Jump to content

Hände hoch, Polizei


rugerclub

Recommended Posts

Mindestens ein Mal im Jahr greift jeder Polizist zur Waffe: dann, wenn er auf dem Schießstand Treffsicherheit beweisen muss. Doch das Schießen ist Teil eines Fortbildungspaketes, mit dem auch richtiges Verhalten im Einsatzfall geschult wird – und richtig kann auch Rückzug sein. Der muss sich jeder Polizist stellen. Innendienstler ein Mal im Jahr, alle anderen kommen zwei Mal jährlich zu Kamphausen in den Keller. Sie kommen wegen LÜHT, der amtsdeutsche Abkürzung für ein amtsdeutsches Wortmonstrum: "Landesweite Überprüfung Handhabung und Treffsicherheit" heißt das und meint den Umgang mit der Dienstwaffe.

http://www.ngz-online.de/rhein-kreis_neuss/nachrichten/Haende-hoch-Polizei_aid_809513.html

262644475_5.jpg

Schießkino im Schießstand: Beim Schießen aus der Deckung werden für Jörg Ebert feste Ziele auf eine Leinwand projiziert. Das ist Teil eins der Prüfung. NGZ-Fotos: : Berns

Beeindruckend, damit die Hemmschwelle vor dem scharfen Schuß genommen wird, schiesst man aus Symbolscheiben. Politisch korrekt auch in grün und nicht weiss oder scharz :D

Link to comment
Share on other sites

http://www.ngz-online.de/rhein-kreis_neuss/nachrichten/Haende-hoch-Polizei_aid_809513.html

262644475_5.jpg

Schießkino im Schießstand: Beim Schießen aus der Deckung werden für Jörg Ebert feste Ziele auf eine Leinwand projiziert. Das ist Teil eins der Prüfung. NGZ-Fotos: : Berns

Beeindruckend, damit die Hemmschwelle vor dem scharfen Schuß genommen wird, schiesst man aus Symbolscheiben. Politisch korrekt auch in grün und nicht weiss oder scharz :D

Und falscher kann man nicht aus einer Deckung schiessen.

Miserable Ausbildung, sowieso wer will den mi 1/jahr schiessen etwas können.

Joker

Link to comment
Share on other sites

nun, es gibt mehrere Ansätze:

die Waffe ragt über den Vorsprung hervor, ob sich jemand hinter der Deckung befindet kann der Schütze nicht sehen. Die Gefahr der Entwaffnung droht.

Der Schütze stützt sich mit der waffennichtführenden Hand von der Wand ab, damit wird er im Oberkörper sehr statisch.

Durch das nach vorne lehnen wird ein schneller Stellungswechsel erschwert.

Der Anschlag ist sehr instabil, seitliche Pendelbewegungen können nicht kompensiert werden.

1/2 Meter weg und leicht von unten ist die bessere Lösung.

Link to comment
Share on other sites

Interessant. Wie schiesst man richtig aus der Deckung? Ich bin nur Sportschütze und habe wenig Erfahrung im Häuserkampf. Kann mich jemand aufklären?

Beim Bund ist das unkomplizierter.

Erst eine Hangranate und dann ausfegen mit ein paar Feuerstößen. Das wäre dann rein militärisch, wird aber von der Polizei nicht unbedingt in dieser Form praktiziert.

Link to comment
Share on other sites

Kein Mensch. Diejenigen deutschen Polizisten, die nur ihre Mindesttermine abreißen, können nicht schießen und wollen es nicht können.

Die anderen behelfen sich übers Hobby, so gut es eben geht, und besuchen entsprechende Lehrgänge - auf eigene Kosten.

Genau wie bei mir. Da hat auch einer von der Kantonspolizei mit mir an einem SV Schiesskurs teilgenommen. Auf sein "Können" nach der seiner Ausbildung war ich gespannt!! Pah! Nur heisse Luft!!! Wenn du nicht gerade beim SEK bist, sondern normal Streife fährst, reichte das was er konnte völlig aus. :eek:

Deshalb auch der Kurs - Auch auf eigene Rechnung selbstverständlich!

