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Schwarzhändler begeistert von Waffenrechtsverschärfungen


El Marinero

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Heute morgen sprang mir beim Brötchen holen die Schlagzeile der Hamburger Morgenpost ins Auge. Der Artikel ist einfach göttlich, obwohl er von der Boulevardpresse stammt:

HAMBURGER WAFFENHäNDLER PACKT AUS

"Ich mache im Monat 15000 Euro"

Schießkugelschreiber gibt's für 200 Euro / Nachfrage ist um 25 Prozent gestiegen

Drei Maschinenpistolen, 58 weitere Knarren und tausende Schuss Munition: Bei Guido W. in Altengamme fand die Polizei ein regelrechtes Waffenlager (MOPO berichtete). Er wurde festgenommen. Jahrelang soll der 41-Jährige illegal mit Waffen gehandelt haben. Vor einem Jahr gab der Fräsmaschinen-Händler einem TV-Reporter ein Interview. Seine Bedingung: absolute Anonymität.

Frage: Sie handeln mit illegalen Waffen. Lohnt sich dieses Geschäft, kann man davon leben?

Guido W.: Ich mache im Monat zwischen 10000 und 15000Euro damit. Die Nachfrage ist seit der Waffengesetzänderung 2003 um 25 Prozent gestiegen. Die Leute wollen hauptsächlich Pistolen. Markenware oder einfach nur etwas, das schießt, das kommt immer auf den Kunden und den Preis an.

Frage: Markenware? Also Walther oder Smith & Wesson?

Guido W.: Nein, österreichische Glock vor allem. Die Leute reißen mir die aus der Hand. Ich krieg' alle paar Tage eine angeboten, und die sind sofort weg, ich verkauf' die in wenigen Stunden. Manche mit Schalldämpfer.

Frage: Was kostet denn so was auf dem Schwarzmarkt?

Guido W.: Zwischen 800 und 1200 Euro, je nach Ausstattung, Zubehör und Ausführung.

Frage: Was ist noch gängig?

Guido W.: 38er-Revolver, die gehen häufig. Gefragt sind auch alte 7,65er-Pistolen.

Frage: Und bei Sonderwünschen, wenn ich was Besonderes bestelle?

Guido W.: Meist ist das in wenigen Tagen verfügbar. Kommt natürlich immer drauf an, aber im Grunde ist auf dem Markt wirklich alles zu bekommen.

Frage: Was ist mit Schießkugelschreibern?

Guido W.: Stück 200 Euro, bei zehn oder mehr natürlich auch billiger, da gibt's dann Rabatt. Sind wirklich gut mit Sicherheitsraste, nicht der übliche Schrott. Im Augenblick sind sie der Renner, die Kunden sind ganz wild darauf.

Frage: Was für Kunden?

Guido W.: Ich frag da nicht, wofür die das brauchen. Überwiegend sind das nichtdeutsche Kunden. Die deutschen sind sehr vorsichtig. Aber dann kaufen die umso heftiger, häufig sind das Waffennarren, die wollen dann nach der ersten Waffe echt alles haben.

Frage: Und das Risiko?

Guido W.: Na ja, ich hatte da letztens ein paar eigenartige Kroaten, die wollten wohl nicht bezahlen. Im Augenblick trag' ich da lieber eine Schutzweste. Kann immer mal was passieren. Ich trag' auch immer eine Taschenpistole, ist sicherer.

Frage: Und die Polizei?

Guido W.: Von denen gehören doch viele zu meinen besten Kunden. Letztens bin ich mit einem Kumpel durch eine Kontrolle, da hat mich der Zoll rausgezogen. Ich hinten im Kofferraum ein paar Pistolen in Holstern, mein Kumpel die Taschen voll mit Drogen. Und die Zöllner sind abgegangen wegen einer Stange polnischer Zigaretten in der Mittelkonsole, völlig bescheuert.

Frage: Also reine Nervensache?

