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Zeitungsartikel über Waffenabgaben in Rinteln bzw. Bingen


bopper

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http://www.schaumburger-zeitung.de/portal/lokales/sz-heute/rinteln_Hunderte-Waffen-und-kein-Ende-_arid,167633.html

Das Foto auf der verlinkten Seite zeigt wieder das übliche Sammelsurium von hauptsächlich KK- bzw. Druckluft-Einzellader-Langwaffen.

Rinteln

Hunderte Waffen und kein Ende

Landkreis/Rinteln (mld). Die Meldung hat die Runde durch die lokalen Medien gemacht: Knapp 300 Schusswaffen sind seit Ende Mai in den Landkreisen Schaumburg und Nienburg bei der Polizei und den Waffenbehörden abgegeben worden – 40 davon waren nicht registriert.

„Was aus dem Verkehr gezogen wird, kann keinen Schaden mehr anrichten“, sagt Kriminalkommissar Ulrich Surmann. In Rinteln sind in etwa drei Monaten knapp 20 Waffen abgegeben worden, in den Landkreisen Schaumburg und Nienburg etwa 300. Foto: mld „Für knapp zweieinhalb Monate ist das eine tolle Leistung“, zeigt sich Kriminalhauptkommissar Reinhard Krüger zufrieden. Und allein an dem Wochenende, an dem die Pressemitteilung über die Waffenabgabe erschienen war, seien noch einmal Waffen abgegeben worden. „Das zeigt uns, dass es noch lange nicht zu Ende ist“, so Krüger.

Die Art der abgegebenen Waffen sei „querbeet“: Von Bolzenschussgeräten über alte Jagdgewehre bis hin zu Hieb- und Stichwaffen gebe es alles. Am häufigsten seien Kleinkaliber-Schusswaffen und Luftgewehre. Meist seien die Waffen vererbt worden und die Erben wollten mit den Waffen nichts zu tun haben. „Solche Erbschaften werden oft als Ballast angesehen“, meint Krüger.

Die abgegebenen Waffen werden allesamt vernichtet – das geschieht in Hildesheim, wo die Waffen in ihre Einzelbestandteile zerlegt, also Metall-, Holz- und Kunststoffteile voneinander getrennt und schließlich beseitigt werden. Die Metallteile werden in einem Hochofen eingeschmolzen.

Für alle Waffenbesitzer gibt es gesetzliche Sicherheitsanforderungen, die „unbedingt einzuhalten sind“, so Krüger. Sie sind je nach Art und Anzahl der Waffen verschieden, schreiben jedoch alle die sachgemäße und sichere Aufbewahrung der Waffen vor, zum Beispiel in Tresoren oder Waffenschränken.

Das nach dem Amoklauf von Winnenden überarbeitete Waffengesetz erlaubt es den Polizeibehörden, unangemeldete Kontrollen bei Personen mit Waffenschein durchzuführen um sicherzustellen, dass Gewehre und Pistolen sicher aufbewahrt werden. „Das ist natürlich nur bei registrierten Waffenhaltern möglich“, erklärt Krüger, also vor allem bei Jäger und Schützen.

(...)

„Was aus dem Verkehr gezogen wird, kann keinen Schaden mehr anrichten“, fügt Kriminalkommissar Ulrich Surmann hinzu.

Gefragt nach der Zahl der Waffenbesitzer in den Landkreisen Nienburg und Schaumburg gibt sich Kriminalhauptkommissar Krüger bedeckt: „Mutmaßungen über illegale Waffenbesitzer wären rein spekulativ.“ Einige Zahlen kann er dennoch nennen: Allein in der Stadt Nienburg gebe es etwa 600 registrierte Waffenbesitzer. Die Dunkelziffer derjenigen, die illegal Waffen zu Hause haben, „ist wahrscheinlich um ein Vielfaches höher“.