15 Std. auf 3 Tage ca. 1'200 Schuss Munition. Während des gesamten Kurses war die Waffe stets voll aufmunitioniert, durchgeladen und geholstert. Jeder war für die Sicherheit bei den Manip und dem Munitionsnachschub, selbst verantwortlich. Oberstes Gebot war, nie ausgeschossen dazustehen! Geschossen wurde aus allen erdenklichen Positionen, auch bei völliger Dunkelheit mit der Taschenlampe in der Hand!! Ermöglicht nämlich optimale Blendwirkung, ohne im dem Gegner gerade einen Kopfschuss zu verpassen! (Kann man, muss man aber nicht.) ;)

Link to comment
Share on other sites

Wie es heute ist, muss ich ganz ehrlich sagen weis ich nicht, aber als ich meinen Waffenschein bekommen habe, das war so 1996 rum, war die gesetzliche Vorgabe im privaten Sicherheitsdienst, 50 Schuss alle 1/4 Jahr. Dass musste entsprechend dokumentiert werden und fertig.

Selbst bei gerade mal 1 x Schiessen im 1/4 Jahr lernt man so rein gar nichts, und wir sind mit den Dienstwaffen im öffentlichen Bereich, Objektschutz bei einer Bank und den erweiterten Personenschutz bei den privat Objekten der Vorstände, rumstolziert.

Ich habe es nie verstanden, dass es so lasch gehandhabt wurde.

Und wenn Berufswaffenträger wie Polizisten, die tagtäglich mit diesem Gerät umgehen müssen noch weniger damit üben, dann finde ich das einen Skandal.

Link to comment
Share on other sites

Die hier oben dargestellt Schießübung ist nach PDV 211, deshalb auch diese "komischen" Ziele. Dort wird vorgeschrieben, wie groß das Ziel auf welche Entfernung sein muss.

Die Tatsache, daß einige kein Interesse daran haben, mit ihrer Waffe vernünftig umgehen zu können ist nicht nur traurig, sondern in meinen Aguen auch gefährlich. Denn in einer Situation, wo dieser Beamte mal schießen muss, bringt er durch seine Unkenntnis wahrscheinlich nicht nur sein Leben sondern auch das Leben anderer in Gefahr.

Link to comment
Share on other sites

Selbst bei gerade mal 1 x Schiessen im 1/4 Jahr lernt man so rein gar nichts,..

Ich habe es nie verstanden, dass es so lasch gehandhabt wurde.

Und wenn Berufswaffenträger wie Polizisten, die tagtäglich mit diesem Gerät umgehen müssen noch weniger damit üben, dann finde ich das einen Skandal.

Und jetzt betrachte das mal vor dem Hintergrund der Pflichttrainingsnachweise für Sportschützen :mad:

Link to comment
Share on other sites

@Kensmith:

Das ist immer noch so für die priv. Dienste.

4 mal schießen und ein Mal im Jahr Sachkunde auffrischen - Letzteres geht ja kostenlos über die BG, wenn man nen Platz kriegt.

Da hab ich aber auch schon Schauriges erzählt bekommen.

Z.B. Geld- und Werttransporte, die während der Tour mal schnell im Schützenhaus halten, fix schießen und dann die Tour ohne Munition zu Ende bringen.

Link to comment
Share on other sites

Das paradoxe daran ist doch wohl der Fakt, dass ein Sportschütze zwischen 12 und 18 mal im Jahr schiessen gewesen sein muss, um eine Waffen besitzen zu dürfen, aber keine Waffen in der Öffentlichkeit führen darf.

Privatpersonen, nichts anderes sind ja die MA`s der privaten Si-Di`s, die mit den Waffen in der Öffentlichkeit rumlaufen müssen lediglich viermal im Jahr schiessen gehen.

Um den Waffenschein damals zu erhalten, hat die Waffensachkunde genügt und der Nachweis das man mal mit einer Pistole oder einem Revolver geschossen hat.

Und wenn ich mir anschaue, Zurückblickend als ich noch Dienst geschoben habe, was für Vollpfosten einen Waffenschein erhalten und auch Dienst an der Waffe geschoben haben, dann wird einem eigentlich ziemlich übel.

Aber eines Gute hatte das ganze. Die Sachkunde hatte ich bereits in der Tasche, als ich mit dem sportlichen Schießen angefangen habe.

Link to comment
Share on other sites

Das paradoxe daran ist ...

Gar nicht paradox.

Sportschützen muß man gängeln. Dieses Dreckspack erdreistet sich, einfach so privat Waffen besitzen zu dürfen. Darum schreibt man ihnen Mindestrainingsstandards vor.

WS-Inhaber sollen dagegen gar nicht gut schießen können, sonst sind sie dem Staat zu gefährlich.

Der Staat hat eine Heidenangst vor dem Bürger. Ansonsten kann man sich den Überwachungswahn nicht erklären, der da veranstaltet wird. Denn rein statistisch ist Terror eine vernachlässigbare Todesursache in Mitteleuropa.

