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#LasVegas: Ich äußere mich dann mal!


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Las Vegas ist medial abgefrühstückt

Das Unmenschliche

Was tief im Inneren bleibt, ist das Mitleiden mit den Hinterbliebenen der Opfer, ein irritierendes Erleben von Fassungs- und Hilflosigkeit. Wir erreichen angesichts solcher Taten die Grenze des Verstehens und können das „Wieso“ nicht im Ansatz erahnen. Eine Tat von solcher barbarischen Unmenschlichkeit lässt uns verstört, hilflos und in den inneren menschlichen Grundfesten erschüttert zurück. Wir müssen erst die Fassung wieder gewinnen, um klare Gedanken fassen zu können. Aus diesem Grund haben wir uns Zeit für eine Stellungnahme genommen.

Getreu dem Motto „jeder Horror hat begrenzte Halbwertzeit!“ gehen die Medien zum „Business as usual“ über. Die Politik verfällt in die immer gleiche Litanei der Gesetzesverschäfungen, die eine trügerische Scheinsicherheit suggerieren. Die einzig vernünftige Aussage zu dem unmenschlichen Attentat auf Menschen kam vom amerikanischen Präsidenten, der sagte, man müsse – bevor man Gesetze verschärfe – die Hintergründe und Motivation des Übeltäters kennen.

Übeltäter und Unmensch ist auch aber jemand, der seine exponierte Position innerhalb einer sozialen Gruppe nutzt, um Menschen zu manipulieren, auszubeuten oder für seine Zwecke zu missbrauchen. Niemand käme auf die Idee, auf Grund einer solchen Möglichkeit des Missbrauchs, exponierte Positionen innerhalb von sozialen Gruppen zu verbieten oder ihre Übernahme einer besonderen Reglementierung zu unterwerfen.

Unmenschliche Verbrechen – wie das von Las Vegas – die als Spitze des Eisbergs zu sehen sind, machen schlagartig bewusst, dass wir unserem instinkthaften Säugetiererbe noch nicht entkommen sind. Machtwille, hierarchisches Verhalten und die Ausnutzung von Stärke zur Willensdurchsetzung innerhalb des „Rudels“ (der sozialen Gruppe) sind fester und akzeptierter Bestandteil des heutigen „menschlichen“ Miteinanders, teilweise wissentlich solange geduldet bis die Untaten nicht mehr verdeckt werden können.

Gewalt gegen Mitmenschen, sei sie wirtschaftlich, seelisch oder körperlich ist ein fester und akzeptierter Bestandteil der menschlichen Gesellschaft.

Mensch werden

Soll Gewalt vermieden werden, ist ein Wandel der Gesellschaft notwendig. Religion mit ihren Verhaltensmaßregeln und Gesetze mit ihren Verboten sind der offene Ausdruck dafür, dass wir uns als menschliche Gemeinschaft nicht gegen Urinstinkte verhalten können. Selbst mit Regeln und Gesetzten können wir bisher nicht alle friedvoll zusammen leben.

Die Fähigkeit zur verbalen Sprache im Wort und Schrift befähigt uns als Menschen nur diesen Regelkanon zu fixieren. Diese Fähigkeit sollte uns nicht so vermessen machen uns über andere Lebewesen zu erheben. Im Tierrudel oder in einer Tierherde werden Regeln nonverbal transportiert.

Menschliche Grausamkeit, Krieg und die seelische Zerstörung von Menschen werden durch keine Form der Reglementierung verhindern. Jede dieser Taten ist in Bezug auf eine Weltbevölkerung von über 7.500.000.000 Menschen jedoch nicht mehr und nicht weniger als ein Einzelfall. Der zukünftige Einzelfall wird durch keines der bisher benutzten rechtlichen Mittel verhindert werden können.

Es sind grausame, erschreckende und verabscheuungswürdige Einzelfälle – verursacht durch einzelne Menschen.

