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Die Briten mauern sich ein


gunfan

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Briten müssen sich auf Schlangestehen vor Bombenkontrolleuren einstelle

"Jederzeit und überall"

Briten müssen sich auf Schlangestehen vor Bombenkontrolleuren einstellen."Der Terrorismus kann uns jederzeit und überall treffen", warnte Premierminister Gordon Brown in seiner jüngsten Rede vor dem britischen Unterhaus. "Das ist ein Kampf, den wir Straße um Straße, Gemeinde um Gemeinde, tagaus, tagein führen müssen."

Dafür will Brown einen umfangreichen wie umstrittenen Katalog von Anti-Terror-Maßnahmen durchsetzen, der einem Plan zum Umbau des Königreichs gleichkommt. "Großbritannien wird zur Festung", hieß es am Donnerstag in Londoner Zeitungen.

Wie auf dem Flughafen

Briten und Besucher müssen sich darauf gefasst machen, dass ihnen an öffentlichen Orten Personenkontrollen zugemutet werden, wie sie bisher nur Flugpassagiere über sich ergehen lassen müssen.

Nach den Vorstellungen des Premierministers sollen zur Abwehr von Terroranschlägen Hunderte Bahnhöfe sowie alle Flug- und Seehäfen und öffentlichen Gebäude im Königreich erheblich stärker geschützt werden.

Betonbarrieren vor Gebäuden

Auf Großbahnhöfen sollen künftig Passagiere und Gepäckstücke durchsucht werden. Auch in Kinos, Einkaufszentren, Sportstadien, Schulen und Krankenhäuser sollen künftig verpflichtend Sicherheitsbeauftragte eingesetzt werden.

Privatautos sollen sich großen Einkaufszentren nicht mehr nähern dürfen, Betonbarrieren vor gefährdeten Gebäuden errichtet werden.

Architektur im Bunkerstil

Der britische Städtebau der Zukunft dürfte im Bunkerstil erfolgen: Die Architekten wurden von Brown aufgefordert, öffentliche Gebäude nur noch absolut bombensicher zu entwerfen.

Die Kosten für den Anti-Terror-Kampf sollen durch die zusätzlichen Abwehrmaßnahmen von 2,5 Milliarden auf 3,5 Milliarden Pfund pro Jahr wachsen (rund fünf Milliarden Euro).

53 Fragen für Flugreisende

Für Schlagzeilen sorgen außerdem Medienberichte, wonach Reisende nach und aus Großbritannien sich hinkünftig einem Fragenkatalog stellen müssen, der 53 Punkte umfasst.

Kreditkartenangaben, Urlaubsadresse, sowie alle möglichen Details zu Reiseplänen und -routen müssen demnach angegeben werden. Die Informationen werden beim Ticketkauf eingeholt, heißt es laut einem Bericht der britischen "Daily Mail".

Böse Überraschung vor dem Abflug

Auf dem Flughafen könnte es dann zu bösen Überraschungen kommen: Wer etwa eine Verkehrsstrafe nicht gezahlt hat, kann am Verlassen des Landes gehindert werden, auch wenn er sonst kein Sicherheitsrisiko darstellt.

56 Tage Haft ohne Anklage

Im Zentrum der nun ausgebrochenen Auseinandersetzung um die Anti-Terror-Gesetze steht die von Brown gewünschte Ausweitung der Haft ohne Anklage für Verdächtige von derzeit 28 auf künftig 56 Tage.

Selbst in der Türkei sei es Ermittlern nur gestattet, Terrorverdächtige siebeneinhalb Tage bis zur Anklage festzuhalten, monierte der liberale "Guardian".

"El Kaida verwurzelt"

Die Regierung argumentiert, kein Land müsse so wie Großbritannien damit fertig werden, dass Tausende seiner Bürger radikale Muslime seien, die den eigenen Staat hassten.

Die Terrororganisation El Kaida sei im Königreich verwurzelt, warnte erst kürzlich der neue Chef des Geheimdienstes MI5, Jonathan Evans.

Warum jetzt?

Dennoch fragen sich viele Briten, warum die Verschärfungen jetzt kommen. Zweieinhalb Jahre sind vergangen, seit vier Rucksackbomber im Londoner Nahverkehr 52 Menschen mit sich in den Tod rissen.

Seitdem gab es versuchte Anschläge, von denen jedoch keiner gelang. Insgesamt können Scotland Yard und die Geheimdienste auf eine erfolgreiche Bilanz im Anti-Terror-Kampf verweisen.

http://orf.at

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