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Glockologe

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Posts posted by Glockologe

  1. Am 1.6.2024 at 15:16 , Iggy sagte:

    Man könnte dadurch fast offen zur Schau gestellte Lustlosigkeit vermuten.

    Alternativ fiele mir nur noch Gehirnlosigkeit ein.

    Mit Zweiterem liegst Du vermutlich näher an der Wahrheit.

    Ich habe das bei Polizisten hier öfters erlebt.

    "Das" ist eine Art Verweigerungshaltung, man könnte es aggressive Passivität nennen, diesen festen Glauben, es würde doch nicht gerade hier und jetzt passieren.

    Es fehlt diese institutionalisierte Paranoia, die einen in Condition Yellow hält. Das ist eine Führungsschwäche. Das beginnt bei der Behördenleitung die sowas nicht einfordert und endet (was wir allerdings nicht gesichert wissen) einem Einsatzleiter, der seine Leute vor dem Einsatz nicht richtig "scharfgeschalten" hat.

    Das gehört auch zum Führen und zur Ausbildung.

    Wieder ein praktisches Beispiel:

    Bei der 2010er EM in Belgrad hatte ich sechs serbische Polizeikadetten als Stagehelfer. Als CRO habe ich sie mir aufgestellt, einen Englischsprecher dolmetschen lassen und ihnen Prozedere, Verhaltensregeln und No-Nos erklärt. Augen weit offen, Ohren aufgestellt.

    "Dakako!!!"

    Ich hatte noch nie so eine gute Crew.

    Abgesehen davon, daß sie alle ziemlich zerlegt (muskulös auf österreichisch) waren, hatte ich es da mit ziemlich scharf gedrillten Exemplaren zu tun.

    Ab und zu habe ich in Österreich auch Polizisten erlebt, die nicht so voll bei der Sache waren, aber nie so oft wie hier.

    • Like 3
  2. Eines darf man bei aller (berechtigten) Kritik nicht vergessen:

    Es erfordert schon eine Menge Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten dort zu schießen.

    - kein Kugelfang

    - Personen im Hintergrund.

    Ich zitiere mich:

    "Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten"

    Wo soll das herkommen?

    • Like 2
  3. Am 31.5.2024 at 20:16 , Glockologe sagte:

    Wo war ihr Einsatzleiter?

    Ich hoffe das ist ein Irrtum, aber laut Achse des Guten, war der verletzte Polizist der Einsatzleiter.

    Zitat aus "Chronik des Irrsinns, 1.6.2024"

    "Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl lobt den Polizeieinsatz als „hochprofessionell“, allerdings sieht man auf dem Video, wie mehrere Melanies mit Pferdeschwanz „Messer weg! Messer weg!" kreischen, statt den Bastard unschädlich zu machen, und sich der Einsatzleiter auf einen Ordner stürzt statt auf den Täter." 

  4. Am 1.6.2024 at 11:23 , DeSüWe sagte:

    Nach 10000 Schuss ist die Garantie runter.

    Glock tauscht Teile (Verschluß, Griffstück, Lauf) bei der österreichischen Polizei, garantiert bis 40.000 Schuß aus, normalerweise auf Kulanz bis 70.000. Mir haben sie einmal einen Lauf mit abgerissener Steuerkurve nach 100.000+ getauscht, ich war aber auch als Besitzer von vier Glocks bei ihnen aktenkundig.

    Meinen Manurhin MR88 habe ich mit etwa 50.000 auf der Uhr verkauft, in erstklassigem Zustand übrigens.

    An meiner letzten Dienststelle in Ö konnten wir im Prinzip bis zu 50x im Jahr schießen gehen. Vier Termine mit etwa 150 Schuß waren das Minimum. Dazu zweimal jährlich Training mit Red und Blueguns. Zu heiklen Anlässen kamen nur Leute die öfter zum Training erschienen. Da reden wir von einer Privatfirma, aber Ausbildnern aus dem Exekutivbereich, zB WEGA.

