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Bedrohung durch Jagd und Jäger - Die Angst im Volk


357.mag

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Beispiel 1: Zuschrift von Dagmar Kasberger vom 14. Oktober 2006

Am letzten Freitag so um ca. 17 Uhr, es war noch hell und sonnig, gingen meine Freundin und ich im Wald auf Pilzsuche, als in unmittelbarer Nähe des öfteren, mindestens drei Mal Schüsse knallten.Wir machten schnell, dass wir wegkommen, sahen noch einen Landrover auf dem Feldweg stehen.

Am Montag ging ich auf die Gemeinde, wo ich mit dem Jagdaufsichtsbeamten des Landratsamtes Altötting telefonisch verbunden wurde. Dieser klärte mich auf, dass das freilich erlaubt sei und im Grundgesetz verankert. Jäger dürfen im Wald auch tagsüber schießen. Ich konnte das nicht glauben, denn man liest ja ständig, dass auf der Jagd des öfteren Jagdunfälle passieren. Der Beamte sagte,der Jäger hätte eine besondere Sorgfaltspflicht dabei zu beachten, auf die ich mich aber nicht so recht verlassen möchte.Er sagte, wenn ich mich beschweren wolle, müsse ich mich an die Regierung wenden, um das Grundgesetz zu ändern, worauf er mir wenig Hoffnung machte.

Ich verblieb dann, dass man ja das noch sehen werde, denn ich bin sicher nicht die einzige, die es auch als ein Grundrecht ansähe, dass man sich an einem sonnigen Nachmittag zur Erholung im Wald aufhalten darf.

Beispiel 2: Zuschrift von Christine Nordenholz vom 17. Oktober 2006

Ich war am Freitag Nachmittag (13.10.06) zu Besuch in Driftsethe im Waldhotel Weißenberg.

Ich war dort mit einer Freundin verabredet, wir wollten in dem Waldstück, was direkt an das Ausflugslokal angrenzt mit unseren Hunden ein bisschen spazieren gehen, als etwas passierte, was uns sehr befremdet, und ehrlich gesagt auch in Angst und Schrecken versetzt hat:

Wir hatten ?unsere Runde? zur Hälfte hinter uns gebracht, da tauchte am Waldesrand ein Jäger auf, der in Richtung seines Hochsitzes schritt. Soweit so gut, unsere Hunde waren an der Leine, wir hatten nicht das Gefühl, etwas Verbotenes zu tun und setzten unseren Weg fort. Kurz darauf ? wir waren vom Hochsitz ca. 100-150 Meter entfernt ? krachte ein Schuss durch den Nachmittag, der uns zusammenfahren ließ. Wir gingen davon aus, dass der Jäger auf dem freien Feld etwas zum Schießen entdeckt hat und setzten unsere Runde fort. Obgleich uns schon da etwas mulmig war, wenn man überlegt, dass in so kurzer Entfernung von Spaziergängern scharf geschossen wird. Nur ein kurzes Stück später ? wir hatten den Hochsitz gerade passiert ? war mein Hund kaum noch zu halten. Nach kurzer Zeit war klar, was er in der Nase hatte: Wir standen nur 2 Meter von dem soeben erschossenen Reh entfernt. Das Reh lag IM Wald und nicht etwa auf der freien Wiese, noch dazu war kein Jäger in Sicht, der dem erlegten Tier nachging.

Ich muss daraus schließen, dass am helllichten Nachmittag (ca. 17:30) in einen Wald hineingeschossen wurde, ohne dass vorher geprüft wurde, ob sich dort Spaziergänger aufhielten. Zum Zeitpunkt des Schusses waren wir max. 300 Meter von dem später gefundenen Tier entfernt. So müssen wir also dem lieben Gott danken, dass wir ein bisschen getrödelt haben, sonst hätte diese Aktion schwere Folgen haben können.

Zurück am Gasthaus haben wir die Polizei des Landkreises informiert, weil wir uns einfach nicht vorstellen konnten, dass in Deutschland so nachlässig mit Schusswaffen umgegangen wird. Man informierte uns, dass zu Jagdzwecken natürlich grundsätzlich scharf geschossen werden darf - auch im Wald - dieses aber durch entsprechende Schilder kenntlich gemacht werden muss. Das sei eine Sache des Ordnungsamtes.

