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BND: Energie-Netze im Visier von Terroristen


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Berlin (dpa) - Terroristen nehmen nach Einschätzung des Bundesnachrichtendienstes (BND) verstärkt die weltweite Energie- Infrastruktur ins Visier. In den vergangenen Jahren habe es einen deutlichen Anstieg terroristischer Anschläge im Energiesektor gegeben, sagte BND-Chef Ernst Uhrlau am Donnerstag bei einer Fachtagung des deutschen Auslandsgeheimdienstes in Berlin.

Zudem habe sich die Bedrohung qualitativ verschärft: Statt regionaler Anschläge etwa gegen Ölpipelines sei die globale Energieversorgung ins Fadenkreuz des Terrornetzwerks Al Kaida gerückt. Experten fürchten auch, dass Atommaterial in die Hände von Terroristen gelangen könnte.

Die Knappheit von Gas und Öl könnte nach Angaben Uhrlaus zu neuen Konflikten und Kriegen führen. "Es gilt daher, mögliche Spannungen aus Verteilungs- und Zugangskonflikten bereits im Vorfeld zu erkennen und zu entschärfen." Ein Lösungsansatz sei eine stärkere inner- und zwischenstaatliche Kooperation. Dies belegten die positiven Beispiele Sudan und Pakistan/Indien.

Angesichts der Bedrohung der Energieversorgung kommen nach Ansicht der Bundesregierung auf den BND neue Aufgaben zu. Durch Vorbeugung und Aufklärung könne der Auslandsgeheimdienst einen wichtigen Beitrag zur Energiesicherheit leisten, sagte Kanzleramtsminister Thomas de Maizière (CDU) bei der BND-Tagung "Energie - Quelle von Konflikt und Kooperation". Energie werde immer stärker zu einer Machtwährung.

Die Regierung sehe mit großer Sorge, dass einige große Konzerne ihre Gas- und Ölreserven als Druckmittel entdeckten. Der russische Staatskonzern Gazprom hat bereits mehrfach entsprechende Drohungen ausgesprochen, falls die internationale Expansion des Unternehmens behindert würde. Im vergangenen Winter drehte Gazprom der Ukraine den Gashahn zu, als das Land höhere Preise nicht akzeptieren wollte.

De Maizière warnte vor den Sicherheitsrisiken der Atomkraft. Das verständliche Streben von Schwellenländern nach Energiesicherheit dürfe nicht als Deckmantel für Macht- und Aufrüstungspolitik benutzt werden, sagte der Chef des Bundeskanzleramtes. Das Beispiel Nordkorea zeige, dass die Staatengemeinschaft einer Aushöhlung der internationalen Verträge geschlossen entgegentreten müsse. Andernfalls drohe ein atomarer Wettlauf mit dramatischen Folgen.

Ebenfalls brisant sei die weltweite Trinkwasserknappheit. Hier drohe ein Kampf von Staaten um Wasser, der regional die politische Stabilität beeinflussen könne, sagte de Maizière.

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