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Saddam fordert "Toleranz" von den Irakern


357.mag

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Bagdad/Kairo (dpa/afp) - Der irakische Ex-Präsident Saddam Hussein hat seine Landsleute aufgefordert, die Gewalt zwischen den Religionsgruppen einzustellen. "Diese ist von den Amerikanern und den Iranern entfacht worden", sagte Saddam nach Angaben seines Anwalts Chalil al-Dulaimi.

Am Sonntag hatten arabische Fernsehsender ein Video ausgestrahlt, in dem ein angeblicher Sprecher einer Terrorgruppe aus dem Irak erklärte, die Kämpfer seiner Gruppe hätten in Bagdad und mehreren mehrheitlich von Sunniten bewohnten Regionen des Landes einen "islamischen Staat" unter Führung eines gewissen Abu Omar al-Bagdadi gegründet. Diese Botschaft der sunnitischen Extremisten war als Reaktion auf die Autonomiebestrebungen der Kurden und Schiiten verstanden worden.

Saddam hatte seinen Anwalt nach dessen Angaben am vergangenen Samstag bei einer Mahlzeit zum Fastenbrechen im Gefängnis aufgefordert, eine Botschaft an die Iraker zu übermitteln. Darin forderte er diese laut Al-Dulaimi auf, denjenigen zu vergeben, die mit den Amerikanern kollaboriert hätten. Auch er sei bereit, denjenigen zu vergeben, die den Amerikanern geholfen hätten, im Juli 2003 seine beiden Söhne Udai und Kusai zu töten. Der Fastenmonat Ramadan, der in der kommenden Woche endet, gilt den Muslimen als Zeit der Versöhnung.

Im Prozess gegen den früheren Diktator wird das Urteil möglicherweise am 5. November gesprochen. Generalstaatsanwalt Dschaafar el Mussawi sagte, die Urteilsverkündung finde an diesem Tag statt, wenn die Überprüfungen bis dahin abgeschlossen seien. Die Richter waren zuvor in geschlossener Sitzung zusammengekommen, um über den kommenden Verhandlungstag zu beraten, der dann auf den 5. November festgesetzt wurde.

Bei dem Prozess geht es um die Ermordung von 148 Schiiten aus dem Dorf Dudschail, nachdem dort im Jahr 1982 ein Anschlag auf Saddam Hussein verübt worden war. Die Staatsanwaltschaft fordert die Todesstrafe für Saddam Hussein und zwei seiner sieben Mitangeklagten. In einem anderen Prozess muss sich Saddam Hussein zusammen mit sechs Gefolgsleuten wegen Völkermords an nordirakischen Kurden in den Jahren 1987 und 1988 verantworten. Bei der "Operation Anfal" wurden rund 180.000 Kurden getötet.

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