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US-Staaten überdenken Todesstrafe


rugerclub

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Quelle: http://www.ngz-online.de/public/article/panorama/ausland/674915/Einige-US-Staaten-ueberdenken-Todesstrafe.html

Washington (RPO). Angesichts der Wirtschaftskrise haben in mehreren US-Bundesstaaten Beratungen über die Abschaffung der Todesstrafe begonnen. Kosten für eine lebenslange Haft könnten bis zu zehnmal geringer sein bei der bis zur Vollstreckung aufgrund langer Berufungsverfahren Jahre vergehen können. Zudem würden die Anwälte der Gefangenen oft vom Staat bezahlt.

Auch der Unterhalt von Todestrakten und Todeskammern sei kostspielig. So rechnete das US-Informationszentrum zur Todesstrafe (DPIC) aus, dass die fünf seit 1976 ausgeführten Exekutionen in Maryland den Staat rund 37 Millionen Dollar gekostet haben.

Was kostet ein Mensch?

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Mal davon abgesehen, dass die ach so teuer zu unterhaltenden Todeskammern ein komplett selbstverschuldeter Kostenfaktor sind, ist es "lustigerweise" wirklich billiger, die Leute einfach an Altersschwäche sterben zu lassen.

"Lustig" ist das deswegen, weil der ganze geradezu abartige Aufwand, um zu prüfen, ob ein Todeskandidat wirklich schuldig ist, bei einem zu lebenslanger Haft Verurteilten nicht mal ansatzweise betrieben wird - obwohl das bei einem unschuldig Verurteilten in meinen Augen nicht viel besser ist.

Und dass die Anwälte gestellt werden, hat damit ja wohl nicht wirklich etwas zu tun.

Wer sich keinen Anwalt leisten kann, bekommt einen gestellt, das ist auch bei Leuten so, bei denen nicht die Exekution im Raum steht.

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Bedarf es eigentlich irgendwelcher Kostenüberlegungen oder Kostenfaktoren ,

um so etwas Perverses wie die Todesstrafe abzuschaffen ?

Es ist doch schon peinlich genug , daß es sie in einem demokratischen Land überhaupt noch gibt :rolleyes:

Außerdem finde ich die Tatsache , daß in Amerika Verurteilte Jahre bis Jahrzehnte in der Todeszelle hocken , bevor sie hingerichtet werden , fast

noch schlimmer als ein Standgericht mit sofortiger Hinrichtung :eek:

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Bedarf es eigentlich irgendwelcher Kostenüberlegungen oder Kostenfaktoren ,

um so etwas Perverses wie die Todesstrafe abzuschaffen ?

Es ist doch schon peinlich genug , daß es sie in einem demokratischen Land überhaupt noch gibt :rolleyes:

Außerdem finde ich die Tatsache , daß in Amerika Verurteilte Jahre bis Jahrzehnte in der Todeszelle hocken , bevor sie hingerichtet werden , fast

noch schlimmer als ein Standgericht mit sofortiger Hinrichtung

Fakt ist, dass es trotz allem jede Menge nachgewiesene Fehlurteile gibt - sprich: Unschuldig Hingerichtete.

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Ich bin auch nicht unbedingt Fan von Hinrichtungen!!

Früher wurden viele Ermittlungsfehler gemacht und unschuldige hingerichtet! Heute ist es zwar äusserst selten bis gar nie vor, dass ein Unschuldiger zum Tode verurteilt wird!

Jedoch was will man machen? Alle die vor zehn, fünfzehn Jahren verurteilt worden sind einfach so laufen lassen und bloss die "neueren" Fälle in die Todeszelle stecken?

Ich als Angehöriger eines früheren Mordopfers hätte meine Probleme damit! :rolleyes:

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Früher wurden viele Ermittlungsfehler gemacht und unschuldige hingerichtet! Heute ist es zwar äusserst selten bis gar nie vor, dass ein Unschuldiger zum Tode verurteilt wird!

Da wirst Du Dich vermutlich täuschen !

Genauere Zahlen noch hinrichtender Länder liegen ja nicht vor , weil es sich zumeist um Schwellenländer , Unrechtsregimes etc. handelt .

Aber allein die Zahlen aus USA lassen vermuten , daß es eben NICHT nur äußerst selten vorkommt.

Jedoch was will man machen? Alle die vor zehn, fünfzehn Jahren verurteilt worden sind einfach so laufen lassen und bloss die "neueren" Fälle in die Todeszelle stecken?

Von Laufenlassen kann ja nun mal schon gar nicht die Rede sein :eek:

Es kann nur um eine Umwandlung in Lebenslang gehen.

WAS man m.E. auch bei uns überdenken sollte , ist die Form des Vollzugs einer Freiheitsstrafe !

Zwischen dem , was heute als Vollzug praktiziert wird und dem , was nach vernünftigem Ermessen noch nicht mit Menschenrechten und Unrecht kollidiert ist m.E. ein himmelweiter Unterschied .

Was war so falsch an der früheren Unterteilung des Vollzugs in Zuchthaus und Gefängnis ?

Was da heutigentags abgeht , hat teilweise doch mehr den Charakter eines Ferienheims mit Gittern , als mit Vollzug einer Strafe .

Hier anzusetzen um verurteilten Verbrechern das Leben etwas schwerer zu machen und es ihnen leichter zu machen , das zu bereuen was sie getan haben , das wäre m.E. sinnvoller als Todesstrafe .

Gruß

GP

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Ich sehe das anders: wers verdient hat, hats verdient!

Genau da habe wir das Problem!

Wie will man den feststellen, wer es verdient hat und wer nicht? Auch ein Richter ist nur ein Mensch, der Fehler machen kann. Allmachtsansprüche gibt es nur in totalitären Regimes oder in stark religiös geprägten Gesellschaften.

Wenn wir dem Richter aber zugestehen müssen, dass er Fehler machen kann, wie will man dann vernünftig mit der Todesstrafe umgehen? Hat nur derjenige die Todesstrafe verdient, der das Verbrechen auch gesteht? Oder jeder der veruteilt wird? Gleichzeitig akzeptiert man, dass dann auch viele unschuldige hingerichtet werden? Wie verhindert man in diesem Fall den Missbrauch der Todesstrafe um unliebsame politische Gegner loszuwerden?

Und schau dir doch die Realität der Todesstrafe in den USA an. Da steht die Todesstrafe auf Mord. Trotzdem sitzen die meisten Mörder in den USA eben nicht in der Todesszelle. In der Todeszelle sitzen meist nur die, die einen schlechten Anwalt, zu wenig Geld, schlechte Presse!!!!!! oder die falsche Hautfarbe haben. Haben diese Menschen also eben deshalb die Todesstrafe verdient?

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Naja, man sollte das ganze mal aus Sicht der Gefangenen sehen. Ich denke das Lebenslänglich schlimmer sein kann als die Todesstrafe. (Dabei meine ich echtes Lebenslänglich, nicht unseren Kuschel-Strafvollzug)

Im übrigen sehe ich das wie Chleche: Wer es verdient hat soll weg. Da braucht man nichts hinein interpretieren.

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