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Querschüsse: Alles Gute zum Geburtstag


Swordsman

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2009-11-15 - Alles Gute zum Geburtstag

General Kalaschnikow ist neunzig Jahre alt geworden. Meine herzlichste Gratulation.

Sein Name ist ein Begriff und zwar so sehr, daß manche gar nicht wissen, daß hinter dem Gewehr ein Mann, ein Erfinder steht, der ihm den Namen gegeben hat. Das stellt ihn in eine Reihe mit Colt, Smith & Wesson und nicht zuletzt: Glock.

Kalaschnikow ist ein kleiner, bescheidener Mann, der eine Pension von etwa 800 € bezieht, der eine Datscha bekommen hat und unzählige Orden. Das war es auch schon, keine Lizenzgebühren, nichts. Er ist ein klassischer Erfinder, hat mit seinen Händen das Gewehr geschaffen, jahrelang daran herumgebastelt, bis es klaglos funktioniert hat. Mit der Konstruktion hat er begonnen, als sein Land, sein Vaterland in höchster Not gewesen ist und die Deutschen dabei waren, ein ganz neues Gewehr zu entwickeln, ein Gewehr, das dann in gewissem Sinne Vorbild für seine Konstruktion geworden ist.

Das Kalaschnikow ist ein typisch russisches Gerät – nicht elegant, brutal aussehend, ohne Design, klappernd, mit einem unverwechselbaren Erscheinungsbild. Aber – es funktioniert und es funktioniert immer. Im Eis, im Sand, in Sibirien, in der Wüste, es funktioniert im Schlamm, unter Wasser und auch dann, wenn ein Auto drübergefahren ist. Es braucht keine Pflege, keine Reinigung, man nimmt es und es schießt. Zuverlässig.

Und das ist auch das Geheimnis des Erfolges, aber auch sein Fluch. Man kann es einem Kind, einem Neger (als es geschaffen wurde, durfte man noch Neger sagen) in die Hand drücken, man muß nichts erklären. Sogar Muslime können damit umgehen, denn daran ist kaum etwas kaputtmachen. Magazin hinein und es geht los. Präzise ist es natürlich nicht. Die Leute aber, die eine Kalaschnikow verwenden, zielen ohnehin nicht, daher ist das natürlich gleichgültig.

Der alte Kalaschnikow schläft gut, sagt er und er hat auch das Recht dazu. Er hat die Waffe konstruiert und sie ist gut und zweckmäßig. Er ist der Erfinder des zwanzigsten Jahrhunderts.

Er ist nicht verantwortlich dafür, was man mit seiner Erfindung anstellt. Verantwortlich ist immer derjenige, der den Abzug drückt, niemand anderer. Seine Waffe ist ein Werkzeug, ein Werkzeug wie ein Hammer, eine Axt, ein Schraubenzieher, eine Machete.

Kalaschnikow kann also gut schlafen und ich wünsche ihm, daß er noch viele Jahre in Ruhe und Beschaulichkeit verbringen kann. Alles Gute!

Quelle: www.querschuesse.at

Anm.: Das wünsche ich ihm auch!! :heppibersdei_2:

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