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TRIEBEL: Newsletter 01/2011


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Newsletter 01/2011

Dies ist erst der zweite Newsletter in 9 Monaten. Im April 2010 hatten wir Sie – wie auch auf unseren Webseiten - darüber informiert, dass wir eine deutsche Waffenlobby benötigen, da es eine finanziell gut aufgestellte internationale Waffenlobby mit 500 Millionen Mitgliedern gibt. Dieses Thema fanden wir so wichtig, dass wir es nicht durch neuere Informationen überlagern wollten.

Doch wir waren in der Zwischenzeit nicht untätig und haben einiges erreicht:

Wie stehen die Parteien zum Waffenrecht?

Das jährliche Treffen der S&W Club 30 Mitglieder fand im Oktober 2010 in Berlin statt. Die Direktorin von prolegal Sylvie Merkle verschaffte dem Club 30 Zugang zu allen Parteien des Deutschen Bundestags. Nur das Bündnis90/Die Grünen sagte, nachdem wir auch zwei Terminverschiebungen akzeptiert hatten, in allerletzter Minute ab. Die Einzelheiten der Treffen, die Aussagen der Parteien zum Waffenrecht und die von uns ermittelten Erkenntnisse finden Sie hier:

Club 30 goes Bundestag (PDF 263 KB)

Waffen in den Medien – Waffenlobby

Seit dem Amoklauf in Winnenden sind Waffen vermehrt ein Thema in den Medien.

Aus Unwissenheit und auch mit System werden falsche Fakten veröffentlicht und die Meinung der Leser, Zuhörer und Zuschauer durch die 4. Kraft im Staate massiv beeinflusst.

Unwissenheit liegt vor, wenn mal wieder Waffenschein mit Waffenbesitzkarte verwechselt wird, Führen mit Transportieren, Revolver mit Pistolen, vollautomatische Kriegswaffen mit halbautomatischen Jagd- und Sportwaffen.

System liegt vor, wenn die Herausgeber bzw. Verantwortlichen sich sogar weigern, neutrale Berichte zu veröffentlichen. System liegt vor, wenn Berichte reißerisch aufgemacht werden, mit falschen Fakten untermauert werden, obwohl die Sachlage bekannt ist. System liegt auch vor, wenn Pro-Waffen-Kommentare in Online-Zeitungen nicht veröffentlicht, oder zensiert werden.

Unwissenheit kann man durch Öffentlichkeitsarbeit verhindern.

Die Waffenrechtsorganisationen Prolegal, FvLW und FWR, unterstützt von den Fachmedien (insbesondere DWJ, Visier und caliber) haben es sich zum Ziel gesetzt, die Politiker (insbesondere FWR ), die Journalisten (insbesondere Prolegal) und die breite Öffentlichkeit (insbesondere FvLW ) aufzuklären.

Während das FWR beim BMI ein- und ausgeht und international agiert, sucht Prolegal den Kontakt mit dem einzelnen Landtags- und Kreistags-Politikern. Prolegal steht auch bei vielen größeren Aktionstagen (Landesmeisterschaften, Messen etc.) mit einem Stand für Fragen und Antworten bereit und plant eigene Aktionen (z.B. Verein des Jahres). FvLW verteilt per Internet-Forum die neuesten Medienbeiträge, die Kommentare zulassen oder Umfragen zum Waffenbesitz präsentieren.

Und dann wären noch die vielen Waffenbesitzer zu nennen, die Leserbriefe schreiben, Kommentare abgeben, Blogs erstellen, soziale Netzwerke erstellen, die Politiker kontaktieren (per Brief oder via abgeordnetenwatch.de) und in Wikipedia schreiben.

Viele fleißige Hände haben dazu geführt, dass nach Lörrach nicht alle Medien wieder eine Schlammschlacht begannen. Viele fleißige Hände haben dazu geführt, dass die Medien mittlerweile einige Fakten kennen, die sogar in den Artikeln vorkommen.

image002.jpgIm August 2010 habe ich die Facebook-Gruppe Waffenlobby gegründet, die aktuell 1.000 internationale Mitglieder hat. Das prominenteste Mitglied ist Serkan Tören, der Waffenrechts-Experte der FDP. Doch auch die Direktoren und Vorstände von FvLW und Prolegal gehören zu den Mitgliedern, sowie viele aus der schreibenden Zunft der Fachmagazine. Auf dieser Webseite verlinken ich und andere Gruppenmitglieder zu aktuellen Medienartikeln, auf der Diskussionsseite sammeln wir Fakten, die auch Laien verständlich sind.

wiki.jpg

Seit August dieses Jahres bin ich auch Wikipedia-Autorin. Da Journalisten gerne Wikipedia als Quelle (die Texte selbst oder deren Links) nutzen, habe ich die folgenden Artikel lanciert bzw. umfangreich bearbeitet:

Eventuell hat auch diese Arbeit bewirkt, dass nach Lörrach nicht ganz so viele falsche Fakten auftauchten wie nach Winnenden. Der Artikel Waffengesetz (Deutschland), der täglich 500-600-mal besucht wird, wurde am Tag nach Lörrach 1200-mal besucht. Höhere Zugriffszahlen hatte die Seite im März 2009 (bis zu 2200 tägliche Besuche). Doch stand damals nicht viel darin: Artikel am Tag des Amoklaufs in Winnenden im März 2009 im Vergleich zum Artikel am Tag von Lörrach im September 2010. Die umfangreichsten Bearbeitungen stammen von mir und einem FvLW-Mitglied.

