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Die Faszination des Gefährlichen


Geli

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Schnelle Autos, scharfe Hunde und schwere Waffen - alles Dinge, die auf ihre Art bedrohlich, für viele aber vor allem anziehend wirken, wobei es die potenzielle Gefährlichkeit selbst ist, welche die Faszination zu einem grossen Teil ausmacht. Keine Frage: Waffen, Hunde und Autos sind zwar Geschmackssache, aber deren Besitz ist auch Ausdruck von individueller Lebensgestaltung. Wenn es um eigene Vorlieben oder gar um Statussymbole geht, lässt sich niemand gerne Vorschriften gefallen: Das ist ein Grund dafür, dass Diskussionen über Autos, Waffen und Hunde stets und von allen Seiten mit vielen Emotionen und grosser Eindringlichkeit geführt werden.

Auch die Revision des Waffengesetzes steht in diesem Spannungsfeld zwischen persönlicher Freiheit und öffentlicher Sicherheit. Aus liberaler Sicht wird zu Recht ein Verzicht auf nicht zwingend notwendige Verbote eingefordert: Eigenverantwortung und der bewusste Umgang mit Gefahren auch im Interesse der Umgebung gehören zum Wesen einer freiheitlichen Gesellschaft. Deshalb ist es beispielsweise richtig, dass der Nationalrat die Abgabe von Sportwaffen (ohne Munition) auch an minderjährige Schützen unter Aufsicht nicht grundsätzlich verboten hat. Auch eine Bundesförderung zur Rückgabe von Waffen hilft nicht weiter.

Bei aller Kritik am in diesem Bereich übersteigerten Sicherheitsbedürfnis der Linken erstaunt dennoch, mit welcher Vehemenz sich die bürgerlichen Parteien auch gegen Regeln wehren, welche die Freiheit der Waffenbesitzer nicht oder nur unwesentlich beschränken. Ein Waffenregister, wie es der Nationalrat abgelehnt hat, mag unter dem Gesichtspunkt der Praktikabilität zwar nicht über alle Zweifel erhaben sein. Gemessen an anderen Datenbanken und sonstigen Massnahmen, die im Interesse der öffentlichen Sicherheit vorhanden sind oder geplant werden, erscheint ein solches Register indessen nicht zum Vornherein übertrieben und schon gar nicht als blosse Schikane zur «Fichierung unbescholtener Bürger», wie die SVP warnend meinte.

Am deutlichsten aber kommt die Diskrepanz zwischen Sicherheitsanforderungen im Waffenbereich und jenen auf anderem Gebiet bei der Aufbewahrung der Armeewaffen zum Ausdruck, über welche der Nationalrat am nächsten Donnerstag erneut streitet: Es fehlt heute an guten Argumenten für die im Zeichen der raschen Mobilmachung eingeführte Lagerung der persönlichen Waffe im eigenen Schrank.

Dennoch prägen nicht Nüchternheit und Gelassenheit diese Streitfrage, sondern Mythos und nach wie vor festgefahrenes Denken in politischen Blöcken. Für diesen Entscheid von nächster Woche wäre insbesondere bei den Mitteparteien Pragmatismus wünschenswert - bei aller Faszination der gefährlichen Dinge des Lebens.

dgy. (Bern)

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Musst vielleicht sagen wo es herkommt, nämlich aus der NZZ von heute.

Wenn man denkt die ist das Sprachrohr der FDP, eine rechte Bürgerliche Partei. Sagen wir mal war eine bürgerliche Partei, denn die wird in die Bedeutungslosigkeit geführt durch Menschen wie Fulvio Pelli die meinen sie müssen sich nach links anbiedern. Dann ist den Menschen schon das Original lieber und sie wählen SP oder SVP.

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