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Noch ein antikes MG!


Nasenbär

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Während der Feiertage habe ich beim Durchblättern meiner Unterlagen noch ein „Antikes MG“ gefunden: Eine „Zentrifugenkanone“ aus der Zeit des Amerikanischen Bürgerkrieges.

Dabei handelt es sich ein „L“-förmiges Rohr, dessen kurzes Ende so montiert ist, dass es – von einer Dampfmaschine betrieben – sehr schnell um seine Vertikalachse rotiert.

Von oben werden dann Projektile – das können eigentlich nur Rundkugeln sein, oder? – einzeln oder in kleineren Mengen „eingefüllt“, sobald eine gewisse Umdrehungszahl erreicht ist.

Diese verlassen das Rohr an einer definierten Stelle und fliegen dem Ziel entgegen.

Angeblich hätte das Dingens eine gute Treffgenauigkeit und erhebliche Durchschlagsleistungen zu bieten – und dass, obwohl dieses System ja meines Erachtens nur mit einem glatten Rohr und einer leicht unterkalibrigen Rollkugel (also eine RUND-Kugel) funktionieren kann.

Hauptkritikpunkt war die Dampfmaschine: Diese sei zu teuer und zu schwer, zudem zu unzuverlässig. Auch seien die Wartungskosten für die Maschine um ein vielfaches teurer als das Schiesspulver für eine „normale“ Kanone.

Das alles wiege die hohe Feuergeschwindigkeit nicht auf, zudem es ja auch andere Schnellfeuergeschütze gebe.

Heute gibt es jede Menge sehr gut funktionierende, wartungsarme Motoren und trotz der Preissteigerungen ist das Benzin noch immer billiger als Nitro- oder Schwarzpulver.

Allerdings wird auch hier eine Kugel durch einen Lauf getrieben, so dass die Sache WBK-pflichtig wäre – und wie das über den Beschuss kommen soll, weiss Gott allein!!!

Ich bring die Unterlagen die Tage mal mit und scanne Euch das ein – falls es überhaupt irgendjemanden interessiert ........

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ich kann mir ganz ehrlich auch bei aller Liebe nicht vorstellen, wie das mit der "Schussabgabe" bei dem drehenden System immer an der selben Stelle geschehen soll :oops:

Mich würde das auch interessieren!

Eine Idee hätte ich schon, wie die Schussabgabe realisiert werden könnte: Das L-Rohr rotiert innerhalb eines Reifens, der ein Auslassloch mit einem kurzen Lauf dran hat.

Zentripetalkraft.png

(Bild aus Wikipedia)

Die Zentrifugalkraft, die auf die Kugel wirkt, wird berechnet:

F = m x omega² x r

wobei F - Zentrifugalkraft (in Newton)

m - Masse (in kg)

omega - Kreisfrequenz (in Umdrehungen pro Sekunde)

und r - Radius (in m)

Muss mal schauen, wie daraus dann E für eine gegebene .58er Kugel berechnet wird:

Da in einem System die Energie immer gleich bleibt, kann man die Energie der losfliegenden Kugel mit der Rotationsenergie gleichsetzen. Zuntraler Faktor ist die Trägheit I = m x r² (für einen punktförmigen Körper, wie ihn unsere Vorderladerkugel darstellt). Somit ergibt sich für die Energie (in Joule)

E = 1/2 x m x r² x omega²

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Habe mal durchgerechnet - bitte nachrechnen!

Habe eine Kugel von 150g angenommen, die mit 10 Umdrehungen pro Sekunde um die Drehachse bewegt wird. Als Rohrlänge habe ich 1m angenommen - und bekomme exakt 7,5 Joule raus. Das kann doch nicht sein? Soooooo wenig?

Vergrössert man die Apparatur auf 2m Rohrlänge und erhöht die Umdrehungszahl auf 30 pro Sekunde (1800 u/min) erhält man endlich eine halbwegs erfolgversprechnde Energie von 270 Joule. (Wenn ich mich nicht verrechnet habe) Naja, auch nicht gerade umwerfend?

Edit: Alles Quatsch. Richtige Rechnung weiter hinten.

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Du hättest ja auch mal beim Scannen ein wenig darauf achten können, die Vorlage gerade einzulegen. Die Dateigrösse lässt sich übrigens selbst mit dem windows-eigenen Microsoft Photoeditor ganz einfach verringern: Gehe auf "Bild" und "Größe ändern" - 50% hier bewirken rein rechnerisch eine Verringerung der Datenmenge auf 25%! Dann noch bei "Datei" "Eigenschaften" das True Color durch was billigeres ersetzen, und Megashooter freut sich über den gesparten Speicherplatz!

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So, was ich letztens gepostet habe, alles Quatsch.

Physik 11. Klasse ist doch schon zu lange her.

Jetzt Butter bei die Fische:

Eine Bleikugel .58 wiegt ca. 19g (also 0,019 kg)

Nehmen wir zur Vereinfachung der Berechnung einen Hammerwurf; die Energie ist ja stets konstant.

Lässt man den Hammer von der Leine, fliegt er mit seiner bisherigen Geschwindigkeit weiter, allerdings geradeaus.

Die Geschwindigkeit berechnet man aus dem Radius (Rohrlänge) und der Umdrehungszahl

Geschwindigkeit = 2 * Radius * Umdrehungszahl

(bei u/min noch durch 60 dividieren, um auf 1/s zu kommen)

Energie = 1/2 Masse * Geschwindigkeit zum Quadrat

Rechenbeispiele (geg. m = 0,019kg und Rohrlänge 1m):

1000 u/min -> 104 J

2000 u/min -> 417 J

3000 u/min -> 938 J

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Hm. Das klingt aber nicht uninteressant. Ein 19 Gramm Geschoss musste man doch schon auf 3000 u´s bringen; vielleicht sogar mehr .....

Die Energieformel ist ja klar, aber wie Du von den U´s auf die Joules gekommen bist, verstehe ich nicht .... dafür hatte ich im mündlichen Abi in Kunstgeschichte eine glatte EINS !!!! (FÜNFZEHN Punkte)

Physik hatte ich leider geschwänzt ...

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Wenn man sich das Bild anschaut, dann ist hat die Zentrifuge tatsächlich max. 75 cm Rohrlänge. Allerdings sollen lt. Text die Kugeln 32 Pfund schwer gewesen sein (da wären dann ein Kaliber von ca. 5,5 Zoll ).

Da komme ich bei 800 Umdrehungen auf satte 14.000 Joule. Ich weiss zwar nicht, ob das 9 Zoll Holz durchschlägt, aber der Baum kippt vielleicht um.

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