Das Waldhotel Weißenberg ist ein Ausflugslokal, wo unter anderem diverse Familienfeiern abgehalten werden. Ein Weg führt vom Gasthaus direkt in den Wald, es ist also ziemlich wahrscheinlich, dass die Menschen sich bei gutem Wetter dort mal die Füße vertreten. Und es wäre doch ein Drama, wenn sich ähnliches wiederholt und die Schutzengel vielleicht gerade mal nicht so ?auf Zack? sind, wie sie es am vergangenen Freitag waren.

Meldungen über Jagdunfälle und Straftaten mit Jägerwaffen aus den letzten 6 Wochen:

17.10.2006: Jäger bedroht seine Ehefrau - Frau nach häuslicher Gewalt aus Wohnung geflüchtet

Dithmarschen - Gegen 01.22 Uhr kam es in Tielenhemme, Eiderdeich in der gemeinsamen Wohnung zwischen einer 41-jährigen Frau und ihrem 41-jährigen Lebensgefährten zu einem Fall häuslicher Gewalt. Im Laufe dieser Auseinandersetzungen bedrohte und verprügelte der leicht alkoholisierte Mann seine Lebensgefährtin.

Aus Angst vor ihm floh die 41-jährige mit ihrer 13 Jahre alten Tochter zu Fuß in die nähere Umgebung und versteckte sich. In der Wohnung verblieb der 5-jährige Sohn.

Über Handy teilte die Frau der Polizei mit, dass ihr Lebensgefährte sie mit einem Revolver bewaffnet verfolgen würde. Als Jäger verfüge er über noch mehr Waffen.

(...) Es wurden mehrere Jagdwaffen sichergestellt. Die Polizei verfügte eine 14-tägige Wegweisung gegen den 41-jährigen und ermittelt wegen des Verdachts der Körperverletzung und Bedrohung.

Quelle: Polizeidirektion Itzehoe, 17.10.2006

16.10.2006: Jagdschuss mit Nachspiel ? Kugel durchschlug Auto

Der Schuss aus einer Jagdwaffe, der am 25. September zwischen Werbig und Benken die Beifahrertür eines Opels durchschlagen hat und in der Hutablage steckengeblieben war, hat noch ein Nachspiel. Derzeit lässt die Polizei ein ballistisches Gutachten erstellen, mit dem geklärt werden soll, aus welcher Waffe das Projektil abgefeuert worden ist. Zum Glück war der 54-jährige Autofahrer mit dem Schrecken davongekommen.

In Frage für den Schuss, der das Türblech durchschlagen und die Scheibe beschädigt hatte, kommen zwei Jäger, die sich mit ihren Gewehren zu diesem Zeitpunkt an einem Maisfeld auf Jagd befanden.

Quelle: Märkische Allgemeine, 16.10.2006

14.10.2006: Zwei Tote bei Familientragödie in Mecklenburg-Vorpommern

Am Freitagabend kam es in Mecklenburg-Vorpommern zu einer Familientragödie. Nach einem Streit erschoss der 40-Jährige Ehemann zunächst seine 32-Jährige Ehefrau und dann sich selbst.

Die Trägödie ereignete sich in Eggesin im Landkreis Uecker-Randow. Der mit in der Wohnung anwesende Bruder des Ehemanns konnte die Tat offensichtlich nicht mehr verhindern. Er verständigte Notarzt und Polizei. Der Arzt konnte nur noch den Tod des Ehepaars feststellen.

Als Tatwaffe diente eine Pistole über die der Ehemann verfügte, da er aktiver Jäger war. Das Ehepaar hinterlässt eine 4- jährige Tochter, die ebenfalls mit im Haus war und die sich jetzt bei den Großeltern befindet. (...)

Quelle: Fuldainfo.de, 14.10.2006

13.10.2006: Tragischer Jagdunfall in Crottendorf

Aus einer Distanz von circa 100 Metern ist ein 42-Jäger von seinem Freund am Donnerstagabend erschossen worden. Nach Polizeiaussagen trafen sich die drei Freunde zur Jagd. Doch es ereignete sich ein tragisches Unglück: Aus bisher ungeklärter Ursache traf einer der Jäger bei der Schussabgabe auf Schwarzwild mit seinem Jagdkarabiner seinen Kollegen. Der 42-Jährige verstarb noch vor Ort. (...)

