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Völker

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Posts posted by Völker

  1. OK, wenn Corrado die Katze aus dem Sack gelassen hat - er hat natürlich 100% (die gezeigte Waffe ist allerdings mit nur 4000 USD ausgerufen, ist ja aber auch nicht die Armeewaffe) recht, mein Lösungsvorschlag:

    N. LØBNITZ PATENT KIÖBENHAVN, (Kopenhagen)

    Perkussions-Hinterlader, ziviler Nachbau der Dänischen Armeepistole 1841. An der linken Seite der Pistole befindet sich ein Hebel, der, wenn nach unten bewegt, den Lauf ca. 4mm nach vorne schiebt. Dann kann man den Lauf abklappen und bequem von hinten laden (und auch besser putzen).

    Kaliber der gezeigten Waffe: 14mm

    Wie Fritzig bereits bemerkte, wunderschönder Damastlauf.

    chamber loading percussion pistol, civilian issue of the Danish army pistol 1841 described in Boothroyd’s book The Handguns. This pistol has on the right side a lever, which after moving upwards brings the barrel about 4mm forwards and one can push the barrel up, the chamber is open and can easily loaded, see picture. The barrel is decorative Damascus and the caliber is 14mm. The steel kept in the white, checkered wooden grip. Additional literature: Winant’s Early Percussion Firearms, and Der Neue Støckel. One picture shows the action open for loading. Slightly cleaned, excellent condition $4,000.

    Engl. Text und alle Bilder: http://www.horstheld.com/0-makers-L.htm

    Im 17. Jhd. eine Großmacht - ging es ab dieser Zeit militärisch bergab. Die offizielle Homepage des Dänischen Außenministeriums umschreibt das so „Etwas überspitzt könnte man sagen, dass Dänemarks heutige Gestalt das Ergebnis erzwungener Landabtretungen, Kapitulationen und verlorener Schlachten der vergangenen 400 Jahre ist.“ Die lange Reihe kriegerischer Auseinandersetzungen zwischen Dänemark und Schweden endete erst mit dem Frieden von 1720, der eine Friedensperiode zwischen den beiden Staaten einleitete.

    In den napoleonischen Kriegen war Dänemark zuerst neutral (Neutralitätsvertrag mit Russland und Schweden), stellte sich jedoch 1801 nach einem Angriff der Englischen Flotte auf die Seite der Franzosen. Nach der französischen Niederlage mußte das Land territoriale Einbußen vornehmen (Wiener Kongreß, Friedensvertrag von Kiel). Norwegen fiel an Schweden, Helgoland an die Briten. Landzugewinne waren das Herzogtum Lauenburg und Teile von Schleswig-Holstein.

    So bestand also die dänische Monarchie nach dem Kieler Frieden aus vier Teilen:

    1 - Königreich Dänemark (einschließlich der Färöer, Island und Grönland)

    2 - dem Herzogtum Schleswig,

    3- dem Herzogtum Holstein und

    4 - dem Herzogtum Lauenburg (später).

    Die Zeit nach den napoleonischen Kriegen war von Stagnation geprägt; Dänemark zu einem unbedeutenden Kleinstaat geschrumpft. Der Krieg hatte das Wirtschaftsleben schwer getroffen; Handel und Schiffahrt waren stark rückläufig, und nach dem Staatsbankrott von 1813 folgte eine hohe Inflation, die jedoch durch das Monopol der Nationalbank in Kopenhagen zur Herstellung von Banknoten ab 1818 gemildert werden konnte.

    Trotzdem wurde auch in Dänemark an der Verbesserung der Hand- und Faustfeuerwaffen gearbeitet – mit interessanten Ergebnissen, wie wir sehen.

  2. Wie versprochen die Auflösung:

    Tromblonpistole für Offiziere der französischen Handelsmarine

    Bildquelle & Info: Udo Lander/Fred Höfele - Französische Ordonnanzpistolen 1733-1870, S. 113f

    Geladen wurde der (rostfreie!) Messinglauf mit Hackblei, sehr wirkungsvoll auf Kurzdistanz gegen enternde Piraten oder meuternde Matrosen. Allein die psychologische Wirkung der aufgetrichterten Mündung war schon auf den Angreifer recht beeindruckend. (das meine corrado damit, wenn er schreib, sie sollte eine Vielzahl von Gegenern einschüchtern) Weiterhin konnte die Pistole so recht schnell wieder geladen werden, da der Ladetrichter ja bereits angebaut ist. Verwendung fanden solche Waffen hauptsächlich bei zivilen Kapitänen (z.B. Handelsmarine), aber auch weniger ehrenwerte Seeleute vertrauten auf die Feuerkraft von Messing-Tromblons.

    Die gezeigte Tromblon-Pistole wurde in der königlichen Waffenmanufaktur Tulle gefertigt. Wann genau, läßt sich nicht feststellen - auf jeden Fall nach 1779, wahrscheinlich jedoch während der Restauration (also nach der Napoleonischen Ära). Der Nußbaum-Halbschaft verwendet Elemente der Ordonnanzpistole M 1779.