Link to comment
Share on other sites

Berufswaffenträger und da zählen Polizisten natürlich dazu, müssen viel und intensiv mit ihrer Dienstwaffe üben können und dürfen. Ihr Leben kann davon abhängen und wird im Falle eines Falles mangels Training nicht richtig reagiert kann dies im schlimmsten Fall das Leben eines Beamten kosten. Skandalös halte ich es, wenn der Dienstherr sagt, wir können bsp. nur viermal im Jahr Schiesstrainings anbieten, weil wir sparen müssen, keine Zeit usw. oder andere Gründe. Da wird einfach am falschen Ort gespart, kann man dazu nur sagen, sofern Spargründe die Ursache sind für die wenigen Schiesstrainings.

Mir ist natürlich auch bewusst, dass es leider auch viele Polizeibeamte gibt, denen es nur Recht sein kann, dass sie nicht viel schiessen müssen in Trainings weil sie gar nicht gerne schiessen. Na ja kann man da nur sagen, schade eigentlich und eine gefährliche Einstellung, gerade in diesem Beruf. :confused:

Link to comment
Share on other sites

Legt man zugrunde das WS Inhaber Schusswaffen u. U. in der Öffentlichkeit einsetzen müssen, so ist ein Trainingsaufwand analog zu Sportschützen als das Mindeste vor raus zu setzen. Zzgl. jährliche Leistungsbeurteilung (Sachkunde, Sicherheit, Treffsicherheit).

Den dieser Personenkreis ist eine latente Gefahr für Unbeteiligte!

Link to comment
Share on other sites

Den dieser Personenkreis ist eine latente Gefahr für Unbeteiligte!

Das habe ich ja auch schon geschrieben. Es ist traurig, daß am absolut falschen Ende gespart wird. Eigentlich da, wo es am sinnvollsten ist. Den Beamten fehlt dann wenn es drauf ankommt ganz einfach die Übung und es kann zu gefährlichen Situationen kommen.

Es ist im Endeffekt egal, ob der Beamte gerne schießt. Es kommt dabei nicht auf den Spaß an, vielmehr, ob er das Gerät benutzen kann, dass er jeden Tag bei sich führt und wo er in die Situation kommen kann es auch benutzen zu müssen.

Link to comment
Share on other sites

Es ist im Endeffekt egal, ob der Beamte gerne schießt.

Jein.

Einerseits: Ja, natürlich. Er muss den Umgang damit lernen, so wie er die Lichtzeichen- und die Funkanlage im Streifenwagen bedienen können oder wissen muss, was im alltäglichen Papierkrieg wie zu laufen hat.

Es gehört eben zum Handwerkszeug.

Aber: So einfach ist es eben nicht. Die Dienstwaffe braucht ein deutscher "Durchschnittspolizist" sehr selten, möglicherweise nie.

Sie ist im täglichen Ablauf lästig und, mit am Wichtigsten, Schusswaffen sind sehr emotionalisierende/polarisierende Gegenstände.

Die meisten Menschen haben entweder positive oder negative Einstellungen zu Schusswaffen; eine wirklich neutrale Betrachtung gibt es sehr selten.

Und wenn man sich mal jenseits des eigentlichen Schießens umsieht, was noch dazugehört, wird es schnell ziemlich viel. Störungsbeseitigung, Ladetätigkeiten, Nahkampf um die Waffe, ein gewisses Gefühl für ballistische Vorgänge (Querschläger, Trennlinie Deckung/Sichtschutz für mein eigenes und wahrscheinliche Fremdkaliber), generell taktisch sinnvoller Einsatz, und so weiter und so fort.

Jemand, der keinen Spaß an Waffen hat, wird vielleicht trotzdem ein brauchbarer Schütze.

Er wird sich aber nicht alles Weitergehende selbst anlesen/beibringen und seine gesamte Handhabung und seine Ausrüstung beständig auf Verbesserungsmöglichkeiten überprüfen, und das alles auch nicht voll annehmen, wenn es ihm dienstlich dargeboten wird.

Passabler Schütze - möglicherweise.

Aber "Gunslinger" - nur mit Spaß an der Waffe.

Link to comment
Share on other sites

Create an account or sign in to comment

You need to be a member in order to leave a comment

Create an account

Sign up for a new account in our community. It's easy!

Register a new account

Sign in

Already have an account? Sign in here.

Sign In Now
×
×
  • Create New...

Important Information

Imprint and Terms of Use (in german)