Jump to content

DH Kolumne No. 142 - Wondernines


DirtyHarry

Recommended Posts

Sehr geehrte Gunboardler,

"Wondernine" heisst in den USA die etwas abfällige Bezeichnung für europäische 9 mm Pistolen die den US Markt aufrollten und insbesondere die dort heimischen .45ger verdrängten. Woher kam der Erfolg der "Wondernines" ?

Es gibt mehrere Erfolgsfaktoren welche die "Wondernines" ihren Triumphzug bei US Polizei und Militär und auch Privatpersonen zu verdanken haben:

1.) Eine hohe Magazinkapazität von 15 - 20 Schuss

2.) Die sehr hohe Zuverlässigkeit der europäischen Pistolenkonstruktionen

3.) Geringeres Gewicht für Waffen und Munition

4.) Besondere Eignung auch für kleine Personen wie Frauen

5.) Idiotensichere Sicherungseinrichtungen a la Glock

6.) Schulungs- und Servicekonzepte der Lieferanten

Wo Licht ist ist bekanntlich auch Schatten. Immer wieder kamen Gerüchte oder Berichte auf, wo über die angebliche ungenügende Mannstoppwirkung der 9mm Patrone berichtet und die Unzuverlässigkeit der Berettas berichtet wurde. Bei den Berettas war ein Großteil der Unzuverlässigkeit hausgemacht: Um ein paar Cent zu sparren wurden unzuverlässige Billigmagazine eingesetzt. Genau das selbe passierte bei den 50 ger Baretts. Einige Dumpfbacken haben wohl immer noch nicht begriffen dass das Magazin ein wesentlicher Waffenbestandteil ist ...

Bezüglich Mannstopwirkung gibt es im Polizeibereich wirksame Deformations- oder Hohlspitzmuniton z.b. von Speer oder Federal. Aber auch derartige Muniton - genauso wie das Projektil einer .45ger - sind nicht unbedingt (sofort) mannstoppend. Sofort mannstoppend ist vielleicht eine 2cm Granate ... Es kommt immer wieder mal vor dass Kriminelle erst nach 10 oder mehr Treffern unschädlich gemacht worden sind. Entscheidend ist wo die Treffer sind. Eigentlich eine Binsenweisheit aber was kümmert das "Waffenexperte" Piefke der gern mal wieder Märchen erzählt ?

Im militärischen Bereich wo hohe Durchschlagskraft erwünscht ist kann der Nachteil gegenüber der .45ger mit zwei Schüssen hintereinander leicht wieder wett gemacht werden. Aufgrund des geringeren Gewichts kann ja mehr Munition mitgeführt werden. Ein unschätzbarer Vorteil ist die Tatsache, dass eine 9 Milimeter im Vergleich zur .45ger als Schnellfeuerwaffe verwendet werden kann. 15-20 Schuss hat ein erfahrener Schütze in 3-5 Sekunden abgefeuert.

Im sportlichen Bereich ist die 9mm Patrone konkurrenzlos billig und man kann damit schon ein paar Mal mehr trainieren wenn man nur über ein kleines Budget für das geliebte Hobby verfügen sollte.

Momentan geht der Trend in den USA zu Patronen wie der .40 SW und .357 SIG oder auch wieder zurück zur .45ger. Doch die 9mm dürfte noch lange ihre Vormachstellung behalten und für andere Kaliber haben die Europäer schon lange Modelle im Katalog ...

Haben Glock, Heckler Koch, SIG Sauer und Beretta ihren Siegeszug zurecht angetreten ? Was meinen Sie ?

In diesem Sinne,

ihr Dirty Harry

Link to comment
Share on other sites

Den Siegeszug der Glock beruht nicht auf dem Kalieber, zumal es die Glock in 6 verschiedenen Kaliber gibt.

Auch will im Polizeibereich keiner mehr eine 9X19 in den USA haben.

Heute wird .357SIG (schwer im Aufmarsch und nimmt sogar von der .40 weg), .40 und .45 ACP.

Obendrein werden die schon klassischen Pumpaktion von meistens AR15 ersetzt.

Teil des Erfolges der "Wondernines" waren auch die modernere Waffen, die nur in 9X19 kamen >>> Beretta 92FS, Glock 17,19, SIG 226/8.

Auch haben gewisse Actionfilme wo mit der 92FS anscheinend nie das Magazin enden wollte ihre Werbewirkung gehabt.

Das Gute an den Wondernines ist, dass Sie den Weg fuer die heutige Generation von Verteidigungswaffen wie die P2000 bereitet hat.

Auch sollte man Herrn Clinton danken, denn ohne den Herren mit seinen wunderbaren Gesetzen haette Glock wohl nie die G26 gebaut und die daraus entstehende Generation von subkompacten Waffen.

Link to comment
Share on other sites

Vor allem bei der Evaluation der neuen US Army Dienstpistole, wurde die Unfähigkeit der US Pistolenhersteller schonungslos aufgedeckt. Weder Colt, Ruger und S&W waren in der Lage, fristgerecht etwas brauchbares herzustellen und zum Test vorzulegen. Die Europäer hatten schon lange etwas bereit, oder zumindest in der Pipeline, währendem z. b. Colt weiter an verbesserungen der 1911er "rumwurstelte" oder die unbrauchbare Colt 2000 "All American" vorlegte! Ruger kam zu spät (Modell 85) und S&W legte nur unbrauchbares vor.

Nicht nur die Army kam auf den "wondernine" Geschmack, nein, auch der Normalo fand gefallen an den Dingern!

Ps: Bin trotzdem ein 1911er Fan! Freue mich schon auf meine STI "Range Master" in 9 Para!!! :wink:

Link to comment
Share on other sites

×
×
  • Create New...

Important Information

Imprint and Terms of Use (in german)