Guido W.: Ja, man muss schon etwas dreist sein dabei. Klar bin ich vorsichtig und schau mir bei Grenzen erst mal genau an, wo und wann ich da am besten rüberfahre. Und die Waffen sind dann meistens auch zerlegt, das ist kein Problem. Am Anfang hab' ich da auch ganz schön geschwitzt, aber jetzt nicht mehr. Ich mach' das seit Jahren, da weiß man, wie man es machen muss. Und ich hab' Leute, auf die ich mich voll verlassen kann.

Frage: Und wie soll es weitergehen für Sie?

Guido W.: Mal schauen. Wenn die jetzt wirklich das Waffengesetz verschärfen wollen und die Nachfrage noch mal um 25 Prozent zunimmt, dann kann es doch nur besser laufen für mich. Ich freu' mich jedenfalls schon darauf.

Zitat:

"Die deutschen Kunden sind sehr vorsichtig"

Guido W., Waffenhändler

(MOPO vom 12.07.2008 / SEITE 2)

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Und ? Heroisierst Du das jetzt oder steht das hier auch "Neutral" ...

Er meinte sicherlich diesen Satz: "Mal schauen. Wenn die jetzt wirklich das Waffengesetz verschärfen wollen und die Nachfrage noch mal um 25 Prozent zunimmt, dann kann es doch nur besser laufen für mich. Ich freu' mich jedenfalls schon darauf."

Frank

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Genau. Das sind die Knackpunkte:

....

Guido W.: Ich mache im Monat zwischen 10000 und 15000Euro damit. Die Nachfrage ist seit der Waffengesetzänderung 2003 um 25 Prozent gestiegen.

....

Frage: Und wie soll es weitergehen für Sie?

Guido W.: Mal schauen. Wenn die jetzt wirklich das Waffengesetz verschärfen wollen und die Nachfrage noch mal um 25 Prozent zunimmt, dann kann es doch nur besser laufen für mich. Ich freu' mich jedenfalls schon darauf.

....

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Also das die Presse das mitmacht kann ja nur damit zusammenhängen das die sich ihren Nachrichtennachschub nicht abgraben !!!

Das dies die gleichen ARSCHLÖCHER sind die "UNS" immer durch den Kakao ziehen ist schon eine Frechheit ohne Beispiel .... zudem da Polizisten (!) mitmischen !!!

Den noch als WAFFENHÄNDLER zu bezeichnen ...

Also in diesem Falle sollte Herr Schäuble mal seine Fähigkeiten in der Redaktion anwenden ...!

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Schäubles Fähigkeiten beschränken sich im wesentlich darauf Bullshit zu quasseln , seine Meinung zu ändern und Rückzieher zu machen.

Ersteres können die Schmierfinken selber, letzteres ändert nichts in der Redaktion.

Falls Du auf die Onlinedurchsuchung anspielst, hat das nichts mit Schäubles Fähigkeiten zu tun. Wenn der das machen würde, könnten sich die Gangster entspannt zurücklehnen.

Ich denke mal, dass dieser Bericht in die Kategorie "Sommerloch" einzuordnen ist. Polizisten sind zwar teilweise korrupt und Gangster in Uniform, dass die sich aber in illegale Waffengeschäfte verstricken lassen glaub ich weniger.

Genauso wenig glaube ich an einen illegalen Waffenhändler der bereitwillig einem Schmierfinken von seinen Geschäften erzählt.

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§138 StGB.

Greift hier NICHT, da der Tatbestand nicht erfüllt ist, ebensowenig der des von fritzig genannten zugehörigen §140 StGB.

http://dejure.org/gesetze/StGB/138.html

Die Bezeichnung des Paragraphen ist hier trügerisch.

Das betrifft den Durchschnittsbürger wirklich nur in Ausnahmefällen, und auch wenn man in kriminellen Kreisen verkehrt, braucht man sich darum i.d.R. keine Sorgen zu machen, weil das eben Straftaten einer besonderen Qualität sind.

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"Ebenso wird bestraft, wer von dem Vorhaben oder der Ausführung einer Straftat nach § 129a ... zu einer Zeit, zu der die Ausführung noch abgewendet werden kann, glaubhaft erfährt und es unterlässt, der Behörde unverzüglich Anzeige zu erstatten."