Diese Einzelfälle sind nicht verursacht worden durch Werkzeuge, sondern durch Menschen und sie zeigen die tiefsten Abgründe des Menschen: eine tiefe, das Menschliche verachtende, innere Wut/Verzweiflung, ein immenses Aggressionspotential oder eine psychische Störung. Wir müssen lernen, dies zu erkennen, das Entstehen zu verhindern und Hilfe schaffen.

Ich bin definitiv der Meinung, dass die Waffengesetze überarbeitet werden sollten. Sie sollten jedem die Möglichkeit bieten, sich innerhalb der Gesellschaft gegen unberechtigte Übergriffe schützen zu können. Die Übergriffe gehen von einer verschwindend geringen Menge aus, aber sie werden immer wieder passieren. Das ist die Realität,mit der wir leben müssen.

Weder Pistolen, halbautomatische Gewehre (egal wie modifiziert), noch vollautomatische Gewehre töten Menschen. Pistolen, Gewehre, Autos, Messer, Sprengstoffe, LKWs oder was auch immer benutzt wird, wenn ein Mensch auf eine besonders spektakuläre Weise seiner Unzufriedenheit Ausdruck verleiht oder seiner Wut freien Lauf lässt, sind leblose und unbeseelte Gegenstände oder Werkzeuge.

Der Mensch, der sie unsachgemäß nutzt oder missbraucht, ist das Übel.

Ich denke zur Vermeidung sozialer Ungerechtigkeit, materieller Ungleichheit und dem evolutionären Drang an der Spitze einer hierarchischen Pyramide stehen zu wollen, sollten wir Menschen uns selbst unter die Lupe nehmen und selbstkritischer mit uns umgehen. Wir sollten uns fragen, welche Missstände es verursacht, Kleidung und Nahrung aus Billiglohnländern kaufen, für die Kinder ihre Gesundheit opfern. Wir sollten überlegen, wenn wir elektronische Geräte nutzen, für die die Lebenswelt anderer Menschen zerstört wird, welche Folgen dies hat. Leben wir „Geiz ist Geil“ und protzen mit unserem materiellen Überfluss, so weckt das Neid. Die Zerstörung von Menschen, Lebensraum und Arbeitsplätzen, wissentlich in Kauf genommen, erzeugt Wut und Verzweiflung.
Vielleicht gewöhnen wir es uns einfach auch an, anderen ein Lächeln zu schenken.

Im Erleben einer Untat – wie sie in Las Vegas passiert ist – vergessen wir schnell, dass das Töten von unseres Gleichen je nach situativem, politischem, religiösem oder wirtschaftlichem Anlass vollkommen unterschiedliche Emotionen wie: Erschrecken, Furcht, Hurrarufe, Abscheu, Fassungslosigkeit, Erschütterung, Verstörung, Zustimmung oder Hilflosigkeit in uns zurücklässt. Schlimmer noch, dass dieses Töten innerhalb der menschlichen Gesellschaft durchaus willkommen gefordert und hingenommen wird.

Solange der Mensch in seiner Säugtierebene als Rudeltier verhaftet ist und wir in einer Ausbeutungsgesellschaft leben, werden Menschen immer wieder Menschen töten!

Die Realität akzeptieren

Entweder keine Waffen für niemanden, nicht für Politiker, Ordnungskräfte und das Militär oder humanes Miteinander, zu dem ein miniminimaler Prozentsatz der Säugetierspezies Mensch nicht fähig zu sein scheint. Gegen diesen minimalen Teil der Weltbevölkerung sollte sich jeder schützen können.

….und trotz allem wird immer das Werkzeug verantwortlich gemacht!

Waffenbesitz zu erschweren wird Taten gegen Menschen NIE verhindern. Das Erlernen von verantwortlichem Umgang mit den Mitmenschen reduziert Gewalt auf alle Fälle und nichts anderes fordern alle Religionen der Welt von uns Menschen, schält man den historischen und ideologischen Teil sauber von ihnen ab.

Solange wir noch nicht Mensch geworden sind, wird der gewaltsame Tod unser ständiger Wegbegleiter sein.

Der Rest ist Augenwischerei.

Oliver Huber
1. Vorsitzender der German Rifle Association

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