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Medienlügen: Oktoberfest und Sportmordwaffen


GunBoard.de

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Wenn Journalisten Informationen vorenthalten, aufbauschen oder verniedlichen, dann betätigen sie sich als „Volkspädagogen“. Der Philosoph Norbert Bolz hat es auf den Punkt gebracht:

Journalisten haben die Aufgaben, die Informationen, die sie haben, den Bürgern, ihren Kunden, weiterzugeben und das möglichst wertfrei. Man kann die Information noch kommentieren, aber alles andere wäre Zensur.

Bestimmte Informationen nicht zu liefern, aus irgendwelchen ethischen oder politisch noch gut gemeinten Überlegungen, das können sich Politiker erlauben und das ist vielleicht politisch richtig. Aber das ist niemals die Aufgabe eines Journalisten.

Ich glaube, das eigentliche Problem ist […], dass sich immer mehr Journalisten den Kopf darüber zerbrechen, welche Informationen den Menschen unseres Landes zuzumuten sind und welche nicht. Und wenn man diese Überlegungen systematisch anstellt, landet man letztlich in einer Art Paternalismus. Die Journalisten verwechseln sich zunehmend, das ist meine Befürchtung, mit Lehrern, mit Menschen, die dem Volk beibringen, was gut und richtig gedacht ist. Und da liegt die eigentliche Gefahr dieser Diskussion.

Kulturgespräch des SWR mit Norbert Bolz vom 8. Januar 2016 

Zwei Beispiele dieser Volkspädagogik

Die FAZ moniert die Lügenzahlen von ARD und ZDF: Flüchtlingsgewalt kleinreden, alltägliche Gewalt wie beim Oktoberfest aufbauschen, um den „Rassisten“ keine Munition gegen Ausländer zu liefern.

Lügenzahl vom Oktoberfest

Im Netz kursiert eine Zahl, die das Geschehen an Silvester in Köln relativieren soll: die vermeintliche Dunkelziffer von Vergewaltigungen auf dem Oktoberfest. Man hört sie auch bei ARD und ZDF. Wieso überprüft das dort keiner?

Gottfried Schicht von der Pressestelle des Polizeipräsidiums München verneint, [..] was seit Tagen im Zusammenhang mit den gewalttätigen Übergriffen von Köln im Netz verbreitet wird: Dass es auf dem Oktoberfest jedes Jahr zehn Vergewaltigungen gäbe, und die Dunkelziffer bei zweihundert Taten liege.

Beitrag vom 8. Januar 2016 in der FAZ

Der Meinung der FAZ schließe ich mich an. Es gibt auf dem Oktoberfest ein Betreuungsprojekt für Frauen. Dort wurden 200 Frauen betreut. Diese hatten ihre Handtaschen, Handys oder Freunde verloren, einige wegen Trunkenheit auch die Orientierung. Auch sind unter diesen 200 Frauen 20 Opfer sexueller Gewalt geworden, jedoch ohne vollendete Vergewaltigung. Im Blog der FAZ wird zudem noch die Relation von 5,9 Millionen Wies’nbesucher zu 20 sexuellen Strafdelikten und 1000 Kölner Bahnhofsbesuchern zu über 200 Straftaten, davon dreiviertel mit sexueller Gewalt, beschrieben. Weiterlesen im FAZ-Blog.

Die FAZ verbreitete eigene Lügenzahlen: Gewalt mit legalen Waffen aufbauschen, alltägliche Gewalt kleinreden, um für ein allgemeines Waffenverbot zu werben.

Aus Sport wird eben doch Mord

Nichts aus den Massakern gelernt: Mehr als 200 Menschen wurden in den vergangenen Jahren mit Waffen deutscher Sportschützen getötet. Die EU-Waffenrechts-Initiative reicht nicht.

Beitrag vom 29. Dezember 2015 in der FAZ 29.12.2015

Der Artikel stammt aus der Feder von Roman Grafe, der 2009 in allen Medien berichten durfte, dass 120 Menschen in 20 Jahren durch Sportwaffen ermordet wurden. Diese Zahl wurde 2013 vom Forum Gunboard als Lüge enttarnt. Den zusätzlichen 80 Grafe-Opfer seit 2009 wird sicherlich Ähnliches widerfahren. Auch fehlt dem Bericht die Relation zur allgemeinen tödlichen Gewalt, die der DSB in seinem Offenen Brief sehr gut beschreibt:

Das Training für das Sportschießen ist auch kein Training mit tödlichen Waffen. Zur tödlichen Waffe wird das Sportgerät erst dann, wenn der dahinter stehende Mensch es missbraucht. Dies gilt aber für viele Dinge, die im bestimmungsgemäßen Gebrauch keine Gefahr bilden, jedoch durch menschliches Versagen zum gefährlichen Instrument werden können.

