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FWR Wahlen 01.12.2009


rugerclub

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Liebe Mitglieder, Förderer und Freunde des FWR

nicht nur in der Politik auf Bundesebene, sondern auch beim FWR ging im fast abgeschlossenen Jahr 2009 eine Wahlperiode zu Ende. Deshalb galt es anlässlich der Mitglieder-Versammlung am 01. Dezember 2009 in den Geschäftsräumen des DSB in Wiesbaden, den Vorstand neu zu wählen, der bekanntlich satzungsgemäß aus 3 geborenen und 3 gekorenen Mitgliedern sowie dem Vertreter des Förderkreises besteht.

Geborene Mitglieder sind lt. Satzung

- der Präsident des JSM – Olaf Sauer

- der Präsident des VDB – Jürgen Triebel

- der Präsident eines Nutzerverbandes

Bereits im Vorfeld hatten sich die Nutzerverbände auf

- Friedrich Gepperth, Präsident des BDS,

als geborenes Mitglied für die neue Wahlperiode verständigt.

Als gekorene Vorstände wurden seitens der Mitgliederversammlung

- Hermann Thieme, Präsident DSU

- Goddert von Wülfing, Hauptgeschäftsführer DJV

sowie meine Person mit jeweils einstimmigem Votum in Ihrem Amt für die neue Wahlperiode bestätigt.

Die Wahl des Vertreters des Förderkreises läuft zurzeit noch, und wir werden Sie in Kürze über das Ergebnis informieren.

Nicht wiedergewählt werden konnten entsprechend den Vorgaben der Satzung die bisherigen Kassenprüfer Werner Kloft und Michael Werbitzki. Als neue Kassenprüfer wurden durch einstimmiges Votum der anwesenden Mitglieder die Herren

- Manfred Kind, AKAH Kind GmbH., Gummersbach

- Jürgen Landich, Leader Trading GmbH., Ratingen

gewählt.

Nach den uneingeschränkt positiven Berichten des Schatzmeisters Friedrich Gepperth sowie des anwesenden Kassenprüfers Michael Werbitzki wurde der bisherige Vorstand durch die Mitglieder-Versammlung einstimmig entlastet. Eigentlich normal und trotzdem bemerkenswert war die abschließende Feststellung des Kassenprüfers Werbitzki, wonach er rückblickend auf die vergangenen 4 Jahre die Buchführung des FWR als exzellent und absolut sauber betrachte.

Das Ende eines Jahres und insbesondere das Ende einer Wahlperiode beinhaltet automatisch die Aufforderung zu einem resümierenden, aber auch kritischen Rückblick. Und so muss auf den ersten Blick leider festgestellt werden, dass wir in der zurückliegenden Periode zwei Änderungen des Waffengesetzes hinnehmen mussten, allerdings im Vergleich zu den ursprünglich geplanten Vorhaben der gesetzgebenden Organe in Straßburg und Brüssel sowie in Berlin dank unserer ständigen Präsenz in deutlich abgeschwächter Form. In unseren früheren Veröffentlichungen haben wir Sie bereits detailliert über die ursprünglich geplanten Verschärfungsvorhaben und die am Ende einer langen Verhandlungsstrecke errungenen Kompromisse informiert. Ich möchte mich deshalb hier rückblickend auf die aus meiner Sicht wichtigsten Punkte beschränken.

Ganz zweifellos zählt dazu die Verhinderung der ursprünglich in Brüssel geplanten Vorschriften bezüglich der Markierung wesentlicher Waffenteile, und zwar sowohl für neue Waffen als auch für den Altbestand, also auch für die bereits seit vielen Jahren vorhandenen Waffen. Wäre es uns nicht gelungen, dieses Vorhaben zu entschärfen, hätte dies sowohl für unsere Jäger als auch für unsere Sportschützen zu einem kaum zu beziffernden finanziellen Aufwand und für viele mit großer Wahrscheinlichkeit zur zwangsläufigen Aufgabe ihres Hobbys geführt da die Umsetzung finanziell einfach nicht zu stemmen gewesen wäre.

Ebenso erfolgreich konnte die von der EU geplante Einführung eines „doppelten Ausfuhrgenemigungsverfahrens“ verhindert werden. Für unsere Waffen- und Munitions-Industrie, die mit einem Anteil von bis zu 85 % äußerst exportorientiert ist, hätte ein solches Verfahren zweifelsfrei zu erheblichen Geschäftsverlusten geführt. Verlorene Geschäfte bedeuten aber zwangsläufig reduzierte Produktionszahlen und die wiederum höhere Stückpreise. Wäre dieses Vorhaben also ohne unseren massiven Widerstand umgesetzt worden, hätte es zwar indirekt, aber umso deutlicher spürbar, wieder einmal unsere Jäger und Sportschützen getroffen.