Anderer Ort, gleiches Thema:

http://www.allgemeine-zeitung.de/region/bingen/bingen/7286127.htm

Viele geben freiwillig Waffen ab

22.08.2009 - BINGEN

Von Lena Fleischer

GESETZ Polizei und Kreisverwaltung registrieren gestiegene Annahme von Pistolen und Gewehren/Oftmals Erbstücke

Das Blutbad von Schwalmtal am Niederrhein hat gezeigt, was geschehen kann, wenn Waffen in falsche Hände geraten. Und auch der Täter von Winnenden hatte sich aus dem elterlichen Waffenschrank bedient und 15 Menschen umgebracht. Seit dem Amoklauf ist eine Diskussion um den privaten Gebrauch von Schusswaffen entbrannt - auch in Bingen. Denn eine Gesetzesänderung, die für die Rückgabe von illegal besessenen Waffen eine Straffreiheit in Aussicht stellt, ist noch nicht in Kraft.

Dennoch wurden in diesem Jahr bisher rund 100 kleinkalibrige Waffen oder so genannte "Flobbert" bei der zuständigen Waffenbehörde der Kreisverwaltung oder bei der Binger Polizei freiwillig abgegeben. Das sind nach Angaben von Thomas Zöller von der Kreisverwaltung "deutlich mehr" als in den Vorjahren. Grund: Im April ist eine Änderung des Waffengesetzes in Kraft getreten, die besagt, dass das Führen von Hieb- und Stoßwaffen, bestimmter Messer und von Spielzeug- oder Dekorationswaffen, die wie echte Schusswaffen aussehen, in der Öffentlichkeit verboten ist.

Das gleiche gilt für Messer mit feststehender Klinge mit einer Länge von mehr als zwölf Zentimetern und von Messern mit einhändig feststellbarer Klinge. Eine Ausnahme besteht nur bei berechtigtem Interesse, also etwa im Zusammenhang mit der Berufsausübung, der Brauchtumspflege, dem Sport, wenn etwa ein Angler ein Filetiermesser verwendet, oder bei Arbeitsmessern von Handwerkern.

Ein weiterer Grund, weswegen auch Binger ihre Waffen abgeben, sind die verschärften Regelungen zur Aufbewahrung. Denn bereits jetzt ist eine fachmännische Blockierung notwendig - und die kostet Geld. Dass darum vor allem die Kleinkaliber abgegeben werden, überrascht auch Frank Gautsche, Leiter der Polizeiinspektion Bingen, nicht. Denn der Wert dieser Waffen ist gegenüber dem Aufwand, der nötig wäre, um sie legal zu behalten, oft gering.

(...)

Im Landkreis gibt es laut Zöller 5322 registrierte Waffenbesitzer, etwa 8800 Kurzwaffen, also Pistolen und Revolver, und rund 15800 Landwaffen, also Büchsen und Flinten.

Viele Waffen, die nun abgegeben werden, stammen aus Nachlässen und Erbschaften, weiß auch Gautsche. Wer allerdings eine Waffe erbt, muss sie von einem autorisierten Büchsenmacher oder einem Waffenhändler unbenutzbar machen lassen. Eine Ausnahme gilt, wenn der Erbe das eigene Bedürfnis zum Waffenbesitz nachweisen kann, beispielsweise, weil er Jäger, Sportschütze oder Sammler ist.

Eine Überprüfung der Zuverlässigkeit und Eignung aller, auf die eine Waffenbesitzkarte zugelassen ist, muss laut Waffengesetz mindestens alle drei Jahre erfolgen. Auch, wenn die Binger Polizisten bei Einsätzen oder Durchsuchungen Waffen finden, werden sie waffenrechtlich überprüft und gegebenenfalls der Staatsanwaltschaft übergeben.

Rund fünf bis zehn Waffenbesitzkarten muss die Kreisverwaltung pro Jahr widerrufen, schätzt Zöller - meist sind Delikte wie Trunkenheit am Steuer oder Steuersachen der Grund, die an der Zuverlässigkeit der Inhaber zweifeln lassen.

Sämtliche Waffen übrigens, die bei der Waffenbehörde oder der Polizei abgegeben werden, werden vernichtet.