  5. Du kannst viel trainieren und vieles zum Reflex machen, aber es braucht auch die richtige Geisteshaltung.

    Das beginnt mit der Bereitschaft Drill zu ertragen (heute ein großes Problem) und endet mit der Bereitschaft dort hin zu gehen wo es weh tut. Schweiß spart Blut.

    Es hat mich mehrfach in Schwierigkeiten gebracht, laut und deutlich zu sagen, daß 400 Schuß pro Jahr zu wenig sind. Begabte Leute können damit schon was anfangen, für Schlumpfschützen wie mich ist es zu wenig. Wirklich gut war ich mit jenseits 5.000 pro Jahr.

    Dann ist es eine Frage der Psyche.

    Es macht schon einen Unterschied wenn echtes Blut fließt, speziell wenn es noch das eigene ist. Beispiel dazu: Ich habe mir einmal mit den ersten greifbaren Dingen einen Druckverband angelegt. Zwei Herzschläge lang habe ich zuvor einen knappen Meter weit gespritzt. Das ist schon beeindruckend.

    In der Notaufnahme ist mir dann eingefallen, daß in der Wohnung, nur etwa fünf Meter entfernt, zwei Uriel-Päckchen gewesen wären. Peinlich. Erklärung: Ich habe Jahrzehnte über Wundversorgung und Improvisation nachgedacht. Die Israeli-Päckchen hatte ich erst fünf Jahre.Im echten Leben sinkt die Leistungsfähigkeit unter Stress. Je besser die Vorbereitung umso weniger tief fällt man ab.

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  6. Ha! Ich habe den Fehler gefunden!

    Die Waffenverbotszone in Mannheim galt um die Mittagszeit noch nicht. Erst ab 20.00. Obwohl, ....... das Messer mit der 20cm Klinge, ....

    Zitat

     

    "Das Verbot ist zeitlich beschränkt. Es gilt von Freitag auf Samstag, von Samstag auf Sonntag und an Tagen vor Feiertagen - immer von 20 Uhr abends bis 6 Uhr morgens. Die Waffenverbotszone wird zunächst für ein Jahr eingerichtet."

  7. Am 31.5.2024 at 20:25 , Iggy sagte:

    Ich würde mich als Poli schön freuen, wenn ich Bedenken (O.K., zu optimistisch, eher die Sicherheit) haben müßte, meine Kollegen würden mich im Verletzungsfall dermaßen scheiße versorgen.

    Vor allem, wenn sie mich mit schweren Gefäßverletzungen auf die Beine stellen und herumführen.

    Aber wie gepostet;: Das sah nicht nach trainiertem Personal aus.

  8. @Jägermeister

    Mir ist gerade ein Schwank aus meinem Leben eingefallen.

    Ich stand bei der Or Chadasch Synagoge in Wien, hatte erstmal eine Runde ums Haus gemacht, dann mit einem designierten Gemeindemitglied aufgesperrt und den Innenraum inspiziert.

    Da kam der Dienstführer des Wachzimmers ums Eck mit einer jungen Polizistin, grüßte mich stellte uns gegenseitig vor, sagte mir, daß es ihr erster "Steher" sei und erklärte dem Mädel, sie solle sich nach mir richten, ich sei schon ein bisserl rumgekommen. Etwas verwirrt blickte ich auf ihre Achselklappen und sah: Eine Aspirantin.

    Zur Erklärung: Nach dem ersten Jahr Polizeischule werden die jungen Leute rsausgenommen und ein halbes Jahr auf eine PI geschickt, wo sie den Dienstbetrieb kennen lernen. Im Wachzimmer, als dritte Kraft am Funkmittel (Streifenwagen) oder mit einem Bärenführer auf Fußstreife.

    Dann geht es zurück auf die Schulbank.

    Da ist mir schon etwas Dampf aus den Ohren gekommen. Kurz darauf kam auch einer der Israelis von der Kultusgemeinde und wir waren komplett. Den habe ich in verklausulierten Englisch ins Bild gesetzt. Sein Kommentar: Ben Zona.

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