Der Fairness wegen muss allerdings erwähnt werden, dass diese beiden Verschärfungsvorschriften ausschließlich auf die Intention der Abgeordneten der Fraktion der „Grünen“ im EU-Parlament, Frau Kallenbach, in Verfolgung der UN-Richtlinie zurückzuführen waren und wir nach mehreren Gesprächsrunden in Brüssel, insbesondere aber im Bundesministerium des Innern in Berlin letztendlich Konsens fanden, diesem Diktat nicht zu folgen.

Nicht erwähnen müsste ich eigentlich, da schon selbstverständlich, dass in allen Gesprächsrunden zur Waffenrechtsnovelle 2008 immer wieder die gelbe WBK im Fokus der Abschaffungsvorhaben einer ganzen Reihe von Bundesländern stand, sie aber letztendlich erneut erfolgreich verteidigt werden konnte.

Zusammenfassend muss aber festgestellt werden, dass die Waffenrechts-Novelle 2008 fast ausschließlich auf die Initiative des EU-Parlaments in der Absicht, entsprechende Vorgaben der UN-Richtlinie umzusetzen, zurückzuführen war und nicht auf eine Initiative unserer verantwortlichen Politiker in Berlin. Dabei soll allerdings nicht unerwähnt bleiben, dass eine Reihe von Bundesländern die EU-Initiative als willkommenes Alibi betrachtete, um schon seit Jahren gehegte Verschärfungen endlich durchzusetzen. Alles in allem gesehen glaube ich aber feststellen zu dürfen, dass die Änderungen 2008 aufgrund unserer permanenten Verhandlungs-Initiativen letztendlich noch einigermaßen moderat gehalten werden konnten.

Unsere Hoffnung, nach der Waffenrechtsnovelle 2008 nun erst einmal für einige Jahre Ruhe zu haben, wurde im März dieses Jahres durch die schreckliche und rational einfach nicht zu begreifende Tat vom Winnenden jäh zunichte gemacht. Obwohl die verantwortlichen Politiker in Berlin und insbesondere im BMI unmittelbar nach diesem fürchterlichen Ereignis äußerst besonnen und sehr sachlich reagierten, sahen wir uns in der Folgezeit aufgrund der durch die einschlägigen Medien angeheizten, öffentlichen Diskussion, zunehmend mit erneut unsinnigen und an dem eigentlichen Sachverhalt völlig vorbeigehenden Verschärfungsforderungen konfrontiert, die von der zentralen Waffenlagerung in Schützenhäusern bis hin zum generellen Verbot großkalibriger Waffen sowie des IPSC-Schießsportes und des Western-Schießens reichten. Ich glaube an dieser Stelle darauf verzichten zu können, noch einmal detailliert aufzuführen, welche Partei glaubte, sich mit besonders harten Verschärfungsvorschriften profilieren zu können und grundsätzlich alle Sportschützen unter Generalverdacht zu stellen. Sie sind uns allen noch sattsam bekannt.

Im Verlauf von zahlreichen Gesprächsrunden in Berlin ist es uns durch sachliche und vor allen Dingen durch aufklärende Argumentation gelungen, die gestellten Forderungen in wesentlichen Punkten zu entschärfen. Leider nicht mit allen. So können wir beispielsweise mit der jetzigen Regelung der Bedürfnisprüfung und insbesondere mit deren Auslegung durch einige Bundesländer nicht einverstanden sein. Hier besteht dringender Klarstellungsbedarf, und deshalb sehen wir es nach wie vor als eine unserer dringendsten Aufgaben an, in Berlin auf eine möglichst baldige Formulierung und vor allen Dingen möglichst baldige Verabschiedung der Allgemeinen Verwaltungsvorschriften zu drängen. Allerdings muss in dieser Hinsicht absolut positiv vermerkt werden, dass sich das BMI an seine diesbezügliche Zusage gehalten hat, die Gespräche auch auf Bund-/Länder-Ebene angelaufen sind die nächste Gesprächsrunde für uns bereits auf Mitte Januar terminiert ist.

Die letzten Wochen dieses Jahres waren durch unsere Bemühungen gezeichnet, in sachlichen und sowohl erklärenden als auch aufklärenden Gesprächen den Erhalt des Schießsportes mit großkalibrigen Waffen und insbesondere des IPSC-Schießsportes zu sichern. Verständlicher Weise kann und möchte ich hier kein Ergebnis vorwegnehmen, glaube aber sagen zu können, dass wir uns auf einem guten Weg befinden.