§129a : "Ebenso wird bestraft, wer eine Vereinigung gründet, deren Zwecke oder deren Tätigkeit darauf gerichtet sind, ... Straftaten nach § 51 Abs. 1 bis 3 des Waffengesetzes zu begehen ... "

§51 Waffg: "(1) Mit Freiheitsstrafe von einem Jahr bis zu fünf Jahren wird bestraft, wer entgegen § 2 Abs. 1 oder 3, jeweils in Verbindung mit Anlage 2 Abschnitt 1 Nr. 1.2.1, eine dort genannte Schusswaffe zum Verschießen von Patronenmunition nach Anlage 1 Abschnitt 1 Unterabschnitt 3 Nr. 1.1 erwirbt, besitzt, überlässt, führt, verbringt, mitnimmt, herstellt, bearbeitet, in Stand setzt oder damit Handel treibt."

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"Die Bildung einer kriminellen Vereinigung erfordert - im Gegensatz zur Bande - ein Mindestmaß an fester Organisation und eine abschließende Rollenverteilung. Hinzukommen muss außerdem die gegenseitige Verpflichtung der Mitglieder auf einen gemeinsamen Verbandszweck."

Inwiefern hier von einer kriminellen Vereinigung gesprochen werden kann, wenn man nur Kontakt mit dem einen Händler hatte und der diffus von seinen Zulieferern spricht ("Ich krieg' alle paar Tage eine angeboten") , sei dahingestellt.

MMn reicht das nicht aus, um ein "glaubhaftes Erfahren" der Bildung einer kriminellen Vereinigung darzustellen, selbst wenn es sich um eine solche handelt.

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Das Gegenteil kann sogar eintreten, nämlich wenn man jemanden zu Unrecht verdächtigt , den Nachweis nicht erbringen kann.

Im übrigen wäre ich auch vorsichtig einen Vertreter einer internationalen Waffenschieberbande ans Bein zu pinkeln oder gar in den Knast zu bringen.

Die Rache ist mein spricht der Herr und der Staat billigt aus Dankbarkeit für gute Zusammenarbeit nicht mal eine Waffe zum Selbstschutz zu.

Nö da beide Augen und alle Ohren zuhalten, nix gesehen, nix gehört und da soll mir einer erst mal das Gegenteil beweisen.

Anders wäre es, wenn ich wüßte , daß meine Freundin vor hat eine Bank auszurauben und ich würde nichts unternehmen,...... obwohl die Kohle kann ich doch auch gebrauchen .....:rolleyes: (für Behördenmitleser : war nur ein Scherz :mrgreen:)

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Ich habe dem Herrn Urs von Däniken vom EJPD einmal gesagt, der Preisunterschied zwischen einer Waffe mit Vertrag und ohne Vertrag sei Fr. 300.-, nach der Einführung des WES für alle werde der Unterschied Fr. 1000.- sein. Der Büropolizist und seine Chefs bis hinauf zu Blocher haben nichts verstanden und führen den WES ab November 08 für alle Schusswaffen ab 1870 ein.

Weniger gut erzogene Leute als ich es bin würden von bürokratischen Ignoranten reden. Ich beschränke mich darauf, den Entscheid als trottelhaft, unwirksam und gegen alle schweizerischen Traditionen zu beurteilen.

Merke: Wenn Du einen Vetterli gegen einen K31 tauschest, muss der Erwerber des Vetterli einen WES vorweisen; der Erwerber des K 31 kann ihn sofort mitnehmen und muss den Erwerb nur melden.

humaag

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Ich habe dem Herrn Urs von Däniken vom EJPD einmal gesagt, der Preisunterschied zwischen einer Waffe mit Vertrag und ohne Vertrag sei Fr. 300.-, nach der Einführung des WES für alle werde der Unterschied Fr. 1000.- sein. Der Büropolizist und seine Chefs bis hinauf zu Blocher haben nichts verstanden und führen den WES ab November 08 für alle Schusswaffen ab 1870 ein.