Quelle: Kanal 8, 13.10.2006

12.10.2006: Jäger erschießt sich aus Versehen selbst

Paderborn. Ein Jäger (52) aus Paderborn ging mit seiner Schritflinte in den Wald. Als er ein Tier erlegen wollte, hatte seine Waffe eine Ladehemmung. Neugierig schaute er in den Doppellauf der Flinte, da löste sich plötzlich ein Schuss. Er war sofort tot.

Quelle: BILD, 12.10.2006

2.10.2006: Tödlicher Jagdunfall bei Büren-Steinhausen

Am Dienstagmorgen machte ein Jagdausübungsberechtigter in einem Waldstück an der A 44 eine schreckliche Entdeckung, als er einen 52jährigen Jägerfreund mit tödlichen Verletzungen fand. (...) Aus dem Jagdgewehr des Mannes hatte sich versehentlich ein Schuss gelöst, der die tödlichen Verletzungen herbeiführte.

Quelle: Polizeibehörde Paderborn, 11.10.2006

27.9.2006: Illegales Waffenlager bei Jäger entdeckt

Ein Jäger aus Niedersachsen hat in der Altmark illegale Waffenlager angelegt. Die Polizei stellte bei einer Razzia in drei Objekten 140 Waffen und Waffenteile sicher. Der Jäger hatte sie über das Internet in den USA erworben. (...)

Quelle: MDR INFO, 27. September 2006

27.9.2006: Kugel knapp am Kopf vorbei

Bergheim-Quadrath-Ichendorf - Elke Bartsch hatte es sich im Garten ihres Einfamilienhauses mit einem spannenden Buch gemütlich gemacht, als sie plötzlich mehrere Schüsse hörte. (...) Doch als ihr plötzlich ein etwa zwei Zentimeter großes Bleigeschoss etwa 50 Zentimeter am Kopf vorbeiflog, bekam Elke Bartsch es mit der Angst zu tun. ?Die Kugel flog gegen die Pergola, prallte ab und blieb hinter einem Blumenkübel liegen. ?Ich habe mich so erschrocken, dass ich am ganzen Körper gezittert habe. (...) Sie ging zur Polizei, gab das zwei Zentimeter große Bleigeschoss auf der Wache ab und erstattete Strafanzeige. Dazu schrieb sie einen Brief an die Untere Jagdbehörde des Kreises. Bartsch: ?Mit ist unverständlich, dass hier überhaupt geschossen werden darf. Hier gibt es im näheren Umfeld Spielplätze, einen Kindergarten und zahlreiche Spaziergänger, die an der Erft entlanglaufen?, wundert sich die 47-Jährige.

Quelle: Kölner Stadtanzeiger, 27.9.2006

25.9.2006: Jäger erschießt Ehefrau

Auch am Montag sind die Hintergründe für die Bluttat in St. Paul im Lavanttal im Dunkel geblieben. Fest stand, dass ein 30 Jahre alter Elektriker seine Frau mit einem Jagdgewehr erschossen hat. (...)

Am Sonntagabend nahm er ein Gewehr - sowohl er als auch sein Vater sind passionierte Jäger - und erschoss seine 25-jährige Ehefrau, mit der er zwei Kinder hat. Das Projektil traf die Frau aus nächster Nähe in die Brust. Angeblich war dem Schuss ein Streit vorangegangen. Als die Polizei am Tatort eintraf, lag die junge Frau blutüberströmt am Boden. (...) Mit der Bluttat sind die beiden Söhne des Paars zu Halbwaisen geworden, sie sind fünf bzw. drei Jahre alt. Sie werden, ebenso wie die Eltern des Elektrikers, psychologisch betreut. (...)

Quelle: Vorarlberg online, 25.9.2006

20.9.2006: Von Jägern angeschossen

Am Dienstag kam es gegen 15:00 Uhr auf einem Maisfeld zwischen Werenzhain und Doberlug-Kirchhain zu einem Jagdunfall. Dabei wurde ein 35-Jähriger, der sich Maisstoppeln auf dem Feld befand, von einem Projektil einer Jagdwaffe in das Bein getroffen. Der Mann wurde stationär in einem Krankenhaus aufgenommen. Gegen zwei Jäger im Alter von 59 und 67 Jahren wird wegen des Verdachtes der gefährlichen Körperverletzung ermittelt. Ihre Jagdwaffen und die Munition wurden sichergestellt.