Die Kriminalstatistik belegt, dass „nur“ etwa 10 Prozent aller Morde mit Schusswaffen geschehen, darunter zu 90 Prozent mit illegalen Schusswaffen; weit gefährlicher sind Messer und sogar die Hände des Menschen.

Im Übrigen zeigt die britische Kriminalstatistik nach dem hand-gun-ban, dem totalen Kurzwaffenverbot nach dem Amoklauf in Dunblane, einen dramatischen Anstieg der Tötungsdelikte mit Schusswaffen, obwohl es die doch eigentlich nicht mehr gibt. Ein Verbot von Schusswaffen würde auch Amokläufe nicht verhindern. Ist eine Schusswaffe nicht verfügbar, so wird ein anderes Tatmittel, zum Beispiel Sprengstoff oder auch Messer, gesucht.

Offener Brief des DSB vom 5. Januar 2016

Einen Tag nach der Berichterstattung durch Roman Grafe wurde der zuständige Redakteur Reents der FAZ von einem Polizeibeamten im Ruhestand angerufen, der die Berichterstattung des Herrn Roman Grafe bemängelte.

Gedächnisprotokoll des Telefonats

Herz Reents äußerte sich, dass es beim letzten Mal einer Berichterstattung des Herrn Grafe keinen solchen Aufschrei gegeben habe wie in der jetzigen Sache.

Er hätte die Fakten, die Grafe verwendete, genauer prüfen müssen. Dies allerdings läge in seiner Verantwortung. Er könne dem Polizeibeamten allerdings recht geben, es stünde völlig außer Frage, dass …

…Herr Grafe absolut über das Ziel hinaus geschossen sei.

Aus persönlicher Sicht sei er allerdings auch der Meinung, dass wenn Deutschland  Atomkraftwerke abschalten würde wegen Fukushima und uns das im Grunde genommen gar nichts anginge, dass man dann auch den legalen Waffenbesitz verbieten müsse. Grundsätzlich sei der private Waffenbesitz für den Missbrauch der Waffenbesitzer immer anfällig. Nach weiteren Ausführungen des Beschwerdeführers gab er dann zu, es wäre Aufgabe der Redaktion gewesen stärker herauszuarbeiten, was der Realität entspräche.

Die Überschrift „So wird aus Sport doch Mord“ stamme von ihm. Und dass er wider besseren Wissens um die realen Zustände diese Überschrift lanciert habe. Dafür müsse man einfach Verständnis haben, dass in Zeitungsartikeln, die ja keine wissenschaftlichen Artikel seien, Vorkommnisse überspitzt dargestellt werden müssen. Das ginge gar nicht anders, sonst könnte man als Redaktion nicht arbeiten.

Er gab zu, dass die Art und Weise, wie die Frankfurter Allgemeine berichtet hat, unwürdig sei.

Er meinte, er lässt das mal so stehen, ohne es direkt zuzugeben. Er wolle allerdings den Herrn Grafe nicht zur Kritik freigeben, es läge ja in seiner Verantwortung, so etwas anzunehmen und dann auch zu drucken.

Er hätte die Fakten besser prüfen müssen. Allerdings bliebe dazu im Alltag nicht die Zeit. Man bekomme Artikel von freien Mitarbeitern, bei denen man in gutem Glauben die Fakten ungeprüft übernehme und in diesem Fall sei es eben in besonderer Weise bedauerlich. Er wolle trotzdem an dem Artikel festhalten, obwohl er zugeben müsse, dass manchmal Artikel nicht recherchiert sind. Das könne er gar nicht bestreiten.

Es passiere einfach, dass Artikel falsche Angaben enthielten.

Dies sei aber keine böse Absicht. Es sei klar, dass dies nicht gut sei und auch für die Zeitung nicht gut ist. So eine Berichterstattung würde halt einfach passieren. Das wäre Alltag und auch einfach menschlich, solche Dinge in einem zu guten Glauben zu übernehmen.

Im Interesse der Wahrheit stimme er zu, dass der Anrufer in Zukunft die Berichterstattung über solche Themen übernimmt. Allerdings ohne Anspruch auf Veröffentlichung. Wenn der ehemalige Polizeibeamte etwas habe oder in dieser Sache einen Leserbrief schreiben wolle, dann würde er ihn weiterleiten und zur Veröffentlichung freigeben. Aber so ein Leserbrief dürfe natürlich nicht so lang sein, nur einen Absatz, wie er sagte.

