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Venezolanischer Außenminister und die US-Behörden


Toni

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Rückblickend sieht ein Teil der Rede des venezolanischen Präsidenten Hugo Chávez vor der UN-Generalversammlung geradezu wie eine Prophezeiung aus. Darin prangerte er das Verhalten der USA an, überall "Extremisten" zu sehen und entsprechend zu handeln.

"Wo immer er hinschaut, sieht er Extremisten. Ich bin sicher, er sieht Dich, Bruder, mit Deiner Hautfarbe, und denkt, Du seist ein Extremist. Mit seiner Farbe ist der ehrwürdige Präsident von Bolivien, Evo Morales, der gestern hier war, ein Extremist", so Chávez in seiner Rede.

Wie unter anderem die britische BBC am Sonntag berichtete, scheint sich diese "Prophezeiung" bereits wenige Tage später annähernd erfüllt zu haben. Nach Angaben des venezolanischen Außenministers Nicolas Maduro wurde dieser zusammen mit mehreren seiner Begleiter nach eigenen Angaben 90 Minuten lang festgehalten, bedroht und "ungebührlich behandelt".

Dem kanadischen Sender CBC zufolge sollte Maduro nach eigener Aussage, nachdem er durch einen Metalldetektor auf dem Flughafen John F. Kennedy (JFK) in New York gegangen war, einer "entkleideten Durchsuchung" unterzogen werden, was er, wie auch seine Begleiter, verweigert hätten.

"Wir wurden eineinhalb Stunden festgehalten und von der Polizei damit bedroht, geschlagen zu werden", sagte Maduro gegenüber Journalisten. "Wir machen die US-Regierung dafür verantwortlich." Außerdem hätte ein US-Beamter ihn geschubst und ihn angeschrien. Die Situation habe sich noch verschlimmert, nachdem er darauf hingewiesen habe, daß er der Außenminister Venezuelas ist und den Beamten seinen Ausweis gezeigt habe. Außerdem seien sein Flugticket und sein Ausweis von den US-Beamten konfisziert worden. "Jetzt habe ich keine Papiere und kann nicht reisen", sagte er.

Maduro zufolge wurde er durch diesen Vorfall daran gehindert, am Samstag in seine Heimat zurückzufliegen.

Die US-Behörden bestritten mittlerweile oberflächlich die Darstellung Maduros. Russ Knocke, ein Sprecher des US-Ministeriums für "Heimatschutz" sagte, Maduro sei zuvor aufgefordert worden, sich einer genaueren Durchsuchung zu unterziehen, was dieser verweigerte. Eine Verhaftung Maduros und die Konfiszierung seiner Papiere wurde aber bestritten.

Die Regierung Venezuelas hat bereits eine förmliche Beschwerde über diese Verletzung der diplomatischen Immunität Maduros bei den US-Behörden und dem UN-Generalsekretär eingereicht.

Im Widerspruch zu den vorangegangenen Leugnungen entschuldigte sich das US-Außenministerium mittlerweile für den Vorfall, was angeischts der gespannten Beziehungen der USA mit Venezuela kaum anders als ein Schuldeingeständnis bezeichnet werden kann.

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