Jump to content

Briefe an Schily


karaya

Recommended Posts

Wie mir gerade ein Vögelein zugezwitschert hat, hält man es seitens ausgezeichnet informierter Personen aus unseren Kreisen nunmehr für sehr sinnvoll, an Schily zu schreiben.

Wichtig sei dabei folgendes:

1) Brief per Schneckenpost, Email soll automatisch ausgefiltert werden.

2) Extrem sachlich und emotionslos, den Stil soll er mögen.

Adresse:

Bundesministerium des Innern

z.Hd. Herrn Otto Schily

Alt-Moabit 101 D

10559 Berlin

Link to comment
Share on other sites

Sehr geehrter Herr Schily!

Als Schweizer Sportschütze habe ich interessiert die aktuelle Waffenrechtsnovelle in Deutschland verfolgt und bin gespannt, wie nun die Verordnungen dazu ausfallen werden. Als Schweizer bin ich erstaunt, wie sehr man in Deutschland bestrebt ist, jeden noch so kleinen Aspekt im Schiesswesen detailliert und kompliziert zu regeln. Dabei werde ich den Eindruck nicht los, dass man sich fast ein wenig "fürchtet" vor den Schützen bzw. ihren Waffen und versucht, ihren sportlichen und persönlichen Freiraum möglichst einzuschränken. Das Hauptaugenmerk sollte doch aber v.a. auf einer guten Schiessausbildung liegen und in Richtung Eigenverantwortung zielen.

Gerne möchte ich Ihnen hierzu ein Beispiel aus der Schweiz nennen: Hier haben schon 14-jährige Knaben und Mädchen die Möglichkeit, in vom Bund finanzierten Schiesskursen den Umgang und das Schiessen mit dem Armee-Sturmgewehr, NATO-Kaliber 5.56mm, zu lernen. Sind die Jugendlichen dann etwas älter (ab 16/17J.), können sie das mit (Vollautomatik-Funktion ausgestattete) Sturmgewehr leihweise für die mehrmonatige Kursdauer sogar mit nach Hause nehmen.

Die im Umgang mit der Waffe geschulten Jungschützen sind verantwortungsbewusste, interessierte Jugendliche, die dem Schiesssport oft lange treu bleiben. In einer Studie habe ich vor drei Jahren festgestellt, dass in meiner Heimatgemeinde mit 4'800 Einwohnern immerhin 43 Jungschützen diesen Kurs im Jahre 2000 besucht haben.

So sind hier in der Schweiz Jugendliche, die mit geschulterten Armeewaffen mit dem Fahrrad zum Schiessstand radeln, ein vertrautes Bild (das die Asylanten und Ausländer/Touristen allerdings manchmal erschreckt). Wie Sie bestimmt auch wissen, hat es überdies in Schweizer Privathaushalten mehr (vollautomatische) Sturmgewehre (mit Munition) als in den gesamten USA - überhaupt sind die Waffengesetze in den Staaten oftmals viel restriktiver als hierzulande.

Dass die Schweiz nun ob ihrer hohen Waffendichte und auch -erhältlichkeit ein von Gewalt und Kriminalität durchsetztes Land ist, kann wohl niemand wirklich behaupten. Aber woran liegt das..? Immerhin hat unser kleines Land alleine vier Landessprachen, ganz unterschiedliche Kulturen auf engem Raum und der Ausländeranteil beträgt ohne Asylbewerber, Saisonniers, Kurzaufenthalter und Touristen 20%. Dies können die Gründe also nicht sein...

Und wenn sogar der als "Waffengegner" bekannte Lausanner Kriminologe Prof. M. Killias sagt, dass "durchaus unsicher bleibt, ob etwa verschärfte Bestimmungen über den Erwerb oder die Aufbewahrung von Waffen tatsächlich die Anzahl verfügbarer Waffen beeinflusst hat", sind Zweifel an der Wirksamkeit sich ständig verschärfender Gesetzesbestimmungen nicht von der Hand zu weisen. -

Ein verantwortungsvoller Umgang mit Waffen ist meiner Meinung nach die wichtigste und richtigste Art diesen doch sehr heiklen Bereich anzugehen. Leider werden sich die Kriminellen an auch noch so scharfe Waffengesetz auch in Zukunft nicht halten...

Danke, dass Sie sich die Zeit genommen haben, meine Meinung zu diesem Thema zu lesen!

Mit den besten Grüssen aus Ihrem südlichen Nachbarland,

xy

Link to comment
Share on other sites

So. Nachdem ich eure Postings (bzw. Nichtpostings) zu meinem Brief als ausdrückliche (bzw. stillschweigende) Gutheissung desselben interpretiert habe und auch sonst keine Kritik oder Aenderungsvorschläge bei mir eingetroffen sind, befindet sich das inkommodierende Schreiben nun mit der Schneckenpost auf dem Weg nach Germania.

Vielleicht gibt's ja Antwort dann von den Hohen Herren..? Das würde mich natürlich sehr freuen, und ich teil's euch dann selbstverständlich auch mit gegebenenfalls.

Link to comment
Share on other sites

Natürlich!

Und da ich aus dem südlichen Teil des Kanton St. Gallens komme, spreche ich auch nicht St. Gallerisch, sondern den überhaupt schönsten Dialekt: Bündnerisch! 8)

Aber wie ich schon mehrfach festgestellt habe, steht und fällt die Schönheit eines Dialektes sowieso mit der Hübschheit der Frau, die ihn spricht...

:wink:

Link to comment
Share on other sites

  • 3 years later...

Derzeit finden Sie ca. 250 Produkte in unserem Online-Katalog. Und wir erweitern das Angebot ständig.

Sollten Sie einen bestimmten Artikel suchen, können Sie sich auch gerne an uns wenden, sicher können wir das Gewünschte kurzfristig beschaffen.

Und falls Sie Anregungen, Fragen oder Kritik haben, würden wir uns auch über ein Feedback freuen.

Ihr Team von www.waffentechnik.de

Link to comment
Share on other sites

Derzeit finden Sie ca. 250 Produkte in unserem Online-Katalog. Und wir erweitern das Angebot ständig.

Sollten Sie einen bestimmten Artikel suchen, können Sie sich auch gerne an uns wenden, sicher können wir das Gewünschte kurzfristig beschaffen.

Und falls Sie Anregungen, Fragen oder Kritik haben, würden wir uns auch über ein Feedback freuen.

Ihr Team von www.waffentechnik.de

Link to comment
Share on other sites

Create an account or sign in to comment

You need to be a member in order to leave a comment

Create an account

Sign up for a new account in our community. It's easy!

Register a new account

Sign in

Already have an account? Sign in here.

Sign In Now
×
×
  • Create New...

Important Information

Imprint and Terms of Use (in german)