dynamite Posted June 2, 2003 at 08:45 AM Share Posted June 2, 2003 at 08:45 AM Ein übles Thema, aber ich habe dazu eine Frage: Ich habe gelesen, dass es um die Mitte des 19. Jhdts. üblich gewesen sei, die 12 Gewehre des Exekutionskommandos mit jeweils 11 scharfen und einer Platzpatrone zu laden (damit jeder Schütze denken konnte, er sei nicht der Mörder gewesen). Nun weiss aber jeder von uns, dass es einen grossen Unterschied macht, ob man mit scharfer Mun schiesst oder nicht (Rückstoss) - ausserdem sieht man es nachher auch der leeren Hülse an... Hat jemand nähere Infos dazu? Wie es tatsächlich gewesen ist? PS: obige Beschreibung stammt aus "W. Wickler, Die Biologie der Zehn Gebote, 7. Aufl., München 1991" Link to comment Share on other sites More sharing options...
DirtyHarry Posted June 2, 2003 at 11:11 AM Share Posted June 2, 2003 at 11:11 AM Das ist noch heute so ! Ein US Bundesstaat der als Todesstrafe Erschiessen hat macht das noch so mit der Platzpatrone. Utah ??? Ein übles Thema, aber ich habe dazu eine Frage: Ich habe gelesen, dass es um die Mitte des 19. Jhdts. üblich gewesen sei, die 12 Gewehre des Exekutionskommandos mit jeweils 11 scharfen und einer Platzpatrone zu laden (damit jeder Schütze denken konnte, er sei nicht der Mörder gewesen). Nun weiss aber jeder von uns, dass es einen grossen Unterschied macht, ob man mit scharfer Mun schiesst oder nicht (Rückstoss) - ausserdem sieht man es nachher auch der leeren Hülse an... Hat jemand nähere Infos dazu? Wie es tatsächlich gewesen ist? PS: obige Beschreibung stammt aus "W. Wickler, Die Biologie der Zehn Gebote, 7. Aufl., München 1991" Link to comment Share on other sites More sharing options...
Glock17 Posted June 2, 2003 at 02:32 PM Share Posted June 2, 2003 at 02:32 PM Ein übles Thema, aber ich habe dazu eine Frage: Ich habe gelesen, dass es um die Mitte des 19. Jhdts. üblich gewesen sei, die 12 Gewehre des Exekutionskommandos mit jeweils 11 scharfen und einer Platzpatrone zu laden (damit jeder Schütze denken konnte, er sei nicht der Mörder gewesen). Nun weiss aber jeder von uns, dass es einen grossen Unterschied macht, ob man mit scharfer Mun schiesst oder nicht (Rückstoss) - ausserdem sieht man es nachher auch der leeren Hülse an... Hat jemand nähere Infos dazu? Wie es tatsächlich gewesen ist? PS: obige Beschreibung stammt aus "W. Wickler, Die Biologie der Zehn Gebote, 7. Aufl., München 1991" Hab das auch schon so gehört, villeicht dürfen sie nach dem Schuss ja nich Repetieren? Link to comment Share on other sites More sharing options...
karaya Posted June 2, 2003 at 02:55 PM Share Posted June 2, 2003 at 02:55 PM Aus den von Dynamite selbst schon genannten Gründen halte ich das für ein Gerücht. Wenigstens bei militärischen Erschießungskommandos dürften ja alle Teilnehmer Soldaten gewesen sein, und die würden den Unterschied zwischen einem scharfen Schuß und einer Platzpatrone ja wohl gemerkt haben, auch ohne die Hülse zu studieren - zumal bei den damals üblichen Kalibern. Das ist wohl eher Wunschdenken von irgendwelchen Theologen, die daraus die angeblich schwer überwindliche und angeborene Tötungshemmung des Menschen herleiten wollen - leider funktioniert die in Wirklichkeit schlecht, wenn Distanzwaffen verwendet werden. Richtig ist, glaube ich, schon, daß meines Wissens Utah die Todesstrafe durch Erschießen vollstreckt(e). Hier sind(waren) die Schützen aber, soweit ich weiß, Freiwillige. Wieso sollte man da einem eine Platzpatrone geben? Link to comment Share on other sites More sharing options...
clifford Posted June 2, 2003 at 04:05 PM Share Posted June 2, 2003 at 04:05 PM ich hatte sowas auch mal gehört, sogar mit 6 scharfen patronen und 6 platzpatronen. dass man es beim schuss merkt ist eigentlich egal, es ging wohl um die angst VOR dem schuss... kam neulich nicht ein film über einen henker im tv? ostblock, glaube ich... war sehr interessant... Link to comment Share on other sites More sharing options...