Quelle: Märkische Allgemeine, 20.9.2006

15.9.2006: Schuss traf den Treiber, nicht das Wildschwein

TÜBINGEN (tol). Bei einem Jagdunfall am Montagabend gegen 20.15 Uhr wurde im Gewann ?Kuhwiesen? in Tübingen-Hirschau ein 55-jähriger Treiber aus Tübingen am Oberschenkel verletzt.

(...) Als ein Wildschwein zwischen zwei Maisfeldern über ein freies Feld in Richtung L 371 laufen wollte, schoss eine dort eingeteilte Jägerin auf das Tier. Der Schuss verfehlte mit hoher Wahrscheinlichkeit das Wildschwein. Es lief in östliche Richtung weg. Vermutlich war es dann ein Querschläger, der den 55-jährigen Treiber im Maisfeld am Oberschenkel traf. Er musste vor Ort vom Notarzt versorgt werden. (...)

Quelle: Schäbisches Tagblatt, 15.9.2006

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12.10.2006: Jäger erschießt sich aus Versehen selbst

Paderborn. Ein Jäger (52) aus Paderborn ging mit seiner Schritflinte in den Wald. Als er ein Tier erlegen wollte, hatte seine Waffe eine Ladehemmung. Neugierig schaute er in den Doppellauf der Flinte, da löste sich plötzlich ein Schuss. Er war sofort tot.

Quelle: BILD, 12.10.2006

Oh man... PDT_Armataz_01_12

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Vorschlag: neuer Titel: PDT_Armataz_01_02

Bedrohung durch Autos und Autofahrer - Die Angst im Volk

für alle Opfer im Straßenverkehr...

Bedrohung durch Messer und Hobbyköche - Die Angst im Volk

für alle Opfer von Küchenmessern...

Bedrohung durch Pharmazeutische Industrie und Apotheker - Die Angst im Volk

für alle Opfer von Medikamentenvergiftungen...

Bedrohung durch Arbeit und Arbeitgeber - Die Angst im Volk

für alle Opfer von Berufsunfällen...

Anmerkung: wenn 357 mag als BILD-Reporter tätig ist, liefere ich gerne hin und wieder polemische und nichtssagende Schlagzeilen.

Was das unfallfreie Schießen der Jäger im Wald angeht, so kann man den genannten Beispielen gerne mit Sachargumenten begegnen. Dies ist aber durch den Thread-Titel sicher nicht erwünscht... Falls ich die ganzen kopfschüttelnden Smileys von 357 mag einfach übersehen habe und der gesamte Artikel nicht aus seine Feder stammt, so sollte das in Zukunft gekennzeichnet sein. Ansonsten würde ich gerne eine sachliche Diskussion erleben, denn ich glaube, dass ich auch schon von Unfällen und Missetaten durch Sportschützen gelesen habe. Lernt man denn nicht schon als kleines Kind, nicht zu Verallgemeinern??

Wolfgang

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Komisch. Es ist immer das Gleicher Jäger vs. Sportschützen. Dabei sitzen wir alle in einem Boot.

Fakt ist nun mal, daß man im Wald die vorgegeben Wege nicht verlassen soll (darf).

Schaut euch doch mal an wo die Ansitze der Jäger sind. Sicher nicht an belebten Waldwegen.

Aber es ist gibt die berühmte ausnahme

http://www.ka-news.de/karlsruhe/news.php4?show=dab20061226-1269D

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Was ist nun eigentlich von einem Jäger zu halten, der gleichzeitig auch Sportschütze ist? Ist der nun gut oder böse???

Vielleicht kommt hier mal einer auf die Idee, nicht mehr zu verallgemeinern!!! Möglicherweise steckt in jedem ein Mensch! Da gibt es solche und solche... Egal ob Jäger, Schützen, Polizisten, Soldaten oder gänzlich unbewaffnete Autofahrer...

Wolfgang

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Du bist gut, man kann ja nicht wild um sich ballern, die müssen genauso die Gesetze achten wie wir Sportschützen auch, aber das beweist eben wieder das mehr durch Jäger als durch Sportschützen passiert, nur das Volk sieht darin keinen Unterschied. PDT_Armataz_01_19

War der Amokläufer von Erfurt ein Jäger oder ein Sportschütze??? Oder einfach nur ein Idiot...

Wolfgang

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