Bußgeld anstelle einer Geldstrafe

[Jägermeister]

Verfahren gegen Schweizer wegen vorsätzliches Verstoßes gegen das Waffengesetz eingestellt.

BAD SÄCKINGEN. Den Vorwurf des vorsätzlichen Verstoßes gegen das Waffengesetz wollte ein Schweizer nicht auf sich sitzen lassen und legte Einspruch gegen einen Strafbefehl ein. Darauf wurde der Fall vor dem Amtsgericht Bad Säckingen verhandelt und schließlich eingestellt. Statt der ursprünglich geforderten 1500 Euro Geldstrafe, muss er nun nur eine Buße von 500 Euro bezahlen.

Der Prozessausgang vor dem Amtsgericht Bad Säckingen versöhnte den 82-Jährigen wieder etwas mit den deutschen Behörden. Noch nie habe er sich etwas zu Schulden kommen lassen und nun habe man ihn auf seine alten Tage noch zum Kriminellen machen wollen, empörte sich der Mann. Beim Grenzübergang Stein/Bad Säckingen sei er wie ein Schwerverbrecher von zwei Beamten abgetastet worden. Diese hatten im Auto des Beschuldigten ein paar lose Schrotpatronen gefunden sowie ein Pfefferspray. So ein Spray führe in der Schweiz praktisch jeder mit sich, verteidigte sich der Mann vor dem Amtsgericht, das sei völlig legal. Auch was die Patronen betreffe, habe er nicht vorsätzlich gehandelt, sagte er vor Gericht. Diese müssen ihm irgendwann einmal aus seinem Jagdkittel gefallen und unter den Autositz gerollt sein, erklärte der passionierte Jäger. Schließlich durchsuche er nicht vor jedem Grenzübertritt sein Auto. Außerdem sei er im Besitz eines internationalen Waffenscheins, der ihn berechtige, auch in Deutschland Waffen und Munition mit sich zu führen. Leider habe er die Papiere damals am Zoll nicht dabei gehabt, habe sie aber später der Staatsanwaltschaft nachgereicht.

Ein Blick in die Akten bestätigte diese Behauptung. Für das Pfefferspray, welches in Deutschland eine verbotene Waffe darstellt, hatte er allerdings keine Genehmigung.

Die schlechte Erfahrung werde ihn nicht von seiner Jagdleidenschaft, der er auch regelmäßig in deutschten Wäldern nachgehe, abhalten, stellte der rüstige Rentner vor Gericht klar: "Solange ich treffe, jage ich."

Quelle: http://www.badische-zeitung.de/bad-saeckingen/bussgeld-anstelle-einer-geldstrafe--63252122.html

Ja, die Wirren des deutschen Waffenrechts machen schnell aus einem unbescholtenem Bürger einen Kriminellen.