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Schlechte Kontrollen an den Flughäfen


357.mag

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Messer, Pistolen - alles durfte mit ins Flugzeug

Deutsche Flughäfen zeigen bedenkliche Sicherheitslücken: Bei Kontrollen bleiben Waffen und Bombenattrappen oft unentdeckt. Besonders unsicher ist der Frankfurter Flughafen.

Bei den Kontrollen auf deutschen Flughäfen bleiben Messer, Pistolen und Bombenattrappen oft unentdeckt, wie das Nachrichtenmagazin Der Spiegel am Wochenende unter Berufung auf Experten der Bundespolizei und des Frankfurter Flughafenbetreibers Fraport berichtete.

Diese hatten demnach im ersten Halbjahr insgesamt 367 Mal die Kontrolleure getestet. In mehr als einem Drittel der Fälle innerhalb eines Quartals sei es den Testern gelungen, gefährliche Gegenstände an den Kontrollen vorbei zu schmuggeln.

Frankfurt am unsichersten

19 Mitarbeiter des privaten Flughafen-Sicherheitsdienstes wurden dem Bericht zufolge nach den Tests nachgeschult, zwei weitere wurden entlassen. Nach Einschätzung von Experten fallen vergleichbare verdeckte Tests an anderen deutschen Flughäfen ähnlich aus.

Auch die ARD-Sendung Report Mainz berichtete von den Sicherheitsmängeln am Frankfurter Flughafen. Während dort in den ersten Monaten 2006 bei so genannten Realtests nur 63 Prozent der von der Bundespolizei versteckten Waffen oder Bombenattrappen von den Kontrolleuren gefunden worden seien, habe die Quote am Stuttgarter Flughafen bei fast 100 Prozent gelegen.

In Frankfurt habe die Quote in den vergangenen Jahren bereits auf ähnlich niedrigem Niveau gelegen: Im Jahr 2003 bei 76 Prozent, 2005 bei 62 Prozent. ?Die Quote bestandener Tests liegt momentan deutlich unterhalb dessen, was unser Ziel ist und was die Behörde fordert?, zitierte ?Report? aus einem internen Fraport-Schreiben vom Juli 2005.

Polizeigewerkschaft: katastrophale Lage

Der Vorsitzende des Innenausschusses des Bundestags, Sebastian Edathy, wertete die Quote von 2006 als fatal schlechtes Ergebnis und forderte ein parlamentarisches Nachspiel. Er würde es für sinnvoll halten, wenn Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble dem

Bundestags-Innenausschuss darüber Auskunft gebe.

Auch die Gewerkschaft der Polizei (GdP) nannte das Testergebnis inakzeptabel: ?Die Situation heute im Luftsicherheitsbereich - 13 Jahre nach der Privatisierung - ist katastrophal. Katastrophal für die Beschäftigten in dieser Aufgabe und katastrophal für die Sicherheit?, sagte der Vorsitzende des GdP-Bezirks Bundespolizei, Josef Scheuring.

Das Bundesinnenministerium als zuständige Aufsichtsbehörde erklärte laut ?Report? auf Anfrage, die ?vorliegenden Testergebnisse rechtfertigen kein pauschales Negativurteil?. Von Montag an gelten neue EU-Sicherheitsregeln für das Handgepäck: Wer bei Flügen auf Getränke, Parfüm oder Zahncreme nicht verzichten will, braucht künftig einen wieder verschließbaren Plastikbeutel mit einem Fassungsvermögen von nicht mehr als einem Liter.

Dieser darf höchstens zehn Fläschchen à 100 Milliliter enthalten. Duty-free-Waren sind nicht betroffen, ebenso wenig wie Medikamente oder Babynahrung. Die Regeln gelten für alle europäischen Flughäfen.

Quelle = Süddeutsche.de

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