 Jahre nach der Entdeckung Amerikas, enorm teuer. Allerdings hat es im Orient keine Radschlosspistolen gegeben, wenngleich die Herkunft des Holzes diesen Gedanken nahelegt, das gebe ich gerne zu. Gruß corrado26
  20. Heute gehen wir in der Geschichte mal ein paar Jährchen weiter zurück. Das Bild zeigt Vorder- und Rückseite einer Radschlosspistole aus der Zeit um 1580/1600. Sie ist 80cm lang, der Schaft besteht aus Mahagoniholz und sie hat ein Kaliber von 10,5mm. Die Bilder zeigen ganz typische Merkmale, die in dieser Art nur bei Radschlosspistolen eines ganz bestimmten Landes vorkamen. Woher kommt diese Pistole? Gruß corrado26
  21. Toll, das kannte ich nicht, ich habe es mir gleich auf die Festplatte gezogen. Aber noch toller finde ich das: Die Sozialisten kommen, die Sozialisten machen pleite. Die Sozialisten verlieren die Wahlen, aber die Sozialisten bleiben. Und die Pleite auch. Gruß corrado26
  22. Tula war seit Zar Boris Godunov Zentrum der russischen Waffenproduktion. Zwischen 1605 und 1613 und zur Zeit des Ausbruchs des Dreißigjährigen Krieges arbeiteten in der "Chentsovskij Waffenfabrik" über 600 ausländische Meister, die vor allem aus Suhl und den Niederlanden kamen. Während sich die ausländischen Meister in der Regel mit der Produktion von Radschlosswaffen beschäftigten, stellten die einheimischen Meister die traditionellen Schnappschlosswaffen her. Ende des 17. Jahrhunderts errichtete Nikita Demidov eine private, mit Wasserkraft betriebene Waffenfabrik. Diese moderne Fabrikanlage veranlasste Zar Peter den Großen eine staatseigene Fabrik nach den gleichen Prinzipien zu errichten. Die bisher meist in Heimarbeit arbeitenden Meister wurden nun in die neue Manufaktur gezwungen, was natürlich der Disziplin und Arbeitsmoral der Meister anfänglich nicht eben förderlich war, obwohl die Manufaktur unter militärischer Aufsicht stand. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts war die Zahl der einheimischen Meister in Tula stark gestiegen. 1704 waren es 749, 1714 1004, 1720 1160, 1722 sogar 2560 Meister und die durchschnittliche Jahresproduktion lag zwischen 1720 und 1730 bei 15.000 Gewehren, 4.000 Pistolen und 1.200 Lanzen. Als 1721 die Kreml-Werkstätten in Moskau aufgelöst und damit die Zivilwaffenproduktion auch nach Tula verlegt wurde, begann auch die verstärkte Anwerbung deutscher Meister. Die in dieser Zeit in Tula gefertigten nichtmilitärischen Waffen waren von höchster künstlerischer und technischer Qualität und erfreuten sich am Zarenhof und in aller Welt größter Beliebtheit. Sie sind noch heute in vielen internationalen Sammlungen präsent und belegen auf eindrucksvolle Weise die hohe Kunstfertigkeit der Meister aus Tula. Gruß corrado26
  23. Hast natürlich recht, aber im Grundsatz ist das wurscht, Namen sind wie Schall und Rauch Gruß corrado26
  24. Volltreffer. Tula ist richtig. Richtig gewesen wäre aber auch Seztroresk nörlich von Leningrad, wo seit 1714 bis 1918 eine Waffenmanufaktur etabliert war. Allerdings konnte sich diese Manufaktur mit der Waffenfabrik in Tula niemals messen. Insgesamt wurden in der Manufaktur Sestrorezk in den Jahren von 1714 bis 1890 über 1,4 Millionen Gewehre, 43832 Karabiner, 6251 Pistolen, 97454 Blankwaffen und 52894 Lanzen hergestellt. Trotz dieser doch recht üppigen Zahlen istbfestzustellen, dass Sestrorezk immer weit hinter den anderen Waffenfabriken Russlands zurückblieb, was ein bezeichnendes Licht auf die enorme Leistungsfähigkeit von Tula und später auch Ishewsk wirft. Gruß corrado26
  25. Ok, das beantwortet den ersten Teil meiner Frage. Wo aber könnte die Pistole hergestellt worden sein? Russland ist inzwischen klar, aber in welcher Waffenfabrik in Russland. Es gibt exakt zwei Möglichkeiten. Ganz besonders typisch für diese russische Pistole ist im übrigen der Birkenholzschaft, der seitlich flach zusammengedrückte Kolben und das pfeilförmige Ende des Abzugsbügels vorne Gruß corrado26
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