Weniger gut erzogene Leute als ich es bin würden von bürokratischen Ignoranten reden. Ich beschränke mich darauf, den Entscheid als trottelhaft, unwirksam und gegen alle schweizerischen Traditionen zu beurteilen.

Merke: Wenn Du einen Vetterli gegen einen K31 tauschest, muss der Erwerber des Vetterli einen WES vorweisen; der Erwerber des K 31 kann ihn sofort mitnehmen und muss den Erwerb nur melden.

humaag

Ich glaube du irrst dich. Es wie mit den Drogen, die Preise werden im Laufe der Zeit fallen, weil sie ohne Zwischenhändler aus Ecken kommen wo die AK47 10.-sfr kostet. Natürlich wird dies nur bestimmte Waffen betreffen, besonders aud dem Osten. So eine Tokarev für 200.- wird sicher einfach zu finden sein.

Joker

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At Joker,

Ich glaube nicht dass ich mich irre. Ich habe 2 x die Erfahrung gemacht, dass mir ein happiger Aufpreis offeriert wurde, sofern ich die Waffe ohne Vertrag übergebe. In meiner 6-Jährigen Zeit als Präsident einer Sammlervereinigung wurde mir dies von einigen Mitgliedern, die die gleiche Erfahrung gemacht hatten bestätigt.

Ich betrachte den WES unter Privaten als angemessen, sofern sich Verkäufer und Käufer nicht kennen. In einem Verein von Sammlern sehe ich jedoch nicht ein, warum in Zukunft ein WES notwendig ist für die Übernahme einer schussunfähigen Sammlerwaffe, während eine moderne Jagd- und Schützenwaffe an jedermann übergeben werden kann.

Ein Vorkommnis zeigt die Unlogik unserer Oberen in Bern:

Vor der Verabschiedung des heute gültigen Gesetzes verkaufte ein Büchsenmacher in Bern völlig legal einen Karabiner 11 an einen Kunden. Dieser erschoss damit in der Nähe von Bremgarten ein völlig unbeteiligtes Mädchen. Die Politiker waren entsetzt und beschlossen, dass im neuen Gesetz alle Repetierer unter den WES fallen müssten. Ausgenommen waren: Der K a r a b i n e r 11, der K 31, andere zum Sport verwendete Repetierer und die Jagdgewehre.

Wo bleibt da die Logik? Haben die Herren nicht Logik mit Lobby verwechselt?

Gruss Hans

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Ich glaube nicht dass ich mich irre. Ich habe 2 x die Erfahrung gemacht, dass mir ein happiger Aufpreis offeriert wurde, sofern ich die Waffe ohne Vertrag übergebe.

Darum gehts Joker doch - wenn DU einem eine deiner Waffen verkaufen sollst, dann muss der dir natürlich einen besonderen Anreiz bieten, wenn das ohne Vertrag geschehen soll; schließlich hast du die Waffe ja legal gekauft und einen in der Schweiz angemessenen Preis bezahlt. Da ist doch klar, dass du die erstens nicht unter Wert hergibst und zweitens mit WES - das kostet dich als Verkäufer ja nichts, dass der Käufer einen WES hat, und wenn er keinen hat, verkaufst du eben an einen, der einen hat, um im legalen Rahmen zu bleiben. Da muss eben, wie gesagt, ein Anreiz geschaffen werden = mehr Geld.

Wenn aber einer auf Dutzenden oder Hunderten von Waffen sitzt, die irgendwo im ehem. Ostblock oder sonstwo vom Laster gefallen sind oder zu dort üblichen Preisen in großen Mengen gekauft wurden, dann hat der mit den hierzulande üblichen Preisen gar nichts am Hut - hier bestimmt eigentlich allein die Nachfrage den Preis, und bei dem unheimlichen Überangebot an solchen Waffen (Tokarev, Makarov & Co.) gehen die halt zu Schleuderpreisen weg.

Gerade die Waffen aus östlicheren Gefilden, die man hier legal kaufen könnte, sind auf dem Schwarzmarkt schon seit Jahren billiger als auf dem legalen Weg.

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