    Geschichtlicher hintergrund – Restauration:

    Nach der enfgültigen Niederlage Napoleons wurde Europa 1815 durch den Wiener Kongress neu geordnet. Durch die kluge Diplomatie des Charles Maurice de Talleyrand wurden die Grenze Frankreisch auf die von 1792 festgelegt. Der Name dieser Epoche „Restauration" kommt dadurch, daß die Monarchie nach dem Abdankens Napoleon (1814 und ein zweites Mal 1815) wieder eingesetzt wurde (also genauer: "die Restauration der Bourbonen"). Der alte Glanz der Monarchie war jedoch dahin und Geld nach desaströsen Kriegszügen knapp – aus diesem Grunde wurden auch die alten Waffenteile gern recycelt - . Die Julirevolution von 1830, die den liberalen Louis-Philippe ( der "Bürgerkönig") an die Macht brachte, war dann der letzte Versuch, die Monarchie in Frankreich zu retten. Es kam im Zuge der Industrialisierung zu diversen Aufständen (z.B. Weberaufstände 1831, 1834) die dann 1848 in der Februarrevolution gipfelten. Dann wurden die Bourbonen endgültig abgesetzt.

    @Corrado, du hast sicher noch ein paar interessante Details?

  3. Noch keine neuen Erkenntnisse?

    Man könnte z.B. was über die Verwendung solcher Waffen im Netz finden und über die Zeit, in der diese benutzt wurden.

    Tip: Form und Zündmechanismus grenzen die Periode der möglichen Herstellung recht eng ein.

    ich_bins ist_schon ziemlich_dicht an_der Wahrheit_dran.

    Heute 12:00 (wenn nichts dazwischen kommt) poste ich meine Lösung.

  4. Corrado postet heute leider nicht, schade!

    OK, dann bringe ich eben was, um die Zeit rumzukriegen.

    Das vorgestellte Tromblon diente einer europäischen Macht.

    A ) Wo verwendet?

    B ) Modellbezeichnung / Einführungsjahr?

    C ) Historischer Kontext?

    Corrado ist außer Wertung - er weiß schon, warum.

    PS: Aus dem Schloßblech habe ich die Herstellerbezeichnung entfernt - wäre sonst zu einfach.

  5. Savage 1861 Navy Model, Kal. .36, 1861/62

    Das Savage Marinemodell, ein sechsschüssiger .36-Kaliber-Revolver, wurde nur von 1861 bis 1862 mit einer Gesamtproduktion von nur 20.000 Stk. gebaut. Dieser einzigartige militärische Revolver war einer der wenigen Handfeuerwaffen, die nur für Bürgerkrieggebrauch produziert wurden. Die Nordstaaten orderten zuerst 12.000 von diesen Revolvern zu $19,00 pro Stück für die Kavallerie, während die übrigen mit privaten Mitteln erworben und in die rebellierenden Südstaaten als Kavallerierevolver verkauft wurden. Die US Marine bestellte ebenfalls im Jahr 1861 weitere 800 Savage North Revolver.

    Sein Design basierte auf dem antebellum Savage-North "figure eight " Revolver. Die Savage North Revolver hatte eine einzigartige Weise des Spannens des Hammers. Der Schütze benutzte seinen mittleren Finger, um die "8", den Hebel zurück zu ziehen und drückte ihn dann nach vorn, um den Hammer zu spannen und den Zylinder zu drehen.

    Beim Nach-vorne-drücken wird auch die Trommel nach vorn gegen den Lauf gedrückt. Dadurch bilden die etwas erweiterten Öffnungen der Kammern eine gasdichte Verbindung mit dem Lauf. Der Druck wird durch eine eigene Platte vom Durchmesser der Trommel erzeugt, welche hinter derselben montiert ist. Daher sind die Pistons auch nicht von hinten sondern schräg von der Seite in die Trommel geschraubt. Abzugsrahmen und Ringabzug sind aus buntgehärtetem Stahl gefertigt und wie der Hahn rechtsseitig am Rahmen angebracht.

    Quellen:

    http://www.rebelstatescurrency.com/sidearms.html

    http://www.seldas-rudel.at/Herrchen/Revolver/Die%20Konkurrenz/konkurrenz.htm

  6. Gerade Züge wurden normalerweise geschnitten, damit der "Dreck" Platz hat und man länger (öfter) ohne Zwischenwischen schießen kann. Weiterhin dachte man, die Reibung an sich zu vermindern.

    U.a. hier nachzulesen:

    Friedrich Engels - Die Geschichte des gezogenen Gewehrs

    Geschrieben Ende Oktober 1860 bis Mitte Januar 1861.

    Das gezogene Gewehr ist eine deutsche Erfindung, die gegen Ende des 15. Jahrhunderts gemacht wurde. Die ersten gezogenen Gewehre wurden offenbar nur zu dem Zweck hergestellt, das Laden einer Waffe mit einer fast genau passenden Kugel zu erleichtern, Deshalb waren die Züge gerade, ohne jede Spiralwindung, und sie dienten lediglich dazu, die Reibung der Kugel im Lauf zu verringern. Die Kugel selbst wurde mit einem eingefetteten Stückchen Tuch aus Wolle oder Leinen (dem Pflaster) umgeben und so ohne große Schwierigkeiten hinuntergestoßen. Diese Büchsen, so primitiv sie auch waren, müssen weit bessere Resultate erzielt haben als die glattläufigen Gewehre jener Zeit, deren Kugeln einen beträchtlich kleineren Durchmesser als das Kaliber hatten.

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