Nachtrag:

Noch ein solcher Beitrag aus der "Schwäbischen Post":

http://www.schwaebische-post.de/436300/

Aus dem Tresor zur Verschrottung

Nach dem Amoklauf von Winnenden sind auch in Aalen mehr Waffen zur Vernichtung abgegeben worden

Wie in anderen Städten und Gemeinden, so sind auch in Aalen mehr Waffen von ihren Besitzern freiwillig abgegeben worden. Bis Ende Juli dieses Jahres wurden dem Ordnungsamt der Stadt 34 Schusswaffen gebracht, im gesamten Vorjahr waren es gerade mal zehn. Anders als zum Beispiel Crailsheim hat Aalen jedoch nie Geschäfte mit abgegebenen Waffen gemacht.

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Manfred Moll

Aalen. Dass eine realativ hohe Zahl an Waffen abgegeben worden ist, führt Oberbürgermeister Martin Gerlach auf den Amoklauf von Winnenden zurück. Das schreckliche Verbrechen hat ganz besonders diejenigen sensibilisiert, die eine (funktionsfähige) Waffe besitzen, aber keine Verwendung dafür haben. Das können, zum Beispiel, Menschen sein, die eine Pistole oder ein Gewehr geerbt haben.

(...)

Immer wieder kommt es vor, dass nicht nur ein Gewehr oder ein Revolver abgegeben wird, sondern gleich mehrere. So überraschte ein Aalener die Rathausbediensteten, als er mit sage und schreibe acht Schusswaffen (drei Pistolen, drei Revolver, zwei Gewehre) ankam, die er verschrotten lassen wollte.

Darauf konnte der Mann vertrauen, denn die Stadt Aalen habe zu keinem Zeitpunkt die abgegebenen Waffen wieder zu Geld gemacht, betont Uta Singer. Dass die Stadt Waffen nicht verkauft, sondern zur Verschrottung gegeben habe, sei praktisch schon immer so Brauch gewesen.

Die Waffen lagern nicht über längere Zeit im Rathaus, sondern werden der Polizei übergeben und von deren Kampfmittelbeseitigungsdienst vernichtet.

Die Polizei übernimmt diese Aufgabe nicht ungern, verspricht sie sich doch davon Vorteile gleich in zweifacher Hinsicht. Einerseits werden potenzielle Mordinstrumente aus dem Verkehr gezogen, andererseits kommt sie eventuell weiter bei Ermittlungen in ungeklärten Fällen. Wird zur Verschrottung eine Waffe angeliefert, deren Typ eine Rolle bei einem ungeklärten Verbrechen spielte, untersucht die Polizei genau, ob es nicht genau diejenige ist, aus der geschossen worden war.

Abgegebene Waffen sind eine Seite des Themas – Waffenbesitzkarten die andere. Im laufenden Jahr, wahrscheinlich auch vor dem Hintergrund des schrecklichen Amoklaufs, sind bis Ende Juni nur elf Waffenbesitzkarten ausgestellt worden. 43 waren es insgesamt im Jahr 2008, immerhin 29 im Jahr 2007. Wer eine Waffenbesitzkarte beantragt, sollte eine „weiße Weste“ haben, denn die Stadtverwaltung holt Auskünfte ein aus dem sogenannten Bonner Zentralregister und aus dem Strafverfahrensregister. Zudem muss der Antragsteller eine polizeiliche Stellungnahme vorlegen. Alle Waffenbesitzer werden alle drei Jahre routinemäßig überprüft.

Insgesamt 1034 Waffenbesitzer sind derzeit (Stand: Ende Juli 2009) in der Gesamtstadt Aalen registriert. Davon seien 198 Erben, 386 sogenannte „Altbesitzer“, deren Waffen aus dem zweiten Weltkrieg stammen. Diese wurden in den 70er-Jahren legalisiert. Außerdem seien 345 Sportschützen und 178 Jäger registriert, listet die Stadtverwaltung auf.

Edited by bopper
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Das Blutbad von Schwalmtal am Niederrhein hat gezeigt, was geschehen kann, wenn Waffen in falsche Hände geraten. Und auch der Täter von Winnenden hatte sich aus dem elterlichen Waffenschrank bedient und 15 Menschen umgebracht.