Seriöse Journalisten können sich somit durch die Links Fachwissen aneignen, sofern sie dies wollen.

Mit System werden Fakten ignoriert

Das Wochenmagazin DIE ZEIT hatte einen gegen die Sportschützen hetzenden Artikel auf seiner Website veröffentlicht. Zur Publizierung eines sachlichen Beitrages zum Thema Sportschießen von DSB-Vizepräsident Jürgen Kohlheim sieht sich die Redaktion dagegen nicht in der Lage. Die Meldung hierzu steht im DWJ Online.

Mit System werden Fakten falsch dargestellt.

Besonders gelungen ist dies einem Journalisten der Morgenpost. Er verkaufte seinen Artikel einen Tag nach dem Prozessbeginn in Winnenden gegen den Vater des Amokläufers mit der Schlagzeile

AMOKLAUF: 19000 Berliner dürfen in der Öffentlichkeit eine Waffe tragen.

Der Autor ist schlau. Er vermeidet in der Überschrift das Wort Führen. Wenn man den gesamten Artikel liest, steht unten der Unterschied zwischen Waffenschein und Kleinem Waffenschein, jedoch ohne darauf einzugehen, das 10.000 Waffen nur transportiert werden dürfen und es weitere 9000 Waffenscheine für Freie Gaswaffen gibt. Es gibt in Berlin lediglich 260 Waffenscheine, die zum Führen in der Öffentlichkeit berechtigen. Das liest aber niemand aus diesem Artikel heraus. Und was dieser Artikel mit einem Amoklauf zu tun haben soll, entzieht sich mir ganz.

Perfide ist die Aussage des Schweizer Online-Magazins „20 Minuten Online“: Gewalt mit Schusswaffen fordert in der Schweiz durchschnittlich ein Todesopfer pro Tag. Auf der besagten Seite sieht man eine Schweizer Landkarte, die voller „Trefferpunkte“ ist. Dabei wird erstens verschwiegen, dass die meisten Todesfälle in der Schweiz Selbstmorde sind, und zweitens, dass es in der Schweiz kaum Verbrechen mit Schusswaffen gibt.

Diese Falschdarstellung wird allgemein betrieben. Internationale Menschenrechtsorganisationen und die Landeskirchen beten uns immer wieder folgende Zahlen vor: 650 Millionen Kleinwaffen gibt es auf der Welt in Privatbesitz. In Deutschland gibt es 10 Millionen legale Waffen. Jeden Tag sterben 1000 Menschen durch Kleinwaffen. Daher müssten Schusswaffen verboten werden. Auch hier wird verschwiegen, dass diese Menschen hauptsächlich durch die 2-10 Millionen vollautomatischen Kriegswaffen sterben, die sich in den privaten Händen von Guerillas, Aufständischen, Milizionäre und Gangmitgliedern befinden. Der legale Waffenbesitz hat mit diesen Zahlen nichts gemein.

Wer sich informieren will, kann dies hier tun:

Gibt es eine Relation zwischen legalem Waffenbesitz und Mordraten? (PDF 213 KB)

Mit System werden falsche Worte benutzt

Am 23. Januar 2011 erschießt eine fünf-fache Mutter ihren Ehemann vor den Augen der Kinder. Die tags darauf erschienenen Schlagzeilen handelten von Todesschützin, Killerschützin, Todesschüssen im Wohnzimmer. Mich bewog die Berichterstattung zu einer Untersuchung:

Familientragödie, Beziehungsdrama oder Killer-Schützin?

Bestimmt das Geschlecht, die Tatwaffe und das Bundesland die Schlagzeilen? PDF (260 KB)

Eine Untersuchung am Beispiel der Bild-Zeitung, dem Focus und dem Stern.

Viel Spaß beim Lesen und Verbreiten* der Erkenntnisse

wünscht Ihnen

Ihre Katja Triebel

Alle Dokumente dürfen in Auszügen mit Link auf unsere Homepage verteilt werden.

Die Schlagzeilen-Untersuchung ist auch bei Prolegal als Gastkommentar einzusehen.

© Triebel GmbH – Schönwalder Str. 12 – 13585 Berlin – info@triebel.de

Aktualisiert am 01.02.2011 - verantwortlich für den Inhalt: Katja Triebel

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