Für die Richtigkeit der Angaben,

gez.  Andreas Böttcher

Und hier der Leserbrief an die FAZ:

In einem Zeitungsartikel muss die kritische Frage erlaubt sein, ob es in Deutschland nach den Dramen von Erfurt und Winnenden privaten Waffenbesitz geben darf.

Was man bei diesem stark ideologisch verfärbten Artikel aber deutlich bemerkt: Hier wird von Anfang an eine Tendenz vorgegeben, die völlig überspitzt dem sachunkundigen Leser einen Zustand von Unkontrollierbarkeit und Kriminalität der Legalwaffenbesitzer suggerieren soll. Mit voller Absicht werden Unwahrheiten überspitzt als Fakten verkauft, weil sie für den Leser sonst nicht spektakulär genug wären. Schon das Titelbild ist schlichtweg ein Witz. Es stellt Druckluftwaffen dar. Allein das sagt sehr deutlich etwas, oder finden Sie nicht?

Herr Grafe befindet sich schon seit Jahren auf einem Kreuzzug gegen alles, was mit Waffen zu tun hat und in diesem Zusammenhang ist ihm jedes Mittel recht, das seine abstrusen Absichten begünstigt.

Wenn es wirklich solche unhaltbaren Zustände hinsichtlich des Legalwaffenbesitzes geben würde, warum dürfen Waffenbesitzer dann ihre Waffen noch besitzen? Da gäbe es noch viel zu sagen. Zeigen Sie der Zeitung durch Leserbriefe, was sie von einer solchen Berichterstattung halten.

Eine öffentliche Entschuldigung des Herrn Grafe bei allen Legalwaffenbesitzern ist ausdrücklich erwünscht.

Andreas Böttcher
Näheres der Redaktion bekannt

 

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Soso, man überspitzt also ein bißchen, da die Zeitungen keine wissenschaftlichen Arbeiten abliefern würden? Wie wäre es denn, wenn sich die Zeitungen und restlichen Medien einfach an den selbstauferlegten Pressekodex halten würden? Ich konnte die Stelle nicht darin finden, wo steht, das Lügen und Betrügen ausdrücklich erwünscht ist.

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Ich sehe das eher als große Chance. Offensichtlich brennt in den Redaktionen die Luft. Man hat keine Zeit Sachen zu recherchieren oder zu prüfen oder sauber zu formulieren.

Heißt dass dann nicht auch, dass es eine Chance gibt "unsere Sache" in die Mainstreammedien zu bringen?

Ich meine damit nicht den Marinireport in zerlegter Form oder eine Liste von Fällen wo Grafe gelogen hat. Das läßt sich alles so nicht veröffentlichen. Da müsste sich ein Journalist ja hinsetzen und alles lesen und dann einen Bericht draus machen. Und offensichtlich haben die dazu wohl keine Zeit mehr. Vielleicht war das auch der Grund, warum wir noch nichts aus Brüssel gehört haben. Die Meldung die verschickt wurde war eine Information, kein Text den man so einfach veröffentlichen konnte. 

Edited by Zylinderbohrung
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Nichts ist umsonst im Leben:unschuldig:

Entweder das, oder weiter damit leben, dass der Großteil der Bevölkerung ein falsches Bild von uns hat. Ob ich jetzt einen Brief schreibe nach Brüssel, in meiner Freizeit, an jemanden, der durch seinen Posten Geld verdient und sich gefälligst selbst richtig informieren sollte, oder ob ich das ner Zeitung schicke. Ich sehe den Unterschied gerade nicht wirklich.

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Einen Artikel schreiben ist WESENTLICH aufwendiger, das ist nicht in ein paar Minuten, wie ein Brief erledigt. Und dann kommt die große Zensursula und schreibt eh alles redaktionsgerecht um. Also hat man sich den ganzen Aufwand umsonst gemacht. Das bringt nix.

Entweder werden die Köpfe der Journalügen umgepolt auf neutral oder es wird sich nie etwas ändern.

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Wurde das schon mal probiert? Ich bin ja erst seit Kurzen wieder "waffenlobbyistisch" unterwegs, habe also nichts mitbekommen was eventuell gelaufen sein könnte.

Nur mal so als Alltagsbeispiel: Bei uns im Dorf wird jedes "Großereignis" im Lokalteil  der Zeitung berichtet.  Einer der Gemeinderäte schießt Fotos und liefert das ganze mit ein paar druckreifen Sätzen samt Überschrift ab. Ich glaube schon, würde er nur die Information schicken was wer wie wo gemacht hat, so dass sich der Journalist das noch selber zusammenschreiben muss, käme gar nichts über uns. Warum auch? Uns ist vollkommen klar, dass das Lückenfüller sind, aber lieber fülle ich doch selbst die Lücke und warte nicht auf andere.

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