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Jeff Cooper und sein österreichisches Steyr-Scout


Jägermeister

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Jeff Cooper und sein österreichisches Steyr-Scout

Lange hat Jeff Cooper über sein Konzept eines Scout-Gewehres nachgedacht. Verwirklichen konnte er es schließlich in Österreich – das war das Steyr-Scout. Anerkennenswert, wie man bei Steyr den Ideen Coopers gefolgt ist. Und das Scout gibt es immer noch. Es sollte in keinem Haushalt fehlen, das meine ich. Ich habe zwei davon (308 und 376), eines davon gehört meinem Sohn.
Cooper wollte ein Gewehr schaffen, das leicht, kurz, handlich ist und eine wirksame Patrone verschießt. Das ist ihm gelungen und das Scout ist bisher das beste aus dieser Konzeption, obwohl die Idee dazu auch von anderen Firmen umgesetzt worden ist, Ruger zum Beispiel.
Wie der Name schon sagt, ein Gewehr für einen Scout, einen Soldaten, der allein auf sich gestellt, Aufgaben eines Spähers und Einzelkämpfers zu erfüllen hat. Wenn man es genau nimmt, das, was  ein Jäger normalerweise auch macht. Bei unserem Heer ist es natürlich nicht eingeführt, wir haben ja andere Sachen auch nicht.
Also, die erste Idee dazu: Kaliber 308, zwei Magazine zu je 5 Schuß, eins davon im Schaft, ein klappbares Zweibein, Zielfernrohr mit weitem Abstand vom Auge und ein Repetierer, kein Halbautomat. Gewicht nicht über 3 kg. Wichtig war auch die Ching-Sling, die einen stabilen Anschlag beim freihändig Schießen gewährleistet.
Ein wirklich ideales Scout-Gewehr, das Cooper hier gelungen ist und Gratulation auch der Firma Steyr.
Das Scout habe ich viel in Afrika geführt, auch das Nachfolgemodell mit dem Kaliber .376 Steyr. Die Freunde, die mit mir gejagt haben, wollten das alle haben, ganz besonders das 376er, das Cooper gerne als „Dragoon“ bezeichnet hat. Eine ganz wunderbare Patrone.
Wie es scheint, hat aber die Fa. Steyr das Gewehr nicht wirklich geliebt, die diesbezügliche Vermarktung war ein Jammer. Ich glaube, daß man das in den USA gar nicht ernstlich angeboten hat und in Afrika auch nicht.
Ich hatte damals ein eher ernüchterndes Gespräch mit Jeff als er die .376 entwickelt hat. Hirtenberger sollte die Patrone zuerst produzieren, war aber nichts, jetzt produziert Hornady. Seinen bitteren Kommentar dazu erspare ich uns und auch den österreichischen Firmen.
Steyr hat dann die .376 überhaupt aus dem Scout-Programm genommen und dafür eine .223 produziert. Was soll man dazu sagen? Steyr sagt, die Patrone wäre den österreichischen Jägern zu heftig gewesen. Na Ja. So sind sie halt, die österreichischen Jäger.
Noch ein Nachtrag dazu: Als Cooper 2006 gestorben war, habe ich bei der Firma Steyr vorgesprochen und gemeint, man möge doch ein Steyr-Scout-Commemorative herausbringen, so mit Plakette, Schriftzug und Luxusausstattung, wie man es halt alle Jahre bei Winchester macht.
Der Verantwortliche damals (den Namen sage ich nicht): „Wer soll denn des kaufen?“
Antwort: In den USA kannten ihn Millionen Schützen, er war ja schon zu Lebzeiten eine Legende. Hunderttausende, die sich mit dem berühmten Gewehr gerne an Cooper erinnert hätten. Aber: so ist halt Österreich. Verkaufen will man nicht so wirklich gerne.

Dr. Georg Zakrajsek 

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Steyr war im Marketing schon immer Scheiße. Das AUG wischt mit der ganzen Konkurrenz den Boden auf, aber die haben es nicht richtig verkauft. Das Scout ist speziell mit EER Optik ein Meisterstück, auch in der Ergonomie.

Das Steyr Scout in .223 macht sehr wohl Sinn. Es gibt wenig, was man damit auf 500m nicht töten kann. Zumindest in Europa und das inkludiert Ziele, die sich auf den Hinterbeinen bewegen.

Mit .308 sollte man dann wirklich ALLES abdecken.  Abseits der USA und Afrikas sehe ich die .376 eigentlich nur für jene die Glauben den absoluten Schweinehammer zu benötigen. Ob es Sinn macht ist die andere Frage.

BTW würde ich auch immer das angenehmer zu schießende Gewehr wählen.

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vor 7 Stunden, erik_fridjoffson sagte:

Ich hab mir dieses Jahr das Ur-Scout geleistet 30M1 Carbine, das wird jetzt noch etwas aufgepeppt...

Wenn ich den Begriff richtig verstanden habe, ist der Ur-Scout noch viel älter. Der Alfa-Katalog von 1911 ist voll mit solchen Dingern. ZB. der Mauser Karabiner Modell 88. Den gibt es zwar nicht mit 2. Magazin im Schaft, aber mit einem Behälter für einen Laderahmen. 

Auch bei den führigen Halbautomaten war man damals schon gut sortiert.

https://archive.org/stream/AlfaWaffenkatalog1911/Alfa Waffenkatalog - 1911#page/n29/mode/2up

 

Alfa%20Waffenkatalog%20-%201911_0027.jp2&scale=4&rotate=0Alfa%20Waffenkatalog%20-%201911_0101.jp2&scale=4&rotate=0

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vor 19 Stunden, Glockologe sagte:

Das Steyr Scout in .223 macht sehr wohl Sinn. Es gibt wenig, was man damit auf 500m nicht töten kann. Zumindest in Europa und das inkludiert Ziele, die sich auf den Hinterbeinen bewegen. Mit .308 sollte man dann wirklich ALLES abdecken.  Abseits der USA und Afrikas sehe ich die .376 eigentlich nur für jene die Glauben den absoluten Schweinehammer zu benötigen. Ob es Sinn macht ist die andere Frage.

Macht jagdlich Sinn, wenn man sich zB. nicht die Nacht mit Nachsuche irgendwo in einem Jungwald in steilem Gelände um die Ohren hauen will.

Speziell als Gastjäger ist man gut beraten, dass alles auf was man abdrückt, sofort im Feuer liegen bleibt. Der Jagdherr und sein Hund sind erfahrungsgemäß dankbar. :elch:

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