J.D.Harris Posted June 3, 2003 at 02:23 PM Share Posted June 3, 2003 at 02:23 PM Also ich würde es nicht machen! Jemanden zu erschiessen, dem die Hände auf dem Rücken zusammengebunden sind... dabei wäre mir nicht wohl zumute. Selbst dann nicht, wenn er der übelste Verbrecher ist und ein rechtsstaatliches Verfahren bekommen hatte. Link to comment Share on other sites More sharing options...
dynamite Posted June 3, 2003 at 05:04 PM Author Share Posted June 3, 2003 at 05:04 PM Naja, nicht machen und nicht machen wollen, sind im Militär wohl zwei ziemlich verschiedene Dinge... Jedenfalls kann ich jedem, der sich fürs Thema interessiert, Kubricks "Paths of Glory" empfehlen. Ein grandioser Film, erschütternd und beunruhigend. Mir kommt kein anderer Film in den Sinn, in dem die Ueberheblichkeit und Arroganz gewisser Militärs präziser dargestellt wird. PS: es geht um die wahre Geschichte einer frz Militäreinheit (Kompanie?) im I. WK, die sich nach schweren Verlusten weigerte, weiter gegen das Sperrfeuer des Gegners anzurennen und deshalb vom Generalstab nachher bestraft wurde (eben durch Exekutionen) Link to comment Share on other sites More sharing options...
DirtyHarry Posted June 3, 2003 at 06:43 PM Share Posted June 3, 2003 at 06:43 PM Karaya, ich glaube dass es stimmt. Meiner Meinung nach spielt es keine Rolle ob einer der Schützen merken könnte ob es ein Platzpatrone war oder nicht. Hauptsache er hat *potentiell* die Möglichkeit sich selber zu belügen und damit sein Gewissen zu beruhigen. Vielleicht sagt man dem Executionskommando ja auch nur da gibt es ne Platzpatrone, die aber kaum von einer echten zu unterscheiden ist ... Und tatsächlich bekommen alle scharfe Patronen ... Aus den von Dynamite selbst schon genannten Gründen halte ich das für ein Gerücht. Wenigstens bei militärischen Erschießungskommandos dürften ja alle Teilnehmer Soldaten gewesen sein, und die würden den Unterschied zwischen einem scharfen Schuß und einer Platzpatrone ja wohl gemerkt haben, auch ohne die Hülse zu studieren - zumal bei den damals üblichen Kalibern. Link to comment Share on other sites More sharing options...
bopper Posted June 3, 2003 at 07:06 PM Share Posted June 3, 2003 at 07:06 PM Stand vor ca. 90 Jahren in deutschen Lesebüchern: Hans Christian Andersen Der Soldat (Übertragung: Adelbert von Chamisso) Es geht bei gedämpfter Trommel Klang; Wie weit noch die Stätte, der Weg wie lang! O wär ich zur Ruh und alles vorbei! Ich glaub, es bricht mir das Herz entzwei. Ich hab in der Welt nur ihn geliebt, Nur ihn, dem man jetzt den Tod doch gibt; Bei klingendem Spiel wird paradiert, Dazu bin auch ich, auch ich kommandiert. Nun schaut er auf zum letztenmal In Gottes Sonne freudigen Strahl, Dir schenke Gott die ewige Ruh! Es haben die neun wohlangelegt, Acht Kugeln haben vorbeigefegt; Sie zitterten alle vor Jammer und Schmerz - Ich aber, ich traf ihn mitten ins Herz. Link to comment Share on other sites More sharing options...
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