Leider komme ich nicht umhin, noch einmal festzustellen, dass uns ohne die fürchterliche Tat von Winnenden in diesem Jahr die ganze Diskussion um das Waffenrecht und die daraus resultierenden Folgen erspart geblieben wären. Ich möchte deshalb, auch und gerade wegen der während der letzten Wochen in Baden-Württemberg behördlicherseits gemachten Feststellung, wonach angeblich bei mehr als 20 % der kontrollierten Jäger und bei mehr als 30 % der kontrollierten Sportschützen die Waffen nicht vorschriftsmäßig aufbewahrt wurden, an alle unsere Mitglieder appellieren, sich jeden Tag aufs Neue ihrer Verantwortung im Umgang mit Waffen bewusst zu sein und ihre Zuverlässigkeit immer wieder unter Beweis zu stellen. Man kann natürlich versuchen, die in BW festgestellten Missstände zu erklären oder auch zu rechtfertigen, man kann allerdings auch ganz nüchtern zu der Feststellung kommen, dass jede nicht ordnungsgemäß aufbewahrte Waffe eine zuviel ist, und zwar allerspätestens dann, wenn ein nächstes „Winnenden“ passiert .

Was dann jedoch auf uns zukommen wird, möchte ich mir in diesen Weihnachtstagen gar nicht erst vorstellen.

Natürlich war das FWR auch in diesem Jahr wie seit vielen Jahren auch auf internationaler Ebene aktiv. Wir waren Mit-Initiator und 1996 Mit-Begründer des „World Forum on the Future of Sport Shooting Activities“ (WFSA), einem heute weltweit agierenden Verband mit mehr als 35 Mitglieds-Verbänden über alle fünf Kontinente. Dazu gehören Verbände wie die NRA, die NSSF („National Sport Shooting Foundation“) und SAAMI (Sporting Arms an Ammunition Manufacturer`s Institute) aus den USA genau so wie die SSAA (Sport Shooters Association of Australia). Das WFSA ist im Übrigen als sogenannte NGO (Non Governmental Organisation) bei den Vereinten Nationen akkrediert so dass wir also auch hier ständig über die neuesten Entwicklungen informiert sind und natürlich auch ständig den Kontakt zu den weltweit wichtigsten Verbänden pflegen, die die gleiche Zielsetzung wie wir haben, nämlich das global gesicherte Überleben der Jagd und des Schießsportes.

Leider haben wir in dem jetzt zu Ende gehenden Jahr unsere Absicht, die „Forum News“ wieder mit Leben zu erfüllen, nicht in die Tat umsetzen können, da wir mit dem Umzug von Emmendingen nach Ratingen und dann mit den Folgen von Winnenden sehr in Anspruch genommen wurden. Hinzu kam, dass ich selbst nach einer Bypass-Operation durch den bekannten Mrsa-Virus aus dem Gefecht gezogen wurde und insgesamt runde 4 Monate Klinikaufenthalt hinter mich bringen musste. Dank Handy und Laptop hat mich dies allerdings in meinen Aktivitäten nicht ganz lahm legen können so dass die Geschehnisse beim Waffenrecht Gott sei Dank keine Langeweile aufkommen ließen.

Unsere Motivation ist unser Hobby und unsere Zielsetzung für die Zukunft ist, wie bisher in sachlicher und sachdienlicher Art und auf erklärende und aufklärende Weise für die legitimen Rechte unserer Mitglieder zu werben und, wo es sein muss, auch zu streiten. Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass die bisherige Art unseres Handelns uns nicht nur die notwendige Akzeptanz sondern auch das erforderliche Gehör verschafft und damit die richtigen Türen auf allen Ebenen geöffnet hat.

Das FWR wurde seinerzeit ins Leben gerufen, um die Kräfte der einzelnen Verbände zu bündeln, nach außen abgestimmt und mit einer Stimme zu sprechen und so – zum damaligen Zeitpunkt – der Politik die Möglichkeit nahmen, uns gegeneinander auszuspielen. Wenn wir an diesen Prinzipien festhalten, werden wir auch die Zukunft meistern - geben wir sie auf, dann werden wir viel riskieren.

Ich danke allen, die uns bei der Verfolgung unserer Ziele unterstützt haben und heiße jeden willkommen, der uns künftig unterstützen möchte und die Regeln des Forums akzeptiert

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen und Ihren Familien

geruhsame und besinnliche Weihnachtstage sowie

für das Jahr 2010 alles erdenklich Gute

H. Keusgen

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