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Hallo Leute,

in dem Film "Alamo" von 1960 mit John Wayne als Hauptdarsteller (des historischen David Crockett), Regisseur und wohl auch Produzent zieht sein Mitstreiter, der von Richard Widmark dargestellte, ebenso historische Jim Bowie (ja, der mit dem Bowie-Messer) mit einem sonderbaren 7-läufigen VL-Gewehr in die Schlacht gegen die mexikanische Armee. 6 dieser Läufe waren rund um den zentralen 7. Lauf als Bündel angeordnet, so dass sich ein recht massives Objekt ergab. Damit schoss Bowie/Widmark dann auch gleich 7x hintereinander auf die Angreifer. Leider wurde diese Waffe nicht näher erläutert.

Hat jemand eine Ahnung, was das für ein Schiessprügel gewesen sein könnte?

Sie muss aber tatsächlich einen echten, historischen Hintergrund gehabt haben, denn ich selbst habe mal in einem Militär-Museum in Athen (sic!!) genau so ein Stück unter den Exponaten gesehen, aber von den Museums-Fluis war natürlich keiner in der Lage, es näher zu erklären. Ich weiss aber noch, dass auf der Waffe die Inschrift "Le Page" eingraviert war. Nun wissen wir ja alle, dass die Le Page's eine berühmte Pariser Büchsenmacher-Dynastie aus dem 18. und 19. Jahrhundert waren, die sich u.a. auch um die Einführung der Perkussionszündung verdient gemacht haben.

Wer also weiss was Näheres über das Teil?

Gruss

DF

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Hallo DF

Gib mir eine Mailadresse von dir mit Platz für grösserer Anhänge und ich scanne dir einen Bericht aus einem SWM aus den 80er Jahren ein.

MfG

Mitr

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Ja, das könnte in der Tat das Nock-Salvengewehr gewesen sein, denn der Film "Alamo" wird ja ausdrücklich in dem Zusammenhang erwähnt.

2 Fragen bleiben dabei allerdings unbeantwortet:

(a) Wieso konnte dann Widmark/Bowie damit mehrere gezielte Einzelschüsse auf die Mexikaner abgeben? Das ging damit doch garnicht! War das vielleicht nur "künstlerische Freiheit"? In dem Film soll ja enorm viel historisch frei erlogen gewesen sein. (Könnte ja die Antwort sein, oder?!)

(B) Wieso steht dann auf dem von mir selbst in dem Athener Militär-Museum entdeckten Exponat "Le Page" direkt auf der Waffe eingraviert? Das war doch eine britische Erfindung, die vornehmlich in den napoleonischen Kriegen von Kriegsschiffen aus gegen die Franzosen eingesetzt wurde (und sich dabei noch nicht mal sonderlich bewährte, weil der Rückstoss der 7 zugleich abgefeuerten Läufe mörderisch war und zudem die Gefahr bestand, die eigene Takelage damit in Brand zu setzen). Leider war es mir damals in dem Athener Museum nicht erlaubt, mir den Mechanixnutz genauer anzuschauen, ob es da nicht doch eine Einzelfeuer-Möglichkeit gab. Und die Museums-Heinis wussten das natürlich nicht bzw redeten offensichtlichen Unfug, geprägt von Null-Ahnung.

Gruss

DF

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(a) Wieso konnte dann Widmark/Bowie damit mehrere gezielte Einzelschüsse auf die Mexikaner abgeben? Das ging damit doch garnicht! War das vielleicht nur "künstlerische Freiheit"? In dem Film soll ja enorm viel historisch frei erlogen gewesen sein. (Könnte ja die Antwort sein, oder?!)

Naja, "Hollywood" und "Realitätsnähe" schließen sich bis auf wenige Ausnahmen gegenseitig aus. Das Publikum will ja keinen Dokumentarfilm sehen, sondern ein Heldenepos. Wenn der Held in einer Sekunde seine Salve rausgerotzt hätte, könnte man das ja nicht so zelebrieren. Sieben tote, "böse" Mexikaner nacheinander sind doch viel "schöner".

(B) Wieso steht dann auf dem von mir selbst in dem Athener Militär-Museum entdeckten Exponat "Le Page" direkt auf der Waffe eingraviert? Das war doch eine britische Erfindung, die vornehmlich in den napoleonischen Kriegen von Kriegsschiffen aus gegen die Franzosen eingesetzt wurde (und sich dabei noch nicht mal sonderlich bewährte, weil der Rückstoss der 7 zugleich abgefeuerten Läufe mörderisch war und zudem die Gefahr bestand, die eigene Takelage damit in Brand zu setzen). Leider war es mir damals in dem Athener Museum nicht erlaubt, mir den Mechanixnutz genauer anzuschauen, ob es da nicht doch eine Einzelfeuer-Möglichkeit gab. Und die Museums-Heinis wussten das natürlich nicht bzw redeten offensichtlichen Unfug, geprägt von Null-Ahnung.

Das wäre das erste Museum, dem keine gefakten Teile untergejubelt wurden. Wahrscheinlich hat für den Aufkäufer die "Le Page"-Gravur einen ähnlich hohen Stellenwert wie für manche deutsche Sammler ein natürlich absolut originaler WaA-Stempel oder, noch "besser", eine gewisse Doppelrune...

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Mir bitte auch.

Dann schick mir deine Adresse mit genügend Kapazität für Anhänge. Wenn ich morgen zu normaler Zeit Feierabend habe sanne ich den Bericht ein und versende ihn. Das Heft (SWM 12/83) habe ich bereits hervorgeholt.

Schönen Abend!

Mitr

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Hallo Mitr,

vielen, vielen Dank, alle 4 Dateien/Seiten ausreichend leserlich angekommen!

Durch die Verwendung eines langsam(er) abbrennenden SP und spiralige Anordnung der Zündkanäle, beginnend mit dem rechts äussersten und endend mit dem inneren Lauf wäre es ja vielleicht möglich gewesen, dass nicht alle Schüsse nahezu zugleich brechen, sondern dass es so zu einer Art Reihenfeuer gekommen wäre: Der enorme Rückstoss wäre leichter zu ertragen gewesen und die 7 Schüsse wären in einer Art Schwenkbewegung besser auf die "Empfänger" zu verteilen gewesen.

Gruss

DF

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