1. Proportional zur steigenden Anzahl der Zuschauer sinkt die Bereitschaft des Einzelnen, einzugreifen. Kann man beklagen, ist aber so, der Mensch ist ein Herdentier.
2. So etwas erlebt man ja nicht alle Tage. Wenn das Opfer nicht um Hilfe ruft, ist die Situation unklar. Im Zweifel muß ich erst fragen, was los ist. Damit beraube ich mich schon mal des Überraschungsmomentes. Gleichzeitig muß ich mich auf einen Kampf vorbereiten. Da ich keinen Dessert-Igel mit mir herumschleppe, ein Kampf mit den Händen. Also erst Adrenalin ausschütten, dann fragen und dann zuschlagen. Wer kann das bzw wer will sowas können.
Vor ein paar Jahren bin ich an einem wunderschönen Sommertag eine Treppe zum Mainufer runtergegangen, wobei mir eine Menge Leute entgegenkamen, die alle komisch guckten. Auch unten waren die Wiese und die Bänke gut besetzt, die Wege voller Leute. Nur ein großes Stück der Wiese war bis auf drei Gestalten völlig leer. Diese drei Gestalten (2m u. 1f) waren splitterfasernackt, offensichtlich schwer betrunken und auf eindeutige Weise ineinander verschlungen.
Genaugenommen habe ich nur aus dem Verhalten der anderen - schon länger anwesenden - Leute (und einigen "Indizien") geschlossen, daß keine Vergewaltigung stattfindet. Genausogut hätte die Frau aber auch einfach nur ihren Widerstand aufgegeben haben können.