Wieso AUCH?

Scheint sich überhaupt um eine Volontärin zu handel: Flobbert

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Aber auch der kleine Dieb, der sich in einem Schützenverein (siehe Gettorf oder Eislingen) oder in einer Behörde (Crailsheim) der Waffen illegal bemächtigt stellt eine Gefahr dar, die nicht zu unterschätzen sein dürfte.....

Immerhin ist wohl, auch gerade durch die Medien und die Forderungen einiger Politiker nach einer zentralen Aufbewahrung von Waffen, die Aufmerksamkeit auf solche "Waffenlager" interessant geworden und hoffe mal das dies nicht noch einen grösseren Bummernag hat als alles andere.

Ich meine, wenn die diversen Parteien eh schon gegen Schusswaffen in privater Hand sind, und gegen GK Waffen sowieso, und nun aus berechtigten Gründen heraus die zentrale Aufbewahrung vom Tisch gefegt wird, für die nur noch das Totalverbot in Frage kommt.

Denn in den eigenen vier Wänden wollen die nicht, weil ja Kinder darauf zugreifen könnten, weil wir alle ganz böse Buben sind und uns nicht and die Vorschriften halten. In den Vereinen geht nicht, weil zu unsicher und nun mehrfach herausgekommen ist, dass Waffen aus den Waffenkammern der Schützenvereine entwendet wurden, mit Gewalt.....

Somit bleibt nur noch die Forderung nach dem Komplettverbot alle Schusswaffen und die Ausrottung aller Schützenvereine.....

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Somit bleibt nur noch die Forderung nach dem Komplettverbot alle Schusswaffen und die Ausrottung aller Schützenvereine.....

Die Medienhetze gegen die Legalwaffenbesitzer ist derzeit schon enorm, daran wird sich in der heißen Wahlkampfphase auch nichts ändern. Besonders bedauerlich ist, dass sich neuerdings auch die Kirche an der Hetzte gegen die Sport- und Brauchtumsschützen beteiligt.

Wie die Großwetterlage nach den Wahlen sein wird wissen wir noch nicht. Unser vorrangiges Ziel muss es daher sein, bei den Landttages und Bundestagswahlen ein klares Zeichen zu setzen und das ist eine starke FDP in allen Regierungen.

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Ich denke mal, wir werden solche Berichte noch bis kurz nach der BT Wahl in den Zeitungen sehen. Dann hat es kein öffentliches Interesse mehr und die Behörden können wieder unbeschadet die Waffen weiterverkaufen..;-)

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Psst, sagt es keinem weiter:

Die Ingelheimer würden die abgegebenen Waffen ja gerne wie früher an Händler in der Umgebung verkaufen. Das Problem ist nur, dass den abgegebenen Schrott wirklich niemand haben will. :mrgreen:

Ein paar Euro für so nen schussfähigen Flobert-EL würde ich schon abdrücken, man ist ja kein Unmensch.

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Das Ding ist ja, dass wir effektiv nur den Schrott in der Presse zu sehen bekommen.

Ob und was für Schätzchen die einkassiert haben, bekommen wir nicht zu Gesicht...und ich glaube auch nicht, dass die guten Stücke wirklich zerstört werden.

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Aber auch der kleine Dieb, der sich in einem Schützenverein (siehe Gettorf oder Eislingen) oder in einer Behörde (Crailsheim) der Waffen illegal bemächtigt stellt eine Gefahr dar, die nicht zu unterschätzen sein dürfte.....

interessanterweise und offenbar im Gegensatz zu Deutschland klauen Diebe in der Schweiz ganz selten Waffen - gemäss Angaben von mehrere Polizisten. Waffendiebstähle seien überhaupt kein Thema. Einige sagten mir, sie hätten schon x Einbrüche gesehen wo alles mögliche geklaut wurde bis auf die Pistole.

Geklaute Waffen lassen sich schlecht verkaufen und zu Geld machen - das soll offenbar der Grund sein.

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